Stimmstabilität einer Gibson LP Studio

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Hallo zusammen,

ich habe etwas Probleme mit der Stimmstabilität meiner LP Studio. Auffallend ist das besonders bei der g und b Saite.
Die Saiten sind frisch drauf. Bei stimmen gibt es manchmal ein Geräusch als wenn die Seite sich ruckartig bewegen würde. Wenn ich das richtig verstanden habe kommen als mögliche Ursachen die Tuner und der Sattel in Frage. Oder gibt es weitere Ursachen? Wie kann ich herausfinden, was konkret das Problem ist?
 
Eigenschaft
 
Mach doch etwas Graphit von einem weichen Bleistift in die Sattelnut, das kann helfen.
 
Bist du sicher, dass Du alle Saiten richtig aufgezogen hast? Kann auch das Problem sein
 
Hört sich so an, als sei der Sattel nicht richtig gefeilt. 95% der mangelnden Stimmstabilität beruht auf dieser Ursache. ;-)
 
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...aus der Ferne.... Meist ist der Billig-Plastik-Sattel das Übel. Ich habe vom Gitarrenbauer einen wertigeren verpasst bekommen, seitdem ist Ruhe. Je nach Lust und Laune Knochen oder Tusq.

lg JR
 
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es am Sattel liegen. Da hakeln die Saiten in den Kerben. Entweder neuen Sattel oder Kerben feilen (lassen) oder erstmal dieses Mittel benutzen:
https://www.thomann.de/de/gewa_micro_teflon.htm
Das funktioniert richtig gut. Einfach in die Kerben schmieren und es ist Ruhe!
ST
 
Was der TO beschreibt, scheint unsaubere Verarbeitung zu sein. Da reichen ein paar Minuten Arbeit beim Git.Tech des Vertrauens...: Kurz die Kerbe nachfeilen und gut ist. Da braucht man keinen neuen Sattel mMn.

Da hilft das Graphit oder Schmierstoffe wenn nur kurz etwas.
 
Da klemmt die Saite im Sattel...schmieren ist da nur Symptombeseitigung, die Kerbe gehört der verwendeten Saitenstärke entsprechend angepasst, nur so wird das auf Dauer was...
 
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Hi,

zunächst mal hat eine Les Paul Studio keinen "Billig-Plastik-Sattel". Bis 2014 war er aus Corian, einem mineralisch-organischen Verbundwerkstoff von DuPont. Ich hab meine seit über 20 jahren und nie das Bedürfnis, ihn auszutauschen. 2014 gabs mal den "TekToid"-Sattel, der selbstschmierende Eigenschaften haben soll, also wohl in der Richtung "Graph Tech"-Sättel ging. Inzwischen wurde der umstrittene Metall-Nullbund eingeführt, aber den hast du ja anscheinend noch nicht.

Tatsache ist, dass bei Gibsons insbesondere die g-Saite gerne mal im Sattel festhängt. Meine Erfahrung ist die, dass Schmieren alleine fast nie Abhilfe bringt.

Wenn es beim Stimmen Geräusche wie das bekannte "Ping" gibt, klemmt die Saite fest und gibt dann ruckartig nach, und das heißt, dass die Sattelkerbe schlicht zu eng ist. Einer der Gründe könnte sein, dass die meisten Gibsons (außer Custom Shop) schon sehr lange mit einem gemischten Satz .009-.046 Saiten ausgeliefert werden, wie ihn Les Paul ("The man, not the guitar...") wohl am liebsten gespielt hat. Dabei werden die umwickelten Saiten eines 10er Satzes mit den Diskantsaiten eines 9er-Satzes kombiniert, und für diese Saitenstärken ist der Sattel natürlich ab Werk ausgelegt. Der beliebteste Saitensatz der Käufer scheint allerdings der Standard-Satz .010-.046 sein, womit die ohnehin klemmanfälligeren glatten Saiten immer ein kleines Stück zu dick sind. Also, lass mich raten: Du spielst keine .009er Saiten, oder...?

Wenn das so ist, helfen mMn keine Mittelchen, sondern die Kerben müssen einfach ein bisschen geweitet werden. Das macht ein Gitarrenbauer für wenig Geld, man kann es aber auch selber machen. Ich verwende dazu einfach gefalztes, sehr feines Schleifpapier. Ein Gitarrenbauer bietet gerade dem Ungeübten den Vorteil, dass er die Saitenlage am ersten Bund auch insgesamt noch gegenüber der Werkseinstellung optimieren kann - bei einer Gibson in aller Regel nicht zwingend nötig, aber wenn doch, kann eine Verbesserung fürs Spielgefühl sehr viel ausmachen. Wenn es da nämlich nicht ganz stimmt, kann man das mit keiner anderen Einstellung wettmachen, ob Bridge oder Halskrümmung.

Ist der Sattel genau auf Deine Saiten ausgerichtet, gleiten sie auch sauber durch. Ein bisschen Sattelschmiere (Wirbelseife, Nut Sauce oä) gibt Dir vielleicht noch ein besseres Gefühl, aber ich persönlich habe es gerade bei einer Gitarre ohne Tremolo eigentlich noch nie vermisst.

Gruß, bagotrix
 
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Ich klinke mich da mal ein: ich besitze eine günstige Gibson SG, die sich auch verstimmt, bei mir sind das aber höchstwahrscheinlich die Mechaniken. Ich möchte sie gerne gegen Höherwertige austauschen, kann mir da einer einen Tip geben? Ich hätte gerne diese Tuliptuner mit grünem Knopf.
Vielleicht könnte das ja auch das Problem des TE lösen ;)

Vielen Dank im Voraus!!!

Greetz,

Blake
 
Einen Sattel komplett auszutauschen und abzurichten ist allerdings ein wesentlich größerer Aufwand als den vorhandenen zu optimieren. Da würde ich also immer zuerst drangehen.

@BlakeWilder:

da kommt es darauf an, welche Tuner genau drauf sind. Falls es technisch gesehen richtige Vintage-Tuner sind (8,5 mm-Bohrung in der Kopfplatte, eingepresste Hülsen als Führung in der Kopfplatte), gibt es etliche verschiedene Lösungen, teils auch mit Locking-System (was ich persönlich auch bei Non-Tremolo-Gitarren mag, einfach weil der Saitenwechsel so bequem ist). Als "State Of The Art" gelten da wohl die Gotoh SD510.

Aber auch für die -mMn wirklich grauenvollen - "Deluxe"-Tuner mit Gussgehäuse und Sechskantmutter (9,8 mm-Bohrung) gibt es inzwischen Ersatz, dazu passen dort auch Grover und Gotohs mit senkrechter Dreieckslasche zur Befestigung. Um es noch "einfacher" zu machen: Mit entsprechenden Adapterhülsen passen auch die oben genannten Vintage-Tuner...

Der Unterschied liegt neben den Maßen und der Optik in der gewünschten Funktionsweise, aber auch ein wenig im Sound. Den Gussmechaniken sagt man einen etwas dickeren Sound mit mehr Sustain nach, Vintageteile begünstigen tendenziell einen "holzigeren", etwas schlankeren Sound. Kein Riesenunterschied, bei meiner LP habe ich ihn aber schon so deutlich wahrgenommen, dass ich keine Tuner mit Gussgehäuse mehr montieren würde.

Gerade bei SGs, die ja gerne mal zur Kopflastigkeit neigen, ist auch der Gewichtsvorteil nicht zu verachten, den die Vintage-Tuner bieten. Also schreib mal noch ein bisschen was genaueres, dann finden wir das Richtige.

Gruß, bagotrix
 
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Danke für die Tips @ bluesfreak & bagotrix :)

Auf den Tunern steht "Gibson Deluxe", sie sind mit Muttern auf der Kopfplatte festgeschraubt. Welche Bohrung sie aufweisen muß ich noch nachmessen, aktuell sind sie ja noch verbaut. Hatte die SG gestern auf ´ner Session im Einsatz, sie klingt auch unglaublich cool und fett, allerdings verstimmt sie sich, während ich auf ihr spiele...

Greetz,

Blake
 
Zuletzt bearbeitet:
An den Tunern liegt's wohl in den seltesten Fällen.
Da müsste schon wirklich kompletter Schrott verbaut worden sein, damit sich die unter dem Saitenzug drehen und damit die Stimmung runieren können...
 
Also, dass Gibson soo billige Tuner verbaut bezweifle ich sehr stark - sogar meine 70€ Telecaster von Harley Benton hällt ihre Stimmung sehr gut.
 
Da müsste schon wirklich kompletter Schrott verbaut worden sein, damit sich die unter dem Saitenzug drehen und damit die Stimmung runieren können...

Damit hast Du völlig recht. Ich dachte auch nicht, dass ein berühmter Hersteller genau solchen Schrott verbauen würde - bis ich die Gibson "Deluxe"-Dinger kennenlernte...

Im Ernst, bei mir war das Problem des TE auch immer da, und am Sattel lags nicht - einen solchen habe ich bisher auch immer zu meiner Zufriedenheit hingekriegt. Aber hier wars so, dass das Problem schlagartig weg war, nachdem ich die Werkstuner gegen einen Satz Gotoh SG301 ausgetauscht hatte. Tatsächlich sind die "Deluxe" (ich weigere mich, das ohne Anführungszeichen zu schreiben...) ja auch sehr primitiv aufgebaut. Die Welle, an der man dreht, liegt ohne besondere Lagerung zwischen ein paar Zapfen auf dem Gehäuseboden aus Billig-Guss. Dann wird das ebenfalls gegossene Gehäuse draufgepresst und hält die Welle von der anderen Seite fest. Ist der Deckel weg, fliegt also alles auseinander. Näheres hier:

http://diystrat.blogspot.de/2009/01/gibson-deluxe-tuners-and-why-they-suck.html

Schon eine Schande, sowas sollte man allenfalls in einer 99 €-China-Gitarre erwarten. Eine exakte Erklärung, wie das nun zu den Stimmproblemen führen kann, habe ich ehrlich gesagt auch nicht. Tatsache ist, dass die LP sich immer verstimmt hatte und nach dem Austausch überhaupt nicht mehr.

Gruß, bagotrix
 
Vielen Dank für die vielen Antworten und Tipps. Meine Vermutung ist auch, dass es am Sattel liegt. Denn ich habe, wie bagotrix schon richtig vermutet hat, keine 09er Saiten sondern den Standard 010er Satz (10-46) aufgezogen. Somit sehe ich im Moment zwei Optionen:
- Ich ziehe mal 09er Saiten auf und schaue, ob das Problem immer noch besteht.
- Ich bringe die Gitarre zu einem Gitarrenbauer und lasse den Sattel anpassen.

Gruß
Thomas
 
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Hi,

da möchte ich Dir gerne zureden, den Weg zum Gitarrenbauer zu nehmen oder eben selber mal mit etwas feinem Schleifpapier dranzugehen.

Die erste Möglichkeit wäre nicht wirklich eine Lösung, sondern mehr ein Workaround. Es wird ja seinen Grund haben, dass Du .010er Saiten aufgezogen hast, entweder wegen des Spielgefühls oder aus Soundgründen. Davon würde ich jetzt nicht unbedingt abgehen, nur um ein paar Kröten einzusparen.

Ich selber bin ja kein zwanghafter Verfechter von "Männersaiten", sondern machs mir ganz gerne etwas angenehmer. Bei der kurzen Mensur einer Paula ist die Saitenspannung dann aber schon arg weit reduziert. Anscheinend haben auch viele andere das Gefühl, dass darunter dann der Ton leidet, denn wie gesagt sind .010er auf solchen Gitarren wesentlich beliebter. Falls Du etwas runterstimmst, gilt das natürlich umso mehr.

Unterm Strich solltest Du es vorziehen, das Werkzeug Deiner Spielweise anzupassen statt umgekehrt. Ansonsten lesen wir hier demnächst womöglich Deinen Hilferuf: "Meine Studio klingt zu dünn, welche Pickups/Hardware/Amps könnten da helfen?" ;)

Gruß, bagotrix
 

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