Wenn Du Dich grundsätzlich für eine Rechner-Lösung interessierst, dann würde ich von den Hardware-Amp-Lösungen Abstand nehmen. Ich vermute mal, dass bei entsprechendem Anspruch an den Sound die Anforderungen schnell steigen, was dann auch zu kostspieligen Neukäufen führt - Verstärker lassen sich eben schlecht auf- und nachrüsten... Und ganz ehrlich - so richtig flexible (sprich mit alternativen Grundsounds ausgestattet) und dabei gute "Schlafzimmer-Amps" unter 500 EUR sind mir noch nicht über den Weg gelaufen - und ich habe lange gesucht!!! Kemper- oder Axe-Fx-Qualität ist in der Region hardware-technisch nicht zu erreichen.
Zum Thema Software-Lösung:
Die meisten aktuellen Amps sollten mit Programmen wie S-Gear oder auch den o.a. Freeware-Angeboten gut klarkommen, aber Vorsicht - nicht alle FW-Amps sind plug`n play! Z.T. muss man sich dazu noch eine Boxensimulation etc. dazuholen und einige laufen auch meiner Meinung nach nur als VST in Hostprogrammen wie Cubase, Studio One, Reaper etc.
Über dieses Thema kann man seitenweise schreiben und lesen, deshalb mein Tipp auf die Schnelle zum Einstieg:
- ein nicht ganz schlechtes Interface mit Instrumenteneingang wie die o.a. von Focusrite oder Roland - aber der Markt ist mittlerweile wirklich groß und ab ca. 120,- EUR ist man dort gut bedient.
- dazu eine Amp-Simulation, welche sich ohne große Einarbeitung am Anfang als Stand-Alone nutzen lässt (aus Frustvermeidungszwecken gerade am Anfang gaaaanz wichtig!!!)
Um den Sound aus dem Rechner zu bekommen, reicht für den Anfang ein Anschluss an eine Anlage (oder sogar eine Kopfhörer). Wenn es Dir dann Ernst mit Aufnahmen und einer vernünftigeren Abhöre ist, dann kannst Du entweder über eine Low-Budget-Version der bekannten DAWs oder gleich mit Reaper einsteigen und Dir dann beizeiten vernünftige 5" Abhör-Monitore holen. Gerade im Nahbereich halte ich 8"-Boxen für zu groß (und zu teuer). Mache Dir keine Sorgen - wenn Du in das Thema Recording einsteigst, wird es von alleine teuer genug.
Mal als Beispiel - mein Setup für mein Arbeitszimmer zum Spielen und für Pilotaufnahmen bzw. Ideen zwischendurch sieht folgendermaßen aus: ein älterer Desktop auf I3-Niveau mit USB-Interface (Roland UA-55 Quad Capture) und gebrauchten Nahfeldmonitoren. Dazu S-Gear und Studio One als Software. Das sind neben dem Rechner eben EUR 200,- für das USB Interface (es geht auch günstiger!), ca. 75,- EUR für S-Gear (was dafür extrem viel bietet & auch als Stand-Alone funktioniert) und für relativ kleines Geld die Abhöre. Für ernsthaftere Sachen habe ich mein kleines Homestudio, welches schon etwas höhere Summen im Laufe der Zeit verschlungen hat, aber die hier gerade angeführte Ausstattung funktioniert trotzdem und ist für den Anfang absolut ausreichend.
Stöber mal im Angebot von z.B. Thomann - dort gibt es auch immer wieder vernünftige Grundausstattungen als Bundles in Deinem Budget.