Ben zen Berg
Registrierter Benutzer
Ich suche hier ein wenig Beratung und hoffe auf die Erfahrungen anderer User, die schon Pickups in gleicher/ähnlicher Bauweise, wie ich sie jetzt hier vorstelle, gespielt haben. Ich habe bis jetzt nämlich noch nie einen no-hum-pseudo-single-coil gespielt. Außerdem würde ich mich freuen, wenn hier eine Diskussion über individuelle DIY-Pickups entsteht.
Bei meinem letzten Gitarren-Projekt habe ich erstmalig auch die Pickups selbst gewickelt und bin total überrascht, mit wie wenig aufwand man gut klingende Tonabnehmer bauen kann. Das Zauberwort ist wohl “scatterwound” – mit einem Materialaufwand von weniger als 20 € kann man Pickups in der 150-€-aufwärts-Liga produzieren. Und wenn man sich vorher ein wenig eingelesen hat, bekommt man schnell das, was man haben will.
Ich werde jedenfalls einige meiner Gitarren mit selbstgemachten scatterwound PUs bestücken. Als nächstes wird der VM Jazzmaster dran sein, denn hier stehen eh einige Modifikationen an.
Der harsche Bridge-PU war nie mein Freund und der Neck-PU könnte auch transparenter sein – und wenn ich dann schon dran bin, weniger brummen könnten die PUs auch.
Jetzt geht es erst einmal darum, das richtige Konzept für meine JM-PUs zu finden. Ich habe im Vorfeld natürlich schon ein wenig recherchiert.
Der Single Coil Charakter soll erhalten bleiben. Die Jazzmaster-sized Humbucker/PAF/Wide Range-Varianten sehen interessant aus und sind sicher ein probates Mittel, einer Brücken-Furie das Kreischen ab zu gewöhnen. Ich liebe aber die Brillanz und die Ansprache von Single Coils. Zwei nebeneinander angeordnete Spulen wie beim klassischen Humbucker sind für mich die letzte Option.
In der Pawn Shop Serie werden für Offset Special und Bass VI Fender JZHB Pickups verbaut. Ich habe kaum Infos zu diesen PUs gefunden. Die Schrauben anstelle der Magnet Rods schreien aber laut P90. Die Google-Bildersuche hat mir dann einen ‘ausgepackten’ JZHB gezeigt... Der sieht verdammt nach P100 aus – Gibson’s erster (?) Versuch dem P90 eine zweite Spule zu verpassen. Über den P100 habe ich noch nie ein gutes Wort gelesen und auch über den JZHB schreibt man meistens nur, dass er nicht brummt. In einem PS Bass VI Review habe ich sogar gelesen, dass man – wenn man den PU nicht mag – die unteren Schrauben herausdrehen kann, so wird die zweite Spule zur Dummy Coil. Klingt nicht wirklich begeistert...
Die Einzelspule einfach zu Teilen in eine 3-Saiten-Nord-CW und eine 3-Saiten-Süd-CCW Spule scheint das einfachste Konzept zu sein. Es soll wohl auch dem echten Single Coil PU am ähnlichsten klingen. Für Strat- oder Tele-PUs ist diese Bauform leicht zu realisieren. Für flache, sehr weit gewickelte Spulen ist das Konzept eher ungeeignet.
Werden die Magneten in einer Linie montiert, herrscht zwischen den Magneten für D- und G-Seite im intensiven Magnet-Nahfeld eine viel höhere elektrische Flussdichte als im restlichen Tonabnehmer. Die von D- und G-Seite erzeugten Frequenzen werden viel stärker von dem so naheliegenden, konternden Magnetfeld ausgelöscht. Außerdem vermute ich aufgrund der Asymmetrie einen unausgeglichenen Stromfluss. So ein Pickup wird sicher sehr unausgewogen klingen.
Werden die beiden Spulen diagonal versetzt montiert, wird der Tonabnehmer sicher ausgewogener und nach Single Coil klingen. Da die Spule aber nur noch halb so weit gewickelt werden können, wird der Tonabnehmer jedoch eher nach Tele als nach Jazzmaster klingen.
Der Sidewinder ist eher bei Gibson denn bei Fender beheimatet. Es ist wohl das beste Rezept, einem P90 das brummen zu nehmen. Im Bass-Bereich haben Sidewinder bei Gibson eine lange Tradition, Gibson hat dafür auch einige Patente erhalten.
Bei Fender habe ich nur Lace Holy Grails entdeckt. Hier würde ich mich über Erfahrungsberichte vom Tausch Holy Grails/Single Coil bzw. P90/Sidewinder oder vice versa freuen.
Lindy Fralin sagt über seinen Hum-Cancelling P90 (Foto mit dem Dog Ear P90), das er nicht so vielseitig wie ein original P90 ist. Und ich finde der geht schon in Richtung Humbucker. Wenn es auf der Brücke aber zu klirrend ist, kann eine Priese Humbucker gar nicht verkehrt sein. Auf dem Jazzmaster (klick) gefallen sie mir aber auf beiden Positionen nicht. Sind halt P90er und keine JM-PUs.
Jetzt ist der stacked Humbucker an der Reihe. So einfach, wie es sich anhört, ist es wohl nicht. Bei den ersten kommerziellen PUs dieser Bauart (Duncan) wurde auf der selben Spule nach erreichen der Umdrehungszahl einfach in entgegengesetzter Richtung noch mal die gleiche Menge dazu gewickelt. Aufgrund der hohen Auslöschung mussten die Teile richtig fett überdreht werden. 2 x 8000 Umdrehungen sollen es bei einem Tele Bridge Pickup gewesen sein. So richtig gut soll der Tonabnehmer aber nicht geklungen haben.
Kinman hat dann das ganze überarbeitet. Der Text zum Bild scheint aber eine fehlerhafte Beschreibung zu sein. Zwei Spulen werden übereinander gesetzt. Durch die obere, den Saiten zugewandte Spule werden Magnete geführt. Diese Spule bekommt nach unten und zu den Außenseiten einen Schirm. Durch die untere Spule mit geringerer Impedanz werden jedoch nur Pole Pieces geführt, die aber von den darüber befindlichen Magneten gegenpolig magnetisiert werden. Ich habe zu dieser Bauart noch etwas interessantesgelesen (klick). Auch hier interessiere ich mich für Eure Erfahrung mit stacked Humbucker.
Was gibt es noch? Den Vox CoAxe, den man sicher mit Magnet Rods statt Balken Richtung Jazzmaster drehen kann und noch weitere Spezialitäten.
Lace Sensor ist jetzt nicht so das, was DIY-geeignet ist...
... einen 6-Spuler kann man da schon eher realisieren. Das Cycfi Reseach Open Source Projekt (klick) finde ich super spannend.
Bei meinem letzten Gitarren-Projekt habe ich erstmalig auch die Pickups selbst gewickelt und bin total überrascht, mit wie wenig aufwand man gut klingende Tonabnehmer bauen kann. Das Zauberwort ist wohl “scatterwound” – mit einem Materialaufwand von weniger als 20 € kann man Pickups in der 150-€-aufwärts-Liga produzieren. Und wenn man sich vorher ein wenig eingelesen hat, bekommt man schnell das, was man haben will.
Ich werde jedenfalls einige meiner Gitarren mit selbstgemachten scatterwound PUs bestücken. Als nächstes wird der VM Jazzmaster dran sein, denn hier stehen eh einige Modifikationen an.
Der harsche Bridge-PU war nie mein Freund und der Neck-PU könnte auch transparenter sein – und wenn ich dann schon dran bin, weniger brummen könnten die PUs auch.
Jetzt geht es erst einmal darum, das richtige Konzept für meine JM-PUs zu finden. Ich habe im Vorfeld natürlich schon ein wenig recherchiert.
Der Single Coil Charakter soll erhalten bleiben. Die Jazzmaster-sized Humbucker/PAF/Wide Range-Varianten sehen interessant aus und sind sicher ein probates Mittel, einer Brücken-Furie das Kreischen ab zu gewöhnen. Ich liebe aber die Brillanz und die Ansprache von Single Coils. Zwei nebeneinander angeordnete Spulen wie beim klassischen Humbucker sind für mich die letzte Option.
In der Pawn Shop Serie werden für Offset Special und Bass VI Fender JZHB Pickups verbaut. Ich habe kaum Infos zu diesen PUs gefunden. Die Schrauben anstelle der Magnet Rods schreien aber laut P90. Die Google-Bildersuche hat mir dann einen ‘ausgepackten’ JZHB gezeigt... Der sieht verdammt nach P100 aus – Gibson’s erster (?) Versuch dem P90 eine zweite Spule zu verpassen. Über den P100 habe ich noch nie ein gutes Wort gelesen und auch über den JZHB schreibt man meistens nur, dass er nicht brummt. In einem PS Bass VI Review habe ich sogar gelesen, dass man – wenn man den PU nicht mag – die unteren Schrauben herausdrehen kann, so wird die zweite Spule zur Dummy Coil. Klingt nicht wirklich begeistert...
Die Einzelspule einfach zu Teilen in eine 3-Saiten-Nord-CW und eine 3-Saiten-Süd-CCW Spule scheint das einfachste Konzept zu sein. Es soll wohl auch dem echten Single Coil PU am ähnlichsten klingen. Für Strat- oder Tele-PUs ist diese Bauform leicht zu realisieren. Für flache, sehr weit gewickelte Spulen ist das Konzept eher ungeeignet.
Werden die Magneten in einer Linie montiert, herrscht zwischen den Magneten für D- und G-Seite im intensiven Magnet-Nahfeld eine viel höhere elektrische Flussdichte als im restlichen Tonabnehmer. Die von D- und G-Seite erzeugten Frequenzen werden viel stärker von dem so naheliegenden, konternden Magnetfeld ausgelöscht. Außerdem vermute ich aufgrund der Asymmetrie einen unausgeglichenen Stromfluss. So ein Pickup wird sicher sehr unausgewogen klingen.
Werden die beiden Spulen diagonal versetzt montiert, wird der Tonabnehmer sicher ausgewogener und nach Single Coil klingen. Da die Spule aber nur noch halb so weit gewickelt werden können, wird der Tonabnehmer jedoch eher nach Tele als nach Jazzmaster klingen.
Der Sidewinder ist eher bei Gibson denn bei Fender beheimatet. Es ist wohl das beste Rezept, einem P90 das brummen zu nehmen. Im Bass-Bereich haben Sidewinder bei Gibson eine lange Tradition, Gibson hat dafür auch einige Patente erhalten.
Bei Fender habe ich nur Lace Holy Grails entdeckt. Hier würde ich mich über Erfahrungsberichte vom Tausch Holy Grails/Single Coil bzw. P90/Sidewinder oder vice versa freuen.
Lindy Fralin sagt über seinen Hum-Cancelling P90 (Foto mit dem Dog Ear P90), das er nicht so vielseitig wie ein original P90 ist. Und ich finde der geht schon in Richtung Humbucker. Wenn es auf der Brücke aber zu klirrend ist, kann eine Priese Humbucker gar nicht verkehrt sein. Auf dem Jazzmaster (klick) gefallen sie mir aber auf beiden Positionen nicht. Sind halt P90er und keine JM-PUs.
Jetzt ist der stacked Humbucker an der Reihe. So einfach, wie es sich anhört, ist es wohl nicht. Bei den ersten kommerziellen PUs dieser Bauart (Duncan) wurde auf der selben Spule nach erreichen der Umdrehungszahl einfach in entgegengesetzter Richtung noch mal die gleiche Menge dazu gewickelt. Aufgrund der hohen Auslöschung mussten die Teile richtig fett überdreht werden. 2 x 8000 Umdrehungen sollen es bei einem Tele Bridge Pickup gewesen sein. So richtig gut soll der Tonabnehmer aber nicht geklungen haben.
Kinman hat dann das ganze überarbeitet. Der Text zum Bild scheint aber eine fehlerhafte Beschreibung zu sein. Zwei Spulen werden übereinander gesetzt. Durch die obere, den Saiten zugewandte Spule werden Magnete geführt. Diese Spule bekommt nach unten und zu den Außenseiten einen Schirm. Durch die untere Spule mit geringerer Impedanz werden jedoch nur Pole Pieces geführt, die aber von den darüber befindlichen Magneten gegenpolig magnetisiert werden. Ich habe zu dieser Bauart noch etwas interessantesgelesen (klick). Auch hier interessiere ich mich für Eure Erfahrung mit stacked Humbucker.
Was gibt es noch? Den Vox CoAxe, den man sicher mit Magnet Rods statt Balken Richtung Jazzmaster drehen kann und noch weitere Spezialitäten.
Lace Sensor ist jetzt nicht so das, was DIY-geeignet ist...
... einen 6-Spuler kann man da schon eher realisieren. Das Cycfi Reseach Open Source Projekt (klick) finde ich super spannend.
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