Live Setup - Workstation vs. Software

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maexximum-keys
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Guten Tag,

als Neuling in diesem Forum trete ich mit einer Frage heran, die wahrscheinlich alle schonmal gehört haben und ich hoffe, dass ich damit niemandem auf die Nerven gehe :)

Erstmal vorab: Ich bediene die Keys in einer Top-40-Cover-Band (relativ viel Soul und seit neuestem auch diesen ganzen Electro-Rotz Avicii etc...) meiner Meinung nach von ganz passabler Qualität (ein Teil unserer Truppe betreibt das Ganze sogar auf professioneller Ebene) und da unserer Auftrittslage langsam immer besser wird und mein bisheriges Keyboardsetup nicht mehr zeitgemäß ist bin ich seit einiger Zeit am überlegen, wie ich mich nun verändern möchte.
Vorab vll zu meinem Equipment, ein ca. 10 Jahre altes Yamaha Stage Piano, welches ich teilweise via MIDI als erweiterte Tastatur für mein Korg Triton (ja der war damals echt der Renner) benutzt habe um von dort Sounds auf die untere Tastaur zu holen.
Beide Geräte habe nun so einige Macken (teilweise knackt der Klinikoutput oder die "Software" des Triton hängt).
Auch wenn die Geräte für ihre Verhältnisse mir immer gute Ergebnisse geliefert haben, so werden sie doch langsam im Zuge der "neueren" Songs unseres Repertoires den Anforderungen nicht mehr gerecht und etwaige Reperaturen gestalten sich äußerst schwierig zwecks mangelnder Ersatzteile. Extrem nervig ist außerdem, dass Korg es damals nicht geschafft hat die internen Sounds in einer GLEICHBLEIBENDEN Lautstärke zu erstellen, sodass unser FOH-Mann mich anfangs immer ziemlich verflucht hat (ich benutze einen Submixer für eigenes In-Ear...), da jeder Sound unterschiedlich laut war und ich das intern erst ändern musste (war zwar kein hoher technischer Anspruch aber extremst nervig...)

Zum eigentlichen Kernpunkt. Ich bin generell eher ein Freund der eigenen Soundvielfält der Workstation gewesen, also hab ich bisher relativ wenig bis gar keine Berührungspunkte mit Software basierter Sound-Arbeit.

Da nun eine Umstellung ansteht hier nun meine Frage: Kann man generell eine Empfehlung aussprechen, was heutzutage mehr Sinn macht oder ist das einfach eine Glaubensfrage.
Ich habe mich schonmal nach neuen Setups umgeguckt und aktuell habe ich einen Yamaha Motif (als 88er Version eigentlich lieber XF als XS) in Kombination mit einem nord stage 2 (61er / 76er Version) im Auge. Damit fährt man m.E. (ich hab beide schon angespielt) relativ gut und hat auch kaum ein Problem den passenden Sound zu finden, gerade weil Nord ja auch noch online eine ziemlich große Soundlibrary mit Erweiterungen v.a. für den Synth-Bereich anbietet.

Nichtsdestotrotz bin ich aber auch offen für eine Sofwarebasierte Version. Ich bestitze ein MacBook Pro (Ende 2011 gekauft, 4GB DDR-Ram, Max OSx 10...) und wäre damit ja auch gewappnet für Logic/Mainstage.

Hier bin ich allerdings echt ratlos ob meine oben genannten Tastaturen überhaupt geeignet sind, um softwarebasiert zu arbeiten.
Genrell möchte ich gerne weiterhin mit 2 Tastaturen arbeiten.

