[Software] Grindmachine - Metalamp-Suite

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Grindmachine
Grindmachine ist ein Gitarrenplugin für Windoof und MÄCK (danke Ratzepuh) als 32bit und 64 bit VST, AU und RTAS…seht selbst: http://www.audio-assault.com/product/grindmachine
Eine Standalone ist auch schon angekündigt.
Es richtet sich ausschließlich an die härtere Fraktion und bietet keine Clean oder Crunch-Amps. Richtig gelesen: kein Clean oder Crunch. Also für alle, die das interessiert: ab hier lohnt es sich kaum weiterzulesen… ;)

Features
Aktuell gibt es 12 Amps und 20 "dynamische" Cabs sowie die "Djent Box". Generell noch einen Input und Volume Regler, Highpass und Lowpass und ein Gate. Für ein 30$ (je nach Kurs zwischen 22 und 24 Euro) Plugin eigentlich schon beachtlich. Die Oberfläche ist nett und übersichtlich gestaltet, die Amps wählt man aus einem Drop-Down Menü aus (bild), d.h. keine Animationen oder dergleichen. Hinter den Namen verbergen sich bestimmte Vorbilder, welche sich spätestens an Hand der Optik gut erkennen lassen. Bei den Cabs ist es nicht immer ganz so klar, was da Pate gestanden hat. Alle Amps haben exakt dieselben Regler (Gain, Bass, Mid, Treble, Depth und Presence), was etwas seltsam ist, da z.B. der Rectifier ja doch den ein oder anderen Schalter mehr hat.
Es gibt keinerlei mitgelieferte Presets außer des beim Starten aufgerufene, d.h. beim Modellwechsel wechselt das Cab nicht automatisch und auch der EQ bleibt exakt gleich - heutzutage eigentlich eher außergewöhnlich. Nicht unbedingt unpraktisch, weil so wenigstens mal 1:1 verglichen werden kann, aber deutet schon etwas an, was später noch klarer wird.

Sound
Und hier geht's seltsam weiter: im Grunde klingen die Amps irgendwie immer ein bisschen ähnlich. Aber zunächst mal die Listen: Animal, Raptor, Blade, Thrash, Devil, Power, DMall, Uber, Rebel, Viper, Bulldog und 3130 stellen die Amps dar, Annihilator, Attitude, Classic, Crusher, Destroyer, Fancy, Fatboy, Fighter, HiTech, Honker, Nasty, Ribbon, Serpant, Sharp, Sharper, Smasher, Spanky, Squacker, Thrasher und White die Cabs. Während bei den Amps das Design wechselt und somit, wie gesagt, darüber gut ersichtlich wird, welches Original sich dort versteckt, passiert optisch beim Cab-Wechsel nichts. Das ist auch deshalb doof, weil man immer erst schauen muss, was man da nun eingestellt hat.
Weil nun was auf die Ohren immer besser ist als schnödes Geschreibe von dicken Mitten und tighten Bässen, habe ich wie beim Blackstar-Review alles durchprobiert. Diesmal allerdings immer mit derselben DI-Spur, so dass die Ergebnisse vergleichbar sind. Möglichst kurz gehalten mit Palm-Mutes und auch schnellem Picking auf den blanken Saiten. Shredden kann ich nicht, aber das Anschlagsgeräusch hört man ja auch so - es sind halt "normale" Soundschnipsel, keine perfekt sauber eingespielte Songs. Beim IR-Video habe ich versucht eine allgemein bekannte Box mit allgemein bekannten Mikrofonen zu nehmen, so dass man ungefähr abschätzen kann, was da los ist.
Amps mit dem eigenen Annihilator-Cab

Amps mit RedWirez IR (Marshall 4x12 V30, SM57 CapEdge 1in, U87 Cone 2in)

Viper Amp mit wechselnder Cab-Simulation

Gesamtpaket als Download (die einzelnen Audio-Dateien gezipt):
https://drive.google.com/file/d/0BzOfUkecQ3vvZVJfWWd6R1hsVjA/edit?usp=sharing
Beim Grindmachine internen Soundangebot herrscht deutlich mehr Vielfalt als wenn man die Amps durch die externen IRs jagt. Wer die Spuren mit derselben IR als Cab hört, bemerkt schnell, dass die reine Zerrcharakteristik immer identisch ist, lediglich immer wieder wie mit anderem Pre-EQ-Setting. Dabei habe ich bewusst an den Reglern gar nichts geändert, um die Sound"unterschiede" zu zeigen.
Der EQ ist mittelmäßig effizient, bei einigen Modellen mehr, bei anderen weniger. Die Potis interagieren dabei eigentlich gar nicht miteinander. Man kann den Eindruck bekommen, dass nur die jeweiligen Frequenzbereiche ein- und ausgeblendet werden. Die DjentBox ist, bzw. wäre gerne, so eine Art Tubescreamer, allerdings hebt sie relativ stark das Anschlagsgeräusch hervor und der "Djent-Regler" kann das Signal auch stark aufklaren. Die genaue Funktionsweise habe ich noch nicht durchschaut - ich finde sie für meine Zwecke allerdings nicht als hilfreich, da manche Amps sehr quäkig damit rüberkommen. Außerdem habe ich keine 7- oder gar 8-Saiter (letztere kann ich anatomisch absolut nicht benutzen, erstere nur mit dünnen Hälsen) für welche dieses Tool wohl eigentlich eingebaut wurde.

Nun mag man sich fragen: wieso schreibt der Kerl ein Review über ein 30$ Plugin, welches er dann nur relativ kritisch bewertet? Ist er sauer über das rausgeschmissene Geld? Hat er das vielleicht geschenkt bekommen und verdient mit?
Nein, der eigentliche Nutzen des Plugins erschließt sich einfach erst im Mix. Ohne weiteres Rumfummeln mit EQ und Comp hat man einen sehr brauchbaren modernen Metalsound, mit einem Plugin mit extrem geringer CPU-Auslastung (trotz 12 Instanzen von Grindmachine hatte Studio One (v2.6.2, sollte die aktuellste sein) nur 2%). Das hilft vor allem beim Zusammenbasteln eines Songs, ehe man die finalen Sounds draufschiebt. Und bei zwei Songs durfte Grindmachine bisher sogar mit zum Anfetten dabei bleiben. Es hat den Vorteil generell sehr sauber zu klingen - ohne wie üblich den Tubescreamer dazwischenschalten zu müssen, wodurch auch immer ein bisschen Schub auf der Strecke bleibt. Und ich meine damit nicht den Bass-Anteil des Schubs sondern einfach dieses subtilere Volumen, das runtergestimmte Gitarren mit sich bringen. Um mal halb zu hören, was ich meine:
SIEHE BEITRAG N#2, nur 3 Vids pro Post erlaubt ;)
Weil ich auch keinen weiteren Beitrag erstellen kann erstmal der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=yrLfXi7jos0
Drei Spuren, 95L der Viper, 95R Animal, Mitte Blade. Drop-D
Kein Bass, aber sind halt mehrere Spuren gell ;)

Fazit
Das Fazit fällt also durchaus gemischt aus. Für den Songwriting-Prozess direkt in der DAW (mache ich mittlerweile doch ganz gerne) sehr gut geeignet, insbesondere auf Grund der sehr niedrigen CPU-Load. Zum Unterfüttern auch. Als alleiniges Tool sicherlich auch nicht schlecht, allerdings doch eher unflexibel und mit weniger Substanz als man auf den ersten Blick vielleicht glaubt (für meinen Geschmack). Ich war also etwas enttäuscht von meinem Kauf, da es eben nicht wirklich 10 bzw. in der aktuellen Version 12 Amps sind, sondern im Endeffekt einer mit jeweils leicht geändertem EQ - zumindest hört es sich über externe Cabinet-Simulationen sehr stark so an. Vor allem der Rectifier fällt hier sehr negativ auf, da dessen Klang-Charakteristik für meinen Geschmack gar nicht getroffen wurde - und auch die Modi fehlen.
Allerdings tun die 30$ nicht wirklich weh, wenn man am Ende etwas trotzdem Nutzbares bekommt. Wem das Plugin sicherlich helfen würde: Recording-Anfängern aus dem Metal-Bereich. Nehmen wir mal an, dass diese wissen, dass man die Mitten nicht ganz rausdreht (also beim Standard-Preset wieder etwas reindrehen muss…), so bekommt man damit schon was "fetteres" raus, also bspw. mit den LePou-Plugins. Diese sind zwar vom rein technischen Aspekt haushoch überlegen (und bei mir dann später im Einsatz), aber brauchen eben auch mehr Tweaking und Ahnung von dem, was man tut.

Wer gerne seine eigenen Aufnahmen mal durch das Plugin jagen will: PN schicken, mir die Spuren zukommen lassen und idealerweise gewünschte Settings dazuschreiben.
 
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Danke für das kritische Review, eine Anmerkung hab ich jedoch. Die Software ist nicht für IOS (iPhone/iPad), sondern für den Mac.
 
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Interessant zu wissen ist auch, dass es eine voll funktionsfähige Demo mit 2 Amps kostenlos zum Download gibt.
Und für Bass bietet Audio Assault den Bass Grinder an. Auch davon gibt es eine Demo.
 

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