Skalen und Tonartbestimmen für Solos

  • Ersteller headstone
  • Erstellt am
headstone
headstone
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.12.18
Registriert
23.10.09
Beiträge
60
Kekse
0
hallo liebe Gemeinde :)

ich versteh nicht ganz wie man mit dem Quintenzirkel auf die Richtige Tonart bzw. Skala für Solos (theoretisch) kommt.

Ich versuch es mal anders an einem Beispiel aus zu drücken.

Nehmen wir ein/zwei Songs von ACDC.

Highway to Hell:

Das Lied besteht grob gesagt aus 4 Akkorden:

A D/F# G E

das Solo in diesem Lied wird ja auf der A-Moll Pentatonik gespielt. -> Also sollte das lied doch dann in C Dur sein?

Wenn ich mir den Quintenzirkel ansehe denke ich (durch die Akkorde) dass das Lied in A-Dur geschrieben ist und somit eine F#-Moll Pentatonik benutzt werden soll?

Hoff ihr könnt mir das ein bisschen näher bringen!

Liebe Grüße
stone
 
Eigenschaft
 
Das Lied IST in A-Dur. Dennoch kann man die A-Moll-Pentatonik als Improvisationsmaterial benutzen, weil die Reibung zwischen der Mollterz in der Improvisationsskala und der Durterz in der begleitenden Harmonie als Spannungsfaktor benutzt werden kann. Genausogut kann man auch die A-Blues-Skala verwenden (von der die Moll-Penta ja nur ein Ausschnitt ist).

Nebenbei: Die Pentatonik ist nicht das Ein und Alles. Ich persönlich halte mich erstmal eher an die Akkord-Drei- und Vierklänge und fülle die Lücken je nach Geschmack/Bedarf/Laune aus. Das Resultat sind alle möglichen Skalen, deren Namen man nicht wissen muß, um sie zu verwenden. Aber die Konzentration auf die Akkordtöne fördert ungemein das allgemeine musikalische Verständnis und Gehör.

LG - Thomas
 
Tschuldige aber mit den "Akkord -Drei und Vierklängen" meinst du was genau? :mad:

Also kann man auch einen Schnellen Improvisierten Lauf mit A-Dur oder F#-Moll Tonleiter spielen oder? Oder wäre das wegen dem Quintenzirkel genau die selben Töne??

Ich geb mir wirklich mühe es zu verstehn :(
 
Ich meine, ein Akkord ist in seiner Basisversion entweder ein Dreiklang (C-Dur, Akkordtöne c, e, g) oder ein Vierklang (C7, Akkordtöne c,e,g,b).

Solange der entsprechende Akkord jetzt klingt, versucht man, den Fokus auf die jeweiligen Akkordtöne zu legen. Dein Ohr wird Dich (hoffentlich) dabei leiten, einen Akkordton mit dem nächsten zu verbinden und so die Lücken dazwischen auszufüllen. Das kannst Du dann noch mit Approach-Tönen (chromatische Annäherung) ergänzen und verfeinern, und hast schon einmal ein hübsches Ton-Vokabular für eine Improvisation beisammen, ohne dabei an Skalen denken zu müssen und zu sollen.

Thomas
 
Hallo,
seit zig Jahren spiele ich Tasteninstrumente und Gitarre und kann auch einigermaßen improvisieren.
Nie im Leben bin ich auf die Idee gekommen, mir Gedanken über die "F#-Moll Pentatonik" zu machen.

Ich kann nur den Vorschlag von turko zu 100 % unterschreiben: Die akkordeigenen Töne benutzen und sich
zwischendurch "durchschummeln" nach Gehör.
Ein gewisses Grundwissen in Harmonielehre ist sicher sehr nützlich. Ich kenne aber auch Leute, die besser
spielen und improvisieren können als z.B. ich und kaum davon Ahnung haben. = probieren statt studieren !
 
...das Solo in diesem Lied wird ja auf der A-Moll Pentatonik gespielt.
Das Solo stellt vor allem lang ausgehaltene Akkordtöne heraus, damit passiert im Solo weitgehend das, was turko beschreibt.

Tschuldige aber mit den "Akkord -Drei und Vierklängen" meinst du was genau?....Ich geb mir wirklich mühe es zu verstehn
Ok, wenn Du etwas mehr Durchblick suchst, kommst Du um die Beschäftigung mit einigen musiktheoretischen Grundbegriffen nicht herum.
Einen einfachen Einstieg bieten online z.B. http://musicians-place.de

Ich kenne aber auch Leute, die besser spielen und improvisieren können als z.B. ich und kaum davon Ahnung haben
In der Rock und Pop-Musik war das früher sicherlich der Normalfall, belegt von ABBA bis ZZTop.

