Probleme mit der Randstimme

  • Ersteller MelodiousResearch
  • Erstellt am
MelodiousResearch
MelodiousResearch
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.06.18
Registriert
16.10.14
Beiträge
20
Kekse
0
Ich arbeite momentan an meiner Kopfstimme und das klappt erstmal ganz gut. (Ich kam heute damit gut bis zum E5)
Aber ich habe gelesen, dass der Kehlkopf bei der Kopfstimme immer leicht gesenkt sein soll.
Bei mir sinkt der Kehlkopf, während des Einatmens und bewegt sich dann beim Einsatz der Kopfstimme immer leicht über der neutralen Position (Quetschen aber nicht, es klingt kräftig und ich brauch keinen Kraftaufwand oder so).
Ist das schlecht für die Stimme und sollte ich weiter üben, ihn tiefer zu kriegen? (Ohne feste Zungenwurzel natürlich)

Außerdem klappt die Kopfstimme nur richtig mit dem "u" Vokal.
Bei einem "a" oder "i" Vokal bewegt sich der Kehlkopf höher.
Quetschen muss ich nicht, Kiefer ist nicht angespannt und gesenkt und Mund ist nicht in die Breite gezogen. Bei der Zunge fühle aber ich eine leichte Spannung.
Resonanz ist da leider nicht viel.

Nebenbei: Wenn ich mit Bruststimme aufwärts gehe, wechsel ich ins Falsett ab E4
da kann ich dann auf die Kopfstimme wechseln.
Ich fühle, dass der Stimmsitz sich wechselt.. Aber A4 fühle ich nochmal eine Veränderung.
Ist das Vollstimme mit Kopfresonanz von E4 bis A4 und ab A4 Randstimme mit Kopfresonanz? (Hab einen Beitrag hier darüber gelesen und mich gefragt, ob es das ist.)

Hat jemand eine Idee, wie man mit den anderen Vokalen gute Resonanz in der Kopfstimme kriegen kann? :)

Mfg. MR
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein,

aber den Kehlkopf solltest du in Ruhe seine Arbeit machen lassen. Das kriegt der schon von selber hin ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aber wenn man dauerhaft mit einem zu hohen Kehlkopf singt, werden dann die Stimmbänder nicht gequetscht und schnell müde?
Außerdem hat man doch auch einen deutlich kräftigeren Klang, wenn man den Kehlkopf leicht gesenkt hat. (Vorallem in der Randstimme) :/
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man da irgendwas quetschen könnte, da die Stimmlippen ja nebeneinander liegen und über die Atemluft schwingen. Da Singen Leistungssport ist, wird das Ganze natürlich müde - da ja Muskeln beteiligt sind (Atemmuskulatur). Und ich bin mir nichtmal sicher, ob direkt an den Stimmlippen überhaupt Nerven sitzen.

Genaueres sollten die GLs hier am Board aber eher beantworten können.
 
Hörprobe wäre gut, sonst kann dir keiner sagen, was du genau auf welchem Ton machst.
Aber wenn man dauerhaft mit einem zu hohen Kehlkopf singt, werden dann die Stimmbänder nicht gequetscht und schnell müde?
Außerdem hat man doch auch einen deutlich kräftigeren Klang, wenn man den Kehlkopf leicht gesenkt hat. (Vorallem in der Randstimme) :/
Das mit dem "tiefen" Kehlkopf stimmt nicht so wirklich. Der Kehlkopf steigt IMMER zur Höhe hin. Man muss allerdings die Senk-Muskulatur benutzen, um zu verhindern, dass er zu hoch steigt, denn dann passiert genau das, was du schreibst. Dass der Kehlkopf leicht über die Neutral-Position steigt, ist also völlig normal, er sollte nur nicht unters Kinn schießen.

