Wie improvisiere ich eine Riff?

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Hallo zusammen,

Kann mir jemand sagen wie ich ein Riff improvisieren kann? Wir jammen zu Blues-Rock, Jazz und Funk. Meine Kollege legt ein Riff nachdem anderen aufs Parkett und ich habe keine Ideen! Alles bei mir klingr irgendwie gleich...

Wie muss ich ein Riff angehen? Zu Hause habe ich einen Looper und es fällt mir verdammt schwer ein Riff zum Solieren aufzunehmen...

Für Tipps bin ich im Voraus dankbar

Raffa
 
Eigenschaft
 
Ich denke, da ist viel Erfahrung bzw. gelerntes dabei. Ich würde mich nicht darauf versteifen, sofort aus dem Stehgreif heraus tolle Riffs zu improvisieren, das schaffen höchstens Wunderkinder. Peter Autschbach schreibt im Begleitbuch zu seiner DVD "Improvisation - Gitarrenworkshop Vol. 1":
"
Improvisation besteht aus "1. Licks (bewährte und vorher einstudierte Tonfolgen anderer Musiker), 2. „Erimprovisiertes" Material (aus der eigenen Erfahrung gewonnene, gut klingende Wendungen, die man während des lmprovisierens entdeckt und sich gemerkt hat) 3. Zitate aus Themen anderer Stücke oder bekannten Improvisationen"
"

Genauso sehe ich das auch. Also Hören, nachspielen, verändern, neu zusammenstellen, harmonisch verändern etc. Spontane Improvisation ist praktisch immer das Ergebnis langer, langer Vorbereitung und viel Übens.
 
Danke, scheint mir plausibel...werde das mal heute zu hause studieren...
 
Du wirst sicherlich auch andere Aussagen hören, aber wenn dir jemand, der schon 20 Jahre lang spielt, beispielsweise sagt: "Spiel einfach eine Tonleiter über einen Jamtrack", dann wirst du -wie du ja schon gemerkt hast- beileibe nicht das erzeugen können was er erzeugen kann. Mit gehts übrigens auch so, auch meine Improvisation klingt sehr, sehr einfach und simpel. Ich taste mich da immer weiter vor, höre mir Soli und Riffs anderer Musiker an, schaue welche mir gefallen und versuche dann zu erkennen, was genau wir daran gefällt. Praktisch genauso wichtig wie die Töne, die man spielt, ist übrigens auch der Rhythmus, dieser trägt auch viel dazu bei obs zu simpel klingt. Und man sollte vor allem nicht zu viel spielen, Pausen sind oft gerade das Salz in der Suppe. Dabei wirst du schnell merken, dass vieles darin nicht neu ist und sich bei vielen Musikern wiederfindet.

Hier bei Justinguitar beispielsweise findest du einen schönen Fundus an Riffs, die auch gut erklärt werden, so dass es einem einfach gemacht wird sie zu verändern und anzupassen: http://www.justinguitar.com/en/LK-000-GuitarLicks.php
 
Mir geht es eigentlich nicht um die Licks, sondern mehr um die Riffs! d.h wie beginne ich einen Jam? Auf welcher Basis kann ich ein Riff legen? usw...Licks und Pentas, das ist okay! :)

Ich suche etwas in diese Richtung -->
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja eine Mischung aus Akkordschlägen und Picking.

Wenn du dir die Patterns der Pentatonik und Dur/Moll Skalen anschaust und weisst, welche Akkorde zu der Tonart gehören, kannst du dir mit Doublestops und verschiedenen Akkordvoicings einiges an solchen Riffs zusammenbasteln. Ist quasi wie ein Solo angehen.
Aber man muss sich mal damit beschäftigen, wie man Akkorde alternativ spielen kann...!
 
Ich zitiere Dich mal aus einem anderen Thread:

das einzige was ich brauche ist die gespielte tonart! danch fidle ich nach GEFÜHLE, INTERVALE und VORALLEM STIMMUNG! als hilfe nehme ich ich die tonart

Und eben die der Tonart zugehörigen Akkorde helfen Dir auch beim "riffing" weiter. Absolutes Grundlagenwissen ist, dass Du die einer Tonart zugehörigen Akkorde kennst. BEispielsweise musst Du wissen und auf Anhieb spielen können, welche Chords e-moll zugehörig sind:

e f# G a h C D e.

