Mit den Frühwerken hat das nichts gemeinsam, eher mit einer Mischung aus "On an Island" und den "Barn Jams". Das Schlusslied "Louder than Words" passt dazu ganz gut.
Vorweg: Pink Floyd begleiten mich seit meiner Kindheit, da mein Vater alle LPs im Schrank hatte. Als ich bewusst anfing, PF zu hören hatte Waters gerade die Band verlassen. Andererseits war ein Konzert der `87er Tour im Niedersachsen-Stadion in Hannover mein erstes "großes" Livekonzert ...
Ich habe das Album als Doppel-LP jetzt (erst ...) seit 2 Wochen und bin angenehm überrascht. Ich finde durchaus, dass sich viele Reminiszenzen aus früheren Alben finden, insbesondere viele Keyboard-Sounds an "Meddle" oder "Wish You Were Here" erinnern. Aber auch Gilmours-Delay-Gelingel á la "Another Brick in The Wall Pt. 1" oder "Run Like Hell" kommt mehrmals zu Ehren.
Insgesamt empfinde ich das Album durchaus als runde Reise durch bekannte Floyd-Klangwelten und würdigen Abschluss.
Mit "The Division Bell" (1994 für fast 20 Jahre meine letzte neu gekaufte LP ...) wurde ich nie richtig warm: Die Band hatte sich zu sehr auf "gängige" Songformate eingeschossen. Da lagen - ohne Waters - aber nicht ihre Stärken.
"The Endless River" macht hingegen deutlich, wie wichtig die verbliebenen drei Musiker für den typischen, atmosphärischen Sound waren, der Dank Waters Dominanz ab "Animals" komplett verschwand.
Hätten sie 1994 den Mut (?) gehabt, die stärksten (Gesangs-)Songs mit den stärksten Instrumental-Parts von "Endkess River" zu kombinieren, hätte das ein sehr ausgewogenes Album ergeben können.
Trotzdem finde ich "The Endless River" in der heutigen Zeit als 90%-iges Instrumentalbum, dass man eigentlich am Stück (oder zumindest LP-seitenweise ...) hören muss, fast schon wieder innovativ und revolutionär (!).
Ein Dorn im Auge ist mir allerdings das unerklärlich kitschige Frontmotiv des Covers. Naja, Storm Thorgerson himself ist ja auch schon von uns gegangen.