Sooo, hat ein wenig gedauert, aber dann jetzt auch mal ein Rückblick von meiner Seite aus:
Zunächst: Viiiiiielen Dank an Martin für die Organisation und dass er diese Tour möglich gemacht hat!
Ferner: Viiiiiielen Dank an die Jungs von Bosch/Dynacord/Evoice. Ich möchte kurz erwähnen, dass hier für uns ein ziemlicher Aufwand getrieben wurde!
Viele Leute des Teams haben sich Zeit für uns genommen. Es wurde richtig Geld in die Hand genommen um uns unterzubringen und zu verköstigen. Ich persönlich fand schon das ziemlich... ja beeindruckend ist vielleicht nicht ganz das richtige wort aber auf jeden fall ne echt dolle Sache!
Nun zum Eigentlichen:
Anders als einige andere hatte ich (zumindest am gleichen Tag) keine lange Anfahrt hinter mir.
Da wir zu zweit waren (Freundin und ich) und wir bis Straubing ca. 600km hätten fahren müssen, sind bereits Freitags losgefahren und haben dann einen kleinen Kurzurlaub in Deutschlands Süden gemacht.
Dementsprechend kamen wir recht entspannt nach einer halben Stunde Autofahrt an. Der Empfang war wirklich nett und ich habe etlich Gesichter wiedererkannt, die ich auf diversen anderen Veranstaltungen schonmal gesehen hatte mit mienem üblichen Problem: Wie ordne ich Namen den Gesichtern zu
Nach 1-2 kalten Getränken (im übrigen sehr passend, denn irgendwie wars warm) wurden wir dann im Vorführraum begrüßt und es folgte die obligatorische Vorstellrunde, wo ich dann doch mal wieder ein paar Gesichter zuordnen konnte.
Was mich überraschte: Haufenweise Elektrotechniker (wie ich auch)
Es wurden kurz die Firmen Dynacord, Electro-Voice und auch der Dachkonzern Bosch vorgestellt, was ich insofern wissenswert fand, als dass man hier eine Idee bekam welche "Verstrickungen" es unter diesen Firmen gibt. Was nicht uninteressant zu erfahren, warum beispielsweise MIDAS nicht mehr zur Gruppe gehört.
Was mich persönlich etwas wunderte ist, dass Dynacord gerade beim "großen Besteck" offensichtlich sehr aktiv ist, was ich nie so wahrgenommen habe. Dass zum Beispiel die Sting Tour, von der der DVD Mitschnitt aus Berlin ist mit Dynacord absolviert wurde wusste ich nicht und spricht ja durchaus für die Qualität des Materials.
Ich persönlich hatte zu Dynacord nie einen besonderen Draht. Ich kannte die Sachen primär "aus Erzählungen von früher"
. Mich wundert (wie viele andere auch) der "fehlende" Ruf der Marke. Es ist (so empfinde ich das zumindest) nicht so, dass Dynacord einen schlechten Ruf hätte, sondern die Marke taucht im Grunde einfach selten auf.
Interessant fand ich darüber hinaus die konträren Ansätze von Dynacord und Evoice bezüglich "Innenleben". Dynacord hat offenbar sehr ausgeklügelte SChutzschaltungen für ihre Hochtöner, so dass sie bei starker Belastung statt abzubrennen einfach erstmal gedämpft werden. Der schaltungstechnische Aufwand ist da nicht ohne (man konnte mal solche Weichen begucken, da ist allehand Zeug drauf). Netterweise wurde auch das Prinzip erläutert und die Idee schien mir doch sehr pfiffig zu sein! Kurzum:
Meiner Meinung sind das durchdachte Produkte und da sitzen Leute mit KnowHow hinter und keiner "der da mal irgendwas zusammenstrickt".
Das ist für mich insofern interessant (bzw. wichtig), als dass ich dann Produkte anders sehe: Würde ich jetzt bspw, eine Dynacordbox hören, die mir so gar nicht zusagt, wäre der erste Gedanke nicht mehr "is doof" sondern "gefällt mir nicht, aber die haben sich dabei schon was gedacht, also: qualitativ hochwertig, aber halt nicht meins".
Das ist für mich eine der wichtigsten Erkenntnisse der Tour gewesen.
