Was ist eine gute Beratung oder Mit Kanonen auf Spatzen

  • Ersteller cello und bass
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Ja, das passt schon, was mHs da schreibt, genau solche Situationen, wie DJ Pan beschreibt, möchte ich überdacht wissen.


-> Gibt es eigentlich einen User, der sich angesprochen fühlt? Der meint, dass high-end oder zumindest "gesunde Mittelklasse"-Beratung als notwenig ansieht? Der sich zu diesem Lager zugehörig fühlt?
 
Gibt es eigentlich einen User, der sich angesprochen fühlt?

Zumindest teilweise. Der aktuelle "FOH-Thread", der ja auch als Beispiel kam, zählt da z.B. dazu.
Mir war da unterm Schreiben durchaus bewusst, dass das in mancher Hinsicht sicher "over the top" erscheinen muss. Das Problem ist aber einfach, dass ich ja selbst viel im Außendienst als Installateur und Servicetechniker unterwegs bin. Da erlebt man es oftmals, dass der Kunde irgendeinen - Tschuldigung - billigen Sch... rumliegen hat und einen anhaut "Du, könnte man das denn nicht verbauen?". Man weiß aber dann schon im Vorfeld, dass spätestens in zwei Wochen pünktlich Montags im 7.30 im Büro das Telefon klingelt "Du, irgendwie tut das nicht mehr richtig, wann kannst'n mal vorbeischauen? Geht auf Garantie, oder, is ja schließlich von euch gemacht worden?".

Wenn ich irgendwas plane, versuche ich daher immer, erstens einigermaßen professionelles Zeug zu verwenden und zweitens, grade bei längerfristigen Sachen, das Ganze einigermaßen flexibel zu gestalten. Kostet dann zwar erstmal etwas mehr, dafür muss man vielleicht nicht bei Punkt Null anfangen, wenn sich die Anforderungen auch mal nur geringfügig ändern (und das tun sie erfahrungsgemäß regelmäßig - "Erstens kommt es anders, und Zweitens als man denkt.").

Das kann man jetzt auf den mobilen Bereich genauso übertragen. Wir hier im Board machen das ja allesamt nicht erst seit gestern und wissen auch, dass man mit höherwertigem Material einfach längerfristig Freude hat, grade wenn mal erweitert werden soll. Man kann sich schon ein Pult mit 2 XLR-Eingängen in den Proberaum stellen, weils ja für den Gesang reicht und billig ist, dazu noch eine Günstig-Box, die am Rande ihrer Möglichkeiten arbeitet - wenn dann aber nach nem halben Jahr mal so langsam die ersten Gigs kommen und man das Ganze halt doch ein wenig professioneller angehen will, guckt man halt u.U. in die Röhre.

Ich habe auch noch eine Menge Krempel aus Anfangszeiten rumliegen und nutze den auch, aber stelle halt des Öfteren fest, dass man sich mitunter einfach das Leben unnötig schwer macht, weil immer wieder gewisse "Sollbruchstellen" zu Tage treten, die man bei höherwertigem Material einfach nicht hat.

Deshalb ist auch nicht zu Unrecht wieder das Argument gefallen, dass den Leuten oftmals scheinbar genau in diesem Bereich grundlos die Bereitschaft fehlt, Geld auszugeben. Gitarrentop für 1000€? Must have! Neuestes Smartphone? Aber Hallo? Mit Superdupersorglosflat für 49,95? Ja logisch! Selbst wenn ich nur 20min pro Monat telefoniere, man muss doch gerüstet sein. Aber eine "Gesangsbox" für 400€? Ja gehts noch? Genau so geht es doch leider immer wieder zu.

Ich kaufe selber oft billig ein, weiß aber dann was ich dem Zeug zumuten kann und kenne die Grenzen sehr genau. Erliege vielleicht auch dem einen oder anderem Irrtum und sage "gut zu wissen", aber ärgere mich logischerweise nicht drüber, denn das ist ja die Konsequenz des Billigkaufes. Da hab ich einfach ein Bisschen Spaß am experimentieren.

Empfehlen tu ich solche Produkte aber nicht (außer, es gibt was, dessen Preis-/Leistungsverhältnis mich komplett vom Hocker gehauen hat und das sich auch wirklich längerfristig bewährt hat), weil das für den einen vielleicht noch passen mag; der nächste Leser zieht aber die verkehrten Schlüsse draus, kauft das gleiche Ding und ärgert sich in seinem Fall aber dann schwarz drüber. Anderen wird es ähnlich gehen, und da ein großer Teil der User, die hier mittlerweile schreiben, halt einfach aus genau diesen Gründen das Lager zumindest auf Mittelklasse umgestellt hat, wird das Zeug eben oft empfohlen. Weil da jeder im wahrsten Sinne des Wortes weiß, was er hat.

Daher empfehle ich mittlerweile auch nur noch Zeug, das a) eher höherwertig und b) idealerweile mir persönlich bekannt ist, dann kann ich nämlich im selben Atemzug gleich auf eventuelle, mir bekannte Schwachstellen aufmerksam machen (vor denen man auch bei Produktion in der vierstelligen Preisklasse nicht gefeit ist, das ist eins der größten Irrtümer).

Ich kann mich aber ehrlich gesagt auch nicht dran erinnern, dass jetzt vermehrt völlig abwegige Konstellationen zusammengekommen wären. Niemand hier empfiehlt einem für die Proberaumbeschallung eine d&b E12 oder Meyer UPA, nicht mal die "speziellen" Kandidaten.

Wie schon geschrieben wurde, ist vielleicht ein gesundes Maß an "Desillusionierung" gar nicht verkehrt, denn wenn jetzt jeder schreibt "Jo, hast völlig recht, die 200€-Henkelmann-PA, die du dir rausgesucht hast, tut's locker!", dann heißt es demnächst auch wieder "Die Musiker-Boardler, die kannst du total vergessen. Die lassen dich ja völlig ins Messer laufen..."