- Das muss in Fleisch und Blut übergehen
- Spiel die Chords erstmal als Powerchords hoch und runter (den 2. Chord - hier das f# - erstmal weglassen = Sonderfall ...)
- Spiel - immer von e ausgehend - verschiedene Kombinationen dieser Chords. Vieles wird Dir bekannt vorkommen ...
- Damit du nicht nur auf der tiefen Saite- hoch und runterrutschen muss, spiel die Positionen der Akkorde auch von der A-Saite ausgehend.

Damit hast Du schon mal passende Chords, aus denen abermillionen von Riffs und kompletten Songs bestehen.

Nächster Schritt:

- Die Powerchords zu den Vollakorden erweitern:

e-moll / (f#) / G-Dur / a-moll / h-moll / C-Dur / D-Dur / e-moll.

und in allen mögliche Lagen damit rumspielen.


Übernächster Schritt:

Die Vollakkorde um einen weiteren Ton erweitern:

e-moll-7 / (f#) / G-Dur-große 7 / a-moll-7 / h-moll-7 / C-Dur-große 7 / D-Dur-7 / e-moll-7.

Damit hast du dann endlich den Tonvorrat, der z.B. in dem verlinkten Video vorkommt.


Das Ganze musss natürlich in einen anderen gitarrengängigen Tonarten geübt sein. Wenn man die Basics aber mal begriffen hat, fällt das dann nicht mehr soo schwer, man greift dann vieles schon intuitiv.

Überübernächster Schritt:

Die Voicings. Jeder Akkord kommt ja vielfach auf der Gitarre vor. Da muss man sich so einige von draufschaffen, um abwechslungsreich und farbig zu klingen. Nur mal als Beispiel - alles e-moll oder e-moll7 und nur für die hohen drei Saiten:

0--0--3--3--3--7--7--10--10-12----
0--3--3--3--5--8--8--8---12--12--
0--0--0--4--4--7--9--9---12--12---

Muss man nicht alles können, aber eine Auswahl sollte man schon draufhaben. Natürlich gibts auch noch Vocings, die sich nur auf den Saiten 2-4 abspielen oder auf 1-4 oder auf 3 bis 6 ..... Manchmal wird auch auf 2 Saiten ausgedünnt für Fills oder halt auch Riffs. UNd weitere Erweiterungen (sus2, sus4, 9 etc.) kommen dazu. Dann geht es aber schon richtig ins Eingemachte.


-
 
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Was man oft auch nicht direkt zu 100% versteht:

Skalen sind Akkorde, Akkorde sind Skalen.

Versteht man den Satz, weiss man auch weshalb man beim Solieren eingeschränkt wird. Je mehr Töne die Akkorde besitzen, über die soliert werden sollen, desto weniger Skalen kann man nutzen. Vorausgesetzt, es sind natürlich keine alterierte Akkorde...
 
??
Je mehr Töne die Akkorde besitzen, über die soliert werden sollen, desto weniger Skalen kann man nutzen.
das ist doch völiiger... ähm ;)
bist du ganz sicher, dass du das sagen wolltest, was du gesagt hast? :D
 
Was ist daran falsch?
Mit "mehr Töne" meinte ich: spezieller. Dass ein Septimakkord einen mehr einschränkt als ein Powerchord, ist klar.

Spielt man über Powerchords, fehlt die Terz und somit bleibt es einem selbst überlassen, ob man Dur- oder Mollskalen verwendet.

Soliert man bspw. über den Akkord der ersten Stufe und dieser ist voll ausgebaut, bleibt einem nur noch Ionisch übrig. Da passt kein Lydisch und auch kein Mixolydisch.
 
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Ich denke, da ist viel Erfahrung bzw. gelerntes dabei. Ich würde mich nicht darauf versteifen, sofort aus dem Stehgreif heraus tolle Riffs zu improvisieren, das schaffen höchstens Wunderkinder. Peter Autschbach schreibt im Begleitbuch zu seiner DVD "Improvisation - Gitarrenworkshop Vol. 1":
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Improvisation besteht aus "1. Licks (bewährte und vorher einstudierte Tonfolgen anderer Musiker), 2. „Erimprovisiertes" Material (aus der eigenen Erfahrung gewonnene, gut klingende Wendungen, die man während des lmprovisierens entdeckt und sich gemerkt hat) 3. Zitate aus Themen anderer Stücke oder bekannten Improvisationen"
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Genauso sehe ich das auch. Also Hören, nachspielen, verändern, neu zusammenstellen, harmonisch verändern etc. Spontane Improvisation ist praktisch immer das Ergebnis langer, langer Vorbereitung und viel Übens.

Treffender kann man es kaum formulieren.

Mit den richtigen Basics(z.B. die berüchtigten 5 Pentatonik-Patterns) ...einfach Stücke anhören/in kleine Häppchen zerlegen, herumprobieren, modifizieren und ausbauen.... und wenn der Erfahrungsschatz groß genug ist, läuft
es wie von alleine.

Ob man improvisieren irgendwie aus einem Buch lernen kann(höchstens die genannten Basics)...da bin ich irgendwie skeptisch.
 
Auch wenn ich mich 'mal wieder in mdie Nesseln setze:
Leute, spielt doch einfach und macht Euch nicht bei jedem Ton Gedanken darüber, ob der Ton jetzt "richtig" ist und zu welcher Scale er passt oder nicht.
In Abwandlung eines Spruches des Kaisers "Spiel mer 'mal, dann hören wir schon!"
Und wenn Ihr was gespielt habe, was in Euren Ohren gut klingt, könnt Ihr es immer noch musiktheoretisch "zerpflücken".

Aber andersherum wird das Kopfmusik und nicht Herzmusik!

So einfach ist mein "Weltbild".
 
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Sehe ich ebenso. Persönlich mache ich es gerne so, dass ich zu einem Song erst mal ohne Klampfe improvisiere. Ich singe, summe, pfeife dazu. Und dann versuche ich, das zB Gepfiffene auf der Klampfe nachzuspielen oder mitzuspielen. Ob das musiktheoretisch erlaubt ist, ist mir schnurzpiepsegal, solange es sich gut anhört. Bisher ist noch nie die Harmoniepolizei gekommen um mich zu verhaften.
 
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Leute, spielt doch einfach und macht Euch nicht bei jedem Ton Gedanken darüber, ob der Ton jetzt "richtig" ist und zu welcher Scale er passt oder nicht.
In Abwandlung eines Spruches des Kaisers "Spiel mer 'mal, dann hören wir schon!"

Ich stimme dir voll zu. So sollte es sein. Aber viele Leute sind (heute?) total verkopft und haben kein Zutrauen in ihre Intuition oder denken sie haben gar keine. Wollen alles analysieren und verstehen. Das brauch man in weiten Teilen unserer Welt ja auch um klar zu kommen. Ich gehöre selbst zu diesen Leuten (Naturwissenschaftler) und weiß wie schwer es ist davon weg zu kommen. Ich habe das Glück einen Lehrer zu haben, der mich sehr stark unterstützt Sachen einfach auszuprobieren und rumzuexperimentieren. Ich wäre z.B. nie auf die Idee gekommen dass es möglich wäre nach einem halben Jahr Unterricht mit der Improvisation anzufangen. Dachte, da bräuchte man Jahre zu bis man das mal angehen könnte. Seit dem habe ich immer mal wieder Phasen wo ich einfach immer wieder zu einer (blueslastigen) Playlist improvisiere. Es macht höllisch Spaß obwohl ich mich jetzt nach einem Jahr immer noch sehr stark an der Pentatonik orientiere. Aber ich versuch die Charakteristik des Songs zu erfassen und in mein Spiel mit einzubeziehen. Und freue mich immer tierisch wenn ich eine Sequenz Ton für Ton on the fly nachspielen kann. Oft versuche ich auch die kompette Tonleiter rauszupuzzeln. Also zusätzlich die Töne, die bei der Pentatonik fehlen.

Das ist wie beim Sprachenlernen. Es dauert eine Weile bis man das nötige Handwerkszeug zusammen hat um sich eloquent ausdrücken zu können. Aber wenn man sich erst Gedanken über grammatikalische Konstrukte macht kann man jedes Gespräch im Grunde vergessen. Die passenden Phrasen muss man einfach trainieren damit man sie ohne nachzudenken abfeuern kann wenn man sie brauch. Und so ist das beim Musikmachen auch. Irgendwann lichtet sich das Dickicht (hoffentlich) und man kann tasächlich ausdrücken was man sagen will.

Einfach machen und anderen zukucken.

Sparkling Blue
 
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zuhören ;)

ich find auch, über Musik braucht man nichts zu "wissen", die verkopfte Rangehensweise wäre gar nicht nötig.

Trotzdem, wenn offenkundig falsche Behauptungen aufgestellt werden, hab ich manchmal das Bedürfnis zu korrigieren. Auch wenn das theoretische Gebläh gar nicht hierhergehört.
Je mehr Töne die Akkorde besitzen, über die soliert werden sollen, desto weniger Skalen kann man nutzen.
Was ist daran falsch?
Mit "mehr Töne" meinte ich: spezieller. Dass ein Septimakkord einen mehr einschränkt als ein Powerchord, ist klar.

Spielt man über Powerchords, fehlt die Terz und somit bleibt es einem selbst überlassen, ob man Dur- oder Mollskalen verwendet.
es gibt so was wie einen harmonischen Zusammenhang. Der bestimmt, welches Tonmaterial gerade "passt", das hat mit der Anzahl Töne im Akkord genau gar nichts zu tun.
Soliert man bspw. über den Akkord der ersten Stufe und dieser ist voll ausgebaut, bleibt einem nur noch Ionisch übrig. Da passt kein Lydisch und auch kein Mixolydisch.
was soll "voll ausgebaut" bedeuten? Alle upgrades? ;)
Um lydisch (Kennzeichen ist der Ton #4) auszuschließen, bräuchtest du deiner Theorie nach einen Akkord der 1.Stufe, der den 4.Ton enthält. Das gibts nicht oder anders gesagt, kommt praktisch NIE vor. Sorry aber die Behauptungen sind Unsinn.

Was ich noch halbwegs nachvollziehen kann ist die Annahme: wenn du nur einen einzigen Powerchord ohne Harmoniewechsel in der Begleitung hast, ist das von der Tonleiter sehr mehrdeutig, sprich man kann sich aus einer großen Auswahl an Möglichkeiten bedienen.
Aber
- erstens ist die Art Musik aus nur einem Akkord höchst uninteressant; da mit Harmionielehre zu kommen ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen

- zweitens wird trotzdem höchstwahrscheinlich ne Mollpentatonik gespielt, die exotischen Auswahlmöglichkeiten nutzt kein Mensch^^
(ich kenne aus zigtausenden Songs etwa 2 Gegenbeispiele)

- drittens, du hast auch bei komplexeren Akkorden immer die Möglichkeit, andere Tonleitern zu spielen und dich letztlich genauso frei zu bewegen wie bei deinem Powerchord; nenn es "falsche Töne" oder nenn es "Reharmonisation", so what. Wenn es doch eh grad strange und exotisch klingen soll ist das genau der richtige Ansatz. Wenn es altbacken und normal klingen soll siehe zweitens^^.


so, vielleicht hats ja trotzdem jemand interessiert... genug offtopic :)
 
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Ist in Ordnung, ich denke wir haben uns gegenseitig nicht richtig verstanden. ;-)
 
ich hab dich sehr gut verstanden, aber du musst dich vielleicht noch ein bisschen mit Musik beschäftigen, bevor du solche Allgemeinplätze verbreitest die schlicht unhaltbar sind.

Harmonischer Zusammenhang ist das entscheidende Stichwort.
 
"Allgemein" habe ich gar nichts behauptet.
Was habe ich denn nun falsches und "unhaltbares" verbreitet??
 
Unter der Gefahr dass wir uns im Kreis drehen hat michum dir das nicht zwei Posts vorher (#15) ziemlich intensiv auseinander genommen?

Z.b. dass man über einen powerchord losgelöst vom harmonischen Zusammenhang Dur- und Moll spielen kann wie man gerade möchte. Oder dass ein Septakkord mehr einschränkt als ein powerchord. Die Armen Jazzer, die haben ja wirklich kaum Möglichkeiten beim Solieren, so "ausgebaut" wie die Akkorde sind ;-)

Am besten ist, du liest Post #15 noch mal gut durch, da steht wirklich wichtiges drin.
 
Habe ich je was anderes behauptet??? :-D

Spiele ich bspw. über m7 Akkorde, kann ich schlecht über Ionisch, Lydisch und Mixolydisch solieren, oder?
Also fallen die Skalen schon mal raus.

Klar bringt es Reibung, über Akkorde mit kleiner Terz Skalen mit grosser zu verwenden....
 

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