Deswegen meine Fragen:

a) welche Lösung macht mehr Sinn v.a. im Hinblick auf Einfachheit und Handlebarkeit auf der Bühne? Was ist weniger störanfällig, hat weniger Tendenz mich im Stich zu lassen?
b) sollte es neue Workstations werden ist die von mir o.g. Kombination sinnvoll (ich weiß, ein ziemlich teures Unterfangen aber es gibt ja ebay Kleinanzeigen^^)
c) bei einer Softwarebasierten Lösung: macht es Sinn mit den vorhandenen Keyboards zu arbeiten (Problematik mit Latenzen etc....)
d) falls nein, welche Empfehlungen würdet ihr aussprechen für 2 Master/MIDI-Keyboards, Firewire- oder USB-Audiointerface (oder evt. externe Soundkarte??), Submixer? Aktuell benutze ich einen Yamaha MG 10/2 Submixer

Ich danke euch für eure Antworten.
Gruß, Max

Yamaha_mg102.jpg
 
Eigenschaft
 
Ich selbst spiele zum Teil mit einem Computer (weil ich einfach Angst habe, dass mit das Teil mal abschmiert) - d.h. ich habe ein normales Keyboard und geh per Midi in meinen Computer. Wenn was schiefgehen sollte, wird die Midiverbindung getrennt und ich spiele mit dem Keyboard weiter. Nachteil: Je nach Keyboard kannst du mehr oder weniger Parameter live verändern.

Mein Computer wird ausschließlich für die Musik verwendet - d.h. er ist nicht internetfähig, er hat keinen Virenschutz, kein Word,... er kann also nur Musik machen. Dort habe ich Windows XP drauf und eine SSD drin (Kaltstart bis spielbereit ca 10s)
Angeschlossen hatte ich früher eine RME UC per USB. Jetzt spiele ich per Firewire direkt ins Pult - so können auch die Backingtracks direkt auf einen eigenen Fader gehen.

Probleme hatte ich bisher keine. Keine ungewöhnliche Latenz, keine Aussetzer, ..... Ich spiele zur Zeit auch "nur" daheim oder mit ein paar Freunden zusammen von daher werden dir hoffentlich noch ein paar andere ein paar Tipps geben können, die ihr Setup auch Live auf der Bühne einsetzten (z.B. bzgl. USV etc.)
 
In Sachen Stabilität ist eine reine Hardwarelösung – bis zu einem gewissen Grad – einer rechnerbasierten Lösung überlegen. Will sagen: Eine Motif ist zuverlässiger als ein Windows-Laptop. "Bis zu einem gewissen Grad", weil ein Windows-Laptop wiederum zuverlässiger ist als ein Prophet-5, aber kein Top40-Mucker wird sich die Mühe machen, einen anfälligen Analogsynth aus den späten 70ern zum kombinierten Preis von einem Nord und einer Motif mit auf Tour zu nehmen.

Dann ist Hardware je nach Publikum glaubwürdiger. Wenn du offen irgendwo einen Schlepptop herumstehen hast, glauben musiktechnisch weniger bewanderte Zuschauer möglicherweise, daß die Musik zumindest teilweise "vom Band", also vom Rechner kommt. Außerdem wirkt der Klapprechner in einer Band, als hätte er sich auf dem Weg zu Kraftwerk oder zum Clubgig verirrt.

Es sei auch noch angemerkt, daß USB mitnichten für den Bühneneinsatz konzipiert worden ist. Ich will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen...

Einen ganz gewaltigen Vorteil hat eine Rechnerlösung, der allerdings Fluch und Segen gleichzeitig ist: Du hast erheblich größere Möglichkeiten. Einerseits kannst du deinen Sound extrem aufpolieren. Für alle Arten von akustischen Instrumenten gibt's erstklassige Sample-Libraries, die teilweise jeweils soviel GB einnehmen wie der komplette Sound-ROM einer Motif – und das dann nur für Blechbläser oder nur für Saxophone oder nur für einen gesampleten Konzertflügel. Bei den meisten Synthesizergeschichten brauchst du dich auch nicht mehr abzukrücken mit irgendwelchen Instant-Sample-Sounds aus der Dose, schlimmstenfalls aus dem ROM eines Romplers – für etliche Synths gibt's längst dedizierte Software-Klone. Wenn du also einen Minimoog brauchst, nimmst du einen Softsynth, der spezialisiert ist auf die detaillierte Reproduktion des Minimoog Model D, und gerade die gibt's wie Sand am Meer. Und die ganzen hochgezüchteten modernen Pop-Produktionen? Du kannst endlich live ganze Studioumgebungen 1:1 nachbilden, und zwar im Rahmen des zur Verfügung stehenden Speichers beliebig viele unterschiedliche (sofern da wirklich kein Outboard zum Einsatz kam, und selbst da gibt's inzwischen viele Software-Klone).