Also irgendwie ist es da halt auch einfach oft schwer, den Mittelweg zu finden. Manche sind dankbar für Ratschläge, andere kommen eigentlich nur her, um sich irgendeine Bestätigung zu holen, dass sie sich da jetzt ganz was tolles erdacht haben, und akzeptieren gar kein "Nein". Da wird man dann oft angefeindet, weil man einfach ganz realistisch sagt "Nö Du, ist nicht.". Genau das ist das Problem. Stichwort "Beratungsresistenz". Leider weiß man vorher ja nicht, mit welcher Sorte User man es zu tun hat, das ist die Krux in einem Forum...
 
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Ich gebe dir recht, wenn man etwas solideres haben will, sollte man die Mittelklasse anstreben, aber auch Budget sachen, wie z.B. Behringer haben Teil im Portfolio die eben manchen Usern auch bei Erweitererung des Setups noch ausreichen. Ich gehe da mal von mir aus, mein allererstes eigenes Mischpult war eins von der Conradmarke(ich weiß gar nicht mehr wie das geheißen hat, ist schon über 22 Jahre her) das habe ich für mich damals teuer gekauft das hat über 350 Mark gekostet. Habe das aber nach 2 Jahren immer noch für 150 Mark weiterverkauft.

Mein jetziger ist wieder ein Behringer weil ich dort genau die Features gefunden haben die ich gesucht und gebraucht habe, gepaart mit dem Spielraum an Erweiterungen die Zukunftsorientiert sind.

Vielleicht sollte man vor einer Beratung, als Support-gebender erstmal kritisch hinterfragen was denn der Fragensteller für Ansprüche stellt und ob er in die Zukunft denkt. Denn es ist für jeden leichter zu verstehen, wenn er gesagt bekommt klar xy würde ausreichen für deinen aktuellen Bedarf, aber meine Erfahrung sagt mir, dass dieses und jenes zwar im Moment teuere ist, aber dich vor einem erneuten nachkaufen bewahrt weil es bisher immer so war das es erstens anders kommt und zweitens als man denkt.


Ich will hier nicht den Oberlehrer raushängen lassen mit meiner Erklärung, aber ein gewisses Maß an aufeinander zugehen und zwar von beiden Seiten, würde die Sache deutlichst einfacher machen. Sicher die Lernresistenten erreichst du damit auch nicht, aber die werden eh das kaufen was sie denken ohne den Blickwinkel zu erweitern oder andere Sichtweisen anzuwenden. Das sagt mir mal meine Lebenserfahrung und Menschenkenntnis.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@DJ Pan
ich glaube, du beschreibst da genau die Situation, die C&B zu seinem Startpost motiviert hat.
Deine anfängliche Frustration kann ich gut verstehen. Da bin ich schon froh, dass du doch noch eine gute Beratung bekommen hast und dann auch hier geblieben bist.
Ich fürchte nur, dass bei gleicher Situation andere Leute frustriert aufgeben. Und sowas muss einfach nicht sein, wenn hier jeder mit etwas Fingerspitzengefühl an die Beratung rangehen würde.


Ja die habe ich durch dich erhalten, vielen Dank an der Stelle nochmal für deine Ausdauer und deine Informationen. :great::great:
 
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Ja die habe ich durch dich erhalten, vielen Dank an der Stelle nochmal
Das freut mich, danke!
Aber meine Bemerkung war nicht als "fishing for compliments" gedacht. Waren ja auch noch ein paar andere an der Diskussion beteiligt ;).
 
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Moinsen!

Ich schaue mir in der Regel die Fragestellung an und versuche so sinnbringend wie nur irgend möglich auf den Fragenden einzugehen. Das kann sein, das ich im seinen nachgefragten 80 Euro - Mixer empfehlen kann, wenn ich sehe was er vorhat, oder wenn es ein Schüler ist, der nicht das Geld hat. Manchmal gehe ich auch eine kleine Stufe höher und sage, spare noch ein paar Monate und kauf die dann ein Produkt für ein paar Kröten mehr, weil es einfach Sinn bringt und / oder das andere Produkt nur raus geschmissenes Geld wäre. Ich begründe aber meine Entscheidungen diesbezüglich auch. Es kann aber auch vorkommen, wie aktuell im KnowHow die Akustiktruppe, wo ich doch gleich mal in Anbetracht der Instrumente nach einer kurzen mittleren Empfehlung, ins höherwertige Material gehe, auch wieder weil es Sinn bringt. Hier dann aber auch wieder mit der notwendigen Begründung.

Im großen und ganzen denke ich aber das wir hier in der PA Ecke eine ausgewogene Beratung haben. Klar gibt es da auch den einen oder anderen Profi, der aus seiner Sicht niemals ein Behringerprodukt empfehlen würde, weil er sowas normal auch nicht selber nutzen würde, weil es einfach vom Ruf her schlecht sein soll und es vll. u.a. seinen Umsatz nicht dienlich ist. Aber da kommt dann gleich wieder der eine oder andere User hier an und klopft demjenigen meistens gleich mal virtuell auf die Finger.

Das schöne an diesem Forum hier ist, das hier nicht eine Produktmaffia sitz, die mir unbedingt das oder das aufschwatzen will, wie man es in vielen anderen Foren sieht. Da stellt man eine Frage und schon erscheinen 3 oder 4 Händler auf der Matte und erklären dir das nur sie die einzig richtige Ware haben, die ich dann auch gleich noch bei ihnen zum natürlich Weltbesten Schnäppchenpreis erwerben könnte.

Greets Wolle
 
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-> Gibt es eigentlich einen User, der sich angesprochen fühlt? Der meint, dass high-end oder zumindest "gesunde Mittelklasse"-Beratung als notwenig ansieht? Der sich zu diesem Lager zugehörig fühlt?

Eigentlich sollte auch der geschätzte Kollege @yamaha4711 ein Kribbeln in den Zehen verspüren, wenn wir dieses Thema besprechen.

Bei "gesunder Mittelklasse" hat's bei mir gezuckt. Ich versuche zumindest in meinen längeren Posts eigentlich immer drei Dinge:
1. die "Frage hinter der Frage" herausfinden - in anderen Worten, was will der Fragesteller eigentlich wirklich? Hinter Fragen wie "mein Mikro pfeift, welches andere Modell könnt Ihr mir empfehlen?" steht ja oft die Frage "was kann man denn zur Feedbackunterdrückung so anstellen?" Oder "welchen zusätzlichen Subwoofer könnt Ihr empfehlen?" Der will eigentlich wissen, wie er mehr Bassschub erreicht, und auch da geht oft was ohne Neuinvestition.
2. der Versuch, die Situation ganz ohne oder mit minimalen Ausgaben zu verbessern - vielleicht reicht es ja aus, was man mit etwas Finesse und ein paar zielgerichteten Experimenten aus dem vorhandenen Material herausholen kann.
3. und schliesslich und endlich "wenn Du was kaufst, kauf auch etwas, womit Du Dein Ziel sicher erreichst" - und da schlage ich dann (wegen vieler eigener und durch und durch positiver Erfahrungen) mit Vorliebe die Marken RCF, Sennheiser, Shure, Presonus, Soundcraft und noch ein paar mehr vor. Das ist für mich so die "solide Mittelklasse".

Und manchmal muss man den Threaderstellern eben auch mal sagen, spar Dir Dein Geld, denn das, was Du da kaufen willst, ist Sondermüll, den f(w)indige Hersteller in ein Lautsprechergehäuse gepresst haben. Ich bin seit ca. sieben oder acht Jahren in diesem Forum und habe seit ein oder zwei Jahren zunehmend das Gefühl, dass sich im PA-Bereich, und dort insbesondere bei den Youngsters, die "Geiz ist geil" Mentalität ausbreitet. Zumindest anfangs. Irgendwie klafft da eine Schere immer weiter auseinander. Und wo wir schon beim Blumenverteilen sind, DJ Pan ist einer von denen, die den Rat hier aus dem Forum angenommen und (zumindest teilweise wohl) auch umgesetzt haben. Manche sind ja von vorn bis hinten beratungsresistent. Und andererseits sind einige aus unserem Forum natürlich nicht immer in der Lage, sich in die Situation des Fragestellers hereinzuversetzen und beraten etwas realitätsfremd und weit über dem vorhandenen Budget.

Viele Grüße
Jo
 
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Das freut mich, danke!
Aber meine Bemerkung war nicht als "fishing for compliments" gedacht. Waren ja auch noch ein paar andere an der Diskussion beteiligt ;).
Habe ich nicht so verstanden und auch nicht deswegen gesagt, ist meine ehrlich Meinung und ehrlicher dank.


Und wo wir schon beim Blumenverteilen sind, DJ Pan ist einer von denen, die den Rat hier aus dem Forum angenommen und (zumindest teilweise wohl) auch umgesetzt haben. Manche sind ja von vorn bis hinten beratungsresistent. Und andererseits sind einige aus unserem Forum natürlich nicht immer in der Lage, sich in die Situation des Fragestellers hereinzuversetzen und beraten etwas realitätsfremd und weit über dem vorhandenen Budget.

Ich habe es gelesen, nach gefragt, verstanden und getestet und auch dementsprechend Alles eingestellt ohne erneut zu investieren.

Aber da schließt nicht aus, dass ich trotz dem nicht doch noch etwas investiere. Für meine aktuellen Zwecke reicht es aus und die Idee mit den malone-Gehäusen schlummert noch. Aber es kann gut sein das ich die verkaufe an einen "Geiz is geil jünger" und dann noch bei meiner aktuellen pa nach lege. ;-)

Ich habe euch aber nicht blind vertraut sondern wollte den ohrenvergleich haben den nur damit kann ich es selber nachvollziehen wie ihr es meint und auch anderen Tips geben. Weil ich den matschigen Klang jetzt kenne und weiß woher der kommt und wieso. Ich nehme Infos an aber glaube nicht alles blind und teste es dann selbst, das kann der Unterschied sein zwischen mir und andern Leuten hier.
 
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Gute, sicher hat es mich in den Finger gejuckt und ich dachte... lass sie mal.
Ich für meinen Teil sehe das vollkommen entspannt. Ich habe mein Lager voll und meine Kunde und diese schätzen meine Kompetenz und bezahlen auch dafür. Alle anderen (Kunden), welche meinen auf billig machen zu wollen schicke ich mittlerweile weg, da ich keinen Bock habe mein Know-How und meine Geräte für unter Preis feil zu bieten. Das brauche ich nicht und ebenso sehe ich es bei Beratungen. Ich steh zu meinem Wort und blicke auch mehr als 20 Jahre Erfahrung zurück; In 90% der Fälle behielt ich recht und einige Kunden sind dann reumütig auch zurück gekommen mit einem großen Loch in der Brieftasche. Daher: "Wer billig kauft, kauft zweimal".

Ich finde auch folgendes Statement essential:
ch sehe hier in schöner Regelmäßigkeit Leute einen Thread starten, die sich zwar alle zwei Jahre ohne mit der Wimper zu zucken ein Smartphone für 800 Euro kaufen (bzw. das mit Verträgen die weit über 1000 Euro kosten abstottern), aber für maximal 200 Euro eine Anlage kaufen wollen, die ewig hält und ein mittleres Festival beschallen kann
Danke dafür, denn das ist genau meine Intention. Wenn jemand mit der Sache Geld verdient (und das ist in 99% der Fälle so), dann sollte man auch entsprechend inverstieren. Ich sehe es immer wieder vor meiner Tür. Da kommen Leute im dicken BWM oder Benz und wundern sich, dass eine Mietanlage 100€ pro Tag kosten soll, die aus hochwertigem Material besteht. Da wird gefeilscht auf Teufel komm raus. Ebenso im Verkauf. Das muss ich nicht haben. Ich empfehle nur grundsätzlich das, was ich auch wirklich kenne und weiß, dass es langfrisitg ohne Probleme läuft und seinen Preis wert ist.

Ich orientiere mich nur halbwegs an den Geldsorgen der User und zwar deswegen, da ich genau weiß, dass man mit minderwertigem Material auf Zeit nicht glücklich wird. Das ist meine Meinung und dazu stehe ich. Punkt.

Ich empfehle ja auch nicht nur Meyer, d&b, Seeburg, Nexo oder L'Acoustic.
Ich selbst habe auch Behringer im Stall und bin mit meinem ollen MX8000 immer noch sehr zufrienden. Das läuft und läuft und läuft und ist durchaus besser (in jeder Hinsicht) als z.B. ein Soundcraft LX7. Auch die Composser vom Behringer sind super.
Allerdings muss man eben unterscheiden und mittlerweile drängen eben so viele Chinesen in den Markt, dass man den Überblick verliert. Daher schwöre ich eben auch alt eingesessene Marken, welche ich kenne. Dass diese oftmals teuerer sind ist sicherlich richtig und schreckt ab. Allerdings ist es eben so, dass die Qualität für sich spricht und genau dies den Ausschlag gibt. Wenn ich als Hobbyuser das Zeug mal später verticken möchte, dann erhalte ich immer noch einen adäquaten Restwert, als wie wenn ich nur Hamsterkäfige habe. Die kann ich dann letztendlich billiger entsorgen und habe dabei kein schlechtes Gewissen.
Bei höherwertigem Material erhalte ich noch einen guten Teil vom Einkaufpreis zurück und bin letztendlich glücklicher. Aber das sieht eben keine, weil Kurzsichtigkeit eben angesagt ist.
Dasselbe ist auch mit dem Support und der Ersatzteilversorgung... bei Dynacord und d&b hatte ich noch nie ein Problem und mir wurde meist innerhalb von 12 Stunden geholfen oder man hat mir gesagt, dass ich da und da sofort Ersatz bekomme. Das mag für den Hobby DJ irrelevant sein, solange er noch nie von einem Kunden in Regress genommen wurde. Dies sind alles Stolpersteine, welche in diesem Business einem sehr schnell das Genick brechen können und das bedenken die wenigstens.

My 5 cent.
 
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Ich habe mein Lager voll und meine Kunde und diese schätzen meine Kompetenz und bezahlen auch dafür. Alle anderen (Kunden), welche meinen auf billig machen zu wollen schicke ich mittlerweile weg, da ich keinen Bock habe mein Know-How und meine Geräte für unter Preis feil zu bieten.
Es ist dein gutes Recht, deine Dienstleistung und dein Wissen so teuer wie möglich zu verkaufen. Und solange du Kunden findest, die das bezahlen mögen, ist deine Welt in Ordnung.

Ein P2P-Forum dient aber nicht vorwiegend dem Zweck, die Pfründe geschäftstüchtiger Profis zu sichern, sondern es soll Wissen vermitteln und Wege aufzeigen, wie man vielleicht auch anders gute Ergebnisse erreichen kann.

Ich mache Musik seit 1966 und habe hunderte Gigs auf dem Buckel, sehr kleine, bis sehr große (bis ~15.000 Zuschauer). Ich habe extrem viel verschiedenes Equipment verwendet, zT professionelles, zT aber auch Billigkram. Natürlich mietet man in einer ausverkauften Halle mit 1000, 2000 Zuschauern eine PA-Firma an und das kostet Geld und geht nur, wenn die Firma professionell arbeitet. Das lässt sich aber bei >1000 Zuschauern auch locker über die Eintrittstickets finanzieren. In Clubs braucht man idR keinen PA-Verleiher, gute Clubs haben eine eingemessene Hausanlage und Leute die diese bedienen können. Bei 200-700 Zuschauern ist auch das finanziert.

Wer in kleinerem Rahmen auftritt, muss Kompromisse machen... auch, wenn es um Beschallung von Proberäumen geht. Ich habe unter anderem 16 Jahre in einer recht erfolgreichen Coverband oft in Clubs gespielt, und wir haben nie eine PA mitbringen müssen. Im Proberaum hatte wir dann aber durchaus erschwingliches Gear rumstehen... und glaub mir: Das hat bestens funktioniert, wenn man ein bisschen Ahnung hat. Genau um das Vermitteln dieser Ahnung geht es hier, und nicht darum, dass man mit viel Geld gute Dienstleistungen kaufen kann.
 
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Genau um das Vermitteln dieser Ahnung geht es hier, und nicht darum, dass man mit viel Geld gute Dienstleistungen kaufen kann.
Bin ich 100% bei dir, nur wo ist die Verbindung nun mit Kanonen auf Spatzen zu schießen?

Um Know-How zu vermitteln bedarf es keines Equipments, doch man benötigt Know-How, um selbiges zu bedienen, unerheblich der Wertigkeit.

Auch die teuerste Box kann die Physik nicht austricksen, allerdings ist/kann z.B. bei höherwertigen Boxen die Richtwirkung und der Wirkungsgrad höher (sein) und das macht sich dann doch schon bemerkbar im Vergleich zu einer weniger guten Box, bei welcher dann doch eher Probleme in der Art von Feedback oder auch Verständlichkeit auftreten.

Zu dem Zitat sollte ich noch bemerken, dass ich für mich dies so entschieden habe und eben keine Chinakracher verkaufe oder führe. Allerdings habe ich nichts dagegen, wenn man diese anderweitig erwirbt und nutzt und wenn sie ihren Zweck erfüllen, dann ist das doch super.

Sie wie es Henry beschrieben hat, stellt sich oftmals die Realität dar und genau diesem Klientel sollte man schon mal die Augen öffnen, auch wenn es evtl. weh tut.
 
Auch die teuerste Box kann die Physik nicht austricksen, allerdings ist/kann z.B. bei höherwertigen Boxen die Richtwirkung und der Wirkungsgrad höher (sein) und das macht sich dann doch schon bemerkbar im Vergleich zu einer weniger guten Box, bei welcher dann doch eher Probleme in der Art von Feedback oder auch Verständlichkeit auftreten.

Das ist ja alles richtig. Es ist auch vermutlich richtig, dass es angenehmer, sicherer ist und mehr Spaß macht, mit einem Porsche von München nach Berlin zu fahren, als mit einem alten klapprigen Toyota. Unbestritten ist aber auch, dass man durchaus mit einem Toyota fahren kann und dass das viele Leute erfolgreich tun - obwohl es suboptimal ist.

Währe ich ein PA-Verleiher, der seine Brötchen damit verdient und dessen Reputation maßgeblich von der Zuverlässigkeit seines Equipments abhängt, würde ich mir ohne Zweifel erstklassiges Profiequipment zulegen. Trotzdem haben mir in 90% aller Fälle professionelle PA-Verleiher auf meinen Gigs ein SM58 vor die Nase gehängt, obwohl es vermutlich bessere Mikrofone gibt. Unser Sänger hatte aber sein eigenes Mikro mit. Sicher kann man auch in einem Proberaum mit erstklassigen Boxen und optimal abstrahlenden Tweetern und perfekten Mikros höhere Lautstärken für den Gesang erreichen, als mit Billigkram... tja... dass es aber davon allein nicht abhängt, kann man in der Biographie von Keith Richards nachlesen, der schreibt, das Bill Wyman deshalb zu den Stones kam, weil er einen Amp hatte, über den anfangs 2 Gitarren und der Bass liefen.

Man kann durchaus erfolgreich mit einer Behringer oder TheBox Klein-PA erfolgreich proben und kleine Gigs bestreiten, wiewohl wir wissen, dass es weit besseres Equipment gibt.

Was wir im Musiker-Board nicht wollen ist, Leuten mit kleinerem Geldbeutel das Gefühl vermitteln, bevor sie nicht eine 3k€ Gibson und Gesangsboxen für 2kE das Stück haben, sie das mit dem Musikmachen besser bleiben lassen.
 
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Um Know-How zu vermitteln bedarf es keines Equipments, doch man benötigt Know-How, um selbiges zu bedienen, unerheblich der Wertigkeit.
100% Übereinstimmung - und deshalb lese ich so gerne hier im Board und in der PA-Abteilung, halte mich hier (PA) aber eher bedeckt, da es gefühlt 100 User gibt, die viel mehr Kenne haben (und da gehörst du, yamaha4711 eben so zu, wie mHs, Mix4munich, SB. chris_kah, theflix,... um die zu nennen, die mir mitschreiben). Aber die Frage ist doch:
"Wie kann ich das Optimum rausholen (aus dem was ich hab und dem Budget)?" und nicht "Was ist die optimale Möglichkeit?"

Unbenommen, dass das Optimum (viel) Geld kostet - da braucht es aber auch KnowHow. Ich bin mir sicher, dass ich Leute kenne, die mit Schöps, Meyer & Co den Sound versauen (Wahrscheinlich würde das auch mir passieren, da ich wahrscheinlich ein größeres System nicht richtig einstellen könnte und ich auch nicht eine Anlage richtig einrauschen kann, brauch ich auch nicht, ich mach das ja auch als Hobby und hab es nicht von Meistern gelernt.)

Es gibt viele Threads, in denen die Frage "Wie kann ich das Optimum rausholen aus dem was ich hab und dem Budget XY?" sehr wohl beantwortet wird. Diese halte ich für sehr wertvoll, auch wenn da zusätzlich steht, "...aber wenn du damit Open-Air spielen willst, werden nur die ersten 10 Reihen einen schönen Klang haben, dahinter nur Bumm und Zisch, aber für die erste Aufgabe, den Kneipengig zu bestehen, reicht die Anlage...". Auch ein "Nimm das doppelte an Kabeln, wenn du zukunftsfähig sein willt und du es dir leisten kannst." find ich hilfreich, wenn das "das geht noch / das geht nicht mehr" im Fokus bleibt.
 
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Hallo zusammen.

In meinen Augen ist es so, dass hier im Board des Öfteren Empfehlungen bei Nachfragen zu höherwertigem Equipment hinauslaufen, als das vom Themenersteller vorgeschlagene. Ich sehe dabei jedoch in den wenigsten Fällen Nachteile. Im Idealfall regt das den Fragenden doch zum Nachdenken/Überdenken seiner Situation an...

Wer sich, wie ich Anfangs als Einsteiger, oftmals in den gängigen Musikläden herumgetrieben hat, hat aber vielleicht auch daher eine falsche Einschätzung bekommen.
Wenn man mit der Szene und dem "guten Equipment" noch wenig/keinen Kontakt hatte, sind die Anlaufstellen fürs Material auf Wenige beschränkt. Da wird dann evtl ganz am Anfang in den Katalogen vom C.... oder sonstwo geblättert und man staunt über die Leistungsangaben und die tollen Marketingsprüche...


Nur als Beispiel:
Als ich die Entscheidung getroffen hatte, in eine neue PA und ein bisschen Licht zu investieren, habe ich mich zum einen Ausführlich eingelesen (Forum, Fachliteratur, usw.), zum anderen mit vielen Leuten gesprochen die jede Menge Know-How haben und bin durch fast ganz Deutschland gefahren um mir Anlagen anzuhören und anzuschauen.
Im mehr oder weniger ersten Laden (wohlgemerkt Fachladen für Musiker und Bühnenequipment) hat man mir nach Angabe: PA für 500 PAX die was kann, Geld nicht so wichtig, ein Angebot über 2 Tops und einen Sub gemacht, zusammen 1,4k Euro. Als ich dann meinte, dass ich mir nicht Vorstellen kann, dass das ausreicht, kam ein Angebot über eine PA mit 2 Tops und 2 Subs, zusammen 4k Euro.
Ende vom Lied war dann für mich, dass ich den Laden mit leeren Händen verlassen habe.
Ich bin dann doch fündig geworden, allerdings war da nicht die Beratung im Laden ausschlaggebend sondern das eigene Wissen, mein Bauchgefühl und meine Ohren. Ich bereue die Entscheidungen bis heute nicht.
Man sieht auch hier, dass teilweise der Maßstab ein unterschiedlicher ist und man sich erstmal selbst einschätzen sollte. Vielen hätte die o.g. PA vermutlich Spaß gemacht...
Den Spruch: wer billig kauft, kauft zweimal, kann ich aus Anfängerzeiten bei einigem Equipment bestätigen. Wenn Empfehlungen zu höherwertigerem Equipment kommen, sollte man diese in meinen Augen ernst nehmen und man sollte die eigene Situation überdenken. Wenn man die Zeit investiert, hat man in den meißten Fällen ein Ergebnis, welches einem viel Spaß bereitet.
 
Walter Röhrl fuhr am Nürburgring mal mit einem Kleinwagen gegen einen unbedarften Normalfahrer auf Porsche. Dreimal darfst du raten wer schneller war. Was bringt ein schneller Sportwagen, wenn man diesen nicht beherrscht.

Ich empfehle einem Laien ja auch kein Line Array, da dies absoluter Humbug wäre. Ich empfehle aber durchaus eine höherwertige Box und begründe dies auch, sofern es sich um eine nicht detailierte Anfrage handelt, d.h. man hat ein Budget und ein Ziel. Leider passt dies eben manchmal nicht zusammen und da kommt eben wieder Harry's Statement zum tragen. Mit einer LowClass Box kann man nun mal nur ein paar mal an die Leistungsgrenze gehen und kann dann eben nur ein paar mal eine VA mit 500+ PAX machen. Dann ist das Material platt und man muss neu investieren. Auch wenn es dann nur für diesen einen speziellen Zweck oder die noch im Moment notwendige Anforderung genügen würde... dein (@Johannes) Auto hat sicher auch mehr PS, als du wirklich benötigst, oder?

Zum SM58. Es ist und bleibt nunmal das Standardmikro auf der Bühne und macht eben so ziemlich alles mit. Wenn mir niemand etwas auf den Rider schreibt, dann kommt das SM58 auch bei mir zum Einsatz, so what.
Das mit dem Mikro ist also kein gutes Beispiel.

Du wirst aber bei keinem Vermieter, welcher etwas auf sich hält, eine LowBudget Box auf der Büne vorfinden, sofern der Kunde dafür bezahlt und eben auch zurecht erwartet, dass dies dann auch funktioniert. Im Umkehrschluß (und das kommt durchaus öfters vor) wird man dann gefragt was so eine kleine Anlage denn kostet. Die kleinste Anlage bei uns hat einen Neuwert von über 5000€ und das beinhaltet nun nur Pult und Lautsprecher samt Verkabelung. Wenn ich also knapp 2k€ ansetzte, dann ist das für mich vollkommen OK. Oftmals soll das ganze aber für deutlich unter 1k€ gehen und da sage ich eben, dass dies keine gute Idee ist.

Worum geht es denn überhaupt?
Es geht doch hauptsächlich meist um Lautsprecher und Endstufen, da man hier auch das meiste Geld liegen lässt. Wenn ich aus Erfahrung weiß, dass Endstufe x nunmal nichts taugt oder Lautsprecher y nur begrenzt tauglich ist, dann tu ich meine Erfahrung und eben mein Know-How kund. Soetwas nennt sich Meinungsfreiheit.

Was wir im Musiker-Board nicht wollen ist, Leuten mit kleinerem Geldbeutel das Gefühl vermitteln, bevor sie nicht eine 3k€ Gibson und Gesangsboxen für 2kE das Stück haben, sie das mit dem Musikmachen besser bleiben lassen.
Dies könnte man nun aber auch als Zensur auslegen.

Letztendlich entscheidet sowieso der Fragesteller und wie ich schon schrieb: Dies hat mit Know-How im Umgang nichts zu tun.

Ich kann auch gut mit günstigerem Material etwas anfangen und weiß ob dessen Grenzen. Allerdings ist es auch für mich und andere schwer mit einem bunten Mix an Mikros für unter 50€, einem Pult für unter 200€ und einer PA für unter 500€ einen vernüftigen Kneipengig mit 80 PAX, wenn die gesamte Kombo abgenommen werden soll, einen optimalen Klang hin zu zaubern.

Das Problem bei Läden ist immer die Gewinnspanne und die ist nunmal bei preisgünstigen Produkten deutlich höher als bei hochpreisigen Produkten. Wieviele Fachläden haben Meyer, d&b oder L'Acoustics vor Ort? Die kann man in Deutschland an einer Hand abzählen. Seeburg, TW, KME, KS, Fohhn, Dynacord, EV usw. sieht man dann schon öfters. Was immer geht ist Yamaha, HK, Omnitronic, Behringer und was weiß ich noch alles. Das steht in den Läden und die Preise liegen dann eben genau in diesem Bereich. Nur kann ich eben mit einer HK Actor im Bierzelt mit 2000 PAX nix reissen. Schade. Stell ich ne d&b C7 sieht das schon anders aus.
 
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dein (@Johannes) Auto hat sicher auch mehr PS, als du wirklich benötigst, oder?
durchaus... ;)

Dennoch respektiere ich, wenn jemand kleinere Brötchen backt, weil er die Kohle nicht hat oder sie für andere, ihm subjektiv wichtigere Dinge ausgibt. Wir, das MB, sind doch keine Instanz, die Usern vorschreibt, was sie sich und ihrem Publikum antun.

Hier gab es mal den folgenden Fall:

Ein User trat gelegentlich mit seinem Digitalpiano in einem Restaurant auf. Nur Piano, kein Gesang. Er benutze die eingebauten Lautsprecher. Da ihm der Sound "etwas zu dünn" war, fragte er in unserem PA-Bereich nach kompakten unkomplizierten Boxen und irgendwer empfahl ihm 2 Plastik-Aktivboxen afair von FBT, die er mit 2 Klinkenkabeln an die Lineausgänge seines Pianos hätte anschießen können.

Da schaltete sich der damalige Forums-Ober-PA-Guru ein. Ein Profi mit PA-Verleih und der Möglichkeit PA-Komponenten einer bestimmten Firma "zu besorgen". Der riet ihm zu 2x 12" Holz-Wedges mit Horn, einer Endstufe, Mixer, Mikro und der entsprechenden Kabelage. Der Preis etwa das 6-fache der FBT-Alternative. Das hätte den Vorteil, dass er auch mal eine Durchsage machen und einen CD-Player (gab's damals noch) für Pausenmusik anschließen könne... natürlich von der Firma, die er zum Superpreis besorgen könne. Er hätte dem User auch gleich noch ein neues Combi-Auto empfehlen können, weil das alles samt Piano nicht mehr in den Kofferraum des alten Autos passte.

Das nenne ich "mit Kanonen auf Spatzen schießen".

Es entbrannte eine hitzige Diskussion an deren Ende der Fragesteller dann doch die FBT-Aktivboxen kaufte und sich nach ein paar Tagen herzlich bedankte, wie geil und unkompliziert doch die neuen Boxen seinen Vorstellungen genügten. Und unser PA-Guru war angepisst, weil seine Kompetenz von anderen Usern in Frage gestellt wurde (oder weil ihm ein vermeintliches Geschäft durch die Lappen gegangen war).