So lange das für dich angenehm ist und gut klingt, sehe ich da erstmal kein Problem. Natürlich kannst du probieren, den Kehlkopf weiter zu senken und ausprobieren wie es sich auf deinen Klang auswirkt. Aber auch ein zu tiefer Kehlkopf kann problematisch werden. Es gibt aber auf jeden Fall einen gewissen Spielraum, in dem du den Kehlkopf je nach gewünschter Klangfarbe bewegen kannst, ohne dass es problematisch ist.
 
Danke für die Antwort :rolleyes:

Hörprobe wäre gut, sonst kann dir keiner sagen, was du genau auf welchem Ton machst.
Eine Hörprobe kann ich machen, wenn ich Zeit habe. :)
Man muss allerdings die Senk-Muskulatur benutzen, um zu verhindern, dass er zu hoch steigt, denn dann passiert genau das, was du schreibst. Dass der Kehlkopf leicht über die Neutral-Position steigt, ist also völlig normal, er sollte nur nicht unters Kinn schießen.
Ich fühle manchmal, dass sich bei mir Muskeln unter dem Kinn/Zunge anspannen
(Um genau zu sein, ich hab mich informiert, es sind die "Geniohyoid"-Muskeln[Schluckmuskeln] - alles andere ist bei mir entspannt, Hals, Nacken etc.):
200px-Geniohyoideus.png

iS1cb2poymrpPkjSiYamXw_m.jpg

Ist das normal und ungefährlich/nicht schädlich für die Stimme?
Denn ich kenne eine Übung, bei der ich diese Spannung nicht merke und deutlich resonanter klinge (verwende ich auch immer, wenn ich die Kopfstimme vorher für's Singen vorbereite):


8min 11sek

Mit dieser Übung hier ist alles ohne Muskelspannung und mit viel Lautstärke. Es tut auch nichts weh, nur es klappt nicht immer 100%, z. B. wenn ich das zu langsam oder zu schnell mache.
Ansonsten funktioniert es super. :D
Natürlich kannst du probieren, den Kehlkopf weiter zu senken und ausprobieren wie es sich auf deinen Klang auswirkt.
Kann man das Senken des Kehlkopfes auch ohne Veränderung der hinteren Zunge (oder Zungenwurzel) hinkriegen?
Bei mir klappt es nicht, die leicht gesenkte Position des Kehlkopfes nach ansingen eines Tones zu halten (ohne hinteren Teil der Zunge). :/
Durch die Zungenwurzel / hinteren Teil der Zunge kann man da zwar manipulieren, aber ich hab nachgelesen, dass es auch ohne Zunge erreichbar ist und das dann von Vorteil ist(gesünder, weil die Zunge nicht den Kehlkopf runterdrückt / zieht).

Zur Position noch:
Entweder ist die Position neutral (Bruststimme bis D5 / Mixed Voice ab E4 bis G4) und in einer ruhigen Stellungen oder er ist halt leicht über der neutral Position bei hohen Tönen ab A4
(Wo übrigens auch die Spannung von den Geniohyoid-Muskeln immer mehr zunimmt, je höher es geht). :confused:
Soweit ich weiß, sollte man bei jedem Ton die selbe Kraft brauchen (unzwar sozusagen [fast] keine, alle Tönen sollten leicht ansingbar sein).
Stimmt das so?

Mfg. MR :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sag mal, singst Du eigentlich auch zwischendurch? :redface:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ein schöner Wust an sorgfältig angelesenem Halbwissen ;-)

Mein Tipp an solcher Stelle: Gesangsunterricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Antwort :rolleyes:
Ich fühle manchmal, dass sich bei mir Muskeln unter dem Kinn/Zunge anspannen

Ist das normal und ungefährlich/nicht schädlich für die Stimme?
Denn ich kenne eine Übung, bei der ich diese Spannung nicht merke und deutlich resonanter klinge (verwende ich auch immer, wenn ich die Kopfstimme vorher für's Singen vorbereite):
Die Muskeln unter dem Kinn sollten normalerweise nicht stark angespannt werden. Wenn sie komplett fest sind, ist das problematisch. Beim Singen mit mehr Intensität ist es aber normal, wenn sich diese Muskeln nach unten Wölben und eine leichte Spannung aufbauen. Das ist ohne genaue Erklärung aber schwer zu unterscheiden.

