chris_kah
HCA PA- und E-Technik
Ich habe dankenswerterweise die Gelegenheit bekommen, das Presonus Studiolive 16.0.2 zu testen. Als Gegenleistung gibt es dieses ausführliche Review.
Das Gerät ist das kleinste aus seiner Serie, aber damit gerade so groß, dass es das Maximum abdecken könnte, was ich privat an Einsätzen benötigen könnte. Daher habe ich auch genau dieses Pult angefragt.
Bisher habe ich ein Yamaha MG16/6 FX, das in der gleichen Größenordnung in Puncto Kanalzahl liegt, und das musste ich bisher noch nie komplett ausreizen (bzw. anbauen - Submix mit 2. Pult).
Außerdem ist für mich an diesem Pult interessant, dass es auch echte Bedienelemente hat und nicht nur per Tablet zu bedienen ist.
- Ein Tablet ist bei starkem Sonnenlicht schlecht zu bedienen (gesehen bei einem Stadtteilfelst letzten Herbst - Die mussten einen Sonnenschirm mit drübergehängter Jacke hinfummeln, damit ein Mischen möglich war)
- Mit einem Tablet als Bedienelement (und das ist ja meist ein iPad) ist man abhängig von dessen Produktzyklen, die deutlich kürzer sind als die von regulärem Musiker-Equipment. Für mich ein k.o.- Kriterium. Als zusätzliche Fernbedienung sicher nützlich aber als integraler Hauptbestandteil des Equipments - niemals.
- Echte Hardware bedient sich doch nochmal anders als ein Touch Screen.
Genug geschwafelt.
Hier ist der Kandidat:
Unboxing (auf deutsch: Auspacken, klingt aber nicht so cool)
Geliefert wurde ein recht großer Versandkarton
Darin befindet sich (wie auf dem Versandkarton angekündigt) eine "color display box" also ein bunt bedruckter Verpackungskarton (mit 2 guten Tragegriffen).
Raus aus der Schublade
Oh- ist der Karton eingerissen? Nein das gehört so - man wollte offensichtlich noch die beiliegende Software mit darstellen.
Innen drin - eine professionelle Innengestaltung - gute Aufhängung. Da wird nichts passieren, auch wenn der Karton mal einen Meter vom Tisch fällt (ich kenne derartige Tests aus meiner Zeit als Entwicklungsingenieur - die Verpackung ist Stand der Technik). Selbst wenn der Karton schon Macken hat, wird das der Inhalt klaglos überstehen.
Im Zubehörkarton: Mehrere CDs Software, Netzkabel und 2 Fire Wire Kabel.
Da ist ja der Kandidat - ganz schön kompakt. Das gefällt.
Die kompakte Bauweise sieht man im direkten Vergleich mit dem Yamaha MG - Pult (das braucht ein externes Netzteil - dafür und für etwas Zubehör ist der Anbau hinten. Wen es interessiert, das Case habe ich hier (https://www.musiker-board.de/pa-selbstbau-reparatur-pa/239371-leichtbau-case-fuer-19-kleinmixer.html) beschrieben.
Es täuscht leicht auf dem Foto: der Footprint ist beim Mischer ziemlich genau gleich groß - beide sind 19" tauglich breit, wobei beim Yamaha die "Rackohren" ausgefahren sind. Das Presonus ist durch sein etwas steileres Pult 1 - 2 cm höher. (Die neueren Yamaha MG sind übrigens ca. 10 cm tiefer als mein Exemplar, also in etwa so tief wie das ganze blaue Case).
Auch interessant: der Größenvergleich mit dem wesentlich kleineren ZED-10FX (das zugegebenermaßen für seine Kanalzahl -die Hälfte- eher groß ausfällt).
Was kann denn das Pültchen?
12 Kanalzüge: 8 Kanäle Mono, 4 Kanäle Mono Mikrophon oder wahlweise Mono/Stereo Line in.
4 x Aux Busse mit Fader
2 Effektbusse mit jeweils zugehöriger Effekt-Engine
Main Out Stereo mit zusätzlicher Mono-Summe (getrennte Level Einsteller hinten)
Talkback Mikrofoneingang mit Phantomspeisung
Pro Kanal umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten, grafischer Summen EQ im Master
Keine Subgruppen: Meiner Meinung nach für Mixer dieser Größe noch entbehrlich. Den einzigen Nutzen einer Subgruppe bei mir - Looper für mehrere Inputs einschleifen - könnte ich über einen Aux Out und einen Stereo Kanal In auch nachbilden.
Keine Inserts: ok, alles wofür ich mir einen Insert vorstellen kann hat das Pult schon eingebaut (Kompressor oder bei mir Abgriff für's Recording). Insert per FireWire ist wohl möglich, werde ich noch genauer untersuchen.
Keine Motorfader: werde ich noch eingehend untersuchen welche Einschränkungen das bringt.
Erster Test
Ich kannte die Bilder der Benutzeroberfläche und hatte mir darauf schon einen Reim gemacht. Außerdem hatte ich mir vorab das Blockschaltbild angeschaut. Mehr nicht und das mit voller Absicht. Ich wollte testen, ob man das Mischpult ohne große Einarbeitung bedienen kann.
Vorab: man kann - und zwar richtig gut und logisch - wenn man prinzipiell ein Mischpult zu bedienen weiß.
Einschalten bei eingeschaltetem Verstärker: ein ziemlich leiser Knackser ist zu hören. Wäre bei einer Veranstaltung immer noch so leise, dass es nicht peinlich wäre.
Es dauerte höchstens 1 Minute länger als bei meinem mir gut bekannten Analogpult bis der erste Ton über ein angeschlossenes Mikrofon am Verstärker ankam. Nach einer weiteren Minute hatte ich schon EQ eingestellt und herumprobiert und den ersten Hall über den werksseitig eingestellten Halleffekt geschleift. Die Möglichkeiten des EQ wahrgenommen - Kompressor und Gate registriert. Dann noch einige der Knöpchen auf der linken Seite gedrückt (Auswahl der Funktionen bzw der Anzeigen) - das reagiert in etwa so wie erwartet und ist nach kurzer Spielerei logisch. Später noch die Parameter von Effekt 1 ungestellt (auf Arena Hall und Halldauer verlängert). Den Grafischen EQ angewählt und die Bedienung angesehen - das muss ich noch genauer tun ebenso die Bedienung des Effektgerätes. Wie gesagt alles ohne einen einzigen Blick in die Bedienungsanleitung geworfen zu haben. Die kommt aber später auch noch dran.
Ausschalten bei eingeschaltetem Verstärker: kein Knackser. So muss das sein.
Fazit des ersten Schnelltests: grenzenlose Begeisterung - das Gerät hat beim ersten Schnellcheck die Erwartungen deutlich übertroffen. Mal sehen, ob sich das auch im weiteren Testverlauf so fortsetzt. Und die Feststellung, dass ich den Mixer-Job am Sonntag zuvor in der akustisch schwierigen Kirche wohl viel leichter hätte durchführen können, wenn das Gerät schon am Samstag eingetroffen wäre.
Das Schreiben dieses Berichts dauerte übrigens wesentlich länger als der eigentliche Test.
Wird in mehreren Schritten fortgesetzt. Es geht noch deutlich in die Tiefe und außerdem werde ich die Verbindung zum PC sowie die beiliegende Software testen und wenn es klappt die Fernbedienung über den PC. Vielleicht schaffe ich sogar noch den Test der MIDI Implementierung.
Bitte diesen Review-Thread nicht mit allgemeinen Kommentaren zuschütten. Gerne aber konkrete Anmerkungen bzw. Wünsche, wenn ich etwas spezielles gezielt testen soll.
Gruß
Christoph
Das Gerät ist das kleinste aus seiner Serie, aber damit gerade so groß, dass es das Maximum abdecken könnte, was ich privat an Einsätzen benötigen könnte. Daher habe ich auch genau dieses Pult angefragt.
Bisher habe ich ein Yamaha MG16/6 FX, das in der gleichen Größenordnung in Puncto Kanalzahl liegt, und das musste ich bisher noch nie komplett ausreizen (bzw. anbauen - Submix mit 2. Pult).
Außerdem ist für mich an diesem Pult interessant, dass es auch echte Bedienelemente hat und nicht nur per Tablet zu bedienen ist.
- Ein Tablet ist bei starkem Sonnenlicht schlecht zu bedienen (gesehen bei einem Stadtteilfelst letzten Herbst - Die mussten einen Sonnenschirm mit drübergehängter Jacke hinfummeln, damit ein Mischen möglich war)
- Mit einem Tablet als Bedienelement (und das ist ja meist ein iPad) ist man abhängig von dessen Produktzyklen, die deutlich kürzer sind als die von regulärem Musiker-Equipment. Für mich ein k.o.- Kriterium. Als zusätzliche Fernbedienung sicher nützlich aber als integraler Hauptbestandteil des Equipments - niemals.
- Echte Hardware bedient sich doch nochmal anders als ein Touch Screen.
Genug geschwafelt.
Hier ist der Kandidat:
Unboxing (auf deutsch: Auspacken, klingt aber nicht so cool)
Geliefert wurde ein recht großer Versandkarton
Darin befindet sich (wie auf dem Versandkarton angekündigt) eine "color display box" also ein bunt bedruckter Verpackungskarton (mit 2 guten Tragegriffen).
Raus aus der Schublade
Oh- ist der Karton eingerissen? Nein das gehört so - man wollte offensichtlich noch die beiliegende Software mit darstellen.
Innen drin - eine professionelle Innengestaltung - gute Aufhängung. Da wird nichts passieren, auch wenn der Karton mal einen Meter vom Tisch fällt (ich kenne derartige Tests aus meiner Zeit als Entwicklungsingenieur - die Verpackung ist Stand der Technik). Selbst wenn der Karton schon Macken hat, wird das der Inhalt klaglos überstehen.
Im Zubehörkarton: Mehrere CDs Software, Netzkabel und 2 Fire Wire Kabel.
Da ist ja der Kandidat - ganz schön kompakt. Das gefällt.
Die kompakte Bauweise sieht man im direkten Vergleich mit dem Yamaha MG - Pult (das braucht ein externes Netzteil - dafür und für etwas Zubehör ist der Anbau hinten. Wen es interessiert, das Case habe ich hier (https://www.musiker-board.de/pa-selbstbau-reparatur-pa/239371-leichtbau-case-fuer-19-kleinmixer.html) beschrieben.
Es täuscht leicht auf dem Foto: der Footprint ist beim Mischer ziemlich genau gleich groß - beide sind 19" tauglich breit, wobei beim Yamaha die "Rackohren" ausgefahren sind. Das Presonus ist durch sein etwas steileres Pult 1 - 2 cm höher. (Die neueren Yamaha MG sind übrigens ca. 10 cm tiefer als mein Exemplar, also in etwa so tief wie das ganze blaue Case).
Auch interessant: der Größenvergleich mit dem wesentlich kleineren ZED-10FX (das zugegebenermaßen für seine Kanalzahl -die Hälfte- eher groß ausfällt).
Was kann denn das Pültchen?
12 Kanalzüge: 8 Kanäle Mono, 4 Kanäle Mono Mikrophon oder wahlweise Mono/Stereo Line in.
4 x Aux Busse mit Fader
2 Effektbusse mit jeweils zugehöriger Effekt-Engine
Main Out Stereo mit zusätzlicher Mono-Summe (getrennte Level Einsteller hinten)
Talkback Mikrofoneingang mit Phantomspeisung
Pro Kanal umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten, grafischer Summen EQ im Master
Keine Subgruppen: Meiner Meinung nach für Mixer dieser Größe noch entbehrlich. Den einzigen Nutzen einer Subgruppe bei mir - Looper für mehrere Inputs einschleifen - könnte ich über einen Aux Out und einen Stereo Kanal In auch nachbilden.
Keine Inserts: ok, alles wofür ich mir einen Insert vorstellen kann hat das Pult schon eingebaut (Kompressor oder bei mir Abgriff für's Recording). Insert per FireWire ist wohl möglich, werde ich noch genauer untersuchen.
Keine Motorfader: werde ich noch eingehend untersuchen welche Einschränkungen das bringt.
Erster Test
Ich kannte die Bilder der Benutzeroberfläche und hatte mir darauf schon einen Reim gemacht. Außerdem hatte ich mir vorab das Blockschaltbild angeschaut. Mehr nicht und das mit voller Absicht. Ich wollte testen, ob man das Mischpult ohne große Einarbeitung bedienen kann.
Vorab: man kann - und zwar richtig gut und logisch - wenn man prinzipiell ein Mischpult zu bedienen weiß.
Einschalten bei eingeschaltetem Verstärker: ein ziemlich leiser Knackser ist zu hören. Wäre bei einer Veranstaltung immer noch so leise, dass es nicht peinlich wäre.
Es dauerte höchstens 1 Minute länger als bei meinem mir gut bekannten Analogpult bis der erste Ton über ein angeschlossenes Mikrofon am Verstärker ankam. Nach einer weiteren Minute hatte ich schon EQ eingestellt und herumprobiert und den ersten Hall über den werksseitig eingestellten Halleffekt geschleift. Die Möglichkeiten des EQ wahrgenommen - Kompressor und Gate registriert. Dann noch einige der Knöpchen auf der linken Seite gedrückt (Auswahl der Funktionen bzw der Anzeigen) - das reagiert in etwa so wie erwartet und ist nach kurzer Spielerei logisch. Später noch die Parameter von Effekt 1 ungestellt (auf Arena Hall und Halldauer verlängert). Den Grafischen EQ angewählt und die Bedienung angesehen - das muss ich noch genauer tun ebenso die Bedienung des Effektgerätes. Wie gesagt alles ohne einen einzigen Blick in die Bedienungsanleitung geworfen zu haben. Die kommt aber später auch noch dran.
Ausschalten bei eingeschaltetem Verstärker: kein Knackser. So muss das sein.
Fazit des ersten Schnelltests: grenzenlose Begeisterung - das Gerät hat beim ersten Schnellcheck die Erwartungen deutlich übertroffen. Mal sehen, ob sich das auch im weiteren Testverlauf so fortsetzt. Und die Feststellung, dass ich den Mixer-Job am Sonntag zuvor in der akustisch schwierigen Kirche wohl viel leichter hätte durchführen können, wenn das Gerät schon am Samstag eingetroffen wäre.
Das Schreiben dieses Berichts dauerte übrigens wesentlich länger als der eigentliche Test.
Wird in mehreren Schritten fortgesetzt. Es geht noch deutlich in die Tiefe und außerdem werde ich die Verbindung zum PC sowie die beiliegende Software testen und wenn es klappt die Fernbedienung über den PC. Vielleicht schaffe ich sogar noch den Test der MIDI Implementierung.
Bitte diesen Review-Thread nicht mit allgemeinen Kommentaren zuschütten. Gerne aber konkrete Anmerkungen bzw. Wünsche, wenn ich etwas spezielles gezielt testen soll.
Gruß
Christoph
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