Lichtsteuerung mit dem Raspberry Pi, QLC+ und OpenDMX-kompatiblen Interfaces

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Für die Interessierten: Es funktioniert. Ein Raspberry Pi B+, ein USB-RS485-Wandler und ein wenig selbst kompilierte Software (Muss sein, da der Raspberry eine andere CPU als ein normaler Rechner hat), das gibt eine voll funktionstüchtige Lichtzentrale, die man auch noch per MIDI ansteuern kann.
 
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Was hast du da nun alles drauf in Verwendung, und was ist selbst kompiliert? Kommt OLA dabei zur Verwendung?
 
Selbst kompiliert sind QLC+ frisch aus dem GIT-Repository und QT 5.3.1 (Hab dazu nen Cross-Compiler genutzt). OLA und ein paar andere Output-Plugins hab ich rausgelassen.

Gestern Abend hab ich das Ganze an ein etwas grösseres Setup gehangen (2x Eurolite ML-56, 3x Stairville Par56 RGBA, 16x Stairville Led-Par) und den Ablauf mittels eines FCP1010 gesteuert. Bei statischen Szenen ists absolut problemlos, nur bei Lauflichtern geht die Last ein wenig in die Höhe.

Ich schaue jetzt, ob ich noch ein paar Optimierungen reinbekomme und häng morgen noch ein paar Wacklellampen dazu.
 
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Also läuft QLC+ mit Oberfläche auf dem Raspi? Was für nen Bildschrim nimmst du da?
 
Fürs Setup hab ich nen normalen Monitor mit HDMI angeschlossen. Mittlerweile läuft der Pi allerdings Headless. Wenns einmal geht braucht man ja keinen Monitor mehr. Und ausserdem hat QLC+ ein Webinterface, so dass man zur not noch übers Tablet ran kann.
 
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Gestern hab ich noch zwei Stairville MH-x20 dazugepackt. Der Raspberry ist im Moment auf 900MHz hochgetaktet und hat eine durchschnittliche Load von 1,5. Das bedeutet, es ist schon reichlich Last auf dem Kistchen, aber trotzdem funktioniert noch alles.
 
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In Ergänzung zu dem Thread [DIY] 6€ Interface für Jedermann beschreib ich euch hier den Betrieb meiner bevorzugten DMX-Software QLC+ auf einem Raspberry Pi.

Zur Hardware

Ich nutze das Modell B+ des Raspberry, dass es um die 60€ beim Kistenschieber eures Vertrauens gibt. Daran angeschlossen war das im oben verlinkte 6€-Interface. Mittlerweile hab ich das allerdings durch ein Open DMX von Enttec abgelöst. Weiter angeschlossen ist ein FCB1010 von Behringer, da ich als Gitarrist keine Hand zur Steuerung frei habe.

Software

Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ihr lasst euch vom Entwickler von QLC+ ein fertiges Image schicken (er bittet dabei um eine Spende). Jedem, der nicht all zu viel mit Linux und/oder Softwareentwicklung zu tun hat möchte ich diesen Weg empfehlen.

Die zweite Möglichkeit ist das Selbstbauen der Software. Dieser Weg bietet sich an, wenn man mit der Software experimentieren und eigene Änderungen einpflegen will. Dies habe ich gemacht, um ein paar Optimierungen und Verbesserungen für mich einzubauen.

Ab jetzt wirds ein wenig Fachchinesisch....

Zuerst braucht man einen Linux-Rechner. Wer das nicht kann oder will, sollte jetzt besser aufhören zu lesen und zur nächsten Überschrift weitergehen.

Dann braucht man die grundlegende Bibliothek QT5 (eine Sammlung von Funktionen für die Software), die man speziell für der Raspberry Pi kompilieren muss. Eine Anleitung dazu findet sich hier. Ich empfehle dringend, Version 5.3.1 zu nutzen.

