Korrekter Umgang mit dem Stand By Schalter bei Röhrenamps

  • Ersteller paulfender
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Aber Master runterdrehen wäre zu wenig ?
 
Richtig, wollte ja nur den Hintergrund verstehen...
 
Also die alten Kisten brauchen den Standby nicht wirklich. Ob die mit Standby on oder off vorheizen spielt keine Rolle. Es wird oft gesagt dass es die Lebensdauer verlängern würde. Aber da der Heizdraht das Teil mit dem höchsten Verschleiß unterliegt…
Bei modernen Kisten kann es sich aber anders verhalten.
absolut ernstgemeinte frage eines absoluten noobs:
was genau bewirkt der standby schalter, bzw. wieso ist der gebrauch überhaupt kritisch?
:confused:
 
Noch eine Bemerkung obendrauf: Hersteller wie Hughes & Kettner bauen schon seit viele Jahren hochwertige Röhrenamps ohne Standby - Schalter.... ist doch also problemlos möglich, oder?
 
Also unter den drei teuersten Topteilen und den drei teuersten Combos war sowas nicht zu finden. Geht vlt nach Wattzahl. Da ich es nur beim 5W finden konnte.

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(ich meinte nicht allgemein sondern nur H&K)
 
bei 5 Watt braucht man auch keinen Stand-by
Alte Röhrenradios habe auch keinen.
Anders sieht es aus bei einem 100 Watt Top.
Ohne Stand-by würde die Kathode der Endröhre nicht lange überleben.
Die Röhre hätte dann die volle Anodenspannung bekommen obwohl die Kathode noch nicht richtig warm würde.
Hoffe habe es verständlich ausgedrückt
 
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Also Strom fließt in Anoden und Katoden doch eh erst wenn die Kiste warm ist. Merkt man daran dass kalt kein Ton raus kommt…

Laut TAD sind im Grunde die Standby meistens überflüssig.
Allerdings ist das nicht bei jedem Amp gleich. Mein alter Marshall zB. Da läuft trotz Standby die Vorstufe. Vllt hatte mal einer gedacht, dass man nur die Vorstufe nutzen können soll und eventuell über Direkt-out oder in eine andere Endstufe geht …

Beim Koch Studiotone hingegen kommt im Standby kein Ton aus der Vorstufe. Und wenn man den nicht er warm laufen lässt, verschluckt der sich und kommt nix raus. Fragt mich nicht warum. So intensiv setz ich mich nicht damit auseinander. Ich weiß nur bei dem MUSS ich erst vorheizen.

Da gibt's aber sicher wenn hier der es genau zu wissen meint ^^
 
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Also Strom fließt in Anoden und Katoden doch eh erst wenn die Kiste warm ist. Merkt man daran dass kalt kein Ton raus kommt…

ist nicht ganz richtig.
In kaltem Zustand können die Elektronen zwar nicht frei fließen, werden aber durch die hohe Anodenspannung aus der Kathode mit Gewalt raus gerissen.
Dadurch nimmt die Kathode einen Schaden, das Leben einer Röhre wird erheblich verkürzt
 
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Danke für die guten Tipps!!!
 
hat das nur mit dem kaltstart zu tun?
dann würde ich zumindest verstehen, warum standby zum einschalten wichtig ist (oder zumindest wichtig sein kann), aber eben kein mittel zum zwischendurch-runterdrehen.
 
hat das nur mit dem kaltstart zu tun?
dann würde ich zumindest verstehen, warum standby zum einschalten wichtig ist (oder zumindest wichtig sein kann), aber eben kein mittel zum zwischendurch-runterdrehen.

also nochmals:
die Heizspannung wird mit dem Netz-Schalter eingeschaltet.
Der Stand-by Schalter schaltet die Anodenspannung ein.
Ohne Anodenspannung kein Betrieb.
Wenn du jetzt den Stand-by Schalter zurück schaltest, nimmst du die Anodenspannung wieder weg.
Dann kannst du z B. die Box abklemmen
Alles klar?;)
 
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sie kurze antwort wäre also "ja" gewesen, oder?
:D
 
Also unter den drei teuersten Topteilen und den drei teuersten Combos war sowas nicht zu finden. Geht vlt nach Wattzahl. Da ich es nur beim 5W finden konnte.

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(ich meinte nicht allgemein sondern nur H&K)

Ok, das stimmt; hatte ich nicht auf dem Schirm. Die kleineren Tube - Combos (ich habe den 25th anniversary mit 20 W; Endstufe 2 x EL 84) kommen ohne aus; aber das sind wohl auch andere Schaltungen und Belastungen.
 
Es hängt von der genauen Schaltung bzw den verwendeten Bauteilen ab, ob man Standby braucht oder nicht. Insbesondere ob Röhrengleichrichter verwendet werden (die selber erst warm werden müssen um zu funktionieren -- sozusagen Auto-Standby) oder Halbleiterdioden. Bei letzteren ist Standby sinnvoll um die Endröhren nicht übermässig zu stressen, in den üblichen klassischen Schaltungen. Ausserdem verhindert es uU zu hohe Betriebsspannungen am Anfang, was auch auf die Lebensdauer auswirkt oder gar zu Defekten führen kann, bei Amps mit hohen Anodenspannungen. Ebenso verringert es den Einschaltstrom (das schont die Primärsicherung), der wg. der kalten Heizfäden eh schon hoch ist... wenn nicht auch gleich noch die Elkos geladen werden müssen ist das schon merklich weniger.
Bei Röhrengleichrichtern ist Standby eher schädlich und eigentlich ein Designfehler, weil diese keine Überströme (durch das initiale Aufladen der Elkos) vertragen (was aber nicht jeder Schaltung so sein muss).

Bei Betätigen des Boxenkabels oder beim Einstellen des Impedanzwahlschalters reicht es im Prinzip wenn sicher kein Signal kommt (also Master bzw Volume runterdrehen), aber sichere Praxis ist Standby, ausser... siehe oben.

Aufwärmzeit : eine Zigarettenlänge ;-)
 
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Die Tatsache, dass man einen Röhrenamp einfach ohne "Abkühlen" ausschalten kann, wirft gerade so ziemlich alles über den Haufen, was ich über Amps zu wissen glaubte (und das war, wie man sieht, ziemlich wenig ;) ). Da hat mein früherer Gitarrenlehrer wohl Mist erzählt...
Das führt mich aber zu folgender Frage: Ist es wichtig, ob ich tatsächlich den Ein/Aus-Schalter des Amps verwende oder kann ich dem einfach z. B. über eine schaltbare Steckdosenleiste den Saft abstellen, wobei der Schalter immer auf "Ein" steht? Letzteres habe ich noch nicht gemacht, aber würde bei meinem Heim-Setup einen Tick weniger Aufwand bedeuten.
 
Du kannst auch einfach den Netzstecker ziehen...es macht also nichts aus...allerdings nicht vergessen vor dem nächsten Einschalten den Standby wieder zu aktivieren damit die volle Anodenspannung nicht gleich auf die kalte Kathode knallt...
 
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Einen Standby-Schalter habe ich bei meinem kleinen Combo zu Hause gar nicht. Ändert das was an deiner Aussage?
 
Wenn du nur einen Schalter hast, welche Möglichkeiten gibt es dann überhaupt außer AN/AUS ? :-D
 

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