[Amp] Two-Rock Crystal 100W Head

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... oder wie Ich den Himmel des Clean Sounds fand ;)

Einleitung:

Nachdem Ich in meiner Teenager Zeit nur Metal und Punk verkostet habe, ging es nach der Überschreitung des 20ers plötzlich stark Richtung Blues und Jazz. Allerdings waren mir auch dann noch die alten Aufnahmen suspekt, da zu komplex und zu viel Gefiedel für meinen Geschmack.
Ein Freund zeigte mir eine DVD von Crossroads und dieser relativ unscheinbar aussehende Songwriter namens John Mayer trat auf die Bühne. Ich war hin und weg, der Solo Stil... so melodiös, tolle Phrasierung, nie zu viel geshredde und trotzdem anspruchsvoll! Und dann dieser Sound! Ein weicher, cremiger Clean Sound in dem man sich förmlich baden kann und eine sahnige Zerre im Lead. Für Blues Nummern, schön schmatzende Rythm-Crunch-Sounds. An dem Tag fand Ich eines meiner größten musikalischen Vorbilder. Danach konnte Ich auch endlich tiefer in den Blues und Jazz einsteigen. SRV, Bonamassa, Robert Cray, Eric Clapton usw...

Nur dieser Sound blieb bestehen und an dem Tag begann die Jagd nach dem Ton. Seitdem habe Ich unzählige Pedale getestet, Einstellungen rumprobiert und versucht den Ursprung des Klangs zu ergründen. Und kam (für mich persönlich!) zu folgender Reihenfolge:

1. Finger. Persönlicher Stil, Licks, Spieltechnik, Anschlag. Davon kommt der Sound zu 80-90%
2. Amp
3. Gitarre
4. Pedale

2 und 3 sind aufgrund der Unterschiede in den Gitarrenmodellen evtl. tauschbar, aber Ich bin einfach mal nur im Bereich der Strat-Formen geblieben.

Pedale und Gitarre hatte Ich, die Spieltechnik lerne Ich...

Aber mein Hughes and Kettner Statesman hatte zwar tolle Sounds, aber Ich zweifelte dran, aus dem einen ähnlichen Sound zu bekommen.

Eines Tages bin Ich dann bei einem der wenigen Two-Rock Händler auf meinem Weg zum großen T Musikgeschäft vorbeigefahren, einfach nur aus Neugierde (wo kann man so ein Schätzchen schon mal testen) und OMG! dieser Druck... Klarheit und Präsenz... sowas hatte ich noch nie zuvor gehört. Als Ich danach in der Amp Matrix des großen T saß, konnte mich irgendwie kein Amp mehr so recht überzeugen. Keiner kam an diese Power und Klarheit heran. Ab da war mein finanzielles Loch im Haushalt vorprogrammiert :p

Kurz danach kam der Crystal heraus und da dieser auch noch auf dem Mayer Signature basierte und nicht so viele Schalter wie ein Custom Reverb hatte (Ich wollte einen so simplen Amp wie möglich) war der sofort bestellt. Da ich mittlerweile alles mit meinen Pedalen machte, war auch der Single Channel ein Argument!

Jetzt sind wir in der Gegenwart angekommen und nun geht das Review los. Nachdem Ich den Amp mittlerweile ein knappes halbes Jahr besitze und schon gut anspielen konnte, will Ich nun dem Forum, das mir bereits so oft geholfen hat, etwas zurückgeben:

Der Sound:

Wertung: 10/10

Wie bereits in der Einleitung geschrieben, absolut unglaublich. Warme, unglaublich klar definierte Sounds und ein enormer Tiefbass. Um genau zu sein, das war auch das auffälligste Merkmal im Vergleich zu anderen Amps. Selbst eine Strat mit extrem wenig Output schiebt an einer 2x12er mit diesem Head mehr untenrum als so manche Paula über einen billigen Amp und 4x12er. Mein Statesman klingt im direkten Vergleich extrem dünn und "drahtig".

