Meiner Meinung nach müsste es die Möglichkeit geben, Wellenformen physikalisch miteinander zu vergleichen
Selbstverständlich ist das möglich. Man nimmt beide Signale auf und lässt dann eine mathematische Funktion oder Operation drauf los. Aber was soll dabei das Resultat sein? "Bei Gerät A sind die Obertöne im Frequenzbereich von 4 bis 8 kHz um rund 2dB stärker ausgeprägt als bei Gerät B" - das wäre eine tolle, objektive, reproduzierbare, mathematisch fundierte Aussage. Aber welche Erkenntnis bringt mir das als potenzieller Kunde?
und die Parameter für eine Referenzklasse muss man eben festlegen oder es zumindest versuchen.
Die Voraussetzung dafür wäre ja, dass man ein bestimmtes Signal bzw. eine bestimmte Wellenform als Idealfall betrachtet und dann schaut, wie nah die verschiedenen Kandidaten dort heran kommen. Wie sollten diese Kriterien denn aussehen?
Von vorne herein alles abzublocken ist sicher wenig zielführend.
Einen Ansatz zu verfolgen, der einer rein logischen Betrachtung nicht standhält, aber auch nicht
No offense.
Es gibt doch auch eine Kaufberatung in dem Forum. Dann müsste man den kompletten Fragebogen eigentlich ganz weg lassen, weil hier auch "weiche" Kriterien abgefragt und beantwortet werden
Eben gerade nicht! Die Dinge, die für den potenziellen Käufer eines Instrumentes wichtig sind, also Klangeindruck, Spielgefühl usw.,
sind ja eben diese "weichen", hochgradig subjektiven Dinge. Natürlich spielen auch "harte" Kriterien eine Rolle, aber meist nur bei der Auswahl einer Instrumentenkategorie. Will ich ein Gerät mit 61 Tasten, fallen die Digitalpianos schon einmal raus. Das ist aber der einfache Teil der Kaufentscheidung. Spannend wird es erst beim Spielgefühl usw., und dann sind wir eben doch wieder bei den "weichen" Kriterien.
Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen objektive, messbare und nachvollziehbare Vergleiche, ganz im Gegenteil, sondern ich zweifle an ihrer Anwendbarkeit auf Musikinstrumente. Die Kundenwahrnehmung ist subjektiv und auch bei unterschiedlichen Kunden stark verschieden - es kann also auch gar nicht sein, dass diese Wahrnehmung nur aus "harten", objektiven Kriterien entsteht, ergo sind "weiche" Kriterien wichtig. Tatsächlich ist es meiner Erfahrung nach so, dass die objektiv messbaren Kriterien so gut wie keinen Einfluss auf diese Wahrnehmung haben, und somit für eine Kaufentscheidung (innerhalb einer Kategorie) auch vernachlässigbar sind.
Ihr habt ja auch in dem Forum irgendwann einmal angefangen so etwas wie eine Ampel einzuführen, anhand man sehen kann, wie viele Beiträge jemand schon überhaupt geschrieben hat und dann gibt es noch weitere Kriterien Rep-Power (was immer das heißt), (Karma) ? Wie steht es denn mit diesen Kriterien ?
Für nichts davon brauche ich irgendwelche Kriterien, denn das alles sind nur Zahlen. Wenn ich 1000 Posts habe, habe ich 1000 Posts. Die kann ich zählen oder vom Rechner zählen lassen, aber daran gibt es nicht das geringste zu deuteln. Mit Karma und Rep-Power funktioniert es ähnlich.
Die spannendere Frage ist: Was sagen diese Zahlen aus? Hat jemand mit mehr Posts auch grundsätzlich mehr Ahnung als jemand mit wenig Posts? Natürlich nicht, weil es zwischen "Postingzahl" und "Fachkompetenz" keinen direkten Zusammenhang gibt. Man kann natürlich immer Beispiele dafür finden - aber genau so leicht auch welche dagegen. Hier einen Zusammenhang zu suchen ist absurd. Genauso gut könntest du bei Keyboards versuchen, aus der Tastenzahl eine Aussage über die Klangqualität abzuleiten.
Schwierig heißt auch nicht unmöglich.
Es könnte aber "praktisch unmöglich" heißen, wenn man den zeitlichen und finanziellen Aufwand, die erforderliche technische Expertise usw. berücksichtigt. Erschreckend viele Dinge sind nicht prinzipiell unmöglich - aber eben doch praktisch unmöglich.
Nein, mal ernsthaft. Wenn ich ein Handy kaufe, möchte ich wissen, auf welchen Geräte die aktuelle Android Version schon läuft. Für mich ist das ein Kaufkriterium. Wenn ich einen Monitor kaufe, möchte ich wissen, wie die Schaltzeiten sind - ein Kriterium für Spieler.
Klar, kein Problem. Objektives Kriterium, es ist einfach eine Zahl. Punkt, fertig, aus, keine Diskussion. Solche Kriterien lassen sich ohne Probleme eindeutig definieren und die Ergebnisse natürlich dann auch in Testberichten verwenden.
Wenn ich wissen will, in welchen Instrumenten generell interessante Orgelsounds vorhanden sein könnten, wäre dies ein Kriterium usw.
Und das ist eben
kein objektives Kriterium. Was "interessante Orgelsounds" sind bestimmt jeder für sich selbst, denn, das steckt schon im Wort, es kommt dabei auf die Interessen (d.h. den Geschmack) der jeweiligen Person an. Mich interessieren vielleicht Hammond-Sounds, dich vielleicht Sakralorgel-Sounds. Das ist doch genau der Unterschied!
Es ist für mich ein Filterkriterium für eine Produktdatenbank.
Klar, das hätten wir alle gern. Eine Google-Suche für Instrumente, in die wir nur ein paar Stichwörter oder Kriterien hineingeben, und unten fällt das für uns perfekte Instrument heraus. Die nächste Forderung ist dann, dass man überhaupt keine Eingaben mehr brauchen soll, die Suche soll "einfach das anzeigen, was der Kunde will". Da wird's dann langsam esoterisch...
Man könnte dann auch in diesem Post direkt schreiben, hier hörst Du den Ton C von dem Instrumt X im Vergleich mit den Instrumenten Z und Y und für Deine Anforderung (z.B. Kirchenmusik) kannst Du Dir jetzt besser vorstellen wie das klingen würde.
Also ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich kann mir aus einem Einzelton eines Instrumentes üblicherweise nicht vorstellen, wie es im richtigen Spiel klingt. Ein oder wenige Einzeltöne vereinfachen die weitreichenden Möglichkeiten, die man mit einem Instrument hat, einfach viel zu sehr, als dass man daraus noch eine nennenswerte Information ziehen könnte. Ein und das selbe Instrument kann doch schon völlig unterschiedlich klingen, wenn es nur anders gespielt wird - und da haben wir mit verschiedenen Sounds sowie der Soundbearbeitung, also zwei ganz wesentlichen, grundlegenden Features heutiger Keyboards, noch überhaupt nicht angefangen.