Ein Segen ist es, weil du mit Software die Möglichkeit wirklich ultrahochdetaillierter Nachbauten von Studioaufnahmen (oder konkreter Liveversionen) hast. Ein Fluch ist es aus genau demselben Grunde: Irgendwann sagst du dir: Ey, ich hab hier doch eigentlich die mördermäßigen Möglichkeiten. Ich könnte dies-und-das-und-jenes noch näher am Original machen, wenn ich hier-und-da-und-dort aufrüste. Warum mach ich das eigentlich noch nicht? Und dann geht das Hochrüsten und Hochprogrammieren los. Bei einer Workstation kämst du ziemlich schnell ans Limit, selbst mit zugekauften Sounds inklusive Samples. Am Rechner? Nee. Hier eine 30-GB-Bläserlibrary. Da ein Konzertflügel mit 150 GB. Dann kommt ein neuer-und-noch-besserer Prophet-Klon daher, und guck mal, eine CR-78 in Software, damit kann ich In The Air Tonight noch realistischer nachbauen. Und ey, Xils Lab klont EMS-Synthis, muß ich haben, falls uns mal ein alter Roxy-Music-Song aus Brian-Eno-Zeiten über den Weg läuft oder das Doctor-Who-Thema (auch wenn weder Xils 3 noch Xils 4 wirklich bis ins Detail wie ein EMS klingt). Ganz zu schweigen von dem Detailgefrokel, das Reaktor ermöglicht.

Einerseits hast du also gewaltige Möglichkeiten. Andererseits besteht die Gefahr, daß du dir selbst auferlegst, diese Möglichkeiten im Dienste des Bandsounds (oder der eigenen Zufriedenheit mit dem eigenen Sound) bis zum Gehtnichtmehr auszureizen.


Martman
 
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Bei Martmans Post könnte man den Eindruck gewinnen, dass große Librarys mit geilen Sounds gleichzusetzen sind. Dem ist nicht so! Zumindest würde ich das keinesfalls pauschalisieren. Im EXS gibts z.B. wirklich viele sehr geile Synth-Sachen und die sind nur wenige MB groß. Auch mein Piano nimmt "nur" 700MB und hat gerade heute wieder im Livekontext gezeigt, wie gut das klingen kann. Kein Vergleich zu Motif, Nord, etc. Es kommt aber auch stark auf die Musik drauf an, die man macht.

Was ich aber eigentlich schreiben wollte:
Martman hat Recht! Eben WEIL du diese Möglichkeiten hast, ist es auch geil, das richtig auszuchecken. Aber sei dir einer Sache bewusst: Du bist wahrscheinlich der Einzige aus der Band, der sich dann so intensiv mit den Songs auseinandersetzt. Erst letztens wieder erlebt:
Anfrage für eine Cover-Mucke. Hab ich angenommen. 40 Songs, die Hälfte davon hatte ich bereits als Presets da. Für die andere Hälfte saß ich dann nochmal 8 Stunden und dann nochmal 8 um alle 40 anzugleichen. Also zwei ganze Tage. Dann war Probe direkt vor dem Gig. Der Bassist hat sich die Noten vorher ausgedruckt und hat den Kram dann quasi vom Blatt gespielt. Geht auch! Nur ist das wirklich manchmal niederschmetternd, wieviel Zeit man als Keyboarder investiert in Relation zu den anderen, was schade ist!