Und dazu:
Dies könnte man nun aber auch als Zensur auslegen.

Ich denke, wir haben das Recht und die Pflicht, dafür zu sorgen, dass dieses Forum (hier rauschen täglich immerhin bis zu 50.000 User durch) den vor Jahren definierten Ziele dieses Forums genügt. Das ist im Übrigen keine Zensur, dieweil Zensur ist, wenn der Staat pauschal die Meinungsfreiheit einschränkt, und nicht wenn ein Publikationsmedium sich eine redaktionelle Linie auferlegt, aber dazu habe ich schon andere Beiträge geschrieben: Meinungsfreiheit, Zensur
 
Zuletzt bearbeitet:
Moinsen!

Hier geht es nicht darum ob man mit einem Porsche oder einem Renault Espace besser und angenehmer von München nach Hamburg kommt, sondern was ist effizienter! Mit beiden Waagen komme ich mit den heutigen Geschwindigkeitsbeschränkungen fast zur gleichen Zeit an, mit dem einen komme ich zwar ziemlich hart und Rückenunfreundlich in der Hansestadt an und mit dem anderen komme ich entspannt ans Ziel, das kann ich sagen, weil ich beide Autos kenne.:D

Diesen Vergleich legen wir nun mal um in die PA - Technik! Ich kann einen Porsche oder auch Ferarri aufbauen, aber auch einen VW Golf und was wird passieren? Ich werde mit beiden Systemen - sagen wir mal Seeburg und RCF - ans Ziel kommen. Mit dem einem habe ich vielleicht ein klein wenig weniger Probleme, als mit dem anderen, wenn ich auch noch das Rund Um KnowHow habe. :)

Was aber wirklich wahr ist, und da sollten wir alle mal, in uns gehen, das wir uns bestimmte Sachen wie Telefone und Autos und sonstiges Gedöns für teuer Geld kaufen, das wir ja irgendwo wieder einsparen müssen, als Musiker eben bei den Geräten....

Und ich muß hier echt mal sagen das diese Geiz ist Geil Geschichte wirklich überhand nimmt und es in diesem Zusammenhang nicht leicht ist den Leuten eine gute Beratung zu geben. Vor über 20 Jahren war das nicht so, da kostete PA Technik noch ein Vermögen, da war man froh, wenn man überhaupt sowas sein eigen nennen durfte! Aber heute bekommt man ja alles auch in einschlägigen Baumärkten unter mac cryppt und Co., weil ja der User Geld sparen will. Und genau das wird ihm vermittelt, das er das auch im PA Sektor kann, und in jedem anderen Bereich unseres Lebens. Und das ist der Grund das viele denken, das Geiz eben doch Geil ist!:bad: Und genau hier liegt die Krux, das man den Usern vermittelt, das Geiz eben nicht Geil ist und eventuell auch mal etwas kostet! Aber man muß auch unterscheiden können, zwischen Schrott und funktionierender Billiger PA...............

Manchmal muß man dem User auch mal sagen, sorry, was du da vorhast ist einfach nur Käse, aber ander mal muß man ihm auch mal sagen, kauf dir einen Ohringer, weil der dir Reicht und der für dich tut, du brauchst keine SPL oder BSS Geräte!

Greets Wolle
 
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Was wir im Musiker-Board nicht wollen ist, Leuten mit kleinerem Geldbeutel das Gefühl vermitteln, bevor sie nicht eine 3k€ Gibson und Gesangsboxen für 2kE das Stück haben, sie das mit dem Musikmachen besser bleiben lassen.
Bei vielen Dingen wie Instrumenten stimme ich dieser Aussage uneingeschränkt zu. Aber bei PA-Technik sieht das nun einmal etwas anders aus. Das ist meistens keine qualitative Frage, sondern eben eine quantitative.
Dann bedeutet "teurer" auch nicht besser, sonder leistungsstärker, um mit den Anforderungen mithalten zu können. Bei vielen Threads kann man sehen, dass sich die Empfehlungen der User auf einem gleichbleibenden Niveau befinden, das aber mitunter deutlich von den Vorstellungen des Topicstarters abweicht. Dieser "Gleichklang" ist für mich ein Anzeichen dafür, dass dort eben nicht "mit Kanonen auf Spatzen" geschossen wird, sondern die Empfehlungen realitätsnah und auf dem Boden der Tatsachen erfolgen.

Ein weiterer Punkt, den man nicht vergessen sollte, ist, dass man eher Sachen weiterempfiehlt, mit denen man einerseits zu tun hatte, die man aber andererseits auch gut findet. Das dadurch klare Empfehlungen für sehr günstiges Equipment ausbleiben, ist nur allzu verständlich.

Und zu guter Letzt ist es der mündige Topicstarter, der die Entscheidung trifft. Falls das Empfehlungsniveau wirklich weit auseinander klafft, kann er sich immer noch für die in seinen Augen "bessere" (oftmals wohl günstigere) Lösung entscheiden. Wenn das Empfehlungsniveau nicht auseinander klafft, sollte sich der Topicstarter wohl damit abfinden, dass das so nicht funktioniert, wie er sich das vorstellte.

PS: Es ist mir übrigens kein Fall bekannt, dass sich jemand beschwert hat, er seie mit dem ihm empfohlenen Equipment unzufrieden.
 
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Manchmal muß man dem User auch mal sagen, sorry, was du da vorhast ist einfach nur Käse, aber ander mal muß man ihm auch mal sagen, kauf dir einen Ohringer, weil der dir Reicht und der für dich tut, du brauchst keine SPL oder BSS Geräte!
Viele von uns gehen über jährlich über die Musikmesse und können dadurch viele Marken und Modelle mitunter auch mal unter die Lupe nehmen. Für mich ist es immer wieder ein Erlebnis zu hören, was sich so manche Hersteller leisten oder auch nicht.
Bleiben wir mal beim Uli B. Als die 1. Generation an Euroboxen herauskam und auf dem Stand ne Kombo etwas zum Besten gab, musst ich feststellen, dass es durchaus Boxen gibt, welche noch schlechter als eine EON sind. Ich rede hier von 5 Jahren back in time. Mittlerweile mag man dazu gelernt haben und bessere Treiber verbauen. Andererseits ist der DCX z.B. ein durchaus gelungenes Gerät. Hier muss es kein BSS sein.

Auch muss einem klar sein, dass in vielen Boxen ähnliche oder gar diesselben Treiber bekannter Hersteller verbaut sind und was gibt es da alles? B&C, RCF, Beyma, 18Sound.
18Sound ist so eine Sache. Noch vor 8 Jahren hätte ich gesagt, lass die Finger davon. Mittlerweile bauen die wirklich gute Treiber.
Anders dann bei Eminece (z.B. der Kappa). Das ist ein Chassis das ich nicht mit der Kneifzange anfasse. Kostet aber auch Geld.
Dasselbe gilt auch für Elektronik. Oftmals werkelt in der billigen Kiste derselbe DSP wie in der teureren. Der Unterschied ist die Software und das drumherm. A/D Wandlung ist heute eigentlich kein Thema mehr. Vielmehr ist es meist die Spannungs- und Stromversorgung deren Stabilität (z.B. bei Endstufen) und das wiederum kostet. Ebenso auch die Verarbeitung (ist das Poti nun nur auf der Platine verlötet oder ist es auch mechanisch noch am Gehäuse vernüftig gesichert).

Das sind alles Faktoren, welche in eine Beratung auch mit einfliessen sollten, denn was bringt es wenn die Kiste bei Vollgas auseinander fällt. Gerade im Hobbybereich werden in den seltesten Fällen die Geräte durch Cases geschützt. Das wird einfach mal ins Auto geworfen.

Ganz witzig ist dann auch immer die Sache mit Gigs, bei welchen man Rider erhält.
Da stehen dann sehr oft Dinge wie "bitte kein Behringer" oder "eine PA von renomierten Herstellern wie d&b, Nexo, Seeburg. Wie kommen die Leute da drauf?
Dann erstellt man ein entsprechendes Angebot und es wird prompt abgelehnt, da zu teuer. Auch die Veranstalter wollen billig.
Dann nimmt man sich mal die Zeit und geht bei einem solchen Gig vorbau. Mal sehen was die andere Bude so hinstellt, denn irgendwer wird es ja machen. Was steht denn da? Ein haufen Plastikboxen, kein d&b oder Seeburg und doch Behringer. Kein MIDAS oder Soundcraft.
Frage: wer hat das Material denn gestellt?
Antwort: Die Band selbst. Die sind damit voll zufrieden.
Da Frage ich mich dann wiederum warum man denn so einen Rider verfasst und sich nicht selbst ehrlich gegenüber ist.
 
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Hier noch einige Anmerkungen meinerseits:
1.) 'wer billig kauft, kauft zweimal' das ist genauso Humbug wie 'teurer ist besser'. Es gibt immer wieder preisgünstige Produkte die mehr als nur einen guten Job erledigen. Und es gibt hochpreisige Teile die ich nie und nimmer verwenden will. Pauschalaussagen sind ja generell abzulehnen;-)
2.) Irgendwie habe ich das Gefühl dass Äpfel mit Birnen verwechselt werden. Wenn ein Fragesteller schon anfängt mit 'Ich hab da einen Partykeller und will mal eine Anlage zum am Wochenende Ramba-Zamba zu machen...' dann will der definitiv keine Highend-Verleiher-Vollprofi-Anlage im mittleren 5-stelligen Bereich haben, (ja ich weiss das ist überspitzt formuliert). Der will das Zeug nicht bedenkenlos 350 Tage im Jahr draussen haben ohne sie servieren zu müssen.
Andererseits wenn jemand sich um Teile für ein mehr oder weniger gewerbliche Aufgabe sucht, nützt es nix, ihm die Teile vom Conrad ans Herz zu legen weil sie dort gerade soo günstig ist. Vielleicht sollte man das in den Fragebogen mit aufnehmen, eine Rubrik Nutzungshäufigkeit oder so ähnlich.

3.)Und ja die Rider sind manchmal etwas eigenartig. Entweder steht drin 'Drums, Bass, 2x Git, verschiedene Vocals müssen komplett agbenommen werden' und der Künstler verschweigt die Details, oder sie sind irgendwoher abgeschrieben, ein geleakter Robbie-Williams-Rider oder so, in dem Equipment füreine Kaufwert von zig Mio Euro für ein Studentenfest gefordert werden. Aber zum Glück hat der Mensch das Konzept Kommunikation entwickelt. Damit kann man auch trefflich Rückfragen tätigen um die Sache aufzuklären.
Renimierte 'Well known' Marken in den Rider für einen Veranstalter, der anmietet, zu schreiben hat auch den Effekt, das der Veranstalter zumindest mal bei halbwegs seriösen Verleihern nachfragt ud nicht gleich zum schrottigsten geht. Das sollte man diesbezüglich auch bedenken. Dumm wirds nur wenn der Bandtechniker dann zum ersten mal mit diesem Zeug konfrontiert und hoffnungslos überfordert ob der tollen neuen Möglichkeiten ist. Naja, aber ich schweife jetzt ab.

und noch so eine Pauschalweisheit: A fool with atool is still a fool. Mein sound wird nicht zwingend besser wenn ich anstelle eines GL2400er ein Heritage dort stehen habe, oder anstelle eines X32 oder Qu ein DigiCo oder Midas XL dort steht, wobei beim Digitalpultvergleich die Wahrscheinlichkeit hoch ist dass es mit den Highend-Produkten eher net so gut läuft, weil ich die nicht so gut kenne. Naja. Und ein d&B Linearray will ich jetzt auch nicht konfigurieren müssen. Ich kenn meine Grenzen;-)
 
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'wer billig kauft, kauft zweimal' das ist genauso Humbug wie 'teurer ist besser'.

Nicht mit einverstanden! "Billig" ist nicht das Selbe wie "günstig"!

Aber ja, es gibt auch Preiswerte Produkte die in gewissen Hinsichten besser sind als teurere!
 
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