Letztes Jahr berichtete ich von meinen
Entdeckungen bei Dan Moi und Afroton.
Dieses Jahr sah ich mir an, was Meinl im Bereich Percussion Neues mitgebracht hatte. Hier der
Katalog 2015.
Obwohl meine Schränke mit Percussioninstrumenten gut gefüllt sind und ich keinen weiteren Zuwachs brauche, macht es trotzdem noch Spaß, sich die Neuheiten anzusehen und mal in die Hand zu nehmen.
Die Vielfalt der Percussion-Instrumente ist ja bereits unüberschaubar groß, obwohl es eigentlich immer wieder um dieselben Grundprinzipien geht:
- schlagen - reiben - schütteln
Kann es da noch Neuheiten geben? Meinl kündigte auf seiner
Facebook Seite am 15.4. 2015 über 60 Neuheiten an! Ein Teil kommt von
"Meinl Nino Percussion". Bei diesen Instrumenten ist die Qualitätskontrolle auf die Verwendung bei Vorschulkinder abgestimmt. Daher darf man die meisten Nino-Percussion-Instrumente bereits 3- und 4-Jährigen geben. Mir fielen die satten Farben sehr angenehm auf. Hier der aktuelle "
Nino-Percussion-Katalog 2015". Die Neuheiten sind markiert. Mit dabei sind mehrere neue Varianten von Rasseln und Klappern, von denen einige auf dem Foto zu sehen sind.
Die drei Kästchen in Blau, Grün und Rot sind die neuen
Mini-Cajons, die sowohl als Rassel als auch als Miniatur-Trommel fürs Fingertippen benutzt werden können.
Hier werden Shaker-Techniken mit der naturfarbenen Variante von Meinl Percussion vorgeführt:
Je nach dem, auf welche Seite der Mini-Cajon-Rassel der Inhalt schlägt, ergibt sich ein anderer Klang:
Die bunten Cajon-Shaker von Nino-Percussion funktionieren im Prinzip genauso.
Ähnliches Prinzip aber in zwei verschiedenen Größen:
Angesichts der vielen bereits erhältlichen Shakermodelle frage ich mich natürlich, ob es wirklich noch was Neues bei den Shakern zu entdecken gibt. Sehr interessant finde ich beispielsweise die bei Thomann bereits seit 2007 erhältlichen Spark Shaker, mit denen sich durch die Fellbespannung und die Kombination der verschiedenen Spark-Shakerformen sehr interessante Effekte erzielen lassen.
Bei Anschaffungen für Vor- und Grundschulkinder sind mir die Instrumente am liebsten, die in verschiedenen Klanghöhen oder Klangfarben erhältlich sind. Grund: Noch bevor es an die Differenzierung der Rhythmik geht, kann man bereits durch Wechsel von Klangfarben, Klanghöhen und Lautstärke reizvolle Gruppenaufgaben gestalten. Damit das gelingt, benötigt man möglichst viele verschieden klingende Rasseln, Klappern, Schlaghölzer, Schellen etc.. Damit man als Spielleiter einer Percussiongruppe im Blick behält, wer welche Klangfarbe, Tonhöhe oder Tonstärke in der Hand hält, ist es praktisch, wenn sich die Instrumente von weitem durch optische Merkmale unterscheiden lassen. Für die Kommunikation mit der Gruppe ist es wichtig, dass sich die Unterscheidungsmerkmale der Instrumente leicht verständlich kurz und prägnant benennen lassen. Das können Größenunterschiede, Materialien, Formen oder Farben sein.
Instrumente, mit denen sich Klangreihen bilden lassen, finde ich besonders reizvoll. Mit einer gut reagierenden Gruppe kann man dann regelrechte "Melodien" spielen.
Bei Instrumenten mit einheitlicher bzw. ähnlicher Formgebung bevorzuge ich solche, die mehrere Abstufungen der Klanghöhe und Lautstärke bieten. Das hat folgende Vorteile:
Mit Rasseln z.B., die aufgrund einheitlicher/ähnlicher Formgebung alle Mitspieler vor dieselbe motorische Aufgabe stellen, deren unterschiedliche Füllungen aber verschiedene Lautstärken oder deren unterschiedliche Größen verschiedene Klanghöhen ergeben, kann man bei der methodischen Erschließung in wenigen Schritten zu abwechslungsreichen Spielformen kommen.
1. alle üben gemeinsam die grundlegende Spieltechnik
2. rhythmische Form festlegen
3. Klanggruppen definieren, die sowohl gemeinsam als auch in wechselnden Einsätzen spontan auf den Spielleiter reagieren, der sich immer wieder neue "Melodien" einfallen lässt.
Natürlich kann man Klanggruppen auch mit unterschiedlichen Instrumentenformen besetzen. Je mehr man dabei deutlich kontrastierende Klangfarben, Lautstärken und Klanghöhen kombiniert, um so interessanter später das Ergebnis.
Gemeinsam mit unterschiedlichen Instrumentenformen spielen, setzt aber voraus, dass alle grundlegenden Spieltechniken so beherrscht werden, dass sie vom Spielleiter mit einfachen Gesten von der Gruppe abgerufen werden können und die Mitspieler die vorgegebene Aufgabe durchhalten können, ohne auf das permanente Vorbild des Spielleiters angewiesen zu sein. Bei älteren Schülern mit normal entwickelter Motorik und normal entwickelten geistigen Fähigkeiten ist diese Voraussetzung oft nach wenigen Grundübungen gegeben. Sie reagieren dann problemlos auf neutrale, den Einsatz, den Rhythmus, die Agogik und die Dynamik anzeigende Gesten. Mitspieler, die aus unterschiedlichen Gründen noch nicht frei und selbständig mitarbeiten können und an einer starken Führung des Leiters "kleben", kommen mit ihrem Spielablauf durcheinander, wenn die Gestik vom pantomimischen Vorbild auf eine neutrale Symbolsprache wechselt, oder gar den Spielablauf einer anderen Instrumentengruppe anzeigt. Bei solchen Teilnehmern muss man deswegen unter Umständen eine ganze Weile pantomimisch oder mit einem Instrument mitspielen, bis der Ablauf sitzt und sich auf eine einzige Instrumentenform konzentrieren. Wenn in dieser Übungsphase keine unterschiedlich klingenden Instrumente zur Verfügung stehen, die auf dieselbe Art und Weise gespielt werden, fehlen wichtige Gestaltungsmöglichkeiten, die das Gruppenspiel interessant machen.
Verschiedene neue Rasseln bei Nino-Percussion in unterschiedlichen Lautstärken und Klanghöhen werden als
Dreier-Set angeboten:
Oder als Klangpaar "
Salt and Pepper"
Vor- und Grundschulkindern tut es gut, wenn sie immer wieder mit neuen motorischen Herausforderungen konfrontiert werden. Die Rattle-Sticks bieten dafür interessante Möglichkeiten:
Weitere Möglichkeiten bieten die neuen
Sand-Blocks und die bereits bekannten
Schellenkränze in Schlägerform "Racket-Tambourin".