uralter Hohnerverstärker

Papsi
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Hallo,

ich bin 73 Jahre alt. Das schreibe ich, damit keiner meint, man müsste mich über darüber aufklären, was es heute für tolle Verstärker für E-Gitarren gibt.
Das brauche ich alles nicht. Ich habe genug Zeug rumstehen, wo ich für den Hausgebrauch meine Gitarren anschließen kann.

Mein "Problem" :
Vor ca. 50 Jahren habe ich mir einen Hohner Orgaphon 25 MH - Verstärker gekauft, der damals 1000 DM gekostet hat. Bei einem Monatseinkommen
von 800 DM als Berufsanfänger war das eine Menge Geld. Diesen Verstärker habe ich jahrelang benutzt. Seit ca. 25 Jahren (?) steht er aber ungenutzt
herum.
Damit nicht der Trödeltrupp eines Tages bei mir anrücken muss, wird so manches alte Zeug verkauft - soweit möglich - oder entsorgt.
Vor einigen Tagen hab ich also das alte Ding wieder getestet:

Ergebnis: ziemlicher Netzbrumm; die Elkos im Netzteil haben sich aus Altersgründen größtenteils verabschiedet. Der Endverstärker funktioniert also
noch, wenn auch mit Netzbrumm.
Der Eingangsteil (mit Hall und Tremolo, alles natürlich total veraltet) hört nach kurzer Aufwärmzeit auf zu funktionieren.

Drei Alternativen:

1) Das ganze Ding ab "in die Tonne" = zum Elektroschrott
2) Endverstärker + Lautsprecher ausbauen und reparieren. Ich bin seit x Jahren Hobby-Elektriker, hab aber wenig Lust viele Stunden an dem alten
Ding rumzubasteln noch dazu bei ziemlich hohen Spannungen.
3) Was wohl total unrentabel ist: einen Fachmann das alte Ding reparieren lassen.

Vielleicht hat / hatte schon jemand das gleiche Problem, sich von einem uralten Gerät trennen zu wollen, obwohl es nichts mehr taugt /wert ist
und trotzdem noch nostalgische Gefühle dran hängen.

Bin gespannt ... Grüße ...
 
Eigenschaft
 
Hey,
also was du nicht mehr brauchst kannst du gerne mir geben - ich bastel gerne rum! :D

Im Ernst:
Ich bin zwar nicht mal halb so alt wie Du, aber ich versteh trotzdem, was Du meinst.
Ich denke, entweder du lässt ihn bei Dir rumstehen - als 'Deko', oder du verkaufst ihn auf eBay o.ä, oder gibst ihn an irgendjemanden der etwas damit anfangen kann und ihn nicht ausschlachtet und alle Einzelteile verkauft.

so würde ich das machen

Lg
 
Hi,
ich sehe es auch so. Wenn Du sowieso überlegst, das Teil wegzuschmeißen, kannst Du es genausogut verschenken. Sollte der Deal zwischen Dir und Don Joe nicht zustande kommen, kannst du ein Inserat bei eBay Kleinanzeigen reinsetzten - kann vielleicht ein paar Wochen dauern, aber irgendjemand stolpert drüber, und verliebt sich in die Kiste, und peppelt sie wieder auf.
 
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der user, der beurteilen könnte welche Kosten ggf. auf Dich zukämen und ob es noch eine Quelle für die teuren Röhren gibt, heisst uli72, er scheint auf die Orgaphons spezialisiert zu sein, oder heisst das verliebt?
 
Hallo Papsi,

wenn Du an dem Amp hängst, dann würde ich ihn hier einem unserer bekannten Forumsreparateure anvertrauen und dann bekommst Du ihn auch zu einem guten Preis wieder hergerichtet, so dass Du noch lange etwas mit dem Amp anfangen kannst, wenn Du es möchtest. Davon bin ich überzeugt.

Angebot: Wohnst Du in der Nähe der Ländleshauptstatt, so kannst Du ihn z.B. gern bei mir vorbeibringen.

CU MM
 
Oder im Frankenwald :D
 
Hallo,

danke für euere Beiträge ! Die Kiste ist sauschwer. Ich würde sie nicht verschicken wollen.
Wie schon geschrieben traue ich mir zu den Verstärker einigermaßen zu reparieren. Den Schaltplan habe ich mir schon
groß ausgedruckt. Allerdings müsste man einiges an Ersatzteilen investieren, soweit man die noch irgendwoher bekommt. Ich hab z.B. einige ECC 83, aber eben keine ECC 808 und andere.

Und was hab ich dann, wenn ich jede Menge Zeit und Geld investiert habe ? Einen uralten Verstärker ... aus der "Steinzeit".
Auf den vielgelobten Röhrensound lege ich keinen so großen Wert. Außerdem gibt es heutzutage Software für den PC,
womit man viele bekannte Gitarrensounds imitieren kann.

In den Kleinanzeigen hab ich das Modell inzwischen auch schon gefunden. Dort wird der alte Verstärker auch landen. Falls jemand aus der Umgebung ihn sich für ein paar Euro abholen mag, meinetwegen.

Meine Tochter hat schon einige meiner alten Geräte bei eBay versteigert. Ich hab mich gewundert, dass überhaupt noch
jemand daran Interesse hatte. Die Sachen waren aber nicht so schwer wie der alte Hohner-Verstärker.

Wenn ich daran denke, wie viele meiner veralteten sog. "Homecomputer" und PCs schon im Elektroschrott landen
mussten, werde ich diesen neuerlichen "Verlust" auch verschmerzen können.

Danke und beste Grüße ... Papsi

PS: Ich wohne nicht in der Nähe einer "Ländleshauptstadt" sondern in der Prärie
= Bayerischer Wald, wo ich mich sauwohl fühle.
 
Keiner steht so sehr auf vermeintlich viel tollere Museumsstücke wie wir Gitarristen ;)
 
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Ich würde das Teil einfach bei Ihhhhbay anbieten und so genau wie möglich beschreiben .

Du hängst nicht dran und wirklich Lust das Teil selber instand zu setzen hast Du ja wohl auch nicht .

Wird sicherlich noch Jemanden glücklich machen und das Teil landet nicht auf dem Müll .
 
ich bin 73 Jahre alt
Mensch Papsi, das finde ich toll, dass du auch mit über 70 Gitarre spielst :great:
Ich dachte schon ich wäre mit fast 60 ein alter Sack, aber bei dir bin ich noch ein junger Hüpfer :)
Ich wünsche dir noch viele Jahre Gitarrenspielen
Und sag nicht dass Du bei Woodstock dabei warst, da werde ich neidisch :weep:
 
Hallo Rostl,

erst mal vielen Dank für die guten Wünsche ! Vor einigen Wochen hab ich eine TV-Sendung gesehen, in der behauptet
wurde, dass Musikmachen "jung" hält. Seitdem spiele ich noch mehr als vorher.

Woodstock ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Ich bin auch eigentlich kein so typischer E-Gitarrist, auch wenn ich
diesen Beitrag hier reingeschrieben habe. Häufig spiele ich auf einer Nylongitarre. Wenn ich E-Gitarre spiele, darf es gern
ein etwas softer Sound sein. Ich hab so meinen eigenen Stil, der etwas in Richtung jazzige Schnulze geht.

Da noch drei Keyboards "rumstehen", wollen die aber auch mal bedient werden. Allerdings schätze ich es oft, dass ich
keinerlei Knöpfe, Regler usw. bedienen muss, sondern einfach mir eine Gitarre schnappen kann und vollkommen
unplugged rumzupfen kann.

Ad multos annos ! Grüße ... papsi
 
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...Ich dachte schon ich wäre mit fast 60 ein alter Sack...

Hach, da bin ich ja vergleichsweise zu Dir wenigstens noch ein kleinwenig Jährchen jünger, auch wenn meine Holde meint, dass ich so langsam auf die 60 zugehe, was ich wiederum gar nicht verstehe... :D

@Papsi,

viel Erfolg beim Vertickern des Amps!
 
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Hallo Stratspieler,

Danke für die guten Wünsche, was das "Vertickern des Amps" betrifft. Es geht mir nicht so sehr um Geld. Wenn ein paar Euro rausspringen,
soll´s mir recht sein. Wichtiger ist mir, dass das alte Ding nicht letztlich doch noch in der Tonne landen muss.
Das größte Problem ist wohl das Gewicht bzw. die Entfernung von einem möglichen Interessenten zu mir.

Mal schaun, was geht. Grüße ... Papsi

Übrigens: Ländleshauptstadt hört sich so nach Schwaben an. Vermute ich da richtig ?
 
Japp, wir sind die mit dem kostengünstigen Tiefbahnhof.
 
Hallo Papsi
Ich hab den "Großen Bruder" 45MH.
Seltsamerweise haben wir Beatmusiker immer um Hohner einen riesen Bogen gemacht - der Name stand ja für "Wald-und Wiesenmusik":)
Nachdem ich aber o.g. Exemplar auf dem Flohmarkt ergattert hatte, mußte ich feststellen, daß der den damals bevorzugten (weil finanziell möglich)
Modellen von Dynacord und Echolette klanglich überlegen ist.
 

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    Hohner 45MH1631.JPG
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Hallo,

auch wenn es vermutlich keinen interessiert, hole ich den Beitrag mal wieder hoch.

Heute habe ich den Verstärker auseinader gebaut in der Absicht mal zu sehen, was
machbar ist. Als ich die etwas wüste Verdrahtung sah, verwöhnt durch den ordentlich
Aufbau von Transistorschaltungen, änderte ich meine Absicht die alte Kiste zu reparieren.

Was mich z.B. ärgerte: Am Netztrafo ist ein 3K-Widerstand angelötet. Zwei Drähte berührten
den Widerstand, der natürlich heiß wird und die Isolierung verschmort. Das nannte sich
"Made in Germany" !

Schlussfolgerung: Alles bis auf die Endstufe, die noch funktioniert, und den Lautsprecher ist
postwendend auf der Deponie gelandet.

Das war`s ! Grüße pasi
 
Ich oute mich mal als Eigentümer jeweils einen
Hohner Orgaphon MH25,
Hohner Orgaphon MH60,
Hohner Orgaphon MH50
und einigen Boxen.

Die Dinger sind GEIL.
Einen MH25 wieder auf Vordermann zu bringen ist möglich und eventuell gar nicht mal so teuer wie du denkst.
Aber der Reihe nah.

Ich gehe jetzt mal vom maximal Notwendigen (worst case) aus.
Geh mal davon aus, dass ein Großteil der Kondensatoren hops sind.
Einige Widerstände dürften auch das zeitliche gesegnet haben.
Ein paar Potis sind vielleicht auch hinüber.

Die große Unbekannte sind die Röhren, was beim MH25 kein Genickbruch ist.
Soll heißen:
ECC83 = Schüttgutware
EF86 = sehr günstig zu bekommen
PL84 = Schüttgutware
ECL86 = etwas teurer
ECC808 = die gehen richtig ins Geld, können aber nach Umverkabelung des Sockel durch ECC83 getauscht werden.

Tip von mir:
Original belassen (bis auf die Sache mit ECC808 - ECC83) und zum Ampdoc aus dem Forum geben, du wirst es nicht breuen.
Verschicken kann man das Teil in einem geeigneten Karton auch.

Leider werden diese Amps in Deutschland immer noch sehr stiefmütterlich behandelt.

In einem ausländischen Forum sieht das ganz anders aus:

http://www.euroguitars.co.uk/viewtopic.php?f=16&t=3274
 
Hallo Uli,

scheinbar hast du mich missverstanden: Ich hab nur die Endstufe und den Lautsprecher behalten. Alles andere, Gehäuse und
Eingangsteil liegt schon auf der Deponie. Allerdings hab ich die Röhren abgezogen, man weiß ja nie.
Das obere Teil (Eingangsteil) ist ja so was von veraltet. Was soll ich mit diesem Spiralen-Hall und dem Vibrato? Jedes
einigermaßen brauchbare Effektgerät macht das heute besser.
Das heißt für mich also: Ich werde den Endverstärker soweit nötig reparieren, was gar nicht so schwer ist, ihn mit dem
Lautsprecher und einem Effektgerät in ein Gehäuse einbauen. Bin nebenbei auch noch Hobbyschreiner.

Das ist für mich ein Kompromiss und weniger Aufwand als die ganze Kiste mühsam, zeitaufwändig und nervig reparieren
zu müssen. Hoffentlich kann ich dann den "Röhrensound" genießen, den ich eigentlich noch nie vermisst habe.

Grüße ... Papsi
 
Sorry, da habe ich etwas mißverstanden!

Ich könnte auf den Federhall verzchten, aber das Tremolo ist beim Orgaphon so etwas von genial.
Beim meinen war es easy nachträglich einen Loop einzubauen.
Dann noch von Tube Town den gebufferten und regelbaren FX Loop dazu und du wärst auf der Höhe der Zeit.
Der Grundsound ist sehr sehr gut.
Sei es drum.
 
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Das obere Teil (Eingangsteil) ist ja so was von veraltet. Was soll ich mit diesem Spiralen-Hall und dem Vibrato? Jedes einigermaßen brauchbare Effektgerät macht das heute besser.
das ist (bis) jetzt mein persönlicher Favorit für den Aprilscherz des Jahres :D
so eine 'Feder' mag eine miserable Raumsimulation abgeben...
aber eine überzeugend simulierte Feder ist beinahe der heilige Gral der Effekprogrammierung
ist halt ein eigener Ton, etwas ganz spezielles...

cheers, Tom
ps: nix für ungut und dem Rest-Amp gute Genesung :great:
 
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