Zu erwähnen ist auch, dass der Amp problemlos auf gehobener Zimmerlautstärke gespielt werden kann. Trotz der 100W lässt sich der Amp sehr schön regeln. Mehr Spaß machts natürlich schon in der Proberaumlautstärke :p Für die Powerfetischisten: Ich habe den Amp bereits einmal richtig aufgedreht, bei einem Gain von 3 Uhr wird der Master bis ca. 12-1 Uhr richtig laut, ab 1-2 Uhr fängt er dann zu sättigen an und wird nur noch crunchiger und nicht mehr spürbar lauter. Man muss allerdings dazu sagen, dass das auf einem Freiluftgelände mit ca. 20m Abstand passiert ist, denn bei 12 Uhr am Master ist der Amp bereits so laut, dass man ein kleines Stadium beschallen könnte :p Trotzdem ist er vermutlich im Vergleich zu einem Engl Invader und Konsorten relativ "leise". Die 100W sind eh mehr als Headroom gedacht. Man kauft sich die 100Watter ja vor allem aus soundtechnischen Gründen, die klingen einfach anders als die 50, 44, 22 Watt Versionen. Nur wegen Lautstärke lohnt sich das Gewicht nicht! Der 50er ist auch schon gut laut ;)

Pedale nimmt der Amp extrem gut auf. Ich selber spiele den Amp mit einem TS-808, einem Keeley Katana, einem Hermida Zendrive und einem Boss BD-2 und auch diverse andere Pedale ab und zu. Ich kann dabei von keinem Pedal behaupten, dass es in Kombination mit dem Crystal nicht gut geklungen hätte. Fantastische Clean Plattform.

Der eingebaute Hall ist vermutlich der beste, den Ich je gehört habe. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen. Schön finde Ich hierbei, dass sich der Hall mit Send und Return direkt vorne am Amp regeln lässt. Das bietet viele Möglichkeiten!

Hier ist ein Soundbeispiel. Das ganze ist nur mit einem einzigen SM 57 aufgenommen. Die Zerre dabei war ein schlecht eingestellter Tubescreamer TS-808. Gitarre war eine Fender Strat Jimmi Vaughan Signature mit Klein Jazzy Cats Pickups. Box war eine 2x12er mit Open-Back und Celestion G12-65s Heritage drinnen. Verzeiht mir bitte das ultraschlechte Timing, vor allem am Ende des Songs, es war wirklich damals nur als Soundtest für mich selber gedacht und Ich dachte eigentlich nicht, dass das mal im Internet landet :p

https://soundcloud.com/the-xonox-project/jj-cale-magnolia-cover-two-rock-loundtest

Die Technik:

Wertung: 9/10

Die Komponenten sind natürlich absolut hochwertig, keine Frage. Ich glaube zu der Qualität von Two-Rock brauche Ich nicht viel zu sagen. Allerdings sind mir ein, zwei Punkte aufgefallen:

1. Der Amp wird unglaublich heiß! (Kommt natürlich auch auf die Location an). Im Proberaum wird er bei 2-4h Laufzeit und relativ konstantem Spielen so heiß, dass man die Potis nur max. 2-3 Sekunden anfassen kann. Da die Potis vorne aus Metall sind und der Standby Switch + On/Off Switch hinten am Amp angebracht sind, sind alle davon betroffen.

2. Der passive FX-Loop. Für mich persönlich kein Störfaktor, allerdings für ein paar Gitarristen mit modernen Effekten wie Strymon-Pedale usw. evtl ein Problem.

Hier noch die Hersteller Specs:

Output Power: 100W


Tubes: 4x 6L6, 4x 12AX7, 1x 12AT7


Reverb: Spring

Dimensions: 20 5/8" wide x 12" tall x 10 1/2" deep


Weight: 48 LBS


Loop: Passive effects loop


Features:

  • Single Channel
  • Treble, Middle, Bass EQ controls
  • Contour, Gain and Master with “pull” bright on the Gain control
  • Famed TR reverb, Send and Return, and increased complexity and depth
  • Player friendly control layout
  • Passive Effects Loop
  • 2 x 4 ohm outputs for 2 cabs at 8 ohms, or 8 and 16 ohm outputs
  • 22, 40, 50 and 100 Watt designs
  • 22 and 40 available in Large combo cab dims: 20 3/4" wide x 20 1/4" tall x 10 5/8" deep
  • 22, 40, 50 and 100 Available in Large head dims: 20 3/4" wide x 12" tall x 10 5/8" deep
  • Carbon Fiber Tolex and new design look and feel

Optik und Verarbeitung:

