Nicht was man am besten zusammen spielt, davon kenn ich genug sondern was auch alleine gut klingt (zum angeben und so
). Nur bis jetzt hab ich nichts wirklich gutes gefunden bis auf Tenor Madness und Take Five.
"Gut klingen" im Sinne einer schönen Komposition (auch eine Geschmacksfrage) und "zum Angeben" ist nicht immer das selbe. Zum Angeben eigenen sich (zumindest für mich als Bassisten) ganz gut Charlie Parker Standards wie z.B. Anthropology oder Moose the Mooche. Auch Donna Lee (Miles Davis) ist in hohem Tempo nicht so einfach, was prinzipiell für alles gilt, was eine hohe Notendichte aufweist. Was den Klang angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das von vielen Leuten sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Die Frage ist ja auch, vor wessen Ohren das jeweilige Stück erklingen soll. Jazz-Kenner sind z.B. eher für Klänge zugänglich und von ihnen angetan, bei denen der normale Radiohörer das Weite sucht.
Am besten wäre es eigentlich, wenn du dir ein Real Book besorgst (auf welchem Wege, lasse ich mal offen). Da hast du eine relativ breit gefächerte Auswahl an Stücken unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Außerdem kann man mit etwas Kreativität auch aus einem unscheinbaren Stück einiges rausholen oder für Überraschungen sorgen.
Ich hatte z.B. mal das Glück, dass bei einem Konzert einer Jazz-Combo der Gitarrist und der Bassist zusammen All Blues (Miles Davis) so verzerrt haben, dass es fast nach einem Weihnachtslied klang. Erst an einer für das Stück sehr charakteristischen Stelle, die aufgrund von rubato eine Zeit lang auf sich hat warten lassen, ist dann bei mir der Groschen gefallen und dabei war ich wohl noch der erste, bevor es dann wieder zu gewohnteren Klangbildern ging.
Was ich sagen will: allgemein geht es im Jazz mehr um den Musiker und sein Instrument als um die Komposition. Das soll natürlich nicht heißen, dass man nicht z.B. von den oben genannten Stücken, auch welche einstudieren sollte, um sie bei Bedarf hervorzuzaubern.
Wie gesagt, versuch einfach mal, möglichst viel Notenmaterial aus Sammlungen zu sichten und such dir raus, was dir gefällt. Man kann auch auf youtube häufig ganz verschiedene Interpretationen finden (siehe Victor Wooten mit amazing grace).
Viel Spaß!