Welches Saxophon für Balkanmusik kaufen?

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jugo
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Hallo zusammen.

Wie der Threadtitel schon sagt, ich möchte mir ein Saxophon für Balkanmusik zulegen. Es wäre mein erstes Saxophon. Ich könnte zwar erfahrene Musiker aus der Musikrichtung persönlich befragen, jedoch spielt niemand dieses Instrument.

Als erstes hoffe ich hier jemanden zu finden, der mir bei meinem Vorhaben behilflich sein kann, das passende Instrument für mein (für euch vielleicht exotisches) Vorhaben zu finden.

Kurz zu mir: bin kein richtiger Musiker, kann keine Noten (mehr) lesen und bringe mir in den ersten Wochen alles selbst bei. Für sehr kurze Zeit, habe ich sehr wenig Flöte, Akkordeon und Darbuka gespielt. (Instrumente die in unserer Musik zu finden sind)

In den ersten Wochen werde ich mir alles selber beibringen (das funktioniert) und hinterher mit dem in Musik erfahrensten Menschen den ich persönlich kenne üben.

Welches Saxophon ist das richtige für die angepeilte Musikrichtung?
Ein wenig habe ich im Internet gesucht und bin nun der Meinung dass nur ein Alt oder Tenor in Frage kommt. Eher das Alt.

Gibt es hier jemanden der diese Musik spielt - mit diesem Instrument?

Ach ja, es sollen nicht mehr als 300€ ausgegeben werden! Jetzt schlagt mich nicht tod, bin mir auch bewusst dass das kein Instrument fürs Leben sein kann und sich womöglich nicht alle Töne treffen lassen. Was nicht schlimm ist.

Danke für eure Hilfe :)
 
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ich wäre jetzt so frech gewesen und hätte ein gerades Sopran vorgeschlagen...kommt halt wirklich auf den Sound an, den Du im Kopf hast. Klanglich passt es für mein Empfinden am besten, aber das ist natürlich total subjektiv, und vielleicht zeigt das auch nur, dass ich von Balkan-Musik nichts verstehe. :)

Hast Du vielleicht ein Youtube-Stück, das Deiner Idee nahe kommt? Dann sprechen wir alle vom Gleichen...

(ich restauriere gerade ein Tarógató, Mann, das ist vielleicht ein abgefahrenes Teil...)
 
Danke dir!

Hier mal in 3 Sekunden 2 Videos aufgegabelt:



Das sind jetzt nun wirklich schlechte Beispiele und keine Aushängeschilder für die Musik meiner Herkunft, aber trotzdem trifft es das, was ich unter anderem Wünsche.

In beiden Videos sehe ich gerade Bögen. ( kann ein Bogen denn gerade sein!? :D )

Edit: Hierbei handelt es sich um Rumänische/Bulgarische Romamusik
 
So, hier weitere Anwendungsbeispiele:




 
Zu diesem Thema fällt mir spontan die Freiburger Band Äl Jawala ein, die mit Alt-und Tenorsaxophon klasse Musik in dieser Richtung machen.
 
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Also ich hätte da auch zuerst an ein Tárogató gedacht,



dann an ein Sopran Sax und erst in dritter Reihe an ein Alt Sax. Das ist dasjenige in Deinen Videos. Aber wie die Saxophonisten in den Videos das Alt spielen klingt es auch wie ein Sopran. Mit der richtigen Mundstück/Blatt Kombination geht das schon.

Ganz sicher ist Alt-Sax für einen Anfänger leichter zu lernen als Sopran Sax und bestimmt leichter als ein Tárogató - wenn man bei uns überhaupt eins bekommt.