10/10

Obwohl es einen großen Aufruhr um den neuen Two-Rock Look gab und auch Ich erst das neue Design ziemlich hässlich fand, muss Ich sagen: Absolut wunderschön! Die Carbon Optik sieht absolut klasse aus, die Verarbeitung ist hochwertig und die Metalpotis fühlen sich einfach klasse an. Auf Fotos sieht das Design wirklich nicht so umwerfend aus, aber glaubt mir, wer davor steht, denkt sofort anders! Wirklich ein toll aussehender, stilvoller Amp der hochwertigkeit austrahlt und trotzdem ein gewisses Understatement hat. Keine großartigen LEDs und Bling Bling Zeugs. Ein wenig wie der Aston Martin der Gitarrenamps. Teuer, Edel, Classy und ohne unnötiges Bling Bling.

Wer dabei die Standby und On/Off Switches vermisst - Diese sind nun auf der Rückseite angebracht. Sehr klug dabei: Der Standby Switch ist ein kleiner, dickerer Schalter, während der On Off länger und dünner gehalten ist. Damit ist ein blindes Standby switchen und An/Aus schalten problemlos möglich!

Fazit:

Ich habe meine Ton Jagd, zumindest wenn es um Amps geht, beendet.
Der Amp ist die beste Clean Platform, die Ich je in den Fingern hatte. Wer auf diese singenden, weichen Leads und diese extrem fülligen, warmen Clean Sounds steht, findet hier den Sound Heaven. Allerdings auch extrem teuer und Ich kann gut verstehen, wenn viele der Preis abschreckt. Was mich noch zu den Alternativen bringt.

Alternativen:

Wer einen ähnlichen Sound für kleineres Geld haben will, dem würde Ich evtl. den Port City Pearl empfehlen! Das ist einer der wenigen Amps die wesentlich weniger kosten und meiner Meinung nach ähnliche Clean Sounds erzeugen können.
Von Ceriatone gibt es außerdem diverse Bausätze für Dumble Style Amps, die auch in die Richtung gehen. Weiter entfernt sind dann natürlich die Fender Amps. Wobei es auch da richtig schöne Clean Sounds gibt.


PS: Ich versuche im Laufe der nächsten Monate, sobald Ich wieder etwas Zeit hab, noch ein paar Sound Samples rein zu stellen, auf denen man nur den Amp hört. Außerdem werd Ich noch ein paar bessere Fotos schießen! Bis dahin :)

IMG-20141210-WA0011.jpg


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So einen Verstärker hängend zu konstruieren ist halt auch etwas affig...

Wenn möglich würde ich den mal versuchen eine Probe lang 90° aufstellen
(natürlich nur wenn "safe" möglich), und schauen wie Wärmeentwicklung....
 
Die Jungs von Two Rock meinten, das sei bei dem Amp normal und es liegt irgendwie an dem hohen Ruhestrom, um saubere Verstärkung zu garantieren. Für genaueres muss man da wohl bei nem Elektro- bzw. Amptechniker nachfragen.
Ich kann jedoch bestätigen, dass der Amp auch bei längerer Laufzeit nicht über dieses "Maximalhitze-Level" rausgeht und nicht einfach abraucht oder so. Auch bei kühleren Umgebungen wie Open Airs usw. ist die Hitze kein Problem. Nur in der Hitze des Proberaums wird das Teil schon wirklich gut heiß... Aber naja, solang er nicht abraucht :p
 
Herzlichen glücknsch zu Deinem Traumamp!

Als Alternative könnte man auch an einen Fuchs ODS denken. Ich selbst habe einen ODS 50 Combo aus 2004. Als ich mal bei einem Händler sämtliche Two Rock-Modelle anspielen konnte, war ich überrascht, wie ähnlich die Clean-Sounds sind. Der ODS ist vom Design her zwar nicht ganz so schön wie die Two Rocks (ok, dies ist ein Understatement), ist aber dafür gebraucht für deutlich weniger Geld zu haben.
 
Danke für die Info! Ich schreibs gleich zu den Alternativen hinzu!

Edit: Lässt sich leider nicht mehr bearbeiten, aber Ich denke wer im Thema mitliest, wird den Beitrag auch lesen ;)
 
Hey viel Spass mit dem Amp und danke für die Review.
Konnte vor ein paar Monaten auch einen Two Rock 2 Kanaler (custom reverb?) anspielen. Ist vom Spielgefühl schon echt klasse. Habe mich damals aber mehr auf den OD Sound konzentriert, und der war nicht so meins.

