Lâg war ja die letzten Jahre ziemlich aus dem Blick verschwunden, Gerüchten zufolge hatte das viele qualitative Gründe.
Letztens bin ich durch einen Laden marschiert und habe diverse Gitarren in die Hand genommen und da war ein Modell dabei, das sah recht hochwertig aus (schöne dunklere Decke, abgerundete Kanten) und klanglich war ich sofort hin und weg - OK, Zederndecke mit Mahagonikorpus begeistert mich immer wieder.
Joa - und das war eben eine Lâg. Und dann habe ich den Preis gesehen. Diese Gitarre wollte irgendwie nicht aus meinem Kopf verschwinden und am Tag drauf habe ich sie gekauft.
https://www.rockshop.de/lag-tramontane-t170a
Der Verkäufer hat auch erzählt, dass Lâg in letzter Zeit wohl qualitativ ordentliche Sprünge in die richtige Richtung macht. Ich muss auch sagen - das letzte mal, dass ich so begeistert von einer Gitarre war, war es die Harley Benton CLD-30 (vollmassive Dreadnought mit Zederndecke und Mahagonikorpus) und das vorletzte mal war es die Takamine EAN 10C (Zederndecke mit Mahagonikorpus.
) - gibt's schon seit einer Weile nicht mehr, aber auch mit Zederndecke; war mir damals nur zu teuer.
Also ja - ich kenne meine favorisierte Holzkombination.
Vergleich Harley Benton - Lâg: Die Harley ist vollmassiv, optisch sehr einfach und zurückhaltend - die Lâg hat mehr optische Finessen, aber einen laminierten Korpus. Da ich die Harley irgendwie nie gekauft habe, obwohl ich definitiv Interesse hatte, habe ich jetzt keine direkte klangliche Vergleichsmöglichkeit.
Nur allgemein über die Lâg: Sie ist sehr laut (ich glaube, lauter sind nur meine 12-Saiter), hat ein sehr langes Sustain, einen ordentlichen Knack. Die Saitenlage ist OK, aber da geht noch was. Da werde ich beim nächsten Saitenwechsel mal die Stegeinlage etwas verkleinern.
Das Modell gibt's auch mit Tonabnehmer und Cutaway, wird dann aber gleich deutlich teurer und ich habe für Live-Zwecke meine Ovation und habe eher eine "Gitarre für alle Zwecke und für unterwegs" gesucht.
Dann gibt's auch noch quasi dieselbe Gitarre in Dreadnought-Form - und wo mir Dreadnoughts üblicherweise eher zusagen, war der Fall diesmal, dass mir die Auditorium klanglich eher zugesagt hat; irgendwie definierter, knackiger und mit besserer Tontrennung. Kann aber auch von Gitarre zu Gitarre variieren oder evtl. waren die Saiten einfach frischer. Die Dreadnought (Tramontane 170D) war sehr warm vom Klang her, aber etwas schwammig. Evtl. etwas besser für einen Klangteppich im Lagerfeuer-Geschrammel oder wenn man mit Plektron spielt.
EDIT:
Link zu den Bildern:
Bilder von euren Akustikgitarren