Jetzt hat man neben der fertigen Bibliothek auf eine Build-Umgebung für den Pi, in der man QLC+ und die benötigten restlichen Bibliotheken erstellen kann. Dazu kann man die Bauanleitung für Linux nutzen. Achtet darauf, keine Debug-Version zu erstellen. Nun das Ganze auf der Raspberry transferieren und testen. Wichtig hierbei: Der Pi muss per HDMI an einen Monitor/Fernseher angeschlossen sein sonst seht ihr nix. Weiter gehts jetzt mit der

Bedienung

Da der Raspberry recht begrenzt in der Leistung ist, empfehle ich, zur Programmierung der Software euren normalen PC zu nutzen. QLC+ gibt es für alle wichtigen Betriebssysteme, so dass das kein Problem sein sollte. Kopiert dann den fertigen Workspace (So nennen sich die Dokumente, mit denen QLC+ arbeitet) auf den Raspberry und startet QLC+ mit dem Workspace. Wenn ihr wollt, startet auch gleich den integrierten Webserver. Mit dem könnt ihr die Software auch per Browser bedienen. Wichtig: prüft die Einstellung der Ein- und Ausgänge, also DMX-Interface und gegebenenfalls MIDI-Steuerung.

Fazit & Kosten

Den Raspberry gibts wie erwähnt für ca. 60€, das DMX-Interface ab 6€. Dazu kommt eventuell eine MIDI-Steuerung wie das FCB1010 oder auch ein BCF2000.
Die Software ist kostenlos, abgesehen von einer Spende an den Entwickler.

Ich habe jetzt für wenig Geld eine sehr kleine, recht stabile und perfekt auf meine Bedürfnisse abgestimmte Lichtsteuerung mit der ich wirklich arbeiten kann.
 
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Ein kleiner Nachtrag dazu: Gestern haben wir eine Doppelhochzeit gespielt und der Pi hat ohne zu murren 7 Stunden durchgehalten. Angeschlossen waren dieses Mal 16 LED-Pars und 2 Movin Heads.
 
Sicherlich würde ein Profi da die Hände gegen die Strin halten und mit dem Kopf schütteln ;).
Für den "Hobbybetrieb scheint das ja aber echt eine Interessendung für den eigentlich nur als Bastel-PC gedachten Raspi zu sein.
 
Ac, schau Dir doch mal die etwas besseren Lichtpulte an. Da steckt oft auch nur ein PC drin. Anders wäre vieles nicht machbar.
 
Der PC ist nicht das problem. Ein Raspi ist elektronisch aber nicht dafür gemacht, zertifiziert und entwickelt, in Produktionssystem eingesetzt zu werden, sondern als Bastel- und Ausbildungsrechner entwickelt worden.
 
Mhm. Meinst du, es stört den RasPi, nicht zertifiziert zu sein? Ich denke, dem kleinen robusten Racker ist das scheißegal. Mir auch. Ich finde die Sache sauinteressant. Dass das Zeuchs nicht riderfähig ist, stört hier glaube ich niemand.
 
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Meinst du, es stört den RasPi, nicht zertifiziert zu sein?
Das stört ihn nicht. Aber das kann (meist dann, wenn man es am wenigsten brauchen kann) dazu führen, dass er unter solchen Bedingungen irgendwann mal nicht mehr so funktioniert, wie er es daheim tut!

Wir brauchen da jetzt nicht weiter drüber zu diskutieren. Ich finde das Projekt ja genau so spannend. Aber die Anemerkung, dass es (leider) nicht professionell ist, sei bitte erlaubt.
 
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Hallo zusammen,

auf der Suche nach einer DMX-Steuerung mittels Raspberry B+ bin ich hier gelandet. Insbesondere die Beiträge von chrisderock machen mir Mut, dass auch ich vllt ein bissel Erfolg haben könnte...

Ich habe auch so ein USB-DMX Interface auf Basis eines FTDI Chips, das am Laptop eigentlich prima läuft. Dort verwende ich PC-Dimmer und nun auch QLC+. Meine Hoffnung ist, dass ich mittels QLC+ eine Lichtshow am PC editieren kann, und wenn sie dann korrekt läuft, möchte ich sie aufs Raspberry übertragen und dort "ständig" laufen lassen. Eingriffe in den Ablauf sollten dann nicht mehr nötig sein, so dass ein Raspi (vllt mit einem kleinen LCD-Display) ausreichen sollte, die Show zu starten und vllt zusätzlich ein paar statische Szenen bereitzuhalten. Einen Laptop möchte ich dann eigentlich nicht mehr einsetzen (müssen).

Soweit meine Wunschvorstellung...

Irgendwie bin ich aber einfach zu unerfahren, auch nur annähernd weiter zu kommen. Deshalb mein "Hilferuf"...

Ich wollte mit dem OLA-Image fürs Raspberry beginnen (entsprechend der Anleitung: https://wiki.openlighting.org/index.php/OLA_Raspberry_Pi), denke auch, dass ich alles "genau nach Vorschrift" erledigt habe, aber das USB-DMX Interface wird mir einfach nicht angezeigt, obwohl nach meiner Meinung alles fertig ist. Es sollte in der Liste der verfügbaren Interfaces aufgeführt werden und sich dann in ein Universe "patchen" lassen. Es gelingt mir einfach nicht... Vielleicht mache ich etwas völlig falsch...

@chrisderock: kannst du vielleicht bitte ein paar Tipps geben, wie man zu einem lauffähigen QLC+ incl. Open-DMX-Treiber kommt? Ich wäre wirklich sehr glücklich, wenn ich ein paar erste Erfolgserlebnisse verbuchen könnte...

Vorerst schon mal ganz herzlichen Dank für die tollen Diskussionen hier im Forum!

Frank
 
Hallo frankymusic, eigentlich gibts 3 Wege, zu QLC+ auf den Raspberry zu kommen. Einmal kannst Du vom Entwickler ein fertiges Image bekommen: http://qlcplus.sourceforge.net/raspberry.html
Weiter kannst Du natürlich auch die Software von Hand bauen. Das habe ich hier im Forum beschrieben: https://www.musiker-board.de/threads/raspberry-pi-als-dmx-steuerung.586674/
Zu guter Letzt bin ich grad selbst dabei, eine neue Version von QLC für mich zu bauen, die könnte ich Dir unter Umständen geben (ist allerdings etwas auf meine Bedürfnisse angepasst).
 
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Hallo chrisderock,
vielen Dank für die schnelle Antwort! Ein super "Service" von dir!!!

Der Link zum Entwickler ist ja schon mal eine riesige Hilfe. Ich möchte ihm natürlich vorher noch ein paar kleinere Fragen stellen, nicht einfach "irgendwas" geliefert bekommen... Habe auf die Schnelle noch nicht herausgefunden, wie man ihn kontaktiert. Wahrscheinlich muss ich mich dort auch erst einmal im Forum anmelden...

Deine Anleitung ist für mich - sorry - tatsächlich zu "fachchinesisch". Ich habe nun zwar schon recht viel mit/auf dem Raspberry programmiert (in Python), aber da bin ich immer mit wenigen Problemen konfrontiert worden. Python Programme muss man ja nicht kompilieren. Man kann sie auch gut testen, mit der kleinen eingebauten Entwicklungsumgebung...

Ich frage also noch einmal ganz konkret:
  • Meinst du, dass mein Open-DMX-Interface mit dem "fertigen Image" spielen wird? Mit OLA hatte ich ja irgendwie gar keinen Erfolg...
  • Kann man dann auch ganz normale Systemupdates draufspielen? (apt-get upgrade...)
  • Besteht die Hoffnung, ein kleines Display (Touchscreen) zusätzlich zum Laufen zu bringen (ich habe schon mal eins angeschlossen und das funktioniert eben auch bei einem "Standard-Image). Hierüber möchte ich dann zumindest eine Show oder eine statische Szene auswählen können...
Natürlich würde ich mich riesig über eine Mitnutzung deines QLC freuen, vielleicht komme ich ja auch dahin zu verstehen, was du da eigentlich machst / machen musst und könnte dann auch selber aktiv werden...

Ich freue mich, dass du mir schon so viel Zeit gewidmet hast!!!

Frank
 
Meinst du, dass mein Open-DMX-Interface mit dem "fertigen Image" spielen wird? Mit OLA hatte ich ja irgendwie gar keinen Erfolg...
Ich hab bei mir das OpenDMX von Enttec dran, das ist der selbe Chip. Dürfte also funktionieren.
Kann man dann auch ganz normale Systemupdates draufspielen? (apt-get upgrade...)
Auf meinen PIs hab ich Raspbian drauf, da geht das problemlos.. Massimo (der Entwickler) schreibt, dass sein System auf Weezy basiert, also wird das auch ein Raspbian sein.
Besteht die Hoffnung, ein kleines Display (Touchscreen) zusätzlich zum Laufen zu bringen (ich habe schon mal eins angeschlossen und das funktioniert eben auch bei einem "Standard-Image). Hierüber möchte ich dann zumindest eine Show oder eine statische Szene auswählen können...
Einen Touchscreen hatte ich noch nicht dran. Wenn er per HDMI (Bild) und USB (Maus) angeschlossen wird, dürfte das funktionieren. QLC+ hat allerdings auch ein Web-Interface, so dass Du den Spass über (fast) jeden browser bedienen könntest.
 
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...
Einen Touchscreen hatte ich noch nicht dran. Wenn er per HDMI (Bild) und USB (Maus) angeschlossen wird, dürfte das funktionieren. QLC+ hat allerdings auch ein Web-Interface, so dass Du den Spass über (fast) jeden browser bedienen könntest.

... du bist ja sooo schnell! Danke!

Diese "winzigen" Touchscreens (2,8" oder 3,2") werden direkt mit dem 40pol. Stecker auf dem Board verbunden, also nicht per HDMI / USB... Das läuft dann über das SPI-Interface mit einem speziellen Kerneltreiber. Alles, was man dazu braucht, ist aber im Netz recht gut beschrieben, man muss sich nur sehr genau an solche "Vorschriften" halten, solange man nicht 100%-ig weiß, was eigentlich alles dabei passiert... (siehe z.B.: https://github.com/watterott/RPi-Display/blob/master/docu/FBTFT-Install.md)

Die "Fernsteuerung" des Raspi über WinSCP (incl. Putty) oder (Windows) Remotedesktop schätze ich auch sehr und nutze sie regelmäßig, um nicht jedes Mal den HDMI-Stecker, Tastatur und Maus umstöpseln zu müssen.

Aber ich fände es eben sehr schön, wenn das Raspi quasi standalone zu betreiben wäre... Netzteil in die Steckdose, und dann (nach dem Bootvorgang) auf der grafischen Oberfläche (LXDE) das QLC+ starten (oder sehe ich das falsch???) und dort dann die konkrete Auswahl treffen...

Da brauchte man nicht mal ein WLAN-Interface (falls es "dort" dann überhaupt WLAN gibt) oder ein LAN-Kabel zur Fernsteuerung. Es wäre halt alles ein bissel "kompakter", also auch einfacher und "robuster" in Bezug auf mögliche Fehlerquellen. Liege ich da völlig daneben???

Bzgl. "DMX-Verkabelung" verwende ich seit einiger Zeit die Sender/Empfänger, die im 2,4GHz Band arbeiten, und es funktioniert doch recht stabil. Deshalb hoffe ich, dass das dann auch mit dem Raspi so funktioniert, denn es ist schon sehr angenehm, wenn nur noch wenige Kabel gebraucht werden...

Ich würde gerne auf dein Angebot der Mitnutzung deines QLC-Projektes eingehen und auch gerne "mithelfen" (wenn ich dann wirklich in der Lage dazu bin). Vllt gibst du mir ein Zeichen, wie das (Mitbenutzen) ermöglicht würde. Andererseits möchte ich keinesfalls (auf Dauer) als "Parasit" deine Zeit in Anspruch nehmen...

Vielen Dank

Frank
 
Aber ich fände es eben sehr schön, wenn das Raspi quasi standalone zu betreiben wäre... Netzteil in die Steckdose, und dann (nach dem Bootvorgang) auf der grafischen Oberfläche (LXDE) das QLC+ starten (oder sehe ich das falsch???) und dort dann die konkrete Auswahl treffen...
Das ist nicht so einfach, da QLC+ für den RasPi direkt auf dem Framebuffer läuft und daher nur per HDMI ausgegeben wird. Wie das mit dem Touchscreen ist, kann ich Dir nicht sagen.
Da brauchte man nicht mal ein WLAN-Interface (falls es "dort" dann überhaupt WLAN gibt) oder ein LAN-Kabel zur Fernsteuerung. Es wäre halt alles ein bissel "kompakter", also auch einfacher und "robuster" in Bezug auf mögliche Fehlerquellen. Liege ich da völlig daneben???
Du kannst auch einfach einen kleinen WLAN-Stick in den RasPi stecken und diesen als Host arbeiten lassen. So baust Du Dir einfach dein eigenes WLAN auf.

Ich lass meinen RasPi normalerweise auch Standalone laufen. Angeschlossen sind dann nur das DMX-Interface und ein MIDI-Floorboard zur Steuerung (Bin Gitarrist und hab daher keine Hand frei). Dazu lass ich QLC+ automatisch starten und mein Standard-Projekt laden. Dauert ca. 1 Minute, dann kanns losgehen.
 
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