Kannst du die Bilder nochmals neu verlinken? Die fehlen mitlwerweile.
 
Schon mal jemand den Crystal mit den Cleans vom Bogner Goldfinger verglichen?
 
Ganz simpel: ich habe eine GF. Bin aber auf der Suche nach den ultimativen Cleans. Habe vom Crystal bisher nur gelesen... Ich suche zudem einen eher unkomplizierten amp, da reicht der eine Kanal hin. Musik geht eher Richtung Jazz. Im OD-Bereich ist der GF natürlich top, aber ich brauche das nicht unbedingt und kann ohne Probleme mit Booster /OD-Pedal klarkommen...
(identisch sind schon die 6V6, zumindest beim Crystal 40)
 
Ich persönlich habe den Goldfinger nie gespielt, aber nur sehr gutes über ihn gehört. Von den Two-Rocks konnte ich mal sehr viele anspielen, ganz bis zum 100W Custom Reverb mit der dazugehörigen großen Box. Ich habe zwei Amps für clean: neben dem oben erwähnten Fuchs noch einen Tone King Metropolitan mit der passenden 2x12 Box.

Ich persönlich kann Dir nur sagen: Die Two Rocks haben tatsächlich beeindruckende Cleans, aber für mich wäre das definitiv nichts fürs ganze Leben. Die Cleans habe ich als etwas "unmännlich" und wenig markant empfunden. Etwas, dass der Schwiegermutter gefällt, aber mit dem man sicherlich keine Töchter zum Abenteuer entführt. Kurzum: für mich war das ein Sound, der schön is, aber nicht sexy. Der Cleane Kanal des Metropolitan klingt im Vergleich ein wenig "ungenauer" (positiv gemeint, also weniger Hi-Fi), mit etwas mehr Schmutz und hat einen wunderbaren Edge of Breakup, den ich bei den Two-Rocks nicht finden konnte.

Für mich fällt auch der extrem hohe Preis der Two-Rocks negativ ins Gewicht. Schon bei Bogner, Tone King & Co. ist man ja verdammt nah an der Schmerzgrenze, aber die Two-Rocks sind ja auch verglichen mit anderen Amps im Top-Segment extrem teuer.

Ich weiss natürlich nicht, welche Art von Jazz Du spielst. Für sehr smoothe sachen wäre ein Two-Rock sicherlich erste Wahl. Mein Rat für etwas markantere Sounds wäre: probier doch mal einen Tone King Amp!
 
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Super! Danke für die Tipps!! Ich habe schon irgemdwo gelesen, dass einigen der Crystal zu "hi-fi" ist. Dabei wird ja damit geworben, dass die Meisterklasse bei dem amp im breakup-Bereich läge (daher vielleicht auch die Celestion Gold-Speaker). Hmm, meine Schwiegermutter will ich auf keinen Fall beeindrucken ;-)).
Bogner ist schon sexy, nicht zuletzt auch das Design. Ich schaue mal nach den Tone Kings!
 
Also ich muss @Rude Mood zustimmen! Ich habe meinen Crystal einmal mit einer Jazzgitarre gehört (befreundeter Jazz Gitarrist hat ihn angezockt mit einem Gibson Jazzmodell Halbakustik, keine ahnung welche genau) und ich muss sagen, der Sound ist wirklich supersmooth. Für Jazz bestimmt genial geeignet.
Was auch stimmt, dass die Cleans sehr weich sind, aber die Durchsetzungsfähigkeit kommt auch stark aufs Modell an. Der 22 und 44W hat ein tolles Breakup, sind aber bei weitem nicht so energiegeladen wie meine 100W Version (welche gerade durch die G12-65 Heritage auch echt komplett anders klingt als mit den Celestion Gold, die Ich persönlich als viel zu spitz empfand).

Tone King sind übrigens auch extrem gute Amps! Der Metropolitan war sehr beeindruckend
 
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Danke für die Info. Ich werde den Crystal auf jeden Fall mal testen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ich bin eher der Combo-Typ und habe den 44er im Auge. 44w deshalb, weil ich genügend Headroom für Clean brauche. Was sicherlich immer einen Löwenanteil am Sound macht, ist der Speaker, den Celestion Gold kenne ich persönlich nicht...
 
Sehr schönes Review, wobei sich mir persönlich allerdings die folgenden Fragen aufwerfen :

1). benötigt man wirklich bei einem Gitarrenamp soviel Tiefbass (oder Tiefmitten) das eine Strat fast wie eine Paula klingt und er Bassist dadurch arbeistlos wird ? Meine Banderfahrung und Amperfahrung mit Mesa und Diezel sagt dazu "Nein",
weil man i.d.R. im Bandgefüge schlecht zu orten ist.
2). ein sehr guter Cleansound ist toll, aber dafür die von Two Rock aufgerufenen Preise zu zahlen lohnt sich doch nur, wenn man sich in einem Genre bewegt wo man überwiegend clean spielt.
3), ergeben 100W Amps in der heutigen Zeit, wo jeder kleine Club über eine PA verfügt und abgenommen wird, überhaupt noch einen Sinn ? Ich denke nein, es sei denn man spielt auf wirklich grossen Bühnen.

Ehrlich gesagt, ich habe vor zwei Jahren eine Reihe verschiedener Two Rock Amps getestet und außer einem, schon etwas älteren Emerald Pro fand ich sie, wenn man den Preis betrachtet, nicht der Burner.
 
Hi, ich kann nur mutmaßen, da ich den Two Rock noch nicht getestet habe, aber interessiert bin.
zu 1.: Kommt auf das Bandgefüge an. Es gibt auch Leute die spielen in Duo-Konstellationen, ohne Bass etc...
zu 2.: ein sehr guter Cleansound ist quasi die Plattform auf der man aufbaut, die Röhren scheinen mir jetzt nicht so als ob man nicht durch Booster oder DO-Pedal auch einen sehr guten Zerrsound hinbekäme.
zu 3.: ja, wenn man Wert auf Headroom legt und auch maximale Peaks unverzerrt haben will. Zum Regeln gibts ja den Master. Meiner Erfahrung nach hatten höchstens 5% der Örtlichkeiten, wo ich gespielt habe, eine PA. Bei "Rock-Events" ist das aber vielleicht anders.
 
2). ein sehr guter Cleansound ist toll, aber dafür die von Two Rock aufgerufenen Preise zu zahlen lohnt sich doch nur, wenn man sich in einem Genre bewegt wo man überwiegend clean spielt.
3), ergeben 100W Amps in der heutigen Zeit, wo jeder kleine Club über eine PA verfügt und abgenommen wird, überhaupt noch einen Sinn ? Ich denke nein, es sei denn man spielt auf wirklich grossen Bühnen.

Ehrlich gesagt, ich habe vor zwei Jahren eine Reihe verschiedener Two Rock Amps getestet und außer einem, schon etwas älteren Emerald Pro fand ich sie, wenn man den Preis betrachtet, nicht der Burner.

Zu 2) - Stimmt! Um ehrlich zu sein fielen mit beim Spielen der Two-Rocks nicht unbegrenzt viele Anwendungsmöglichkeiten ein. Wirklich überragend sind die größeren Modelle, wenn Du sie als laute, cleane Amps für funkige Akkorde einsetzt, ab besten mit einem sehr edlen Compressor. Auch für cleane Soul-Sounds ist er wohl absolute Weltspitze. Für SRV Semi-Clean und generell für Blues ist sein Sound für mich zu edel und klingt zu sehr nach "Nice Guy". Ich sage es mal so: Ein bluesiger Amp, den ich mir wünsche, klingt nach Hugh Jackman. Der Two-Rock klingt nach Hugh Grant. Den mögen ja auch sehr viele...

Zu 3) - Du solltest Dich hier nicht von der Wattzahl täuschen lassen. Ich habe mal gehört, dass die Two-Rocks wegen ihrer Konstruktion sehr viel Wattzahl "verbrauchen". Ein 100W Two-Rock ist daher keineswegs so laut wie z.B. ein Marshall mit gleicher Wattzahl. es gibt z.B. auch bestialisch laute Amps mit 18 oder 20 Watt (Dr. Z. MAZ 18, Komet, etc.)

Für jeden ist etwas anderes der "Burner". Die Two-Rocks sind schon wahnsinnig gute Amps. Spielst Du Funk, Soul oder Pop, solltest Du sie auf jeden Fall in die engere Wahl einbeziehen wenn Dein Budget passt.
 