Kann man das Senken des Kehlkopfes auch ohne Veränderung der hinteren Zunge (oder Zungenwurzel) hinkriegen?
Bei mir klappt es nicht, die leicht gesenkte Position des Kehlkopfes nach ansingen eines Tones zu halten (ohne hinteren Teil der Zunge). :/
Durch die Zungenwurzel / hinteren Teil der Zunge kann man da zwar manipulieren, aber ich hab nachgelesen, dass es auch ohne Zunge erreichbar ist und das dann von Vorteil ist(gesünder, weil die Zunge nicht den Kehlkopf runterdrückt / zieht).
Die Zungenwurzel sollte NIEMALS auf den Kehlkopf drücken. Es gibt eine bekannte Übung, nämlich das Summen auf NG, die sich hervorragend eignet, das zu verhindern. Zentraler Bestandteil ist, dass sich der Zungenrücken in Richtung Gaumensegel hebt und damit auch die Zungenwurzel vom Kehlkopf fernhält.

Soweit ich weiß, sollte man bei jedem Ton die selbe Kraft brauchen (unzwar sozusagen [fast] keine, alle Tönen sollten leicht ansingbar sein).
Stimmt das so?
Nein, hohe Töne brauchen tendenziell mehr Kraft als niedrige. "Leicht" ansingbar heißt ja nicht, dass kein Kraftaufwand erforderlich ist. Singen sollte aber immer weit weniger anstrengend sein als z.B. Sport (es sei denn man tigert wild auf der Bühne rum, aber es geht ja ums reine Singen).

Es ist aber ein gängiges didaktisches Mittel, die hohen Töne so zu "denken", dass sie nicht lauter/intensiver sind als die niedrigen. Denn die höhere Intensität zur Höhe kommt bei den meisten als natürlicher Reflex und dann auch meistens in übertriebenem Maße. Genau wie bei der Kehlkopfhöhe geht es hier also mehr um das Entgegenwirken einer natürlichen Tendenz.
 
Nein, hohe Töne brauchen tendenziell mehr Kraft als niedrige. "Leicht" ansingbar heißt ja nicht, dass kein Kraftaufwand erforderlich ist.

So weit so richtig.



Denn die höhere Intensität zur Höhe kommt bei den meisten als natürlicher Reflex und dann auch meistens in übertriebenem Maße.

Das wär ja schön, wenn es dafür einen natürlichen Reflex gäbe. Dann müsste ich meine Schülerinnen und Schüler viel weniger antreiben. Also nein, diesen natürlichen Reflex kenne ich aus meiner Praxis jedenfalls nicht - und ich unterrichte ziemlich viel.
Ich würde sagen, die meisten unausgebildeten SängerInnen nehmen nach oben hin zu wenig Energie und Körpereinsatz mit. Die Töne werden dann je nach Typ hauchig, eng oder dünn/piepsig.
Manche Menschen neigen nach oben hin zum schreien. Das sind aber nach meiner Erfahrung die wenigsten. Schon allein weil es unangenehm ist, wehtut und vielen peinlich wäre.
 
Das wär ja schön, wenn es dafür einen natürlichen Reflex gäbe. Dann müsste ich meine Schülerinnen und Schüler viel weniger antreiben. Also nein, diesen natürlichen Reflex kenne ich aus meiner Praxis jedenfalls nicht - und ich unterrichte ziemlich viel.
Ich würde sagen, die meisten unausgebildeten SängerInnen nehmen nach oben hin zu wenig Energie und Körpereinsatz mit. Die Töne werden dann je nach Typ hauchig, eng oder dünn/piepsig.
Manche Menschen neigen nach oben hin zum schreien. Das sind aber nach meiner Erfahrung die wenigsten. Schon allein weil es unangenehm ist, wehtut und vielen peinlich wäre.
Das war vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt: Wenn die Körperspannung nicht da ist, ist die Intensität, was in diesem Fall v.a. der Atemdruck ist, in der Höhe meistens zu hoch. Daraus folgt entweder ein Überkomprimieren, wodurch der Ton klein und unflexibel wird, oder ein "Aufstoßen", wodurch die Stimme ins Falsett kippt.

Ich tue mich sowieso mit der Verwendung von "Kraft" und so irgendwie schwer bzgl. singen, weil es natürlich viele verschiedene Kräfte gibt. Bei einer hohen Körperspannung wirken ja quasi zwei Kräfte gegeneinander, was im Ergebnis zu einer relativ geringen Kraft führt. Bei niedriger Körperspannung überwiegt der Ausatemdruck meist deutlich, was in der Summe, zu einer hohen "Kraft" fürht. Aber wie gesagt, ich fühle mich in dieser Begriffswelt nicht so wirklich wohl.

Das sind ja letztendlich auch nur "Bilder". Gerade bei Songs mit schwerer Phrasierung auf hohen Tönen kann es helfen die Töne erstmal "laut" und langsam zu singen und dann zu versuchen die Lautstärke bis auf Sprechniveau runterzuregeln. Dadurch steigt natürlich die Körperspannung, weil mehr verlangsamt wird.
 
Sag mal, singst Du eigentlich auch zwischendurch? :redface:
Jap, jeden Tag (bis auf Sonntag) zwischen 20 Minuten und einer Stunde. [Je nach dem, wie mir gerade danach ist und in welcher Form meine Stimme ist]
Wenn ich erkältet oder sehr erschöpft bin, dann lass ich es so lange, bis ich mich wieder (wirklich) gut fühle.
ein schöner Wust an sorgfältig angelesenem Halbwissen ;-)

Mein Tipp an solcher Stelle: Gesangsunterricht.
Ich hab in der FAQ gelesen, dass man auch gut ohne Gesangsunterricht auskommt, wenn's einfach selbst gut klappt.

Die Muskeln unter dem Kinn sollten normalerweise nicht stark angespannt werden. Wenn sie komplett fest sind, ist das problematisch. Beim Singen mit mehr Intensität ist es aber normal, wenn sich diese Muskeln nach unten Wölben und eine leichte Spannung aufbauen. Das ist ohne genaue Erklärung aber schwer zu unterscheiden.
Das war jetzt nur auf die höheren Töne ab G4 bezogen. Und jap, diese Muskeln spannen sich immer mehr an, je weiter es aufwärts geht.
(aber erst ab G4 fühle ich diese aktive Spannung, die Töne in der Bruststimme bis zum D4/E4 sind komplett ohne irgendwelche Spannungen).
Die Zungenwurzel sollte NIEMALS auf den Kehlkopf drücken. [...]
Also die NG-Zungenposition benutze ich immer als Anfangs- und Ausgangsposition, egal wann während des Singens.
Das mit dem hinteren Teil der Zunge aktiv senken hab ich während des Singens noch nie ausprobiert (will ich auch gar nicht :rolleyes:). Ich weiß nur, wenn ich meine Zunge bewege und dabei keinen Ton mache, bewege ich damit auch leicht meinen Kehlkopf hoch oder runter.

Mal nebenbei, falls das jemand nicht wusste: Es handelt sich hier um eine männliche Stimme, keine weibliche.
 
Ich hab in der FAQ gelesen, dass man auch gut ohne Gesangsunterricht auskommt, wenn's einfach selbst gut klappt.