Der "Bogen" ist natürlich beim Alt-Sax "gebogen", auch wen der Hals gerade ist. Beim Tenor Sax ist der geschwungen. Daher der Name "S-Bogen", weil er so "S" förmig geschwungen ist. Der heißt auch beim Alt-Sax "S-Bogen", auch wenn da nur eine Kurve drin ist und sogar beim geraden Sopran - falls das nicht in einem Stück ist, auch wenn es da nur ein gerades Stück Rohr ist. Ein paar ganz exotische "gerade" Alt-Saxe gibt's auch, die sind dann wirklich über die volle Länge gerade, ohne irgend einen Knick im Rohr. "Gerade" geht eher beim Sopran Sax. Das ist kürzer und leichter. Da muss man nicht 2 Kilo Blech stemmen. Allerdings gibt's auch bei den Sopran Saxen gebogene, die wie Spielzeug Saxophone aussehen.

Trotzdem die Standard Warnung: Lass Dir von jemandem zeigen wie das geht. Wenigstens ein paar Stunden. Greifen ist nur die halbe Miete, die richtige Blastechnik stellt sich nicht automatisch ein. Da kann man sich unter Umständen ein paar unschöne Probleme einlernen, die man sich später mit Mühe wieder abgewöhnen muss.

Vor kurzem hat hier ein Mitglied berichtet, dass er mit dem "billigen Thoman Alt-Sax" für den Anfang recht zufrieden ist.

Ich kann die Balkan Musik nicht beurteilen, aber bei den verlinkten Beispielen waren keine dabei, wo mögliche leichte Intonationsprobleme eines billigen Saxophons gravierende Auswirkungen auf die Darbietung hätten, wie das bei klassischen Musikstücken eher der Fall ist.

Wenn Du solche Sachen wie die verlinkten spielen willst, hast Du ja noch einiges vor Dir. Hast Du Erfahrung mit Flöte (auch Blockflöte) oder Klarinette, das würde den Einstieg sicher erleichtern. Aber die Fingerfertigkeit die man da erwerben muss wird ein wenig Zeit erfordern.
 
@bebob99 das im Video gezeigte ist, wie soll ich es beschreiben, irgendwie zu tief, zu wenig "tröten" und auf jeden Fall zu orientalisch. (ich rede vom ersten)
Findet man eher selten bei uns. Wohl etwas häufiger bei den Bulgaren und Rumänen, aber bei den Ex-Jugos nicht besonders weit verbreitet. Zumindest sieht man es wirklich selten und auch ich habe niemanden auf unseren Konzerten, Partys u.ä. damit spielen sehen.

Warum ist ein Alt für Anfänger am besten geeignet? Braucht man weniger Atem? Oder lässt es sich auf andere Weise leichter spielen?

Hätte eventuell tatsächlich die Möglichkeit mir kostenlos von dem ein oder anderem Musiker die Grundlagen zeigen zu lassen. Falls das nicht hinhaut, habe ich natürlich auch schon mit dem Gedanken gespielt einige Stunden zu nehmen, um Griffe und Atemtechnik zu "erlernen". Das Problem ist, dass wohl die meisten mir erstmal Noten beibringen möchten... Mir ist selbstverständlich klar, dass das absolut nicht verkehrt ist, es eigentlich sogar Pflicht wäre. Aber ich kenne nun schon tatsächlich einige Menschen, die mit Instrumenten so unglaublich gut umgehen können, die keine Noten lesen können.
Bei den ganzen Zigeunern ist das meist die Regel, die aus schlechter kommenden Verhältnissen können nicht einmal lesen oder schreiben, verdienen ihr Geld aber mit ihrer Musik und leben besser als ich, mit meinem in meinen Augen sehr guten Job.
Das ist nicht mein Ziel. Mein Ziel ist es das Instrument spielen zu lernen - für mich.

Wie du es sagst, ich war auch der Meinung, dass man ein "schlechtes" Saxophon bei dieser Musik nicht unbedingt raushört. Vor allem ein Laie nicht. Aber das trifft eher nur auf die verlinkten Lieder zu, die dann auch noch mit diesem Instrument gespielt werden.
Gerne kann ich euch echte Volksmusik zeigen, die ein höheres Niveau hat und sich auf einem ganz anderen Level abspielt. Das wäre dann das, was mein Bruder seit sehr vielen Jahren macht...