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zu 2): das müsst ihr mir mal erklären. Spielt ihr Musik, bei der ein Cleansound eine untergeordnete Rolle spielt? Ein OD-Kanal ist doch nicht abgekoppelt vom Clean-Kanal. Ich betrachte den Cleansound immer als eine Art Grundlage, auf der die die Zerrsounds aufbaue, wenn ich denn welche benötige.
 
Also bei mir spielt der Cleansound nur eine untergeordnete Rolle, d.h. ich benötige ihn in maximal 10% der Songs die ich in der Band spiele. Meine Erfahrungen sind, das die Ampbauer, wenn es sich nicht gerade um einen Einkanaler handelt, immer Kompromisse zwischen Clean und Crunch (oder wie man ihn sonst nennen mag) Channel eingehen müssen. Ich besitze einen Mesa Rectoverb, da ist das sehr gut gelungen. Weiterhin auch bei meinem Friedmann. Die Two Rocks die ich gespielt habe klangen wie schon erwähnt im Cleanchannel toll, der verzerrte Kanal war aber für mich weder Fisch noch Fleisch, jedenfalls was Hard'n Heavy Mucke anbelangt. aber vielleicht sind sie dafür ja auch nicht gemacht.
 
Du hast vermutlich Recht. Im hochpreisigen Segment sollten die Ampbauer aber eigentlich beide Kanäle gut hinkriegen. Bogner macht das schon sehr gut, finde ich (mal Extasy oder Überschall ausgenommen). Da es bei mir eher umgekehrt ist und ich hauptsächlich sauber spiele, liegt bei mir der Schwerpunkt auf Clean und der Rest macht ein Pedal, da kann man zudem auch immer mal wieder wechseln... Es hilft alles nix: ich muss den Crystal mal selbst probieren!
 
Ich versuche die Fragen so gut es geht zu beantworten:

1. Die Tiefbässe sind im Gegensatz zu vielen anderen Amps sehr knackig, d.h. es dröhnt weniger untenrum, sondern der Amp hat einfach mehr Punch. Das merkt man vor allem wenn man in mittigen Lagen (5. - 9. Bund auf der D/G Saite) unterwegs ist, denn dann schnalzt der Bass einfach trotzdem noch und der Ton wirkt einfach dick. Es ist keinesfalls so, dass der untenrum alles wegdrückt und im Gegensatz zu meinem Statesman komm ich mit dem Two Rock auch bei weniger Lautstärke gut im Bandgefüge durch.

2. Da Ich meine komplette Verzerrung über Pedale mache, interessiert mich ein zweiter Crunch Channel nicht und den hat der Crystal auch nicht. Ich spiele aber hauptsächlich Blues/Soul/Funk/Pop usw. Dass der Crystal keine HiGain Maschine ist, sollte jedem klar sein. Gerade weil die Clean Platform aber so gut ist, nimmt er Pedale einfach außerordentlich gut an. Der Two Rock zusammen mit nem TS 808, Zendrive oder ähnlichem klingt einfach richtig gut.

3. Wie ich glaub ich oben im Review bereits geschrieben habe, kauft man den 100W sicher nicht weil man die Lautstärke braucht. Die Modelle klingen einfach anders und der 100Watter hat eine ganz eigene Charakteristik. Und in der Tat ist der Amp selbst voll aufgerissen nicht so laut wie man es erwarten würde. Ich habe bereits in einer Kiesgrube ein Marshall Full-Stack aufgerissen (keine Ahnung welches Modell das war) und HOLY SH*T war das Laut. Der Two Rock kommt da nicht im entferntesten ran. Wie Rude Mood bereits beschrieben hat, brauchen die Two Rocks laut Hersteller so eine hohe Leistung um diese sehr definierten Tiefbässe zu erzeugen. Wie das genau funktioniert, kann ich nicht sagen, dazu bin ich zu wenig Techniker, aber es scheint zu funktionieren!

Der Amp ist übrigens auch auf Zimmerlautstärke spielbar und das fand ich schon beeindruckend. Ich wohne selber in einer WG im zweiten Stock, über und unter mir Leute und bisher kamen keine Beschwerden. Mehr Spaß machts natürlich einen Ticken lauter. Der Statesman fängt Lautstärkemäßig erst bei Bandraumlautstärke an :p
 

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