Was ja eher nicht der Fall zu sein scheint bei den Fragen, die du dir so stellst ;-)
Nichts für ungut, aber ich kenne kein Naturtalent, das mir je Fragen dieser Art gestellt hätte. Das sind Leute, die machen den Mund auf und es kommt Sound raus.
Die singen - und lesen keine Bücher über Gesang oder schauen Tutorials über Gesang. Allenfalls nehmen sie gezielt Unterricht, um etwas bestimmtes zu verbessern.
Was welcher Muskeln wann und wo und warum zu tun hat sind Fragen für GesangslehrerInnen. Jemand, der singen kann muss davon gar nichts wissen. Und jemand der es nicht kann tut gut daran, einen Profi aufzusuchen. Denn dann gewöhnt man sich weniger Mist an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Was ja eher nicht der Fall zu sein scheint bei den Fragen, die du dir so stellst ;-)
Nichts für ungut, aber ich kenne kein Naturtalent, das mir je Fragen dieser Art gestellt hätte. Das sind Leute, die machen den Mund auf und es kommt Sound raus.
Die singen - und lesen keine Bücher über Gesang oder schauen Tutorials über Gesang. Allenfalls nehmen sie gezielt Unterricht, um etwas bestimmtes zu verbessern.
Was welcher Muskeln wann und wo und warum zu tun hat sind Fragen für GesangslehrerInnen. Jemand, der singen kann muss davon gar nichts wissen. Und jemand der es nicht kann tut gut daran, einen Profi aufzusuchen. Denn dann gewöhnt man sich weniger Mist an.
Es ist nicht so, dass ich erst seit einer Woche singe und wirklich bei Null anfangen muss.
Ich war mit meinem Gesang schon zufrieden, für mich hat es erstmal gereicht, dass ich die Lautstärke, die Intonation und Emotion unter Kontrolle habe und genug Luft hatte.
Natürlich hat sich das Ganze auch mit der Zeit entwickelt, und ja die ersten zwei Monate hatte ich auch wirklich nur "den Mund aufgemacht" und keine Ahnung, von Registern oder so gehabt.
Nur seitdem ich mich damit beschäftigt habe, hat sich die Lerngeschwindigkeit doch deutlich erhöht und mein Gesang konnte ich dadurch auch kreativer gestalten.

Für mich war es halt immer eine große Blockade, wenn ich auch mal höhere Stellen singen wollte, die über dem ersten Registerbruch liegen.
Da hab ich dann einfach nur so gut gemacht wie's geht, fertig.
Heiser wurde ich dadurch auf jeden Fall nicht, aber die Qualität von meinen Tönen über E4 war hat schlecht (Falsett oder Belt, ungewollt), bis ich jetzt mit der Kopfstimme angefangen habe.
Sie hat meine höheren Töne automatisch mit gekräftigt und sie sind nun einfacher zu singen.

Wenn aber die Spannung, die ab G4 beginnt beispielsweise falsch ist, dann sollte ich doch am besten daran arbeiten, Töne ohne diese Spannung singen zu können.

Ich denke es wäre keine Lösung, einfach hohe Lagen eines Liedes so lange zu üben, bis man sie hinkriegt. Ich dachte das legt sich automatisch, wenn ich einfach normal weiterübe, aber den wirklichen Unterschied bemerke ich ja jetzt schon, also hat es für mich schon Sinn sich damit auseinanderzusetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn aber die Spannung, die ab G4 beginnt beispielsweise falsch ist, dann sollte ich doch am besten daran arbeiten, Töne ohne diese Spannung singen zu können.
Wie gesagt eine Hörprobe wäre gut, solche Spannungen hört man oftmals schon am Klang, wenn sie falsch sind.

Ich denke es wäre keine Lösung, einfach hohe Lagen eines Liedes so lange zu üben, bis man sie hinkriegt. Ich dachte das legt sich automatisch, wenn ich einfach normal weiterübe, aber den wirklichen Unterschied bemerke ich ja jetzt schon, also hat es für mich schon Sinn sich damit auseinanderzusetzen.
Doch, genau das ist oftmals eine gute Lösung. Wobei es sich genau wie beim Erlernen eines Instruments empfiehlt, das Lied aufzudröseln. Der zentrale Punkt ist wie bei den Instrumenten, dass man die Dinge richtig macht. Wenn es mit dem ganzen Song noch nicht klappt, machst du den Song einfacher, z.B. so:

1. Du übst nur die Phrase(n), die du noch nicht kannst, anstatt den ganzen Song
2. Du übst die einzelne Phrase in deutlich verlangsamten Tempo
3. Du übst die einzelne Phrase nur auf den Vokalen und lässt die Konsonanten weg
4. Du übst die einzelne Phrase nur auf einem Vokal, und zwar dem, den du am besten kannst

Bei Punkt 4 hast du den Song quasi erstmal bis auf die einfachste Version zerstückelt. Die ist kaum noch schwieriger als normale Gesangsübungen auf Skalen. Du übst also so lange bis du die Melodie auf deinem gewählten Vokal in einer sehr langsamen Version kannst. Danach gehst du schrittweise wieder den Rückweg, d.h.

1. Du modifizierst deinen Lieblingsvokal in jeder Silbe in Richtung des eigentlichen Vokals, der gesungen werden muss. Geh dabei vorsichtig vor und modifiziere nur so weit, dass der Vokal weiterhin so gut sitzt wie vorher in der vereinfachten Version.
2. Du nimmst die Konsonanten wieder hinzu, alternativ kannst du auch die Punkte 1 und 2 vertauschen (also erst Konsonanten und dann die Vokale modifizieren).
3. Als letztes singst du wieder im normalen Tempo
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
1. Du übst nur die Phrase(n), die du noch nicht kannst, anstatt den ganzen Song
2. Du übst die einzelne Phrase in deutlich verlangsamten Tempo
3. Du übst die einzelne Phrase nur auf den Vokalen und lässt die Konsonanten weg
4. Du übst die einzelne Phrase nur auf einem Vokal, und zwar dem, den du am besten kannst

Mit allem einverstanden broeschies, ausser mit Punkt 2 sofern es sich eben gerade um eine sehr hohe Passage resp. um eine Passage mit vereinzelten Spitzentönen handelt. Hier kann ein langsames Singen mit noch fehlender Technik sehr schnell auf die Stimme schlagen, da langsames Singen bedeutend mehr anstrengt!
Und auch deshalb fehlt noch ein 5. Punkt: hohe Passagen zuerst in etwas tieferen Lage üben, z.B. eine Terz tiefer (ist auch grad noch eine gute Übung fürs Gehör). Und so kann es dann natürlich gerne langsamer sein, um erstmals alle Töne gut zu kriegen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mit allem einverstanden broeschies, ausser mit Punkt 2 sofern es sich eben gerade um eine sehr hohe Passage resp. um eine Passage mit vereinzelten Spitzentönen handelt. Hier kann ein langsames Singen mit noch fehlender Technik sehr schnell auf die Stimme schlagen, da langsames Singen bedeutend mehr anstrengt!
Und auch deshalb fehlt noch ein 5. Punkt: hohe Passagen zuerst in etwas tieferen Lage üben, z.B. eine Terz tiefer (ist auch grad noch eine gute Übung fürs Gehör). Und so kann es dann natürlich gerne langsamer sein, um erstmals alle Töne gut zu kriegen.
Hmm, ich finde schnelle Passagen wesentlich anstrengender als langsame, wenn man quasi im Halbsekunden-Takt die Vokaltraktstellung umändern muss, weil es z.B. von einem offenen auf einen geschlossenen Vokal. Mir kommt es da v.a. auf die Exaktheit an. In einem schnellen Stakkato auf wechselnden Vokalen passiert es sehr leicht, dass mal einer davon falsch sitzt.

Das transponieren finde ich hingegen eher kritisch, weil die Übertragbarkeit nicht da ist. Ein B4 z.B. wird bei Männern sehr anders genommen als ein G4, wodurch der Übergang auf die Original-Tonlage dann ein sehr schwieriger Schritt ist, weil man das vorher gemachte nicht einfach übertragen kann.