Wenn du Sorge hast, Lautstärken anzupassen, dann kannst du dich eigentlich sofort von der Idee mit dem Rechner verabschieden. Denn das MUSST du hier auf jedenfall machen. Ohne das gehts nicht.
 
Volle Zustimmung zu allem was hier bisher gesagt wurde. Ich bin sicherlich nicht ganz unvoreingenommen (selber nur mit HW Setup unterwegs). Aber ich entleihe mal gerade ein Prinzip aus dem Management: KISS (keep it simple, stupid)...

will sagen: je mehr Komponenten Du hast, die auf der Bühne zusammen wirken sollen, desto höher a) Dein Aufwand, dass alles an der Start zu bringen und funktionsfähig zu machen und b) das Risiko das doch etwas schief geht....

Nun gibt es sicher Anwendugsfälle wo ein Rechner + Software + Midi Key erforderlich sind, um das gewünsche Ergebnis zu erzielen (Grenzen von Workstations wurden ja schon benannt)...aber wenn Du es einfach haben willst, vernute ich, dass Du mit einem Set-Up wie von Dir beschrieben (Motif+Nord) ziemlich gut fahren wirst. Midi Kabel dran und ab geht's (naja, wenn es denn immer soooo einfach wäre :embarrassed:)...Gerade wenn Du sagst, Ihr spielt jezt mehr Auftritte, würde ich ei Set-Up haben wollen, dass so unkompliziert wie möglich funktioniert...Soll nicht heißen, dass das mit Rechner unmöglich ist, aber ich behaupte, idR ist es mit Hardware einfacher...

Viele Grüße

P.
 
Bei Martmans Post könnte man den Eindruck gewinnen, dass große Librarys mit geilen Sounds gleichzusetzen sind.
Muß nicht stimmen, wird aber immer wieder gerne angenommen. Gut, für den Solokontext (dazu zählt auch das Abfahren von Orchesterarrangements ohne Band hinter einem) kann das durchaus auch stimmen. Aber wieviele Fälle gab's schon, wo jemand mit einer gigabyteschweren Piano-Library in der Band ankam, nur um dann festzustellen, daß, wenn die Band richtig Alarm macht, das houseartige Uralt-Rompler-Piano unterm Strich am besten durch den Mix schneidet und man in dem Lärm gar nicht merkt, wie uncanny es klingt?

Volle Zustimmung zu allem was hier bisher gesagt wurde. Ich bin sicherlich nicht ganz unvoreingenommen (selber nur mit HW Setup unterwegs). Aber ich entleihe mal gerade ein Prinzip aus dem Management: KISS (keep it simple, stupid)...

will sagen: je mehr Komponenten Du hast, die auf der Bühne zusammen wirken sollen, desto höher a) Dein Aufwand, dass alles an der Start zu bringen und funktionsfähig zu machen und b) das Risiko das doch etwas schief geht....

Nun gibt es sicher Anwendugsfälle wo ein Rechner + Software + Midi Key erforderlich sind, um das gewünsche Ergebnis zu erzielen (Grenzen von Workstations wurden ja schon benannt)...aber wenn Du es einfach haben willst, vernute ich, dass Du mit einem Set-Up wie von Dir beschrieben (Motif+Nord) ziemlich gut fahren wirst. Midi Kabel dran und ab geht's (naja, wenn es denn immer soooo einfach wäre :embarrassed:)...Gerade wenn Du sagst, Ihr spielt jezt mehr Auftritte, würde ich ei Set-Up haben wollen, dass so unkompliziert wie möglich funktioniert...Soll nicht heißen, dass das mit Rechner unmöglich ist, aber ich behaupte, idR ist es mit Hardware einfacher...
Tja, da bin ich hier das Gegenbeispiel. Ich verwende auch 100% Hardware, aber mein Setup ist so überzüchtet, daß es um ein Vielfaches komplizierter ist als jede Rechnerlösung. Dafür kann es Sachen, bei denen Workstation + Nord passen müssen.


Martman
 
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... Aber sei dir einer Sache bewusst: Du bist wahrscheinlich der Einzige aus der Band, der sich dann so intensiv mit den Songs auseinandersetzt. ... Nur ist das wirklich manchmal niederschmetternd, wieviel Zeit man als Keyboarder investiert in Relation zu den anderen, was schade ist!

Der Fluch des Keyboarders! :evil:

Wobei diese Problematik meiner Meinung nach davon unabhängig ist, ob Hard- oder Software verwendet wird. Auch auf Hardware müssen die Sounds - zumindest teilweise - programmiert, effektmäßig angepasst und multimodal abgestimmt werden. Wenn man dann mehrere Hardwareteile verwendet (so wie ich) ist der Aufwand genauso groß - vor allem wenn man sich soundmäßig in neue, bisher unbespielte musikalische Gefilde begibt...

Stephan
 
Hey Stephan,

ja, das stimmt! Das war auch eher allgemeiner gemeint! Leider macht das Basteln an Mainstage so viel Spaß, dass man da leicht zu verführt wird ;-)
 
...Leider macht das Basteln an Mainstage so viel Spaß, dass man da leicht zu verführt wird ;-)

Kann ich mir gut vorstellen! Geht mir ja jetzt mit meinen Hardwarekisten schon so, dass ich nie zufrieden bin.
Die Fläche könnte noch etwas breiter sein, die Bells noch etwas brillianter, oh je - hier fehlt noch ein Delay, die Attackphase der Marimba ist noch nicht holzig genug...

Wahrscheinlich geht das nachher alles auf der PA unter, aber im InEar klingt es doch so toll, also sitzen wir halt noch `ne Nacht dran. :eek:
Und nach jedem Job wird wieder etwas optimiert.

Es ist schon jetzt so, dass ca. 75-80% meines Gesamtaufwandes für die Sounderstellung und das Feintuning derselben draufgehen - der Rest ist dann Songs lernen und die motorische Koordination der 7 Splitzonen incl. des Controllereinsatzes.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass diese Problematik mit den unbegrenzten Möglichkeiten von VST`s noch ordentlich verschärft wird.
 
Hey,

ich meinte damit, dass bei Software nicht unbedingt das Prinzip "Viel hilft viel" verfolgt werden sollte. Ich bin zumindest für mein Ohr der Meinung, dass sich der Sound keineswegs von Hardware-Konkurrenten verstecken muss.
Der Sound ist jedoch auch nicht nur geöffnet und gespielt... da ist noch ein EQ, Kompressor und ein leichter Chorus drauf, der das Piano im Stereopanorama nochmal schön öffnet, ohne nach 80er zu klingen. Ab einer gewissen Velocity kommt auch noch ein zweites Piano als Layer dazu für mehr Punch.
 
Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass eine (allround) Softwarelösung einer dezidierten Hardware mittlerweile haushoch überlegen ist, sonst würden sich Menschen nicht hinter massigen Keyboard-Burgen verstecken müssen, weil sie ausgesuchte Klangerzeuger für ausgesuchte Dinge verwenden wollen. Und davon gibt es viele ... Da ist man doch in der virtuellen Welt um einiges günstiger und flexibler dran (aber eben nicht so ganz dran am Original :weird:)

Ich wette außerdem, dass ich mit meinem aktuellen Setup allein im MacBook restlos ALLES an Sounds (zumindest - wie gesagt - "annähernd") nachbauen kann, was in den letzten 50 Jahre in der U - Musik aufgenommen worden ist.

Für den Einstieg eignen sich MainStage, Zebra von u-he, FM8 mit den alten SysEx Dateien aus der DX/TX Serie (die gibt's alle kostenlos im Netz und damit sind schon einmal die 80er komplett abgedeckt), Kontakt, Omnisphere/Trillian oder vllt. der Nexus. Damit ist eine extrem große Bandbreite bespielbar. Und: Man ist nicht Tausende von Euros losgeworden.
Später erweitert man seine Sample Library nach Lust und Laune, bzw. nach praktischem Nutzen, und erwirbt ferner ein paar weitere feine Spezialisten wie z.B. den Absynth, Alchemy, Spectral, Diva, etc.

Hardwareseitig gibt es nichts desto trotz ein paar extrem gute Workstations. Ich war lange (20 Jahre) auf Yamaha fixiert, habe ab dem KX-88 als Mastercontroller fast jeden Trend bei der Firma mitgetragen. Welche Geräte mir sehr positiv im Gedächtnis geblieben sind, waren der EX-5 und der SY-99. Unerhört (und ebenso kompliziert in der Bedienung) und bis heute klanglich ungeschlagen - IMHO. Übrigens, auch die Rompler aus der Roland XV-Serie waren tolle Allrounder, mir persönlich aber zu "Mein Freund Roland" im Sound.
Der TS-12 von Ensoniq war auch ein gutes Teil.
Aktuell würde ich die Kronos-Serie und die Motif-Serie von Yamaha empfehlen - den Kronos 61 habe ich auch seit über zwei Jahren im Setup. 9 Syntheseformen sind schon mal eine Ansage an die Software.

Die Goldrandlösung zu finden ist schwierig. Ich benutze beides und bin sehr zufrieden, was die Möglichkeiten der unendlichen Soundvielfalt anbelangt. Ich habe aktuell ein anderes Problem - mir geht die Festplattenkapazität zur Neige. :rolleyes:

Wir leben in einer spannenden Zeit. Vor allem, weil der tatsächliche "Prosumermarkt" immer mehr mit dem Consumermarkt verschmilzt. Ich warte z.B. sehr gespannt darauf, wann man uns das iPad als vollwertigen Laptopersatz präsentiert. Die Technik ist definitiv reif dafür - der Formfaktor passt leider nicht ins Konzept!

Genug gelabert.
 
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Da stimme ich dir zu!

Abstriche zum Original muss man aber machen... wenn man die auch nur im A/B Vergleich hört.
In deiner 80er Auflistung fehlt ganz klar der OP-X! :)

Das Problem mit Software ist, dass sie niemand zeigt. Natürlich kann man sich immer ganz tolle Videos von Plugins anschauen und Audio-Demos anhören. Aber ein Sound reagiert auf das eigene Spiel. Ich erinnere mich noch an die Audiodemos eines SRX-Pianoboards. Das klang gigantisch. Und als ich es dann gespielt hab, war ich doch sehr enttäuscht.
Außerdem ist, denke ich, vielen nach wie vor nicht klar, wie umfangreich die Möglichkeiten sind, die einem z.B. Mainstage oder Forte bieten. Auch hält sich nach wie vor der Gedanke "Rechner ist instabil" in den Köpfen. Und der letzte Punkt ist wohl das ganze Geraffel, was man mitnehmen / anschließen muss, wenn man rechnerbasiert arbeitet, sofern man sich nicht etwas passendes dazu baut / bauen lässt.

Zumindest am letzten Punkt bin ich dran, für Allgemeinheit anzubieten... auf lange Sicht. Leider haut Apple gerade mit den neuen Mac Minis dazwischen...deutlich weniger Leistung für insgesamt dann mehr Geld. Schade!
 
Moin Fantom,
ja stimmt, der OP-X fehlt. SonicProjects. Der läuft bei mir leider nur auf der Win7-Partition, eine native Mac Version wäre für mich eine weitere Offenbarung.

Danke für Deinen Beitrag. Brüder im Geiste.
 
Der OP-X läuft im Reaktor auf Mac... allerdings nicht diese Pro-Ultra-Supergeil-Edition, die es für Windows gibt :)
 
Das ist es ja gerade. Schade.
 
Hab grad die Tage aus Eigeninteresse n Email an SonicProjects geschickt, und die haben auch prompt geantwortet...
sie sind an ner Mac-Version dran! Es gibt aber noch kein Release-Datum...
Aber die Vorfreude soll ja am schönsten sein ;-)
 
Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass eine (allround) Softwarelösung einer dezidierten Hardware mittlerweile haushoch überlegen ist, sonst würden sich Menschen nicht hinter massigen Keyboard-Burgen verstecken müssen, weil sie ausgesuchte Klangerzeuger für ausgesuchte Dinge verwenden wollen. Und davon gibt es viele ... Da ist man doch in der virtuellen Welt um einiges günstiger und flexibler dran (aber eben nicht so ganz dran am Original :weird:)

Ich wette außerdem, dass ich mit meinem aktuellen Setup allein im MacBook restlos ALLES an Sounds (zumindest - wie gesagt - "annähernd") nachbauen kann, was in den letzten 50 Jahre in der U - Musik aufgenommen worden ist.

Für den Einstieg eignen sich MainStage, Zebra von u-he, FM8 mit den alten SysEx Dateien aus der DX/TX Serie (die gibt's alle kostenlos im Netz und damit sind schon einmal die 80er komplett abgedeckt), Kontakt, Omnisphere/Trillian oder vllt. der Nexus. Damit ist eine extrem große Bandbreite bespielbar. Und: Man ist nicht Tausende von Euros losgeworden.
Später erweitert man seine Sample Library nach Lust und Laune, bzw. nach praktischem Nutzen, und erwirbt ferner ein paar weitere feine Spezialisten wie z.B. den Absynth, Alchemy, Spectral, Diva, etc.
Das meinte ich mit "Fluch und Segen".

Auf der einen Seite hast du fast unendliche Möglichkeiten.

Auf der anderen Seite fühlt man dann natürlich den Drang, die Möglichkeiten auch auszureizen, und zwar so weit, wie es geht. Ich meine, was hast du mit Hardware, mit der üblichen Nord+Workstation-Kombination beispielsweise, für Möglichkeiten, einen Minimoog nachzuahmen? Mit Software hast du derartige Möglichkeiten, daß die dich zu regelrechten Detailversessenheits-Exzessen verleiten. Für MMEB-Sachen nimmst du den Softklon, der am ehesten nach Manfred Manns Moog klingt, für Pink-Floyd-Sachen nimmst du den, der am ehesten nach Rick Wrights Moog klingt, für ABBA-Sachen nimmst du den, der am ehesten nach Benny Anderssons Moog klingt. Warum? Weil es geht. Du mußt es nicht mehr so klingen lassen, als hätten alle auf demselben Minimoog gespielt.

Du kannst fast jeden Synthesizer sehr nah am Original nachahmen. Und das machst du auch. An der Workstation würdest du deine Sounds nach Gehör so ungefähr zusammenbasteln. Wenn du VSTis hast, hast du das nicht nötig. Du machst dich erstmal schlau, mit welchem Equipment das Original gemacht wurde, und holst dir das ganze Geraffel als Softklone, sofern du es noch nicht hast. Baust dir womöglich ganze Signalketten nach dem Studio-Original nach. Wo der Workstation-Nutzer "irgendwelche Synthstrings" nimmt, unterscheidest du zwischen Eminent, Solina, Logan, SS-30, VP-330 und Polymoog, und das sind nur die mit Oktavteiler. Wenn irgendwo ein ARP verwendet wurde, fragst du nach der Seriennummer, weil's auch da wieder Unterschiede zwischen den Klonen gibt. (Beim Prophet-5 nicht, weil eh alle Klone den Rev. 2 nachahmen und bei fast allen großen Produktionen der Rev. 2 verwendet wurde.)

Du weißt, daß du die Möglichkeit hast, Studiofassungen, und seien sie noch so überproduziert, bis runter zu Oszillatorwellenform, Filtercharakteristik und Hüllkurvenverhalten nachzubauen. Also machst du das auch und gibst dich nicht mit weniger zufrieden, als was die Technik herzugeben in der Lage ist.

Siehe auch meine Signatur. Gut, daß ich keine Software verwende.


Martman
 
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Word!

Top Aussage... das unterstreiche ich fünf mal!
 

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