Bei Gitarristen scheint das "sich selber beibringen" immer noch extrem verbreitet zu sein, obwohl es längst verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten für den musikalischen Nachwuchs gibt.
Dazugekommen sind viele weiterführende Ausbildungsstätten einschließlich einigen Musikhochschulen, an denen sich ein Angebot mit Schwerpunkt Rock & Pop etabliert hat sowie öffentliche und private Institute, die ausdrücklich darauf spezialisiert sind.

Allein durch Wissen über Musik (und Improvisation) wird man noch kein Stück zum besseren Musiker.
Meines Erachtens fällt aber eine Weiterentwicklung dadurch leichter, weil man sich mit anderen Musikern sprachlich besser austauschen, das eigene Wissen und Können leichter sortieren, Lücken benennen bzw. Ziele genauer bestimmen und Tips z.B. aus diesem Forumsbereich problemlos verarbeiten kann.

Gruß Claus
 
Naja ... auf Deutsch nicht .... :)
 
Hi ;)

Sorry - war da wohl auf 'International' kalibriert... *hmpf :redface:
 
Sie könnten sich aber auch wirklich endlich einmal einigen ... diese dauernde (vor allem GEDANKLICHE) Doppelgleisigkeit ist auf Dauer schon nervig ...
Man sollte allen Ernstes einmal erwägen, eine großangelegte Bewegung ins Leben zu rufen, nur mit dem Zweck, die deutsche Ausdrucksweise entweder im deutsprachigen Raum als Standard zu definieren, oder aber gleich zu eliminieren und sich mit dem Rest der Welt zu synchronisieren.

:)

Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Das ist vermutlich das meist diskutierte Thema im Sub. Ein Standard wäre gar nicht so einfach und auch im Thread wird er nicht benutzt.
Es ist auch nicht "international", die Tonbezeichnung "B" statt "H" zu schreiben. Denn "H" oder "Si" wären auch ganz schön "international". :D
http://de.wikipedia.org/wiki/Anderssprachige_Tonbezeichnungen

Verwechslungsgefahr besteht in musikalischen Zusammenhängen eigentlich kaum und schaut man in Lehrwerke, finden sich dort immmer wieder Fehler mit wesentlich größerem Verwirrungspotential.

Gruß Claus
 
Sie könnten sich aber auch wirklich endlich einmal einigen ... diese dauernde (vor allem GEDANKLICHE) Doppelgleisigkeit ist auf Dauer schon nervig ...
Man sollte allen Ernstes einmal erwägen, eine großangelegte Bewegung ins Leben zu rufen, nur mit dem Zweck, die deutsche Ausdrucksweise entweder im deutsprachigen Raum als Standard zu definieren, oder aber gleich zu eliminieren und sich mit dem Rest der Welt zu synchronisieren.

:)

Thomas

Das Problem liegt weder im "H" noch im "Bb" oder "Bes", sondern ausschließlich im "B". Weil B eben musikhistorisch - und das kann niemand mehr aus der Welt schaffen - für das um einen Halbton abgesenkte H steht. Also kann ein Kompromiss nur so aussehen:

Die "Deutschen" lassen das B fallen (und schreiben künftig entweder "Hes", "Bes" oder '"Bb") und die "Angelsachsen" machen es genauso und übernehmen das "H" für ihr B - können aber das "Bb" beibehalten. Damit wären die Unklarheiten beseitigt :)

Wenn dann irgendwo steht BWV Nr. XXXX, B-moll - dann weiß / wüsste jeder, dass "B" hier eine historische Bezeichnung ist - und für "Hes" bzw. "Bb" steht.

Das wäre die Lösung. Jede andere "Variante" würde die Missveständlichkeit nicht aus der Welt räumen - wäre sinnlos.
 
Hallo habe nochmals eine frage zu einem Lied. Und zwar handelt es sich um I dont want to change the world von Ozzy.

Bei diesem Lied wird im

Vers: A - C - D

Refrain A - D/F# - G

gespielt.

