hrawth
Helpful & Friendly User
Entschuldigung fürs Leichenfleddern, aber da ich in letzter Zeit etwas intensiver zu diesem Thema recherchiert habe und dabei auf diesen Thread gestoßen bin, stolperte ich über die folgende Aussage:
Genau wie Marduk stehen viele andere Black Metal-Bands mit anderen Projekten und Zielgruppen in Verbindung, die zumindest losen Kontakt mit der rechten Szene haben. Mich beunruhigt daran besonders, dass selbst renommierte Magazine, die sich angeblich scharf von allem distanzieren, was mit "rechts" bzw. "pro-faschistisch" zu tun hat, großzügig darüber hinwegsehen und sowohl Interviews als auch Albumrezensionen und Konzertberichte in Form von Lobgesängen auf die Kunst bringen. Zum aktuellen Marduk-Album "Frontschwein" gibt es z. B. auf metal.de eine Review, in dem nicht einmal ansatzweise kritisiert wird, dass darauf der dritte (!) Song der Band über Reinhard Heydrich zu finden ist, der sich lyrisch objektiv gibt, dabei aber dem Interpretationsansatz der subtilen Glorifizierung gehörig Vorschub leistet. Auch die Darstellungen der SS-Panzerdivisionen in den Songs 502 (Panzer Divison Marduk, 1999), 503 (Frontschwein, 2015) und des "Wüstenfuchs" in Afrika (Frontschwein, 2015) sind überwiegend verklärend bis verherrlichend gehalten und eng mit dem szeneüblichen elitären Satansgehabe verwoben.
Mir persönlich kommt es in letzter Zeit, da ich wieder öfter Konzerte besuche, verstärkt so vor, als wenn sich die eigentlich pro-demokratischen Metaller von "Nazis/Rechten im Tarnkleid des Unpolitischen" unterwandern lassen, indem sie sich entweder indifferent verhalten oder sogar mitlaufen, z. B. indem sie über "harmlose" Witze gegenüber Minderheiten lachen o. Ä. Es geht mir nicht darum, überall den Maßstab der politischen Überkorrektheit anzulegen, aber die üblichen Aussagen wie "ist ja nicht ernst gemeint"/"die wollen doch nur provozieren" oder "nur weil die mal mit Ad Hominem getourt haben, sind sie doch lange noch nicht selber rechts" sind Pseudo-Argumente, die eine Unterwanderung begünstigen.
Mein Appell: Haltet die Augen und Ohren offen und stellt euch dagegen, wenn ihr pro-faschistischem (sei es von links oder rechts) Gedankengut bzw. Mitläufertum im Black Metal begegnet!
Beste Grüße
André
Retrospektiv betrachtet hat sich dies m. E. als Unterschätzung der ganzen Thematik herausgestellt bzw. ähnlich gestrickte Argumentationen haben die Tendenz verstärkt, dass selbst im Zweifelsfall "die Musik" zählt und "Metal unpolitisch bleiben soll". Ironischerweise haben Arditi, ein Industrial-Projekt mit guten Kontakten nach rechts außen, es gut auf den Punkt gebracht - ich zitiere sinngemäß: "(Beachtenswerte) Kunst ist immer politisch, und es liegt beim Künstler, sie zu verteidigen. Wer sich dabei auf einen unpolitischen Hintergrund zurückzieht, will sich seiner Verantwortung entledigen." Noch ironischer ist, dass Arditi eng mit Marduk verbandelt sind, die regelmäßig genau das tun, nämlich sich im Apolitischen zu verorten, obwohl ihre Lyrics, Bilder und Tour-Buddies eine ganz andere, eindeutige Sprache sprechen.NSBM nimmt m.E. keine Überhand. Im Gegensatz zu dem ganzen Theater das drum herum gemacht wird. Ich will hier NICHTS verharmlosen, aber diesen dämlichen Spacken wird doch bei weitem mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als sie a) verdienen und b) überhaupt notwendig ist. Was besseres könnte denen doch gar nicht passieren. Und das ist auch der Haupteindruck, der bei mir bleibt: Ein paar Grenzdebile kommen daher, verwursten ein paar rechte Parolen und Symboliken, um ganz einfach mehr Aufmerksamkeit (das ist nicht immer das gleiche wie Geld) zu erlangen. Und die Medien fallen darauf rein. Mit Sicherheit gibt es auch ein paar "echte" dabei, aber das werden in der Tendenz wohl eher sehr wenige sein.
Genau wie Marduk stehen viele andere Black Metal-Bands mit anderen Projekten und Zielgruppen in Verbindung, die zumindest losen Kontakt mit der rechten Szene haben. Mich beunruhigt daran besonders, dass selbst renommierte Magazine, die sich angeblich scharf von allem distanzieren, was mit "rechts" bzw. "pro-faschistisch" zu tun hat, großzügig darüber hinwegsehen und sowohl Interviews als auch Albumrezensionen und Konzertberichte in Form von Lobgesängen auf die Kunst bringen. Zum aktuellen Marduk-Album "Frontschwein" gibt es z. B. auf metal.de eine Review, in dem nicht einmal ansatzweise kritisiert wird, dass darauf der dritte (!) Song der Band über Reinhard Heydrich zu finden ist, der sich lyrisch objektiv gibt, dabei aber dem Interpretationsansatz der subtilen Glorifizierung gehörig Vorschub leistet. Auch die Darstellungen der SS-Panzerdivisionen in den Songs 502 (Panzer Divison Marduk, 1999), 503 (Frontschwein, 2015) und des "Wüstenfuchs" in Afrika (Frontschwein, 2015) sind überwiegend verklärend bis verherrlichend gehalten und eng mit dem szeneüblichen elitären Satansgehabe verwoben.
Mir persönlich kommt es in letzter Zeit, da ich wieder öfter Konzerte besuche, verstärkt so vor, als wenn sich die eigentlich pro-demokratischen Metaller von "Nazis/Rechten im Tarnkleid des Unpolitischen" unterwandern lassen, indem sie sich entweder indifferent verhalten oder sogar mitlaufen, z. B. indem sie über "harmlose" Witze gegenüber Minderheiten lachen o. Ä. Es geht mir nicht darum, überall den Maßstab der politischen Überkorrektheit anzulegen, aber die üblichen Aussagen wie "ist ja nicht ernst gemeint"/"die wollen doch nur provozieren" oder "nur weil die mal mit Ad Hominem getourt haben, sind sie doch lange noch nicht selber rechts" sind Pseudo-Argumente, die eine Unterwanderung begünstigen.
Mein Appell: Haltet die Augen und Ohren offen und stellt euch dagegen, wenn ihr pro-faschistischem (sei es von links oder rechts) Gedankengut bzw. Mitläufertum im Black Metal begegnet!
Beste Grüße
André