Nur mal als Beispiel (Bruno Mars - Grenade, die Noten werden nicht über den korrekten Silben angezeigt wie ich gerade sehe):

A4
Gave you all I had
G4
And you tossed it in the trash,
G4
You tossed it in the trash
You did

A4
To give me all your love
C5
Is all I ever asked ....

Das ist der pre-chorus, der relativ schnell von der Phrasierung ist. In der Original-Tonlage haben wir einen Wechsel in die Belt-/Mischresonanz auf G4 (1. Formant), Kopfresonanz auf A4 (2. Formant), dann auf "hohe" Kopfresonanz auf C5 (3. Formant). Die anderen Teile sind jeweils Brustresonanz, insbesondere die vielen "i" können nicht in Belt-Resonanz genommen werden. Das bedeutet, dass man hier ständig in hohem Tempo zwischen verschiedenen Resonanzmodi wechseln muss, was den Song auch so schwierig macht. Rein resonanztechnisch muss man hier recht schnell zwischen 4 verschiedenen Resonanzmodi hin und herwechseln.

Wenn man das ganze jetzt aber eine Terz heruntertransponiert, wird aus dem A4 ein E4 und aus dem C5 ein G4. Dann kann man die High-Notes alle in Belt-Resonanz singen, mit etwas Gewalt sogar alles in der Bruststimme. Plötzlich muss man nur zwischen 2 Modi wechseln oder sogar gar nicht.

Beim Hochtransponieren ändert sich dann nicht nur die Anzahl der Resonanzen, die man benutzen muss, sondern auf den jeweiligen Tönen muss man andere Resonanzmodi benutzen als vorher.

Die generelle Strategie bei so einem Aufbröckeln ist ja, dass man immer nur kleine Veränderungen machen muss. Das Transponieren, sogar um nur einen Ton, kann aber eine sehr große Änderung sein, v.a. dann wenn in dem Song häufiger Resonanzgrenzen überschritten werden.

Die Geschwindigkeit hingegen ist ein Kontinuum und man kann sich quasi bpm für bpm herantasten, was jeweils nur eine kleine Änderung ausmacht.
 
Mit allem einverstanden broeschies, ausser mit Punkt 2 sofern es sich eben gerade um eine sehr hohe Passage resp. um eine Passage mit vereinzelten Spitzentönen handelt. Hier kann ein langsames Singen mit noch fehlender Technik sehr schnell auf die Stimme schlagen, da langsames Singen bedeutend mehr anstrengt!

Hmm, ich finde schnelle Passagen wesentlich anstrengender als langsame, wenn man quasi im Halbsekunden-Takt die Vokaltraktstellung umändern muss, weil es z.B. von einem offenen auf einen geschlossenen Vokal. Mir kommt es da v.a. auf die Exaktheit an. In einem schnellen Stakkato auf wechselnden Vokalen passiert es sehr leicht, dass mal einer davon falsch sitzt.
Das, was Du beschreibst, broeschies, gilt nur, wenn Deine Atemtechnik und die Lockerheit der Kehle bereits ausreichend fortgeschritten sind und der Fokus auf der exakten Intonation liegen soll. Insofern gebe ich Tonja recht, dass bei dem beschriebenen Problem ein langsames Singen hoher Passagen ein etwaiges Pressen noch fördern würde.

Dass die Vokaltrakteinstellung sich als Problem erweist, irritiert mich, das klingt nach einem sehr verkopften Problem. Deine Analyse von "Grenade" ist mir persönlich auch viel zu umständlich, so würde ich den Song nicht angehen. Da gibt es m. M. n. einfachere Wege. Ich glaube auch nicht, dass Bruno Mars sich das so denkt, wie Du es beschreibst, wenn er den Song singt. ;)