Soweit ich das richtig sehen kann, wird das Solo in Amoll gespielt . Aber wie kommt man darauf das man es in A-Moll spielt.

ausserdem gegen ende des solos kommt ein schneller lauf (habe diesen mal kopiert)

e|--------------------------------------------------------|
B|----------------------------------------------8b(full)--|
G|--------------5(PH)~--------------7-7-8-9-7-------------|
D|--5-6-7-5-6-7--------7-8-9-7-8-9------------9-----------|
A|--------------------------------------------------------|
E|--------------------------------------------------------|


e|--------------------------------------------------------|
B|----------11b-----------14b-----------------------------|
G|--10-9-8------12-11-10----------16b--21T--4p2p0h2-------|
D|--------------------------------------------------------|
A|--------------------------------------------------------|
E|--------------------------------------------------------|

lediglich ist das tab nicht so perfekt wie der junge herr in diesem youtube video

http://www.youtube.com/watch?v=ioADJizMoZE


das was ich meine beginnt bei 2:09 und endet bei 2:15


vielen lieben dank Jungs!!!


Schönen abend noch :)
 
ich versteh nicht ganz wie man mit dem Quintenzirkel auf die Richtige Tonart bzw. Skala für Solos (theoretisch) kommt.
ganz grundsätzlich: ich bin der meinung, die richtige tonart ermittelt man nicht per quintenzirkel oder theorie, sondern man hört sie raus.
das hat nichts mit theorie-verweigerung zu tun, sondern damit, dass das, was man hört, oft nicht zur theorie "passt", aber trotzdem stimmt,
und gerade, wenn's nicht 100% mit der (theoretischen) erwartung übereinstimmt, wirds ja erst interessant.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich kann dazu dieses kostenlose Ebook von der Seite Pianobreaks empfehlen. Da steht sehr gut erklärt, wie man zu einem Akkord die Skala findet, insbesondere für Moll-Akkorde ("The Order of Sharps and Flats").

Beispiele:
- ich hab die Beispiele aufgrund von Fehlern erstmal entfernt, danke für den Hinweis -
 
Zuletzt bearbeitet:
- D-7 (D-Minor 7 oder Des-Sept-Akkord)

Dein Beitrag enthält etliche Ungereimtheiten:
Dm7 = D F A C
Db7 = Db F Ab Cb (Db=Des, Cb ist enharmonisch B, B=dt. H)
Für C wird dieser Fehler wiederholt.

Kreuze und b neutralisieren sich (für Moll-Akkorde immer 2b dazu)
Um das nachvollziehen zu können, würde ich gerne ein Notenbeispiel von dir sehen.

C Dur: keine Vorzeichen
C-Moll: 3 b-Vorzeichen, Paralleltonart Eb-Dur
D-Dur: 2 Kreuze
D-Moll: 1 b-Vorzeichen, Paralleltonart F-Dur

2 b dazu => Wir haben 2b => Reihenfolge von B/# Reihenfolge von B/# = BEADGCF => Skala CDEbFGABbC
Diese Herleitung ist mir ein Rätsel.
Die Skala am Ende ist jedenfalls C dorisch, der zweite Modus von Bb-Dur.
Und was willst Du daran erläutern?
Das PDF habe ich mir noch nicht durchgelesen. Es gibt z.B. das Aebersold Jazz Handbook, wenn man den Stoff auf Englisch versteht, deutschsprachige Quellen wurden im Thread bereits genannt.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Aufklärung. Da war ich wohl etwas zu schludrig und hab Fehler bei der Übersetzung gemacht.
Es geht in dem PDF um Major- und Minor-7 Akkorde. Da steht auch im PDF "C minor 7th scale (dorian)", wie du richtig erkannt hast.

What I mean is that our C minor 7th scale, with 2 flats, is actually the exact same scale as a Bb major scale

Vielleicht am besten selber mal durchlesen und mein Beispiel erstmal vergessen. Werds aber nochmal korrigieren. :gutenmorgen:
 
Oder mit anderen Worten ...

Dorisch ist der zweite Modus von Ionisch ...

Wie man es "traditionell" ausdrücken würde ... ich sehe da keine wesentliche didaktische Verbesserung oder Erleichterung/Vereinfachung... :)
Aber alles, was irgendwem hilft, besser durchzublicken, ist begrüßenswert.


Thomas
 
Dorisch ist der zweite Modus von Ionisch ...
...ich sehe da keine wesentliche didaktische Verbesserung oder Erleichterung/Vereinfachung. :D

Dorisch als zweiten Modus von Dur herzuleiten finde ich im funktionsharmonischen Zusammenhang naheliegender.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Im funktionsharmonischen Zusammenhang schon. Aber wo doch so viele ganz in die Welt der Kirchentonarten (und Ton-LEITERN) eintauchen möchten ... da ist wieder Ionisch als Bezugsebene logischer.
Ist aber auch egal. Das wäre ein Streit um des Kaisers Bart. Mag das jeder sehen, wie er will ...

LG - Thomas
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben