Yamaha Electone D'85

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Hi Leute,
Ich würde gern Orgel lernen. Keyboard und Klavier kann ich , bin aber jetzt auf das Spiel mit 2 Manualen und Pedal aus. Die oben genannte Orgel soll ja ziemlich gut sein, gute Hammond-Sounds uvm.Außerdem bekommt man sie zu einem Fairen Preis. Was sagt ihr? Muss ich irgend etwas beachten bzw.gibt es eventuell sog er etwas besseres bis 200€ gebraucht?

Liebe Grüße

Jerry
 
Eigenschaft
 
Hallo Jerry,

die D-85 war ja sozusagen das Flaggschiff der Yamaha-Heimorgeln, mit kleinem dritten Synthesizer-Manual, ach, war das cool damals. ;)
Ich persönlich fand die Electones immer ziemlich steril, aber das waren ja praktisch alle elektronischen Orgeln im Vergleich zu elektromagnetischen Hammonds.

Heimorgeln aus den 80ern bekommt man ja heute mehr oder weniger nachgeschmissen, nur sehr wenige haben Kultstatus erreicht.

Das Pedal besteht ja nur aus 13 Stummeln, das ist weitaus weniger aufwendig zu lernen als ein "richtiges" Vollpedal, und wenn Du auf dem Keyboard mit der linken Hand wenigstens Akkorde voll gegriffen hast (also keine Einfinger-Automatik), ist das ja schon die halbe Miete für die klassische "Heimorgel-Spielweise". Beim Klavierspiel wird die linke Hand in der Regel sowieso sehr viel mehr gefordert, als das auf der Heimorgel der Fall ist (bei der üblichen Spielweise), ich sehe da also überhaupt keine Probleme.
Natürlich wird auch die D-85 diverse Automatiken bieten, aber dann ist ja eigentlich der Witz einer Orgel weg und Du könntest gleich beim Keyboard bleiben - mit den Begleitautomaten der damaligen Zeit kann man ja höchstens noch im Kabarett auftreten :rolleyes:.

Wenn Du ansonsten auf den 80er-Jahre-Sound stehst, ist eine D-85 doch ein sehr ergiebiges Spielzeug, und wenn Du neben Keyboard auch Klavier "kannst", ist die Umstellung auf Heimorgel leichter als umgekehrt. :)

Viel Spaß
Torsten
 
Ich spiele hauptsächlich Jazz daher auch aufwändige basslines...daher geht es mir um dieses "hammond-feeling" , so etwas wie drawbars hat das teil ja.Oder sollte ich da lieber etwas digitales nehmen, wie die hc4? Die hat aber keine "drawbars" und außerdem ist es irgendwie nicht dasselbe...:)

Gruß und vielen Dank für die schnelle Antwort!

Jerry
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
PS:Und begleitautomatik kann ich eh net ausstehen;)
 
PS:Und begleitautomatik kann ich eh net ausstehen;)

Das ehrt Dich, ich wollt's trotzdem lieber erwähnt haben, man kann ja nie wissen... ;)


Ich spiele hauptsächlich Jazz daher auch aufwändige basslines...

Ah, das ist ja mal eine Ansage, dazu läßt sich konkret was sagen:
Auf der Orgel gibt es ja zwei hauptsächliche Spielweisen in puncto Jazz-Baßlinien:

  • Den Baß im Pedal spielen (Beispiel: Barbara Dennerlein). Das geht auf der D-85 bzw. einer Heimorgel nur sehr eingeschränkt, weil diese ärgerliche Begrenzung auf eine Oktave Tonumfang einfach keinen gescheiten Walking Bass zuläßt, weil man ständig an die Grenze stößt.
  • Den Baß in der linken Hand spielen (Beispiel: Jimmy Smith). In Wahrheit noch unterstützt durch kurzes, perkussives Tapping im Pedal. Hier ist das Problem bei Heimorgeln der geringe Tonumfang der Manuale (meist nur je 3,5 Oktaven). Die D-85 hat zwar 4 Oktaven (versetzt), d. h. das untere Manual reicht genauso tief herunter wie ein 5-Oktaven-Hammond-Manual, aber leider ist das tiefste Register im Untermanual nur ein 8' (es gibt kein 16').
    Ok, ehrlicherweise muß man sagen, daß bei den "neueren" (ähem...) Hammond-Konsolenorgeln - also auch der B3 und ihren Geschwistern - die 12 tiefsten 16'-Frequenzen nur im Pedal zur Verfügung stehen und im Manual per "Foldback" die Töne auch bei 8' beginnen, aber Foldback ist eben ein wesentlicher Teil des typischen und erwarteten Klanges, der auch bewußt ins Spiel mit einbezogen wird.

daher geht es mir um dieses "hammond-feeling" , so etwas wie drawbars hat das teil ja.Oder sollte ich da lieber etwas digitales nehmen, wie die hc4? Die hat aber keine "drawbars" und außerdem ist es irgendwie nicht dasselbe...:)

Na ja, so richtige Drawbars haben die Electones ja auch nicht, die Kippschalter rasten in drei Stellungen ein (Vergleich: Hammond-Drawbars haben 8 Stellungen und sind durch ihre Länge mit weniger Fummelei einzustellen).
Und "vollständig" im Hammond-Sinne (9 Drawbars von 16' bis 1' pro Manual) sind die Flute-Stimmen (die am ehesten dem Hammond-"Sinus") entsprechen auch nicht. Zugegeben: die häufigste Registrierung ist 888000000, also nur die erste drei Drawbars voll rausgezogen, aber sehr Jazz-typisch und oft gehört ist auch 800008888, hier fehlen dann bei der D-85 die charakteristischen 1-3/5' und 1-1/3' zwischen dem 2' und 1'.

Ich reite hier immer auf Hammond-Orgeln rum, nicht, weil ich Hammond-Fan bin, sondern weil diese Orgeln quasi den Prototyp der Jazz-Orgel darstellen, auf deren Eigenschaften und Eigenheiten alles aufgebaut ist.

Klanglich also tatsächlich eine Frage, ob man sich mit einer Electone für Jazz anfreunden kann. Bezahlbare Digitale gehen da eher in die falsche Richtung.
Es ist eine Frage der Zeit, wie lange Du Dich damit abfinden kannst, nicht so zu klingen, wie Du es von Aufnahmen her erwartest.

Das war übrigens ein Grund für mich, Mitte der 80er angesichts der in Deutschland erhältlichen bzw. bezahlbaren Instrumente die Orgel komplett sein zu lassen (bis auf Pfeifenorgel) und auf Synthesizer umzusteigen. Die Hammonds kamen dann erst viele Jahre später (dafür mit Macht), als ich begriffen hatte, warum man mit den zur Verfügung stehenden elektronischen Heimorgeln niemals den Sound, den ich suchte, erzeugen konnte. :D

Also wäre es vielleicht keine schlechte Idee für Dich, eine günstige Orgel anzuschaffen (meinetwegen eine Yamaha HS-irgendwas), die ein mehr-als 13-Stummel-Pedal hat (1,5 Oktaven sind schon sehr viel besser als nur eine und reichen in der Praxis für Jazz-Orgel meist aus), mindestens 4 Oktaven pro Manual, und: MIDI.

Dank der MIDI-Schnittstelle kannst Du bei Gelegenheit (wenn wieder ein wenig Geld übrig ist) geeignetere Klangerzeuger anschließen, sei es einen Computer mit einer virtuellen Hammond, einen Hardware-Expander wie den preisgünstigen Ferrofish oder (natürlich das non-plus-ultra) den HX-3-Expander.

Von den 1001 technischen Möglichkeiten einer D-85 brauchst Du zum Jazz-Orgeln nur einen Bruchteil und andererseits sind einige Elemente, die man von einer Jazz-Orgel erwartet, nicht oder nur unzureichend (d. h. anders als bei den "Vorbildern") vorhanden.

Viele Grüße
Torsten


PS: Gerade in der D-85-Anleitung gesehen: Im unteren Manual fehlt neben dem 16' auch das 5-1/3'-Register, das beim Left Hand Bass sehr hilfreich ist, um etwas mehr "Biß" in den Sound zu bekommen.
Da es eine Quinte über dem 8' klingt, erzielt man auf diese Weise auch die akustische Täuschung, daß das Ohr (wie beim Power-Chord auf der Gitarre) den 16' "dazuhört", obwohl es ihn überhaupt nicht gibt.
 
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Vielen Dank für die geniale Antwort,
Ich hätte da noch eine Idee: Eine T200 oder Aurora...Haben zwar auch nur ein 13er, aber sind richtige tonewheels mit drawbars
Und allem pipapo(oder?)...Die sind ja Preislich noch im Rahmen des Möglichen und haben eine eingebaute Leslie...
Meine Sorge wäre da vielmehr die Wartung bei einer elektromechanischen Orgel...Wie sieht das aus, selber reparieren oder machen lassen?Hab auch mal gehört dass sich die Dinger verstimmen können.

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten

Jerry
 
Meine Sorge wäre da vielmehr die Wartung bei einer elektromechanischen Orgel...Wie sieht das aus, selber reparieren oder machen lassen?Hab auch mal gehört dass sich die Dinger verstimmen können.
Die elektromechanischen Orgeln (also die mit Tonrädern) können sich nicht verstimmen, denn die Tonräder sind über ein Getriebe gekoppelt und die Anzahl der Zähne kann sich auch nicht ändern. ;)
Das war übrigens früher ein Werbe-Argument von Hammond: diese Orgeln können sich prinzipbedingt nicht verstimmen.

Die Dinger sind schon verdammt alt, aber immerhin kann man alles reparieren, was bei "modereneren" Orgeln älteren Baujahrs nicht immer gesagt ist - wenn es einen Chip nicht mehr gibt, hat man Pech gehabt.
Die Tongeneratoren sind noch von Ingenieuren (ohne Einwirkung von Betriebswirten) für die Ewigkeit konstruiert und Widerstände/Kondensatoren/Röhren lassen sich ersetzen.


Ich hätte da noch eine Idee: Eine T200 oder Aurora...Haben zwar auch nur ein 13er, aber sind richtige tonewheels mit drawbars
Und allem pipapo(oder?)...

Nur zur Info (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
  • Das Problem bei den Hammond-Spinett-Modellen (die Kleinen, also auch Aurora und T-Modelle) sind vor allem die kleinen (3,5 Oktaven) Manuale von F-C und reichen deshalb nicht zum C hinunter: da kommt man beim Left Hand Bass auf keinen grünen Zweig.
  • Eine Aurora hat Transistor-Tonerzeugung (wie gesagt: nur zur Info)
  • Die T200 hat zwar noch einen "richtigen" Generator mit Tonrädern und Motor, aber Transistoren statt der Röhren.
  • ein eingebautes Leslie (eine Trommel) ist nicht mit einem "klassischen" Leslie wie dem 122 oder 147 zu vergleichen, das einen separaten Baß- und Hornrotor hat. (Aber natürlich ist es den damaligen Eier-Simulationen trotzdem überlegen).
  • Die Spinett-Modelle haben kein Foldback (bei den hohen Tönen fehlen einige Frequenzen einfach, während die großen Konsolenorgeln stattdessen Fußlagen repetieren). Das sorgt u. a. dafür, daß die "großen" Orgeln in den oberen Lagen so schön schreien können.
Sind natürlich oft Kleinigkeiten/Feinheiten und Hammond-Enthusiasten neigen wahrscheinlich zu Übertreibung/Überbewertung, ich wollte es nur gesagt haben. :)

Hauptproblem (rein spieltschnisch!) sind aber die kleinen Manuale!!!
In der von mir eingangs erwähnten klassischen "Heimorgel"-Spielweise mit Baß im Pedal, Akkorde in der linken Hand auf dem unteren Manual und der Melodie im oberen Manual benutzen Anfänger und wenig Geübte nur einen begrenzen Umfang der ursprünglich vorhandenen zwei Oktaven im Baß und fünf Oktaven in beiden Manualen.
Das hatte man zumindest in Untersuchungen herausgefunden und alle "verzichtbaren" Tasten weggelassen, so daß vom Pedal nur 13 (oder gar 12) Stummel übrigblieben und von den Manualen je 44 Tasten (beginnend bei F) statt 61.
Beim oberen Manual hat man deshalb die "überflüssigen" tiefen Töne weggelassen, beim unteren Manual die "überflüssigen" hohen und auch ein par tiefe Töne. Heraus kamen die heimorgeltypisch versetzten Manuale.
So etwas ist für mich das größte Hindernis.

Wenn man also für möglichst wenig Geld eine brauchbare Orgel möchte, kommt es einerseits auf den Spieltisch (Pedal, Manuale) und andererseits auf den Klang an.
Die kleinen alten Hammonds (L100, M3, meinetwegen auch die Ts) klingen schon ganz vernünftig, sind aber allein durch die kleinen Manuale beschränkt.
Die großen Konsolenorgeln sind schweineteuer.

Alte Heimorgeln mit wenigstens 4-Oktaven-Manualen sind zwar bezahlbar, aber klanglich mehr oder weniger meilenweit vom Ziel entfernt.

Deshalb meine Idee mit der MIDI-Orgel, die einerseits einen brauchbaren Spieltisch bietet, trotzdem noch bezahlbar ist und über die MIDI-Schnittstelle klanglich beliebig aufgepeppt werden kann.

Viele Grüße
Torsten
 
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Hi,

die Idee mit der Midi-Orgel + B4 hatte ich auch, leider braucht man dafür einen vernünftigen PC+Interface, und mir mangelt es an beidem ;-)
Als Masterkeyboard dachte ich an so eine digitale 10€-Ebay-Electone, aber da fehlen mir die Drawbars und die Manuale
sind auch recht begrenzt, ist aber das
wahrscheinlich günstigste Midi-
Basspedal der Welt ;-).
Die Ferrofish kenn ich auch, aber die gibbet gebraucht so
gut wie nie und neu sprengt sie meinen
Rahmen von rund 200€...
Die großen digitale wie C2D oder Sk2 sind preislich leider utopisch...
Da bleibt leider nicht mehr viel übrig ausser einer alten Heimorgel...
Ich würde halt gern ausprobieren, ob das etwas für mich ist. Prinzipiell könnte ich auch so eine Hohner irgendwas für 25€ bei Ebay nehmen, dafür müsste ich aber schon ziemlich verzweifelt sein:)
Schade, meine Uroma hat eine T200, leider defekt, offen rumstehen und im Keller einstauben, weil irgend ein Fachmann dabei geguckt hat. Jetzt hat sie nicht die Kohle, um sie zu reparieren.

Also heißt das, dass die Aurora analog und nicht elektromechanisch ist?
So eine echte Tonewheel ist ja was feines, allein wegen der Polyphonie.
Vielleicht würde mir zum rumspielen auch die Yamaha D'85 reichen, schon wegen dem Solomanual mit Aftertouch eine
Alternative zur Aurora, die ja auch analog ist, aber dafür echte Drawbars hat, aber dann ist es ja keine "echte" Hammond!?
Und die "Yamaha-Krankheit" mit dem klapprigen Pedal?!


Puh.....:-0

Vielen Dank, ich bin schon Meilen weiter als Vorher:)

Gruß

Jerry

PS:Dankedankedanke für die geniale Hilfe:))))

Abe
 
Ja, das sind alles keine leichten Fragen, aber nur eines ist sicher: bei so begrenztem Budget (ein paar hundert Euro) muß man in jedem Fall Kompromisse eingehen und Abstriche machen.
Für wichtig halte ich, sich mit der Materie zu beschäftigen (auch mit den finanziell momentan unerreichbaren Vorbildern), damit man weiß, wo die Reise hingehen soll und man beim Spielen/Üben trotz suboptimaler Möglichkeiten im Blick behält, worauf es ankommt.

Eigentlich ist eine solche Hilfs- und Ersatzkonstruktion genau passend zur ähnlich gelagerten Frage: "kann man mit einem Digitalpiano Klavierspielen lernen?". Wenn man mit einem solchen Ersatz so spielen kann, daß man sich bei Gelegenheit auch an ein "echtes" Instrument setzen kann, hat es seine Aufgabe erfüllt.

Ich kann halt nur betonen, daß zunächst einmal der Spieltisch entscheidend ist: zwei ausreichend große Manuale und Pedal.
Wenn das fehlt, fehlen ja schon die physischen Voraussetzungen, überhaupt auf geeignete Weise spielen zu können.
Wenn man "richtig" Orgel spielen will und die Orgel nicht nur als speziellen Sound im Bandgemisch sieht, führt da kein Weg dran vorbei und da reicht auch kein Nord Electro, keine Numa Organ, keine VK-8, keine Sk-1 usw.
Sound allein ist nicht alles, und wenn die Schnittstelle zwischen Spieler und Instrument fehlt oder unvollständig ist, kommt man nicht weit.


die Idee mit der Midi-Orgel + B4 hatte ich auch, leider braucht man dafür einen vernünftigen PC+Interface, und mir mangelt es an beidem ;-)

Auch die MIDI-Orgel hat eine eigene Klangerzeugung, auch, wenn sie mehr oder weniger weit vom Original entfernt ist.
Der Vorteil einer solchen Ausstattung liegt vor allem auch darin, daß man nicht auf einen Schlag alles kaufen und bezahlen muß, sondern bei Gelegenheit Schritt für Schritt aufrüsten kann.
Es gibt Orgel-Simulationen für den PC, die mit wenig Ressourcen auskommen, und eine spezielle Soundkarte braucht es für den Anfang auch nicht.
Was meinst Du, was eine alte analoge Orgel so alles an Nebengeräuschen, auch in Verbindung mit heftigem Grundrauschen, erzeugen kann? ;)


Die großen digitale wie C2D oder Sk2 sind preislich leider utopisch...

Das steht außer Frage. Deshalb habe ich sie nicht mal erwähnt.


Also heißt das, dass die Aurora analog und nicht elektromechanisch ist?

"Analog" ist ja streng genommen alles, was nicht digital ist. :) - Also sowohl Tonewheel als auch Aurora.
Und ja, die Aurora erzeugt ihren Sound auf Transistorbasis. Das war damals saumäßig fortschrittlich und bei "geringen" :D Abstrichen im Sound hatte man eine ganze Menge neuer klanglicher Möglichkeiten hinzugewonnen, die die Konkurrenz schon lange bieten konnte. Auch die lästigen Nebengeräusche wie Key-Click u. a., die man immer schon bekämpft und nie wirklich in den Griff bekommen hatte, konnte man endlich loswerden.
Heute freilich zählen gerade diese Artefakte bei der Sounderzeugung eine wichtige Rolle und werden sogar fleißig simuliert.


So eine echte Tonewheel ist ja was feines, allein wegen der Polyphonie.

Achtung: auch Transistororgeln sind vollpolyphon!
Sie haben zwar keine Tonräder, aber einen transistorisierten Generator, der meist die 12 Töne der obersten Oktave erzeugt (genannt TOS: "Top Octave Synthesizer") und durch Frequenzteilung die tieferen Frequenzen erzeugt werden.
Da gibt es auch keine Beschränkung der Polyphonie.
Das komm nur bei "neueren" Geräten, angefangen bei den auf FM-Synthese basierenden digitalen Orgeln von Yamaha, die durch ihre begrenzte Anzahl von Operatoren eine beschränkte Polyphonie haben.

Das wird aber meiner Einschätzung nach etwas überbewertet. Es ist ja nicht wie beim Klavier, daß durch Sustainpedal sehr viele Noten ineinanderklingen müssen. Wenn man sich nicht gerade mit beiden Armen auf die Tasten legt, geht's eigentlich.
Gut, bei irgendwelchen Smears könnte es knapp werden...


Die Sache mit den Zugriegeln ist natürlich schön, aber steht nach Manualen/Pedal und Sound erst an dritter Stelle.
Klar, ich habe da gut reden - ich habe z. B. mit dem Kauf eines Nord Electro/Stage, obwohl ich vom Gesamtkonzept schon immer begeistert war, so lange gewartet, bis der Electro 4D mit Zugriegeln (statt der Knöppe) herauskam. ;)
Aber wie gesagt muß man bei begrenztem Budget Prioritäten setzen und Abstriche machen.

Viele Grüße
Torsten


PS: Wenn Deine Oma eine T200 im Keller stehen hat, wäre es trotz aller Überlegungen hier sicherlich den Versuch wert, die Orgel wieder in Gang zu setzen.
Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit, evenutell solltest Du einen neuen Thread zum Thema aufmachen und sicher wird Dir einer der Hammond-Technik-Kenner und Reparatur-Erfahrenen wie z. B. @Don Leslie wertvolle Tips geben können.
 
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Hach, ich hab mir jetzt die d85 schön geredet....
Auch wenn sich das bei mir innerhalb von 10 Minuten ändern kann;-)
Und die T200 überlasse ich lieber einem Profi, auch wenn es etwas mehr kostet.Außerdem würde sie mich nichts daran machen lassen, da ist sie stur wie ein Esel.
Zum Glück bin ich schnellkaufresistent, weil ich eine Ewigkeit auf mein Digitalpiano gespart habe, das günstigste für 400€ genommen habe und dann hat sich herausgestellt, dass es ungewichtete Tasten hat.Daher bin ich schlechte bedingungen gewohnt:)
Auf jeden Fall wird nächstes mal ausgiebig getestet, egal wie lang es dauert!

Wenn wieder Fragen aufkommen, melde ich mich hier wieder;-)

Gruß und entspanntes Restwochenende

Jerry
 
Okay, hat sich geändert ...ich will jetzt ne Hammond;-)
 
Ja, bin etwas langsamer heute:rolleyes:
 
Aaalso..... Hab ich das richtig verstanden: Eine Aurora kann sich verstimmen, weil Transistor.Eine T200 nicht.
Wie sind die klangeinbußen einer Transistororgel gegenüber einer echten tonewheel?

Jerry
 
@ Jerry:
ich mische mich an dieser Stelle mal ein:
Der Klangvergleich einer Aurora mit der T200 (respective jeder Tonradorgel) ist ungefähr so, wie wenn Du einen VW-Käfer (entspricht der Aurora) mit einer S-Klasse vergleichst!!!
Wenn Du - wie weiter oben beschrieben Jazz spielen möchtest, bleibt nur das Original (Hammond mit Tonraggenerator) oder einen der ganz neuen Clones (HX3, Numa-Organ, Suzuki Sk1/2, XK-3C usw. die aber alle einmanualig sind - Ausnahme HX-3, die kann man 2 manualig aufbauen). Alles andere wird dich binnen kürzester Zeit zur Verzweiflung bringen! Vergiss die Angebote unter 200.- !!! - es hat schon seinen Grund, dass diese Jammermöbel so günstig verschleudert werden, die taugen, wenn sie Midi besitzen im besten Fall als Ansteuerquelle für ein Clone-Modul - dazu müssen sie aber dann in der Lage sein, OM, UM und Pedal auf getrennten Midikanälen auszugeben. Außerdem sollte eine Jazzorgel auch eine richtige Waterfalltastatur besitzen !

Glaube es mir: Du wirst mit einer elektronischen Orgel aus dem vergangenen Jahrhundert nicht glücklich !
 
@Manned
Hi, danke für die Antwort!
Würde ich mit einer T200 glücklich werden? Die hat doch Waterfall, oder?
Ich muss sagen, ich mag den Sound von dem Teil fast lieber als den einer B3...ist halt etwas transparenter, soweit ich dass anhand von Klangbeispielen beurteilen kann(?)
Wie gesagt, meine Uroma hat noch so ein Teil...
Ach ja: @Be-3, ich hab @Don Leslie mal gefragt, und der meint,
das Problem KÖNNTE sich durch eine Ölung erledigen
lassen...Würde auch Sinn machen, das Teil wurde auch seit Jahren nicht mehr angerührt. Aber leider ist sie Stur wie ein Esel
und würde mich nichts daran machen lassen:-0

Und noch etwas: Mir ist aufgefallen, das manche Tasten
ziemlich "zäh" sind, also etwas schwergängig...

Vielen Dank und liebe Grüße


Jerry
 
Der Klangvergleich einer Aurora mit der T200 (respective jeder Tonradorgel) ist ungefähr so, wie wenn Du einen VW-Käfer (entspricht der Aurora) mit einer S-Klasse vergleichst!!!

Das ist ein schöner Vergleich (obwohl viele auch den Käfer-Sound lieben, man von der S-Klasse nicht sehr viel hört) ;)
Wie gesagt waren die "Jammermöbel" und Nicht-Erreichbarkeit von Tonewheel-Hammonds der Grund für mich, seinerzeit die E-Orgel aufzugeben.

Ich war mal eine Weile beruflich in Spanien, und aus "Orgel-Heimweh" habe ich in meiner Verzweiflung in einem kleinen Musikgeschäft in Málaga mal eine gebrauchte Aurora probegespielt. Kein Vergleich zum Tonewheel-Sound!


oder einen der ganz neuen Clones (HX3, Numa-Organ, Suzuki Sk1/2, XK-3C usw. die aber alle einmanualig sind - Ausnahme HX-3, die kann man 2 manualig aufbauen).
Äh, die Hammond-Suzuki SK2 aus Deiner Aufzählung ist auch zweimanualig. :)
Dann gäbe es noch gebraucht (günstiger, aber wohl doch noch zu teuer) die Roland VK-77/VK-88, natürlich die Nord C-Orgeln, und die günstigen (aber mit Abstand schlechtesten) Viscount/Oberheim.


Würde ich mit einer T200 glücklich werden? Die hat doch Waterfall, oder?
Nein, eine T200 hat keine Waterfall-Tastatur.
Das haben aber auch manche großen Hammond-Konsolen nicht und bei Clones gibt es die Waterfall-Tastaturen auch erst seit ein paar Jahren. Noch die Roland VK-7 und das Flaggschiff VK-77 hatten normale "Sprungbrett"-Tasten.

Auch @Simon98 hat doch eine HX-3-Orgel mit "normalen" Tasten, wenn ich mich recht erinnere, und kommt ganz hervorragend damit zurecht.
Vielleicht kann Simon ja noch ein paar Tips zum günstigen Orgel-Einstieg geben - der ist ein toller Musiker und hat (schon aufgrund seines jungen Alters) bestimmt auch nicht mit Geld um sich schmeißen können. Er hat bewiesen: man kann auch aus sicher nicht 100% idealen Bedingunen was machen - Hut ab! :hat:


Aber leider ist sie Stur wie ein Esel
und würde mich nichts daran machen lassen:

Auf jeden Fall solltest Du Deiner Oma sagen: es ist Tierquälerei, eine Hammond nicht regelmäßig zu ölen, das sind ganz normale und notwendige Wartungsarbeiten.
Wenn sie Dir nicht traut, kannst Du ja einen "Handwerker" organisieren ;) der ein wenig Öl in die Ölnäpfe füllt und an die Schmiernippel des Motors träufelt.

Fazit: Wenn Du eine T200 an der Hand hast, die vermutlich durch einfache und lange überfällige Pflegearbeiten wieder in Gang zu setzen ist, wärst Du wirklich blöd, Dir eine Aurora oder Billig-Heimorgel anzuschaffen!

Viele Grüße
Torsten
 
Hi,
Danke für die schnelle Antwort!

Also: ich dachte eigentlich Waterfall wären die spitz zulaufenden
Tasten, und die hat das Teil ja...Was ist Waterfall dann?:-0
Sind irgendwelche typischen Krankheiten bekannt bei dieser Orgel?

Gruß

Jerry;-)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier noch ein Link: Ist doch eine T200, oder?
(Ich hasse schlechte Beschreibungen)

http://m.kleinanzeigen.ebay.de/s-anzeige/hammond-orgel-2manuale-fussbass/263738144

Jerry
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Noch so was. Preis angemessen?

http://m.kleinanzeigen.ebay.de/s-anzeige/hammond-orgel-t200/264743294

Jerry
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Was ist mit der? Soll ja das Billigspinett von Hammond sein...

http://m.kleinanzeigen.ebay.de/s-anzeige/orig-hammond-orgel-spinettmodell-l-100-mit-bank-/261432536
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
http://m.kleinanzeigen.ebay.de/s-anzeige/orgel-hammond-t-500-bzw-t-562-l/259977596

?

Steht sie muss neu gestimmt werden, also Transistor???
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Edit: Krieg grad fast einen Herzanfall! Seht selbst:

http://m.kleinanzeigen.ebay.de/s-anzeige/original-hammond-t-212-usa-import/259181752

Schick ist sie ja, leider mit Defekten: Ist dass ne große Sache?

Gruß:)

Jerry
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
EditEditEdit:

Ich platze gleich vor Euphorie, also nicht wundern wenn ich auf einmal nicht mehr antworte;-);-);-)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Edith:;-)

Die Frage mit Waterfall hat sich erledigt...

Gruß (schon wieder!)

Jerry
 
Also: ich dachte eigentlich Waterfall wären die spitz zulaufenden
Nein, anders herum - aber die Frage hat sich ja erledigt. ;)


Was ist mit der? Soll ja das Billigspinett von Hammond sein...
Für mache ist die L-100 das Billig-Spinett, für andere die berühmte Keith-Emerson-Orgel. ;)
Auf jeden Fall hat sie neben der elektromagnetischen Tonerzeugung im Gegensatz zur T-Serie auch noch echte Röhren.


Steht sie muss neu gestimmt werden, also Transistor???
Nein, auch eine T-500 hat einen elektomagnetischen Tongerator mit Tonewheels. Der kann sich nicht verstimmen. Wenn die Anzeige schreibt: "Stimmung nötig", wundere ich mich stark - ist das Getriebe defekt?


Schick ist sie ja, leider mit Defekten: Ist dass ne große Sache?
Schwer zu sagen.
Aber wenn er die Orgel aus marodem Zustand so schick und wieder funktionstüchtig hinbekommen hat, warum dann nicht noch die winzigen fehlenden Kleinigkeiten, die schnell erledigt sind? :gruebel:

Ich gehe mal davon aus, daß die T-200 Deiner Oma eine eher beschauliche (wenn nicht gar zu beschauliche) Vergangenheit hat, und Du weißt sicher, wo die Orgel die letzten Jahrzehnte ihres Lebens verbracht hat.
Wahrscheinlich hat ja Don Leslie recht (bei seiner Erfahrung ist davon auszugehen) und es fehlt nur etwas Öl.

Du willst trotzdem im Ernst das Risiko eingehen und stattdessen eine völlig fremde Orgel mit unbekanntem Lebensweg, mit Defekten und darüberhinaus fehlendem Leslie kaufen? :eek:

Zu Preisen von Hammond-Spinetten kann nicht nicht viel sagen, viel besser als Omas T-200 können die aber auch nicht sein und eine Ölung (notfalls vom Fachmann) kriegt man auch deutlich unter 200 Euro ;)

Viele Grüße
Torsten
 
Hi,
Danke für die Antwort!
Am liebsten wäre mir natürlich die T200 der Oma, eingebautes Leslie ist mir schon wichtig, wollte nur mal fragen...Außerdem war mir das mit dem fehlenden Leslie entfallen.
Gibt es eine Technik, wie man die Glissandi, die man auf einer Waterfall machen kann, gefahrlos auf einer Diving- Board machen kann, oder handelt es sich um einen größeren Nachteil?
Mir sind die Spinette ja symphatisch (nicht allein wegen dem finanziellen Aspekt;-)).

Gruß

Jerry
 
Hier mal eine Auflistung der gänigsten Hammond-Modelle mit TG (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Konsolen: (alle 2x 61 Tasten, Scannervibrato, Röhrenpreamp, Percussion)
B3, C3, A100,
Modell A/B (teilw. keine Percussion)

Spinettmodelle (2x 49 Tasten, allesamt kein Foldback):
M3, M100 (Scannervibrato, Röhren)
L100, P100 (Röhren, kein Scanner)
T100, T200, T500 (Transistorverstärkung, Scanner, teilw. internes Leslie, "Klopfgeist" (Rhythmusgerät, Akkordbegleung)
H100, X77 (2x 61Tasten, erweiteter TG - Alleinunterhaltermodelle ohne Bedeutung im Jazz-/Rockbereich)

Wie gut eine M100 (in diesem Fall wohl eine M103) auch ohne Leslie klingen kann, sieht (hört) man hier:

vielleicht hilft´s Dir ja weiter
 

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