Das von Tonja vorgeschlagene "nach oben Arbeiten" kann funktionieren, wenn früh genug die richtige Resonanz gewählt wird. Natürlich bringt es einem nichts, wenn man in der kleinen Oktave in der Bruststimme singt und das dann um eine Decime nach oben transponiert. ;) Aber eine Sekunde oder kleine Terz unterhalb des problematischen Bereichs kann man eigentlich schon bereits die richtige Stimmeinstellung ansetzen. Dazu muss man sich aber von den "starren" Bereichen lösen, von denen ich bei Dir oft lese, auch jetzt in Bezug auf "Grenade". Eigentlich überschneiden sich alle Register, egal ob physiologisch oder phänomenologisch, um einige Töne.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dass die Vokaltrakteinstellung sich als Problem erweist, irritiert mich, das klingt nach einem sehr verkopften Problem. Deine Analyse von "Grenade" ist mir persönlich auch viel zu umständlich, so würde ich den Song nicht angehen. Da gibt es einfachere Wege, aber dazu muss man sich davon lösen, ausschließlich in physioakustischen Maßstäben zu denken.
Wenn ich es anders machen würde, würde ich ins Falsett abrutschen bei diesen Tönen. Höher platzierte Sänger haben es da vielleicht einfacher von der Flexibilität her, keine Ahnung. Aber v.a. das hohe A und das hohe C muss ich in einer ganz bestimmten und relativ exakten Einstellung singen, damit ich nicht ins Falsett abrutsche. Die Einstellung kann ich theoretisch zwar auch auf dem E4 benutzen, aber dann resoniert das E4 natürlich nicht gut. Dabei geht es nicht um Brust vs. Kopfresonanz, sondern um das Formanten-Tuning, dass es einer tiefer gelegenen Stimme wie mir überhaupt erst ermöglicht so weit oben in der Kopfstimme zu singen.

Selbst wenn ich die Randstimme dafür nehmen würde, was im Grund völlig okay wäre, würde ich trotzdem wollen, dass es zumindest "belty" klingt. Und auch dafür müsste ich die Formanten tunen und im Grund mit der selben Einstellung singen wie in der Vollstimme. Ansonsten würde sich das ganze schnell nach Bee Gees anhören, was nicht wirklich zu dem Song passt.

Ich weiß jetzt nicht welche Stimmlage MelodiousResearch hat (wie gesagt Hörprobe ;-), aber in dem gefragten Bereich ab G4 herum wird das möglichst exakte Formanten-Tuning zunehmend wichtig für den Erhalt der Vollstimme oder zumindest für einen vollstimmigen Klang. Für mich ist das schon so hoch, dass es für einen bestimmten Ton auf einem bestimmten Vokal kaum noch mehr als eine Einstellung gibt, die überhaupt funktioniert, ohne dass es eine starke Timbre-Veränderung oder ein Umbrechen ins Falsett gibt.
 
Wenn ich es anders machen würde, würde ich ins Falsett abrutschen bei diesen Tönen. Höher platzierte Sänger haben es da vielleicht einfacher von der Flexibilität her, keine Ahnung. Aber v.a. das hohe A und das hohe C muss ich in einer ganz bestimmten und relativ exakten Einstellung singen, damit ich nicht ins Falsett abrutsche.
Du musst das tun, weil Du es Dir so angelesen hast. Ich würde wetten wollen, ein guter Gesangslehrer hätte Dir das auch beibringen können, ohne dass der Kopf ständig so aktiv mitarbeiten muss.
So wie das auch vorher Generationen von Sängern ohne die ganzen physioakustischen Aspekte gelernt haben. ;)

Und gerade einige funktionelle Gesangsschulen wie z. B. das Lichtenberger Institut arbeiten ja gezielt mit dem Körpergedächtnis und triggern die richtigen Einstellungen über intuitive Vorstellungen.

Ich bin auch Bariton und habe mir die Höhe erst erarbeiten müssen, aber wenn ich mich jedesmal in der Höhe mental auf die nächste Vokaltrakteinstellung aktiv vorbereiten müsste, dann würde mir ein dreistündiger Gig mit meiner Coverrockband sehr wenig Spaß machen.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben