Wie seid ihr zu eurem spielerischem Können gekommen?

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Guten Tag !

Ich sitze grad hier und pflege eine meiner E-Gitarren und grübel über meine Fertigkeit als Gitarrist
Seit Anfang des Jahres nehme ich Gitarrenunterricht. (was ich schon immer mal tun wollte um mal von einem Könner zu hören wie es um mein Spiel steht)
Ich spiele schon fast 15 Jahre (mit längeren Pausen zwischendurch) Gitarre, im Bereich Metal (vorzugsweise Blackmetal), dabei habe ich mir alles selbst angeeignet und auch kaum irgendwelche Sachen nachgespielt!
...quasi nur das gespielt was ich wollte!
Jetzt wo ich Unterricht habe und mein Lehrer teilweise echt erstaunt ist, das ich z.b. Barrégriffe, Apreggios, Picking beherrsche und auch ein gutes Taktgefühl habe, aber stattdessen an einfachen Dur-Akkorden und deren Bezeichnung (c,d,g....u.s.w.) scheitere,
frage ich mich ob der Unterricht überhaupt Sinn macht! (mir fehlt auch irgendwie der Spaß an den einzelnen Akkorden, den versuchen ACDC, Metallica und wie sie alle heissen, nachzuspielen)
Klar würde ich gern besser spielen und auch mal Solo´s können, aber theoretisch ginge das ja auch so, oder was meint ihr ?

Wie seit ihr zu der Fertigkeit gekommen, die ihr heute habt ?
Macht Unterricht Sinn?
Macht selbständiges lernen Sinn?
 
Eigenschaft
 
Meiner Meinung nach ist es ja zwar nicht schlecht, wenn man aus dem Bauch heraus einfach so darauf losspielen kann. Aber mir persönlich wäre es zu wenig, ich möchte schon auch wissen, was ich da tue.
(...) theoretisch ginge das ja auch so, oder was meint ihr ?
Das klingt fast so, als sollten wir absegnen, dass Du keinen Unterricht zu nehmen brauchst. :-D
Natürlich ginge es theoretisch auch so, aber mit Hintergrundwissen wäre es doch noch besser, nicht? ;-)

Und zur Frage, ob Unterricht oder selbständiges Lernen Sinn macht... o_O
Das ist halt auch so eine subjektive Sache. Ich habe mir ebenfalls viel selbst beigebracht, bin dabei aber regelmäßig an einen toten Punkt gelangt, über den es ohne Input von außen nicht weiterging. Dann half Unterricht weiter auf das nächste Level.

Es kommt eben darauf an, was Du erreichen willst, und wieviel Mühe Du investieren willst. Unterricht kann unbequem sein, aber für mich persönlich war er schon unerlässlich. :)
 
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Ich selbst habe mir 90% selbst bei gebracht, aber auch immer mal wieder Unterricht bei Leuten genommen, die deutlich fitter waren/sind wie ich.
Und jedes Mal hat mir das schon was gebracht, vor allem im Kopf was die Denkanstöße angeht.

Meine Erfahrung ist die, dass 100% alleine machen eigentlich nicht so der Burner ist.
Gerade zu Beginn oder an bestimmten Techniken kann man sich ohne weitere Anleitung schon mal schnell etwas falsch aneignen und das bekommt man dann kaum bis gar nicht mehr weg.
Bei mir persönlich ist sowas bisher zwar zum Glück noch nicht passiert und ich denke das meine Technik (in dem was ich kann) recht sauber ist, aber ich kenne 1, 2 Fälle wo sowas passiert ist und die haben sich damit einige Türen (spielerisch gesehen) für immer verschlossen. Da kenn ich Leute die können schnell spielen ohne Ende kriegen aber keinen PowerChord gerade hin und wieder andere die Schreddern können, aber keine 3-Ton-Melodie mit Pause gerade, etc.

Nur 100% Unterricht bringt aber eben genau so wenig, wie ich finde.
Bei Leuten dei 100% unterrichtet wurden habe ich die Erfahrung gemacht - oder bin besser gesagt der Meinung beobachten zu können - dass die nachher zu kleinen Abziehbildern ihres jeweiligen Lehrers werden.
Technisch meist ganz weit vorne, aber 0 eigenes Spiel und sehr wenig Kreativität / Gespür für die Musik an sich.

Von daher bin ich mit dem Rezept "Das Meiste selbst lernen und an kniffeligen Punkten nen Lehrer konsultieren" immer recht gut gefahren.
Denn lernen musst Du am Ende selbst, ein Lehrer kann Dir immer nur den Weg weisen und Dich ggf. korrigieren, aber Dir niemals die Finger steuern. ^^
 
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Bei mir war es ähnlich. Habe mir auch ca. 6-7 Jahre überwiegend alles "selbst" beigebracht und scheinbar ging es auch irgendwie. Habe auch 3 Jahre in einer Band gespielt und regelmäßig Auftritte gehabt, ohne irgendeinen Plan von Noten, Tonleitern etc. zu haben. - War zum Glück eine Coverband. Da habe ich einfach die Internet-Tabs gelernt und alles ganz genauso gespielt. Egal, wie falsch der Fingersatz war...:ugly:

Aber irgendwann habe ich halt gemerkt, dass mir überall (vor allem was Musiktheorie angeht) Wissen fehlt und ich gar keine Ahnung davon habe, was im Labyrinth "Griffbrett" eigentlich abgeht. Außerdem wurde ich bei Solos "nicht schneller..." (wohl eines der Standart-Problemen bei jungen Gitarristen..)

Und somit bin ich in den Gitarrenunterricht und habe meinem Lehrer erzählt, dass ich erstmal meinen Schwerpunkt auf Musiktheorie und einzelne Techniken legen möchte.

Wir haben dann zuerst ein Harmonielehre-Buch durchgebügelt und dazu habe ich immer wieder praktische Übungen gemacht. Das fing natürlich ganz billig an. Aber Klarheit schaffte es natürlich von Anfang an und eine Niveau-Steigerung kam recht schnell.

Später gab es dann konkretere Übungen. Die wurden teilweise richtig zeitintensiv.

Der Unterricht habe ich 2 1/2 Jahre regelmäßig, jeden Mittwoch, besucht. Meistens hat er Spaß gemacht. Hin und wieder war ich sehr genervt von dem Zeug und wollte eigentlich nur schraddeln. Das gehört aber dazu, denke ich.

Vor allem Notenlernen fand ich zunächst total öde. - Weil es ja so "tolle" Tabs gibt.
Heute bin ich zwar kein wirklich guter "Blatt-Spieler", jedoch sind richtige Noten eigentlich unverzichtbar geworden und ich kann es mir kaum vorstellen, wie es nur mit Tabs ging. Gerade dann, wenn du eigene Sachen machst.

Auch wenn ich mir heute alte Aufnahmen von mir anhöre, muss ich echt schmunzeln. - Vor allem wenn ich die Solo´s von mir höre. Denn damals hatte ich null Plan von Tonleitern. Das war alles nur Gedudel. Heute höre ich das... :redface:

Abgesehen davon, dass sich mein Gitarrenspiel verbesserte, hatte der Unterricht vor allem einen starken, positiven Einfluss auf mein musikalisches Selbstvertrauen.
Das war mir auch wichtig, denn das hatte ich kaum.

Aber ganz wichtig: Es muss dir Spaß machen! Wenn du dir 3 Monate am Stück ausschließlich Basic-Harmony reinziehen sollst, ist es mit dem Spaß schon vorbei...

Und wenn du keine Lust auf Standart-ACDC-Akkorde hast, kannst du deine eigenen Schwachstellen "mitbringen" und daran arbeiten. Vielleicht wirst du hier und da wieder beim Standart-Lick landen und die Notwendigkeit einiger Grundübungen erkennen.;)

Da du schon spielen kannst, würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, erstmal aktuelle Schwachstellen anzugehen. Ein guter Lehrer wird sich dabei schon ein Bild davon machen, wieso du einzelne Sachen nicht so hinbekommst.

Lass dich nicht in die "Ja, dann beginnen wir mal von vorn" - Kiste stecken, nur weil einige Musikschulen ihre eigenen Bücher möglichst lange durcharbeiten möchten!

Das kostet dich nur Zeit und Geld.

Ich bin mit dem Sweet Child O´ Mine - Solo zur zweiten Sitzung gekommen. - Da wurde ich nicht "schneller" :D.

Mein Lehrer sah direkt, dass der Fingersatz aus dem Tab schonmal unklug sei und das Timing in den schnellen Passagen nicht sitzt. Dann fingen wir mal mit Rhythmus-Übungen und Noten (-Werten) an und die Wissenslücken waren an jeder Stelle unübersehbar.

Viel Erfolg! - Es wird sich sicherlich lohnen!!! :great:
 
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Von daher bin ich mit dem Rezept "Das Meiste selbst lernen und an kniffeligen Punkten nen Lehrer konsultieren" immer recht gut gefahren.
Meistens stehe ich da vor der Frage "Was soll ich lernen?", "Was sind Sachen die ich können sollte?". Von Musiktheorie hab ich so gut wie keine Ahnung. Ich weiß das es dazu zur Zeit einen Thread gibt, den habe ich mir aber leider noch nicht angeschaut.


P.S.: Ich glaube das dieses Thema nicht nur Leute im Metal-Bereich betrifft und für andere auch interessant wäre.
 
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Meistens stehe ich da vor der Frage "Was soll ich lernen?", "Was sind Sachen die ich können sollte?". Von Musiktheorie hab ich so gut wie keine Ahnung. Ich weiß das es dazu zur Zeit einen Thread gibt, den habe ich mir aber leider noch nicht angeschaut.


P.S.: Ich glaube das dieses Thema nicht nur Leute im Metal-Bereich betrifft und für andere auch interessant wäre.

..eben genau diese Frage stelle ich mir auch grade! Ich weiß ja nicht wie essentiell wichtig Dur-Akkorde, oder diesbezügliche Pentatoniken sind, wenn man z.b Riffs und Melodien im Metal bereich spielen möchte und eventuell auch mal ein Solo dazu bringen will.
Es macht wohl auch sinn, wenn man dann auch weiß was man da spielt!
...aber im Moment ist mir dieses Akkorde auswendig lernen irgendwie etwas zu Stumpf.
Ich denke das ich mich stattdessen auch einfach hinsetzen und mir irgendwelche Akkorde ála Opeth, oder ähnlichem reinprügeln könnte. (nur so als Beispiel)


[Ja mir fällt auch grade auf, das dieses Thema vielleicht auch für alle Gitarristen interessant sein könnte! ...vielleicht kann ein Mod diesen Thread ins passende Register knallen ? ...danke ;)]

@winterd
...könntest du mir einen Link zu diesem Thread geben?
 
..eben genau diese Frage stelle ich mir auch grade! Ich weiß ja nicht wie essentiell wichtig Dur-Akkorde, oder diesbezügliche Pentatoniken sind, wenn man z.b Riffs und Melodien im Metal bereich spielen möchte und eventuell auch mal ein Solo dazu bringen will.
Es macht wohl auch sinn, wenn man dann auch weiß was man da spielt!
...aber im Moment ist mir dieses Akkorde auswendig lernen irgendwie etwas zu Stumpf.
Ich denke das ich mich stattdessen auch einfach hinsetzen und mir irgendwelche Akkorde ála Opeth, oder ähnlichem reinprügeln könnte. (nur so als Beispiel)
Also wenn du ein Solo improvisieren möchtest, wäre es sinnvoll das du dir die Pentatonik anschaust. Akkorde kann ich auch nur die Standard-Dinger (an der Schreibweise erkennt man vielleicht wie viel Ahnung ich davon habe :D).

[Ja mir fällt auch grade auf, das dieses Thema vielleicht auch für alle Gitarristen interessant sein könnte! ...vielleicht kann ein Mod diesen Thread ins passende Register knallen ? ...danke ;)]
Benutz doch einfach den "Melden"-Button. ;)

@winterd
...könntest du mir einen Link zu diesem Thread geben?
Was sind absolute Grundlagen / Was MUSS ich können?