Ich gebe zu: ich verliere gerade die Struktur, also zurück zum Ablauf:
Nach der Vorstellung der Firmen gabs eine kleine Akustikeinführung. Das war insofern gut, als dass hier erstmal gewisse Grundbegrifflichkeiten geklärt wurden, so dass man danach eine gemeinsame Kommunikationseben hatte
Damit war der inhaltliche Teil des ersten Tages auch schon durch!
Am zweiten Tag gabs dann die lang ersehnte Werksführung. Ich persönlich bin ein "wenig industriell geprägter Mensch". Umso mehr musste ich irgendwie innerlich lachen: Ich studier derzeit Elektrotechnik und musste mir da auch eine Vorlesung "Qualitätssicherungssysteme" anhören. Lustig für mich war das insofern, als dass ich damals in der Vorlesung dachte: "Alter: sowas macht doch keiner" (von wegen Normen, Prozesse etc...).... und: DOCH! Genau so wirds offensichtlich in der ernsthaften Industrie gemacht.... Fand ich schon krass wie da an Produktionsprozessen herumoptimiert wird.
Ich muss zwar gestehen, dass mir das immer etwas Bauchschmerzen bereitet, aber das ist eine persönliche Macke
Zuletzt ging es dann in die Testhalle. Dort waren bereits einige Systeme aufgebaut, die wir probehören durfen. Ferner konnte man hier auch das ein oder andere Wort mit den Entwicklern wechseln. Das war insofern interessant als dass die Jungs recht auskunftsfreudig waren und durchaus auch etliche erklärende Worte parat hatten. Also der Teil hat mir wirklich was gebracht und ich habe wirklich dazugelernt.
Zu den Systemen will ich gar nicht groß was sagen!
Mein persänliches Highlight kam ganz zum Schluss zwischen Tür und Angel. Ich vermute viele haben das gar nicht mitbekommen und ich vermute es hätte auch wenige so beeindruckt wie mich!
Folgendes Szenario: Ein unscheinbarer 2HE-Amp stand auf nem Tisch. Angeschlossen ein Satz Halogen(?)-Strahler (egal irgendwas leuchtendes jedenfall). Der Betreffende Amp war eine Class H Endstufe. Für die technisch interessierten: Class H ist ein schaltungskonzept, bei dem man so round-about einen Wirkungsgrad von uuuungefähr 80%, will sagen: 10W rein, 8W raus.
So... dieser Amp wurde nun also angeworfen... auf dem Display konnte man die Stromaufnahme des Verstärkers ablesen. Testsignal war ein 50Hz Sinus.
und dann wurde hochgefahren. Schließlich zog der Verstärker über 30A aus dem Netz (man beachte: ca. 6,Xkw) und zwar über mehrere Minuten.
DAS war mal ein Dauerlasttest. Es hat mich schon deshalb schwer beeindruckt, da der Amp mit 5kw Ausgangsleistung verkauft wird und hier konnte man sehen, dass dieser Wert sowasvon langzeittauglich ist und Dynacord hier extrem "konservativ" rechnet.
Das war für mich der ausschlagegebende Punkt vertrauen in Dynacorddatenblätter zu bekommen. Momentan wird ja auf dem Markt "gelogen" ohne Ende. Auch hier konnte meiner Meinung nach Dynacord durch Ehrlichkeit punkten.
Also für mich als Hobbytonmensch war das schon ne krasse nummer. Andere Amps wären wahrscheinlich einfach verdampft!
Ja... das war das dann auch
Alles in allem:
Danke nochmal an alle Beteiligten!
Viele Grüße
Alex (der jetzt Sheldon heißt, weil er seine Freundin dabei hatte... die jetzt Penny heißt... für Leonnard bin ich zu groß ^^)
P.S.
Eine Sache, die ich total lieb fand: Meine Freundin und ich sind Vegetarier, was aber vorher nicht bekannt war und man entschuldigte sich zig mal dafür, dass man das nicht berücksichtigt hätte.... das fand ich total lieb, zumal es für uns überhaupt kein Problem war... Will sagen: Man war vor Ort wirklich sehr bemüht, dass es allen gut ging!
In diesem Sinne: Danke nochmal