Habe mir das so einiges vorgenommen, da hast du recht! Ich habe folgendes schon so oft gehört: es braucht nur 10 % Talent, der Rest ist alles reine, disziplinierte Übungssache!
Ach ja, ich hatte wie gesagt tatsächlich mal Blockflötenunerricht. Lange ist's her...

Und ich muss gestehen, dass meine Saxophonauswahl schon fest steht:
https://www.thomann.de/de/cgiant_alto_saxphone.htm
oder
https://www.thomann.de/de/thomann_tas150.htm

Das wollte ich vorerst verheimlichen, um uns allen rein prophylaktisch eine Diskussion zu ersparen. Da hier jeder eine andere Meinung vertreten wird.
Wahrscheinlich wird es sogar das billigere von beiden, da ich hinterher immer noch alles in die Tonne schmeißen kann, ohne viel Geld zu verlieren. Dazu kann ich mir beim günstigeren der beiden auch gleich noch verschiedene Blätter dazubestellen. Aber ich habe nicht vor aufzugeben ;)

Später kann ich immer noch einen vierstelligen Betrag für so einen Trichter ausgeben.

Danke auch dir für deine Aufklärung mit den Bögen.
 
es ist nicht meine Musikrichtung, was ich mir aber bisher angehört und gesehen habe setzt meist Alt und Sopran ein.

Eine band (3 Musiker) die einmal ein Tarogato und noch ein paar andere ziemlich exotische Instrumente eingesetzt hat habe ich im Oktober in Brüssel gehört. Klang ganz interessant, man muss es mögen.

Hier findest du einen kleinen Überblick was es alles so gibt: http://home.arcor.de/hcmeier/chalumeau/index.htm#21Holzsax

Grüße
atrofent
 
@bebob99Warum ist ein Alt für Anfänger am besten geeignet? Braucht man weniger Atem? Oder lässt es sich auf andere Weise leichter spielen?

Es braucht nicht so viel Luft wie ein Tenor oder Bariton Sax und es ist viel leichter "in-tune" zu spielen als ein Sopran. Es spricht aber nichts dagegen auch mit einem anderen Saxophon einzusteigen. Wenn der Wille da ist, genau DAS Instrument zu erlernen, dann klappt das auch. Die Tonlage eines Tenor oder Bariton Saxes wird aber zu Deiner Musik nicht leicht passen. Alt-Saxophone sind normalerweise auch die billigsten aller Bauformen. Das Sopran ist zwar kleiner und braucht weniger Material, ist aber auch frickeliger zu bauen und einzustellen. Es macht aber beispielsweise keinen Sinn mit einem Alt zu beginnen, wenn man sich später zu einem Sopran "hocharbeiten" will. Dann gleich da anfangen.

Soundbeispiel von einem der's kann: Jan Garbarek


Der spielt natürlich auch andere Saxe, aber am Sopran hat er einen ausgesprochen schönen Sound. Das im Video ist ein gebogenes Sopran Sax.

Kenny G spielt beispielsweise ein gerades Sopren, aber gaaaanz andere Musik.


Wie du es sagst, ich war auch der Meinung, dass man ein "schlechtes" Saxophon bei dieser Musik nicht unbedingt raushört. Vor allem ein Laie nicht. Aber das trifft eher nur auf die verlinkten Lieder zu, die dann auch noch mit diesem Instrument gespielt werden. Gerne kann ich euch echte Volksmusik zeigen, die ein höheres Niveau hat und sich auf einem ganz anderen Level abspielt. Das wäre dann das, was mein Bruder seit sehr vielen Jahren macht...
Ich wollte damit nicht ausdrücken, dass die Musik vielleicht nicht "hochwertig genug" wäre, um nur mit einem "hochwertigen" Saxophon schön zu klingen. Die verlinkten Beispiele sind alle sehr flott gespielt, solistisch und mit "ungefährlichen" Tonsprüngen. Liegt man da beim Spielen um ein paar Cent neben dem Sollwert hat das Ohr gar nicht genug Zeit um den "Fehler" zu erkennen. Nicht einmal wenn der Fehler bei jeder Note ein anderer ist. Langsame Stücke mit gehaltenen Tönen und reinen Intervallen klingen schnell "indisch" wenn man auch nur wenig neben der Ziel Tonhöhe zu liegen kommt. Spielen nun mehrere Instrumente zusammen einen (gehaltenen) Akkord, dann fällt es noch viel mehr auf als bei einem einzelnen Spieler, weil dann das Verhältnis der Schwebungen nicht stimmt und der Akkord sofort unsauber klingt.

Im Jazz, und das gilt beim Saxophon ja als Hohe Kunst, ist Intonation auch nicht soo maßgeblich. Im Gegenteil. Da sollen einige Töne durchaus neben der Spur sein (blue note). Die temperierte Tonskala ist ja nur eine Möglichkeit und in der abendländisch klassischen Musik verwurzelt. Andere Kulturen = anderes Klangideal. Insofern ist Saxophon ja flexibel. Es soll Leute geben, die auch indische Vierteltonschritte mit dem Sax spielen.

Ich kenne mich mit Klassik und Barock aus und bin da sehr empfindlich. Bei Jazz kommen mir manche Sachen wie "undurchdringliches Gewusel" vor, auch wenn andere vor Begeisterung Luftsprünge machen. Andererseits mag ich Jazz aber grundsätzlich, auch wenn es manchmal etwas schräg klingt. Bei Balkan Musik habe ich keine Hörerfahrung, kann also nicht sagen inwieweit die Beispiele "richtig" oder auch nur "gut gespielt" sind. In meinen Ohren klingen die Beispiele jedenfalls hauptsächlich "fremd, irgendwie Balkan", aber ansonsten unerkennbar.

Ich habe folgendes schon so oft gehört: es braucht nur 10 % Talent, der Rest ist alles reine, disziplinierte Übungssache! Ach ja, ich hatte wie gesagt tatsächlich mal Blockflötenunerricht. Lange ist's her...
Mit 10% Talent und 90% Disziplin kommt man sehr weit. Gerüchte weise soll es aber helfen, wenn man mehr Talent in die Wiege gelegt bekommen hat. Das kenne ich aber auch nur von Hörensagen.

Ein Saxophon greift sich in erster Näherung wie eine Blockflöte. Beide sind nach dem "Böhm System" ausgelegt.

Bezüglich des Saxophons kannst Du Dich ja noch mit "lowry" austauschen, der den "Billigsaxophone von Thomann" Beitrag geschrieben hat. Der hat das aber auch erst seit kurzem, Langzeiterfahrungen fehlen also.
 
Nun,

ich kenne bei Balkan zwar eher Blech bzw. Klarinette (+ Geige und Akkordeon), aber möglich ist ja alles. Hängt letztendlich aber auch von den Mitspielern und vom Gesamtklang ab. Das sollte man nicht unterschätzen.
Äl Jawala verwenden beispielsweise Alt- und Tenorsaxofon. Die Band wäre beispielsweise meine Musik-Empfehlung in dieser Richtung.
 
+1 für die Blechklarinette (= Sopran Saxophon). Mit 300 Euro wirst Du da aber nicht weit kommen.
Jetzt schlagt mich nicht tod, bin mir auch bewusst dass das kein Instrument fürs Leben sein kann und sich womöglich nicht alle Töne treffen lassen. Was nicht schlimm ist.
Naja, es ist ja nicht so, dass Balkanmusik einfach nur schlecht gespielt wird... ich finde es schon schlimm, wenn Du die Töne nicht triffst. Insbesondere ist die Musikrichtung eher uptempo, mit schnellen Vorschläge und Verzierungen. Ein Instrument, mit dem Du da nicht klarkommst, führt eher zu Frust als zu Spass.

Wenn Deine Wahl schon fest steht, wieso stellst Du das hier zur Diskussion?

Verwunderte Grüße,

Kokopelli
 
@Kokopelli ein Sopran möchte ich nicht. Meine Frage nach dem Saxophon stelle ich hier, weil es ja hätte sein können dass in den von mir verlinkten Videos zB völlig andere Saxophone verwendet werden, als ich dachte. Sieht für mich wie ein Alt aus, aber ihr Kenner seht da eventuell was ganz anderes. Irgendwas umgebautes, spezielles oder sonst was, auf das ich als Laie nie drauf kommen könnte.
Vielleicht käme auch die Empfehlung (wieder nur als Beispiel) mit dem Tenor oder Bariton zu beginnen, weil ein Alt ein No-Go für Anfänger ist. Keine Ahnung, wollte mich lediglich absichern und zudem allgemein Informationen dazu sammeln, was hier mit euch ja wunderbar klappt.
Außerdem hielt ich für möglich, dass hier jemand noch weitere Shops empfehlen kann, bei dem ich das Instrument in dieser Preisklasse finden könnte. Zumindest in vergleichbarer Qualität wie bei den Thomann Teilen.

@bebob99 mir ist schon klar dass mehr Talent besser ist. Ob ich das Talent dafür habe, wird sich zeigen. Beim Flötenunterricht gehörte ich zu den Besten. Aber das war zu Schulzeiten und bedeutet für mich absolut nichts :D
Was ich sagen kann, ist dass mir das Instrument sehr gefällt, ich den Klang mag und schon seit längerem sehr gerne ein Saxophon spielen möchte. Dazu gehört Musik zum Leben.
Ich denke das sind erstmal die Grundvorraussetzungen um es zu erlernen.

Der Threadtitel ist womöglich etwas unpassend gewählt und daran bin ich selber schuld. Da Balkanmusik vieles sein kann. Auch habe ich nicht unbedingt die richtigen Videos verlinkt, aber war nötig, da meist in diesen Videos ein Saxophoon gespielt wird!
Und meist von Zigeunern, da traut man sich schon fast garnicht solche Videos zu verlinken. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Roma, aber sie sind mit Klischees behaftet und da kann man schon mal in eine Schublade gesteckt werden. Selber kenne ich genügen Roma und bin mit vielen befreundet.

Die eigentliche Musik, auf die ich es abgesehen habe, ist traditionelle serbische Musik. Und hier ist keinesfalls irgendetwas leicht! Hier mal einige Videos in denen auch keinesfalls etwas schlecht gespielt ist:
(unter anderem dabei: prva harmonika srbije/evrope/sveta - zu deutsch: bester akkordeonspieler serbien/europa/weltweit)
Miroljub Arandelovic Kemis (besonders interesant ab Minute 00:30)


Mirko Kodic und Miroljub Arandelovic Kemis


Dejan Kostic (besonders der Anfang)


Aca Cergar


Viele feine Dinge sind für normale Ohren garnicht zu hören. Übergänge und schnelle Triller die häufig vorkommen... Solltet ihr aber raushören?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, danke für den Tipp!

Aktuell stehe ich zwischen diesen beiden Exemplaren:
https://www.thomann.de/de/cgiant_alto_saxphone.htm
und
http://www.musik-steinbach.de/Blasi...on-in-messing-mit-hohem-FIS.html#.VIdqScnI3t8
Kann da jemand was zu sagen?

Dann gibts, gerade durch Zufall entdeckt, auf eBay eine Aktion, siehe Link:
http://www.ebay.de/itm/Altsaxophon-...09?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item517f12cf3d
Was ist davon zu halten? Gängige Chinabilligmarke, oder versteckt sich dahinter doch ein solides und bekanntes Instrument?

Das bereits verlinkte Steinbach in den ersten beiden Links gibt es auch in Blau:
http://www.musik-steinbach.de/Blasi...ophon-in-blau-mit-hohem-FIS.html#.VIdqTMnI3t8

Auf eBay gibts so ziemlich das selbe von "Jäger". Google sagt mir dass Jäger ne Chinamarke sei und der der ein oder andere damit ganz zufrieden waren:
http://www.ebay.de/itm/Neu-blaues-A...03?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item3399fbdfeb

So langsam bin ich schon ziemlich unruhig, mir kribbelts in den Fingern und ich will endlich in die Tröte pusten :D
 
Dann gibts, gerade durch Zufall entdeckt, auf eBay eine Aktion, siehe Link:
http://www.ebay.de/itm/Altsaxophon-...09?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item517f12cf3d
Was ist davon zu halten? Gängige Chinabilligmarke, oder versteckt sich dahinter doch ein solides und bekanntes Instrument?

Das bereits verlinkte Steinbach in den ersten beiden Links gibt es auch in Blau
Die Vorstellung, dass sich hinter den Bezeichnungen ein "solides und bekanntes" Instrument verbergen könnte ist irgendwie lustig. Aber das kannst Du vergessen. Die Namen ändern sich schneller als man schauen kann. Jeder Supermarkt kann ein Dutzend Saxophone mit frei wählbarer "Marken" Bezeichnung ordern und Du kannst davon ausgehen, dass die 12 von wenigstens 5 verschiedenen Werkstätten irgendwo in China kommen, wo billige Arbeitskräfte im Akkord Saxophon ähnliche Dekoartikel herstellen.

Wenn Du irgendwo "weiße Handschuhe", "Wichserstab" (ja wirklich!) oder "in verschiedenen Farben" liest, dann würde ich eher einen weiten Bogen um das Instrument machen. Das sind so die typischen "Ich habe keine Ahnung von der Materie, aber Du offenbar auch nicht" Merkmale. Mit der gleichen Begeisterung verkauft Dir der einen sebstaufblasenden Weihnachtsmann mit USB Anschluss, Plastik Tischdecken und Arbeitshandschuhe.

Auch die "günstigen", die "mittelpreisigen" und sogar viele "hochpreisige" Instrumente werden in Fernost hergestellt. Einfach weil da die Arbeit billig ist. Allerdings haben im Gegensatz zu den echten Billigtröten die Namhaften Anbieter dort eigene Fertigungsstraßen und eine entsprechende Qualitätskontrolle und kaufen nicht Saxophone im Container von unbekannter Fabrikation um dann ihren Namen drauf zu gravieren. Es ist nicht so, dass die Chinesen nicht präzise arbeiten können. Die können das super. Aber nur mit unbezahlter Sklavenarbeit alleine bekommt man noch keine hochwertigen Produkte. Auch nicht in China.

Du kannst mit so einem Instrument auch Glück haben. Die Erfahrung zeigt, dass das eher weniger oft vor kommt, als man hoffen möchte. Man kommt nur meist erst spät drauf, weil man selbst keine Ahnung hat und natürlich davon aus geht, dass man es eben nur noch nicht gut genug kann. Ich drücke Dir die Daumen, dass DU mit dem gewählten Billig Sax ein super Schnäppchen machst, aber Du solltest aufhören Dir etwas vorzumachen. Ein "solides und bekanntes" Instrument wird nicht verramscht, ganz egal was Dir der Verkäufer für ein Märchen erzählt. Madamme "Le Marquis" hat zumindest das Mundstück richtig herum auf dem Sax, wenn auch kein Blatt drauf ist. Model eben, noch nie ein Sax in Händen gehalten. Der Pearl Katalog ist voll von solchen Busenwundern die beim durchschnittlich jungen, männlichen Zielpublikum irgend einen Schrott verkaufen sollen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Miroljub Arandelovic Kemis (besonders interesant ab Minute 00:30)


Danke für den Link. Donnerwetter, der Mann ist gut! So gefällt mir auch Balkan Musik. Habe ich wieder etwas gelernt und meinen Horizont erweitert.
 
Eine konkrete Empfehlung am Billigsektor kann ich nicht aussprechen, weil ich glaube, dass in dem Bereich die Schwankungsbreite in der Qualität doch erheblich ist. Ich würde also unbedingt schauen, dass du bei einem Händler kaufst, wo du das Instrument bei Bedarf relativ einfach umtauschen kannst! Dieses neue Instrument würde ich dann unbedingt von jemandem anspielen lassen, der Ahnung hat!

Von Anfang an autoditaktisch zu lernen halte ich auch für sehr gefährlich! Da gibt's einfach zu viel, was man sich falsch einlernen kann... Fehler, die dir dann ewig nachhängen, und dir das Spielen gehörig vermiesen können. An deiner Stelle würde ich mir am Anfang für zumindest zwei-drei Stunden einen Lehrer engagieren, der dir dann auch auch Rückmeldung darüber geben kann, ob dein Instrument akzeptabel ist. Dann, nach zwei Monaten noch eine Stunde zur Überprüfung, ob sich grundsätzliche Fehler eingeschlichen haben, bevor du dich in die Autodidaktik verabschiedest. (Das halte ich für das allermindeste, normalerweise würde ich zu mehr Unterricht raten. ;))

Am besten wär's natürlich, in Begleitung eines Saxophonisten in ein Musikhaus zu gehen, und ein paar Instrumente anzuspielen. Selbst im höchsten Preissegment wirst du keine zwei Instrumente finden, die absolut gleichwertig sind.

Zur Frage Alt, Tenor oder Sopran: Du scheinst dich ja bereits entschieden zu haben, und das Alt ist sicher sehr gut geeignet für einen Einsteiger. Auch stilistisch glaube ich, dass das Alt eigentlich die bessere Wahl ist... auch wenn ich persönlich, wenn's balkan-mäßig werden soll eher zum Sopran greife. Liegt aber eher daran, dass ich ohne Equipment-Wechsel am Alt keinen guten "Balkansound" hinbekomme, und das Sopran für deutschsprachige Ohren von Haus aus balkan-mäßiger klingt.

Klingt dann so:

...nicht original Balkan, aber zumindest in den letzten Takten vielleicht nahe dran. (Auch wenn du als Kenner darüber vielleicht nur schmunzeln wirst.) :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wenn Du irgendwo "weiße Handschuhe", "Wichserstab" (ja wirklich!) oder "in verschiedenen Farben" liest, dann würde ich eher einen weiten Bogen um das Instrument machen. Das sind so die typischen "Ich habe keine Ahnung von der Materie, aber Du offenbar auch nicht" Merkmale. Mit der gleichen Begeisterung verkauft Dir der einen sebstaufblasenden Weihnachtsmann mit USB Anschluss, Plastik Tischdecken und Arbeitshandschuhe.
Hihi, sehr treffend formuliert! :D
 
deutschsprachige Ohren

was ist denn das??? du wohnst doch nicht in Bayern, wo man jetzt unter der Dusche nicht mehr türkische oder österreichische Lieder singen darf
;););):D

den Begriff muss ich mir ebenso wie "Wichserstab" merken.

Grüße
atrofent
 
was ist denn das??? du wohnst doch nicht in Bayern, wo man jetzt unter der Dusche nicht mehr türkische oder österreichische Lieder singen darf
;););):D

den Begriff muss ich mir ebenso wie "Wichserstab" merken.

Grüße
atrofent
Naja, wenn ich sage "für deutsche Ohren", und damit mich als Österreicher als zum deutschen Kulturkreis zugehörig hinstelle, muss ich aufpassen, hierzulande nicht in's rechte Eck gestellt zu werden.
...und wenn von "österreichischen Ohren" spreche, kommt mir das so furchtbar kurzsichtig vor. ;)
 
Wenn Du irgendwo "weiße Handschuhe", "Wichserstab" (ja wirklich!) oder "in verschiedenen Farben" liest, dann würde ich eher einen weiten Bogen um das Instrument machen.
"jedes Instrument mit eigener, individueller Serienummer" ist auch so ein Hinweis...
 
den Begriff muss ich mir ebenso wie "Wichserstab" merken.
Das sollte wohl ursprünglich einmal "Wischerstab" heißen (das ist so ein langer Puschel zum Trocknen des Instruments). Dann hat bei einem Asiaten die automatische Rechtschreibkontrolle zugeschlagen.
Seitdem findet man das immer wieder in Ebay weil die offenbar glauben das gehört so.

Siehe Google

Der Erfinder der automatischen Rechtschreibkontrolle ist ein Astloch.
 
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