Nachdem ich festgestellt habe, dass ich entgegen meiner Ankündigung in einem anderen Thread nie was über mein Erlebnis mit den Billig-FlatPars der Marke "Flash" geschrieben habe, werde ich das mal kurz nachholen.
Es geht um diese Teile:
http://flash-butrym.pl/pl/p/LED-PAR-56-SLIM-7x8W-RGBW-4w1-ECO-RE/235
Ich habe die damals glaube ich für um die 60€ bei einem eBay-Händler aus Deutschland gekauft (der hat noch mehr von dieser Marke). Die ganzen Quad-LED-Geschichten waren da grade erst in den Startlöchern mit dementsprechend gesalzenen Preisen, da schien mir das Angebot verlockend.
Joa, kurz mal auspacken, anschließen, Standalone Mode rein. Mhm, mhm. Recht hell, nicht zuu eng vom Abstrahlwinkel her. Aber Lüfter in Richtung "Modell Turbine".
Im Keller mal ans DMX-Pult gehängt, schon kam die erste Ernüchterung. Wildes Flackern ohne Ende, sobald man die Kanäle hochgedimmt hat. Digital Enlightenment-Interface ausgepackt, bissl mit den Timings gespielt - ok, geht (aber so richtig schön ist das nicht - ich brauch Lampen, die überall funktionieren).
Naja, jedenfalls ist mir dann aufgefallen, dass irgendwas von der Farbmischung her nicht passt, wenn man beide Scheinwerfer vergleicht. Bei einem war Rot deutlich dunkler (um mindestens 50%). Also den schonmal wieder eingetütet.
Nachdem sich beim zweiten dann auch immer nach nicht mal fünf Minuten blau komplett verabschiedet hat, habe ich wenigstens nicht drüber nachdenken müssen, wie ich da jetzt weiter verfahre. Einfach beide wieder direkt retour und die Finger von dem Kram gelassen.
Habe dann zwei lightmaxx QUAD 5x5W bestellt. Etwas teurer, logischerweise auch nicht ganz so hell (der FLASH hat aber auch keine 56W gehabt, eher so 40 laut Messgerät), aber dafür lüfterlos und vernünftig steuerbar.
Letztens hab ich übrigens mal die 5x3W-Version von Cameo in der Hand gehabt (
https://www.thomann.de/de/cameo_flat_par_can_tri_5_x_3w_ir.htm), die haben das gleiche Gehäusedesign wie die Teile von Flash, aber das ist (Gott sei Dank) wohl auch schon die einzige Gemeinsamkeit. Haben keinen schlechten Eindruck hinterlassen (hab allerdings nur kurz die Standalone-Sachen durchgeschaltet) und sind auch lüfterlos.
Was gibts sonst so Neues? Ins örtliche Bürgerhaus habe ich einen eDMX4 DIN von DMXKing aus Neuseeland reingeschraubt, das ist ein ArtNet-/StreamingACN-Node mit unglaublich gutem Preis-/Leistungsverhältnis. Kann bis jetzt noch nichts negatives berichten, funktioniert absolut erwartungsgemäß. Hoffentlich auch lange, das weiß man natürlich vorher nicht.
Die Alternative wären die Net3-Geschichten von ETC gewesen, aber die kosten richtig Geld, sind nicht abwärtskompatibel zu ArtNet (DMXControl hat z.B. noch kein sACN-Plugin) und bringen eigentlich auch sonst keine nennenswerten Vorteile, wenn man nicht vor hat, die komplette Anlage auf ETC-Geräte umzustellen (inkl. Pult und Dimmerschränken für 144 Kanäle in unserem Fall).
Die sich eröffnenden Möglichkeiten sind halt einfach der Wahnsinn. Momentan lasse ich DMXControl ArtNet Universe 0 ausgeben, das wird vom Node auf Port 1 als DMX ausgegeben und von da in die Säle verteilt. Port 2 ist als Input aufs ArtNet Universe 1 konfiguriert, damit lese ich die Kanäle vom alten Zero88 Bullfrog in DMXControl ein. Dank Softpatch sehe ich in der grafischen Bühnenansicht direkt, welche Scheinwerfer im Saal an sind. Heute habe ich noch ausprobiert, wie der Offset-Mode vom MA-Merger funktioniert. So kann ich z.B. im Hausmeisterbüro noch ein günstiges 6 Kanal-Faderpanel mit fester Startadresse einbinden und das direkt mit dem Bullfrog mergen, z.B. ab Kanal 500. Die Werte vom Frog kommen aber trotzdem noch durch, also kann ich mir quasi oben meine Szenen in DMXControl zurechtbauen, direkt testen ob die Ansteuerung über die Fader auch funktioniert und habe dann die selbe Belegung auch unten.
Optimal.
Da das Haus wie es der Zufall will einen Gira Homeserver bekommen hat, musste ich natürlich selbiges Plugin auch noch ausprobieren. Das funktioniert in beide Richtungen. So wird mal eben schnell und einfach in fünf Minuten das Halogenlicht auf der Bühne mit den EIB-gesteuerten Leuchtstofflampen verbunden (yippieh, endlich vernünftiges Arbeitslicht), oder der externe Techniker kann auf Kanal 512 bequem das Saallicht regeln, das über irgendwelche 1-10V-EVGs und entsprechende EIB-Umsetzer angebunden ist.
Einfach so, ohne irgendwelche sauteuren und unbefriedigend funktionierenden Gateways.
Ein Manko hat das Ganze noch: Momentan läuft das alles auf dem Lichtsteuer-PC in der Regie auf, der aber gern auch mal für alles andere mit verwendet wird, das schmeckt mir noch nicht so richtig. Da wir auf diesem Wege vielleicht zukünftig noch andere Räume im Haus ans DMX anbinden wollen (für Fassaden-/Architekturbeleuchtung), werde ich wohl im Keller nochmal einen zusätzlichen Windows-PC als "BlackBox" hinstellen, der dann nur als Gateway fungiert und im normalen Betrieb nicht angefasst wird. Ist ja irgendwie blöd, wenn man in der Lichtregie DMXControl für den Saal neustarten muss und drüben im anderen Gebäudeteil geht im Restaurant das Licht aus.
Also ihr seht, nichts ist unmöglich. Mich begeistert das immer mehr, was man mit den modernen Steuergeräten und -protokollen alles so machen kann und wie das dann auch nahtlos ineinander greift.
Gruß Stephan