Mein Gitarrenlehrer sagt immer: Spielen lernt man nur durch spielen. Ich hab zum Beispiel beim Unterricht immer einen USB-Stick mit Liedern dabei die ich lernen möchte. Irgendwann kann man das Gelernte dann auch nutzen um mal ein Riff, einen Rythmus oder auch mal selbst ein Solo zu improvisieren. Gerade was Solos angeht bin ich kein Fan davon welche nachzuspielen. Aber genau das sollte man erstmal machen damit man ein wenig Inspiration für Improvisationen bekommt.

Edith.: Nur zur Info: Ich spiele erst seit etwas über zwei Jahren Gitarre mit Unterricht. Das sind alles Erfahrungen die ich in dieser Zeit gemacht habe.
 
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Ja mir fällt auch grade auf, das dieses Thema vielleicht auch für alle Gitarristen interessant sein könnte! ...vielleicht kann ein Mod diesen Thread ins passende Register knallen ?
Benutz doch einfach den "Melden"-Button.
Ist angekommen - bitte aber hier nicht zu einer Biergarten-Diskussion verkommen lassen, sondern eng an der SuFo-Überschrift orientiert posten ;)! LG Lenny
 
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Das muss einfach jeder selbst beantworten.
Die ganzen Stile, Genre und Sub-sub-sub-genres sind mittlerweile so individuell ausgeprägt und hochprofessionalisiert, dass wenn sich jemand wie du dem Black-Metal verschreibt, und auch nur das machen will (!!), natürlich keine "Lagerfeuergriffe" beherrschen muss. Eine der weitläufigen Behauptungen "wenn du Jazz (oder Klassik) spielen kannst, kannst du alles spielen" halte ich für ausgemachten Blödsinn.

Es gibt schließlich für die Gitarre kein "Curicullum", wohl aber innerhalb der Stile. Wenn es nicht dein Ding ist und du in der Zeit lieber Blackmetal Techniken üben willst - nur zu, wahrscheinlich gibt es auch dafür super Lehrer.

Allerdings merke ich als Unterrichtender, dass die meisten Schüler über kurz oder lang sehr wohl von den "Basics" profitieren. Meistens ist es gerade dieser Blick über den Tellerrand, der einem wieder Auftrieb, Motivation und Frische verschafft, statt immer in den selben Gewässern zu fischen.

Auch habe ich den Eindruck, dass die Stilikonen der Szenen sehr wohl Theorie, Basics und eben die "Wurzeln" der Gitarre beherrschen. Gerade deshalb sind sie zu den Stilbildern geworden, da sie auf der Grundlage von bewährten Dingen ihren eigenen Stil gefunden haben. (Immortal ist da ein gutes Beispiel)

Das Schwierigste ist es aus meiner Erfahrung für Schüler mit einer sehr genauen Vorstellung, sich mal auf andere Sachen einzulassen.

Lass dich drauf ein, erweitere deinen Horizont.

Wenn du mit Musik machen Geld verdienen willst führt eh kein Weg daran vorbei, die Grundlagen sehr gut zu beherrschen.
 
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Auch habe ich den Eindruck, dass die Stilikonen der Szenen sehr wohl Theorie, Basics und eben die "Wurzeln" der Gitarre beherrschen. Gerade deshalb sind sie zu den Stilbildern geworden, da sie auf der Grundlage von bewährten Dingen ihren eigenen Stil gefunden haben. (Immortal ist da ein gutes Beispiel)

Haha, gutes beispiel wo direkt mal schmunzeln muss. Denn folgende Videos bei Youtube lassen mich da manches in frage stellen und ich bin der Meinung das grade der gute Abbath da eher nach seiner Nase spielt.
...einfach mal angucken und zuhören was er erzählt (auch wenns schwer fällt :D)



...es gibt mehrere Lessonparts !
 
Ich spiele schon fast 15 Jahre ...
Klar würde ich gern besser spielen und auch mal Solo´s können, aber theoretisch ginge das ja auch so, oder was meint ihr ?
...
Macht Unterricht Sinn?
Macht selbständiges lernen Sinn?
wenn du nach 15 jahren nicht das spielen kannst, was du willst, hat rein autodidaktisch ja nicht 100% funktioniert, oder? :)
 
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wenn du nach 15 jahren nicht das spielen kannst, was du willst, hat das selber lernen ja nicht funktioniert, oder?

Naja , kann man so nicht sagen! Ich habe schon ne ganz gute Grundkenntnis, könnte aber ganz gewiss besser spielen , wenn ich die 15 Jahre mal dauerhaft dran geblieben wäre !
Hier und da gab es halt mal längere pausen.
Die frage ist ja eher die, ob ich das versäumte mit Unterricht besser nachhole, als auf anderem Wege.
Da wollte ich halt jetzt mal die Erfahrungen von Gitarristen aus dem Forum hören ;)
 
Haha, gutes beispiel wo direkt mal schmunzeln muss. Denn folgende Videos bei Youtube lassen mich da manches in frage stellen und ich bin der Meinung das grade der gute Abbath da eher nach seiner Nase spielt.
...einfach mal angucken und zuhören was er erzählt (auch wenns schwer fällt :D)
...es gibt mehrere Lessonparts !

Ja und Nein. Wenn du dir seine Technik in der rechten Hand zum Beispiel anschaust ist da einiges am Start. Auch harmonisch finde ich die Band sehr gut. Es gefällt mir, dass es sich abseits von den in der Sparte allzu oft bedienten Neo-Classical Klischees bewegen (Dimmu Borgir, uargh..)
Gut, was wäre dann mit Ishan von Emperor? Top ausgebildeter Gitarrist.

Ich bin überhaupt kein BM-Head (Jazz und Country ;) ), aber ich kann trotzdem erkennen, das einige von denen sich sehr genau mit ihrem Material auseinandergesetzt haben.

Und wozu eine schlechte Technik führt kann man an Demonaz leider sehen.
 
...bitte aber hier nicht zu einer Biergarten-Diskussion verkommen lassen, sondern eng an der SuFo-Überschrift orientiert posten
Mein Gebet und die Behandlung des Themas leiden wohl doch an Unverträglichkeit :weep:.
Und da Ihr in der Mehrzahl seid, habe ich Euch einen Tisch im Outdoorbereich für Brauereigetränke reserviert ;). LG Lenny
 
Ich habe 1994 angefangen und hatte die ersten sechs Jahre jede Woche Unterricht bei einem Musikstudenten, der zu mir nach Hause kam.
Hat damals 20 Mark pro Stunde gekostet.
Erst hat er mir die grundlegenden Akkorde, Rhythmen usw. beigebracht, später sind wir dann in jeder Stunden einen Song
durchgegangen, den ich mir ausgesucht habe.
Ich fand es faszinierend, wie er durch bloßes Hören und ohne Vorbereitung, die Akkorde und teils auch Soli aus einem Lied heraushören konnte.
Heute kann ich das in gewissem Rahmen auch, aber bei weitem nicht so gut und schnell wie er damals.

Man darf nicht vergessen: 1994 gab es nur "Gitarre & Bass" einmal im Monat und das, was man sich untereinander
erzählte. Die Szene war damals noch nicht so detailversessen wie heute.
Als das Internet und die Foren in Deutschland so richtig in Gang kamen, also gut acht bis zehn Jahre später,
merkte ich, wieviel an Wissen damals eigentlich an einem vorbeigegangen ist, weil man schlicht nicht wahrgenommen hat.
Dafür war damals alles auch ein wenig unkomplizierter als heute.
Auch war der Vintage-hype noch nicht ausgebrochen und es gab keine 'kaputten' Gitarren neu aus dem Laden.

Heute übe ich fast ausschließlich anhand von Youtube-Videos.
Das ist wirklich eine enorme Bereicherung und macht mehr Spaß als alles vom Blatt zu lernen.
Wenn man sieht, wie derjenige greift und es dazu erklärt, wird die ganze Sache um einiges lebendiger.
Ich finde auch, dass ich mich technisch in den letzten paar Jahren noch etwas verbessert habe - allein durch die Youtube-Lessons.
 
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@ Threadersteller : Glaub mir , Dieses grübeln ist nichts negatives ..Dein Gehirn hat wieder was aufgenommen , verarbeitet und jetzt fragt es sich ob es das gut Bewältigt hat .
Du bringst dir seit 15 Jahren Metal /Blackmetal Sachen selbst bei (Youtube Vids , Tabs etc.) ,so ungefähr wie Ich mir seit 25 jahren alles was mir gefällt selbst beigebracht habe (mit unterstützung von korrekten Tabs , You tube Vids und raushören )
Dabei geht man immer zwei schritte vor und einen zurück (manchmal auch 3:1).
Deine Momentane "frustration" rührt vielleicht auch daher ,dass du mittlerweile alles was man so im Metal gut finden kann schon kennst und irgendwie an die grenzen diese Genres gestossen bist .
Irgendwann sollte man auch mal völlig andere sachen spielen als das was man üblicherweise macht , das erweitert den Horizont schon und auf einmal sieht man sein Instrument wieder anders, bzw. fliessen dann neue sachen in deinen Deat Metal rein .
John 5 z.B. ist ein Extremfall , ich glaub es gibt KEINEN Stil den er NICHT beherrscht oder zumindest Spielen kann :

Das Stück was er hier in etwas veränderter Form Spielt bzw erklärt ist "Jerrys Breakdown" :

Von Jerry Reed , das waren dann die Alten Generationen von Gitarristen und ...ich mein Metal Hin oder her (Klar , Metal mag ich auch sehr ) von diesen typen kann man echt Was lernen , Technisch gesehen ist das eben was Anderes als nur mit Plektrum Riffs und Solis zu zocken , nicht falsch verstehen , solche Musik hat NATÜRLICH seine Berechtigung , ich bin mit der Rock musik DEFINITIV aufgewachsen und werde auch IMMER wieder auf meinen E-äxten ,Verzerrt oder auch ULTRA verzerrt Slayer ,Metallica , Amon Amarth etc. spielen .
Doch mittlerweile spiele ich eben auch gerne Akustischen Bluegrass(Stärkt auch die Rechte hand , bzw macht sie "flüssiger" , was auch extremst Geil ist :

(Das Stück flasht mich Extrem , zwei gitarren und SO ein Fetter Sound ...)
 
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Heute übe ich fast ausschließlich anhand von Youtube-Videos.

Youtube ist in der Tat ein echter Meilenstein in Sachen Üben. Ich bin froh, dass ich vor 30 Jahren mal kurze Zeit Unterricht hatte, weil ich darauf ständig aufbauen konnte. Wir hatten ja kaum Ahnung, wie wir denn anfangen solten, wenn wir hoch hinaus wollten. Peter Bursch und dann vielleicht noch das Fachblatt Musik, das wars im Wesentlichen. Wenn ich mir aber heute z.B. die Tim Pierce Hendrix Lessons ansehe, frage ich mich, was ein Lehrer dabei eigentlich noch besser machen sollte, außer dem Schüler halt auf die Finger zu schauen. Allerdings fordert das Vorgehen nach Youtube aber auch echte Selbstkritik des Autodidakten.



Besser werden hängt mE. im Wesentlichen damit zusammen, Spaß zu haben einerseits, aber andererseits immer auch dahin zu gehen, wo es weh tut. Es wird nicht immer alles funktionieren, so dass man gelegentlich nach anderen Türen suchen muß oder auch seine Ansprüche anpasst. Sehr oft aber merkt man beim punktgenauen Üben, dass selbst scheinbar haarsträubende Sachen kein Wunderwerk sein müssen, sondern einfach "nur" sehr sehr geschmackvoll gewählte aber gleichwohl geniale Lösungen (so z.B. das "Hey Joe" Solo).

Was das Improvisieren und den eigenen Stil anbelangt, finde ich es sehr schwer zu verallgemeinern, wie man dahin kommt. Wohl durch das ständige Spielen und auch Absorbieren fremder Ideen und Fertigkeiten. Ich denke es ist sicher nicht zu viel verlangt, die wesentlichen Akkorde und auch Dur und Moll Pentatonik zu beherrschen. Was mich offen gestanden bei Dir, lieber TE, angesichts Deiner Fragestellung etwas verwundert, ist, dass es Dich in 15 Jahren offenbar nie dazu getrieben hat, zu irgendwelchen Stücken einfach so - nach Gehör - zu solieren. Ich wollte immerzu dudeln, von Anfang an. Erst jetzt im fortgeschrittenen Gitarristenalter läßt das partiell nach. Es gibt aber in der Tat Gitarristen, die es dazu offenbar gar nicht treibt, mein Bandkollege ist (seit 40 Jahren) so einer, meine Tochter auch (obgleich sie das Gitarrespielen wirklich liebt). Aber wenn man Solo spielen möchte, wie läßt sich das dann 15 Jahre lang unterdrücken?
 
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Kurzer Einwurf: Das wichtigste ist meiner Meinung nach (neben Spaß), das man regelmäßig seine Komfortzone verlässt. Ich finde das funktioniert am besten mit einem guten Lehrer - zumindest sollte er dich regelmäßig aus der Komfortzone rausholen.
Und: so ziemlich alles was du lernst wirkt sich auch auf dein restliches Spiel aus!
 
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Jemanden zu haben, der einem in der Anfangszeit ein paar Grundlagen zeigt, ist gut. Das kann ein Musik-Lehrer oder auch ein befreundeter Gitarrist sein.

Das Selbststudium (ich veranschlage da mit Unterricht etwa 80-90%) kann Dir auch kein Unterricht ersparen, zumal ich von vielen Gitarristen weiß, was so teilweise unterrichtet wird, und wie weit das oft an den eigentlichen Interessen vorbei geht.

Heutzutage ist YouTube ein extrem guter Lehrer, man muß allerdings diszipliniert sein. Und man muß lernen, sich nicht in den vielen Optionen zu verzetteln. Wenn man viel mit Noten und vom Blatt machen können will, ist mMn. auf jeden Fall ein regelmäßiger Unterricht angesagt.

Was ich aber empfehle ist: Hört die Parts aus Songs heraus, versucht Akkorde und Linien mitzuspielen. Ihr übt dabei dann auch Musikmachen und bereitet Euch ggf. auf Songwriting vor. Groove und Timing, Songstrukturen, Arrangements usw. sind mMn. viel wichtiger, als 16tel Triolen bei Tempo 180 zu können.

Ich hatte nie wirklich Unterricht und auch immer mal wieder sehr harte Phasen der Stagnation, aber ich habe immer zu Tape und Platte gespielt, gefühlt also immer eine (sehr gute) Band gehabt. Ich bin auch kein "Allein-Nudler".

Das ging etwa von '75 bis 81. Dann hatte ich meine erste "Band" und stellte fest, dass ich für die Jungs leider schon viel zu weit war.

Etwa '86 kamen dann ernsthaftere Projekte. Ich habe 87 oder 88 noch eine Harmoniestunde genommen (Kirchentonleitern und die Alterierungen melodisch und harmonisch Moll), danach das Griffbrett in 3 Note per String-Pattern rauf und runtergefräst und mir einen Tennisarm dabei zugelegt.

Danach habe ich angefangen, mehr Wert auf die kultivierte Tonbildung zu legen. Das hält bis heute an und ich werde jeden Tag besser (sagt mein Drummer :D).

LG Jörg
 
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. Ich weiß ja nicht wie essentiell wichtig Dur-Akkorde, oder diesbezügliche Pentatoniken sind, wenn man z.b Riffs und Melodien im Metal bereich spielen möchte und eventuell auch mal ein Solo dazu bringen will.

...aber im Moment ist mir dieses Akkorde auswendig lernen irgendwie etwas zu Stumpf.
Ich denke das ich mich stattdessen auch einfach hinsetzen und mir irgendwelche Akkorde ála Opeth, oder ähnlichem reinprügeln könnte. (nur so als Beispiel)

äh wie ?

Natürlich ist das essenziell. Das ist das essenziellste überhaupt. So funktioniert Musik nunmal

Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass jemand der keine normalen einfachen Dur-Akkord spielen kann , mit Verlaub , den Titel Musiker eigentlich nicht wirklich verdient. Das sind die absoluten Grundlagen. Ohne sowas braucht man eigentlich mit nichts anderem Anzufangen . Und an ein Solo gar nicht zu denken.

Du sollst das ja auch nicht auswendig lernen sonden verstehen und es dir dann herleiten.....


grüße b.b.


 
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