Saitenaufziehen und Setup - entscheidende Tricks

  • Ersteller smartin
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Grundsätzlich guter Beitrag weil man immer etwas lernen kann, aber auch hier sehe ich es nicht einmal im Ansatz so wie du.
ich bin gitarrentechniker, ich arbeite als gitarrentechniker und das eben zu 99% live. Ich besitze Auch Instrumente von 100€ bis 5.000€ und egal ob bei Kundeninstrumenten oder privat, ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Hals erst Stunden nach dem einstellen an die richtige Position bewegt.
Noch mehr würde mich jedoch interessieren wie du nachweisen kannst, dass die Veränderung der halskrümmung nach einigen Wochen auf den halsstab zurück zu führen ist und nicht auf die Umgebung?
ich habe keine ahnung wie oft ich es schon erlebt habe, dass nur durch die Wärme auf der bühne sich die Krümmung des Halses ändert. Das hat aber primär mit dem Zug der saiten zu tun, der sich eben durch die Wärme auch ändert. Das alles passiert jedoch in so kleinen Bereichen, dass es keine Rolle spielt, da holz sehr gut isoliert und sich kaum verzieht bei Einwirkung von wärme.
somit ist eigentlich, bei jeder Reaktion, auf eine Änderung der Luftfeuchtigkeit zu schließen und so im umkehrschluss auf eine Änderung der holzfeuchte.
ich habe eigene Instrumente die trotz Winter und Sommer noch die gleiche Einstellung haben wie vor 10 Jahren und das ohne, dass ich etwas tun musste. Es ist nur etwas pflege notwendig.
viel mehr sorgen würde mir jedoch der halswinkel von dem A-Bass machen. Wenn ich mir ansehen wie hoch der Steg ist und das bei einem optimal eingestellten Instrument, würde ich mal behaupten der ist leicht daneben. So kann der Tonabnehmer seine voll Wirkung nicht entfalten, da er zu wenig druckt bekommt und das noch bei der Konstruktion.
des Weiterren sollte man den Sattel gleich richtig feilen, dann muss man hier auch nicht irgendetwas wegdrücken.
 
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Der gute alte Hebelvorschneider geht durch Saiten wie Butter
Anhang anzeigen 337191
ohne Frage...

IMG_0516.jpg

das ist mein Patent! Schneidet dünnere Drähte... auch bis in kleine Zwischenräume. Für alle, die gerade keinen Seitenschneider zur Hand haben. Funktioniert wirklich.
 
des Weiterren sollte man den Sattel gleich richtig feilen, dann muss man hier auch nicht irgendetwas wegdrücken.
...und da geht nur mit viel Übung, bzw. wenn man in einem Bereich von Zehntel Millimetern liegt. Kannst dir schonmal 'ne Sammlung Rohlinge zum lernen zulegen.
 
ich habe eigene Instrumente die trotz Winter und Sommer noch die gleiche Einstellung haben wie vor 10 Jahren und das ohne, dass ich etwas tun musste. Es ist nur etwas pflege notwendig.
Diesen Satz möchte ich nochmal ganz deutlich unterstreichen!

Ansonsten sind die hier geposteten Tipps wirklich gut. Und natürlich gibt es verschiedene Wege die nach Rom führen ;) Wenn am Ende die Saiten drauf sind, das Instrument nicht beschädigt, man selbst nicht verletzt ist und die Stimmung im vertretbaren Rahmen stabil bleibt, dann hat man schon mal viel gewonnen :)
 
Werd ich eigentlich gesteinigt, wenn ich die "Schlaufe" aka "Trick-Knoten" auch bei den Bass-Saiten mache?

Nö, das kannst Du schon machen.

ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Hals erst Stunden nach dem einstellen an die richtige Position bewegt.

Wie intensiv hast Du darauf geachtet?! ;)

Noch mehr würde mich jedoch interessieren wie du nachweisen kannst, dass die Veränderung der halskrümmung nach einigen Wochen auf den halsstab zurück zu führen ist und nicht auf die Umgebung?

Nicht nach einigen Wochen, sondern BIS ZU einer Woche - meist jedoch nach ein paar Stunden. Wie? Indem sie in meiner Werkstatt steht und sich nach Verstellen der Halskrümmung ändert. In einer Werkstatt gibt es auch diverse Messmittel und nicht nur Augenmaß. Das kann man dann ganz wunderbar mit Messwerten belegen.
Du bist herzlich eingeladen mal einen Feinzeiger zu benutzen - auch wenn das eher den bekannten Kanonen auf Spatzen entspricht.

somit ist eigentlich, bei jeder Reaktion, auf eine Änderung der Luftfeuchtigkeit zu schließen und so im umkehrschluss auf eine Änderung der holzfeuchte.

Nein.... Eine mechanische Krafteinwirkung kann beim Holz ebenfalls nachwirken. Auch bei konstanter Temparatur/Luftfeuchte.

ich habe keine ahnung wie oft ich es schon erlebt habe, dass nur durch die Wärme auf der bühne sich die Krümmung des Halses ändert. Das hat aber primär mit dem Zug der saiten zu tun, der sich eben durch die Wärme auch ändert.

Hat da etwa der Backliner wieder kurz vorher dran rumgedreht?! :bang: - Das tut man nicht! :rulez:

Das stimmt nämlich nicht, denn wie der Statler bereits sagte ändert sich dann auch die Stimmung bzw. wird das durch Nachstimmen wieder ausgeglichen.

Übrigens ist der gemittelte Längenausdehnungskoeffizient von Holz wesentlich geringer als der von Metallen - d.h. die Wärme der Bühne führt eher dazu, dass sich die Saiten stärker ausdehnen als der Hals und die Spannung damit reduziert wird. Beim Nachstimmen wird die Ursprüngliche Spannung und damit die Halskrümmung wieder hergestellt. Sollte dies nicht der Fall sein, hast Du als Backliner leider einen Fehler gemacht ;)

Ich kann Dir folgendes Schriftstück zu Grundlagen der technischen Eigenschaften von Holz empfehlen:
http://www.ostfalia.de/export/sites/default/de/ifvm/download/FoLue/Dokumente_WK/werkstoff_holz.pdf



des Weiterren sollte man den Sattel gleich richtig feilen, dann muss man hier auch nicht irgendetwas wegdrücken.

Tja... Wenn man nichts wegdrückt, macht mans eben falsch. Man sieht auf dem Bild ja wohl eindeutig, dass die Saite aufgrund ihres Durchmessers einen Biegeradius wirft. Der muss eben verkleinert werden. Das hat absolut nichts mit dem Sattel an sich zu tun, sondern mit Physik. Der Sattel ist wie er sein muss.


Grundsätzlich guter Beitrag weil man immer etwas lernen kann, aber auch hier sehe ich es nicht einmal im Ansatz so wie du.
ich bin gitarrentechniker...

Tja... Das unterscheidet euch "Techniker" nunmal von uns Gitarrenbauern. Ich bin vollständig beratungsresistent gegen Deine Ansichten, denn sie basieren (laut Deinen eigenen Aussagen) leider NUR auf dem ewigen Grundsatz: "Das hab ich schon immer so gemacht" und haben leider selten technisch korrekten Background.

Und diese Tatsache beinhaltet zumindest folgende Möglichkeit: "das hab ich schon immer falsch gemacht".

Wenns doch geklappt hat, hast Du vielleicht nur Glück gehabt - oder in DEINEM Spezialfall ist immer alles Ideal. Diese Tips hier sind Lehrbuchgrundlage und werden auch in anderen Lehrbüchern gelehrt (Dan Erlewine oder mein Namensfetter Martin Koch). Ich denke nicht, dass Du dich dann mit halbgaren Erfahrungswerten über ausgebildete Ingenieure, Meister und Lehrbuchautoren hinwegsetzen solltest ;)

Aber es ist ja nichts Neues, dass Du mir (und anderen) gerne wiedersprichst - auch wenn die Gegenargumente meist leicht zu wiederlegen sind :p

Am Ende ist das alles eine Frage des persönlichen Anspruchs an das Instrument. Das mag jeder anders handhaben wollen - falsch sind meine Hinweise deshalb aber noch lange nicht.


viel mehr sorgen würde mir jedoch der halswinkel von dem A-Bass machen. Wenn ich mir ansehen wie hoch der Steg ist und das bei einem optimal eingestellten Instrument, würde ich mal behaupten der ist leicht daneben. So kann der Tonabnehmer seine voll Wirkung nicht entfalten, da er zu wenig druckt bekommt und das noch bei der Konstruktion.

Na jetzt driften wir aber in Unfug ab...

1. Wie siehst Du denn bei diesen kleinen Bildern den Halswinkel?! Der ist wie er sein soll...
2. Der Steg ist so hoch, wie er bei einem Akustikbass von Hohner nunmal ist - ich sag nur Factory Specs...
3. Der Tonabnehmer ist IM Steg... je höher der Steg, desto mehr Druck bekommt der Piezoabnehmer ;)

Das ist übrigens ein ganz wunderbarer Akustikbass-Steg, den Hohner da verbaut hat. Darüber kann man nicht meckern, wenn man weiß worum es gehen soll.


da holz sehr gut isoliert und sich kaum verzieht bei Einwirkung von wärme.

Ui ui ui ui ui.... jetzt wirds aber gefährlich....

Weißt Du, wie man Holz dauerhaft verbiegt?! Mit Wärme!!!

Schneller gehts natürlich in Kombination mit Dampf bzw. Feuchtigkeit - die dient aber nur zum schnellen Transport der Wärme ins Holzinnere bzw. wird durch Behandlung mit heißem Wasserdampf das Lignin im Holz aufgeweicht, so dass sich die Holzzellen leichter gegeneinander verschieben lassen. Verbiegen wird das Holz jedoch die Wärme, nicht das Wasser.

Aber Du hast schon recht, dass eine Bühne dafür eher nicht reicht.


PS: Wenn ich es richtig verstanden habe, bist Du auch nicht Techniker, sondern Backliner?! Der Instrumententechniker hat eine Ausbildung als Grundlage - auch wenn es das inzwischen schon für Backliner gibt.
 
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Schöner Thread - ein kleiner Hinweis von mir:
Wer sich nicht traut, die Saiten nach "oben" zu ziehen, kann das gewünschte Ziel auch durch intensive Bendings (mach ich immer im 12. Bund) erreichen. Jede Saite ordentlich durchbenden, nachstimmen, wieder benden... so lange, bis sich die Klampfe duchs Bending nicht mehr verstimmt.
 
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Wer sich nicht traut, die Saiten nach "oben" zu ziehen, kann das gewünschte Ziel auch durch intensive Bendings...
So mache ich das auch :) Das hat auch nichts mit sich nicht trauen die Saiten nach oben zu ziehen zu tun, sondern vielmehr damit, dass bei dieser Methode zum einen gewährleistet ist, dass die Saiten ihre maximale Schwingungsfähigkeit erhalten und zum anderen eine individuelle Anpassung der Saiten an die eigene Spielart stattffindet. Die Gitarre ist und bleibt ruckzuck in Tune.
 
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.....vor allem ist diese Methode nicht so sehr davon abhängig, dass man den "richtigen" Dehnungsgrad erwischt.
 
Was mich beim Thema Saiten aufziehen noch interessieren würde, was ich auch schon seit längerem bei meinen Gitarren mit Floyd Rose mache: Ich ziehe die Saite erst durch die Mechanik und spanne das Ende im Floyd Rose ein (natürlich gekürzt, sonst wickel ich mich ja dumm und dämlich), sodass das Ball End oben an der Mechanik hängt und die Saite somit, sobald etwas Spannung da ist, sehr fest sitzt. Da mach ich dann auch meistens eine Umdrehung drauf und die Saite ist gestimmt.
Ist das irgendwie schädlich für die Mechanik (glaube ich eher weniger) oder sind die Saiten quasi in eine Richtung konzipiert, sodass z.B. das Ende mit Ball End etwas stärker ist, um den Zug am Steg besser aushalten zu können oder sowas?

Ich hab bisher nie Probleme damit gehabt, hab aber noch nie davon gelesen, dass jemand so verfährt.
 
Mach ich seit Jahr und Tag auch so dass ich eine Wickelung über und eine unter die durchgeführte Saite mache. Funzt supppa... Knoten mach ich allerdings nicht. Hält bei mir auch ohne...
 
Was mich beim Thema Saiten aufziehen noch interessieren würde, was ich auch schon seit längerem bei meinen Gitarren mit Floyd Rose mache: Ich ziehe die Saite erst durch die Mechanik und spanne das Ende im Floyd Rose ein (natürlich gekürzt, sonst wickel ich mich ja dumm und dämlich), sodass das Ball End oben an der Mechanik hängt und die Saite somit, sobald etwas Spannung da ist, sehr fest sitzt. Da mach ich dann auch meistens eine Umdrehung drauf und die Saite ist gestimmt.
Ist das irgendwie schädlich für die Mechanik (glaube ich eher weniger) oder sind die Saiten quasi in eine Richtung konzipiert, sodass z.B. das Ende mit Ball End etwas stärker ist, um den Zug am Steg besser aushalten zu können oder sowas?

Ich hab bisher nie Probleme damit gehabt, hab aber noch nie davon gelesen, dass jemand so verfährt.
schädlich für die Mechanik oder Saite ist es nicht, aber es sieht halt einfach scheisse aus :p

Knoten oder Schlaufe mache ich auch nicht mehr, war mir beim aufspannen immer zu umständlich und sah mir an der Mechanik zu unruhig aus, ausserdem habe ich mir damit schon so einige Kratzer in die Kopfplatte gemacht (aber Übung maht den Meister), mittlerweile mache ich auch die Fixierung mit einer Umwicklung oben und anschliessend einer Umwicklung unterhalb

und bei Schlitzemechaniken ziehe ich die Saite bis zur übernächsten Mechanik, knipse sie ab, biege den letzten halben zentimeter der Saite etwas um, stecke sie in das Loch. knicke sie gleich am Schlitz um, und wickle sie mit einer Saitenkurbel unter Zug der Saite stramm auf, danach auf Grundstimmung bringen, ein paar mal fest dehnen, wieder stimmen, einmal noch dehnen, nachstimmen und fertig :)
Bei den hohen E und B-Saiten kann man ruhig noch einen cm dranhängen, falls man Angst hat das einem die Saite rausflutscht

JT_SC_10.jpg
 
Was ist das für ein Headstock?
Sieht geil aus
 
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Du hast wohl beim kopieren vom Link ein Bild zum Thema Latenztests erwischt.
 
Hammer Teil!
 
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Ich hab mal eine Frage zu Mechaniken.
Ich liebe die geschlitzten Mechaniken. Man kann die Saiten sehr einfach aufziehen und sie halten gut.
Ich habe allerdings auch gitarren, deren Mechaniken nur ein Loch haben. Haben die irgend einen Vorteil? Ich konnte bislang noch keinen erkennen. Hab ich da was übersehen?
 
Haben die irgend einen Vorteil? Ich konnte bislang noch keinen erkennen. Hab ich da was übersehen?

Das ist eine gute Frage.... Nein ich denke das ist einfach nur moderner und einfacher herzustellen. Ich stimme Dir vollständig zu, allerdings sind die modernen Lock-Mechaniken leider nicht mit Schlitz herstellbar. Wenn man sich aber zum Beispiel Hersteller wie Duesenberg ansieht, kann man sehen wie gut sich das Schlitz-Prinzip auch auf moderne Bauteile projezieren lässt.
 

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