Ich habe spontan keine Auflistung dazu zur Hand, aber um mal ein paar der häufigsten Begriffe (vereinfacht) zu erklären:
Synthesizer-Typen:
Analog - die Ursprungsform des Synthesizers. Hier wird der Klang mit meist spannungsgesteuerten Bauteilen im Inneren erzeugt. In den frühen Tagen verstimmten sich diese Geräte allerdings auch leicht und Polyphonie war lange Zeit ein Wunschtraum. In den späten 70ern und frühen 80ern gab es dann polyphone Analog-Synths, diese kamen aber mit dem Aufkommen von digitalen Synthesizern, die damals mehr leisten konnten und realistischer klangen, wieder aus der Mode. In den 90ern stieg die Nachfrage nach analogen Geräten allerdings wieder, was dazu führte, dass selbst heute noch einige Geräte auf dem Gebrauchtmarkt leicht mittlere vierstellige Summen erzielen.
Der Nachteil ist, dass ihre Klangmöglichkeiten meistens eher simpel sind. Akustische Instrumente (Klaviere, Streicher, Bläser etc.) lassen sich damit in der Regel nur annähernd nachahmen, realistisch wird es kaum klingen.
Zudem ist die Polyphonie oft begrenzt. Nur wenige aktuelle Analog-Synths sind überhaupt polyphon und diese können meist nur 4 oder 8 Stimmen.
Nichtsdestotrotz wird analogen Synths ein fetter Sound nachgesagt, was sie besonders für Bass- und Lead-Sounds beliebt macht, die auch monophon funktionieren.
Digital - in den 80er Jahren sind digitale Synthesizer aufgekommen, bei denen der Sound nicht physisch erzeugt, sondern von einem kleinen Computer berechnet wird. Dadurch konnte man Sounds (für damalige Verhältnisse) wesentlich realistischer hinbekommen, auch das exakte Programmieren und Speichern von Parametern wurde möglich. Digitale Synths wurden in den 80ern als moderner und technisch überlegen angesehen, so dass sie die analogen Synths verdrängten. Auch heute noch sind die meisten Synthesizer digital, da dadurch eine Vielzahl von Sounds möglich ist, die analoge Synths nach wie vor nicht können. Zudem wurde es durch immer schnellere Computer, billigeren Speicher etc. relativ günstig, digitale und immer leistungsfähigere Synths zu bauen. Auch Effekte, die mit analoger Technik wesentlich mehr Platz und Geld verbrauchen würden, lassen sich mit digitaler Technik relativ leicht erzeugen und sind so nahezu immer auf moderneren Digitalsynths zu finden.
Gerade bei Bandkeyboardern, die eine Fülle von Sounds brauchen, sind digitale Synths recht häufig zu sehen.
Als Nachteil wird digitalen Synths öfters ein "kälterer" Klang nachgesagt als analogen Synths, da die Klangerzeugung relativ berechenbar ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich das allerdings durchaus gebessert.
Virtuell-analog - Mitte der 90er kamen virtuell-analoge Synths auf. Das sind im Grunde genommen digitale Synths, die versuchen, den Klang von analogen Synthesizern zu erreichen, indem sie ihren Aufbau und ihre Eigenheiten nachahmen. So verbinden sie einen analog-ähnlichen Klang mit den Vorteilen von digitalen Synths (erhöhte Polyphonie, niedriger Preis, häufig eine Effektsektion etc.). Nachteil ist, dass sie meistens - wie ihre analogen Vorbilder - keine akustischen Instrumente realistisch nachahmen können.
Auch wird öfters behauptet, sie klingen nicht ganz so "warm" und "fett" wie richtige analoge Synths. Vielleicht schaffen sie es nicht, 100% so zu klingen, aber auch mit 90%+ lassen sich noch beachtliche Sounds erzeugen.
Technische Limits bei der Klangerzeugung
Monophon - der Synthesizer ist einstimmig, kann also immer nur eine Note gleichzeitig spielen. Wird eine zweite Note gespielt, so verstummt die erste. Typisch für einen Großteil der analogen Synthesizer.
Polyphon - der Synthesizer ist mehrstimmig, kann also mehrere Noten gleichzeitig und unabhängig voneinander wiedergeben. In der Praxis können das je nach Gerät 2 bis 200+ Stimmen sein.
Monotimbral - der Synthesizer kann - unabhängig von seiner Polyphonie - immer nur eine Klangfarbe gleichzeitig spielen. Beispielsweise einen Bass-Sound
oder einen Streicher-Sound
oder ein Klavier…
Multitimbral - der Synthesizer kann mehrere Klangfarben gleichzeitig spielen. Zum Beispiel eine Synth-Fläche kombiniert mit einem Klaviersound (Layer) oder ein Bass-Sound für die linke Hälfte der Tastatur und einen Lead-Sound für die rechte Hälfte (Split).
Spielhilfen
Aftertouch - eine spezielle Funktion einiger Tastaturen. Wird eine Taste ganz durchgedrückt (tiefer, als man es zum Spielen einer Note bräuchte), so sendet die Tastatur einen bestimmten Befehl. Dieser kann zum Beispiel dafür verwendet werden, die Tonhöhe zu verändern oder den Klang heller/dunkler zu machen.
Arpeggiator - eine Funktion, die aus den gedrückten Tasten bestimmte Muster errechnet, die das Gerät dann abspielt. Greift man beispielsweise einen C-Dur-Akkord und der Arpeggiator steht auf einem Aufwärts-Muster, so spielt er die Töne C-E-G immer wieder als Arpeggio, bis die Tasten losgelassen werden.
Sequencer - ursprünglich ein eigenes Gerät, heute aber in einige Synths eingebaut. Es gibt dem Spieler die Möglichkeit, am Gerät eine Reihe von Noten einzugeben, die dann wiedergegeben werden kann, ohne dass man sie selbst spielen muss.
Pitch- und Mod(ulation)-Wheel - zwei Räder, mit denen man sein Spiel abwechslungsleicher gestalten kann. Das Pitch-Wheel ermöglicht es, die Tonhöhe des derzeit gespielten Tons zu erhöhen bzw. zu senken (Pitch-Bend). Das Modwheel wird häufig benutzt, um Vibrato hinzuzufügen, kann bei vielen Synthesizern aber so programmiert werden, dass es auch andere Parameter steuert.
Protokolle/Anschlüsse
MIDI - ein Übertragungsprotokoll, das die meisten Synthesizer heutzutage nutzen. Es überträgt digitale Informationen (beispielsweise Tonhöhe, Tonlänge, Anschlagsstärke, Status des Sustain-Pedals, Programmwechsel und andere Kontrollbefehle), die sich durch Tastatur oder Drehregler steuern lassen. Diese Informationen werden dann von einem Synthesizer ausgewertet und steuern seine Klangerzeugung. Ein Midi-
In-Anschluss bedeutet, dass der Synthesizer MIDI-Befehle empfangen kann, ein Midi-
Out-Anschluss bedeutet, dass er welche senden kann. Signale, die an einem Midi-
Thru-Anschluss anliegen, werden unbearbeitet zum Midi-
Out weitergesendet. Gerade in Setups mit mehreren Keyboards oder im Studio ist der Einsatz von MIDI äußerst praktisch.
USB - manche neuere Synthesizer bieten auch einen USB-Anschluss, über den man am Computer Zugriff auf bestimmte Dinge hat. Häufig lassen sich dort die Sounds editieren und verwalten, manche Geräte ermöglichen es sogar, über USB den Sound des Geräts aufzuzeichnen (meist als "USB-Audio-Interface" gekennzeichnet).
Sonstiges
Patches - Ein Patch ist ein fertiger Sound. Die meisten Synths heutzutage haben Speicherplatz für Patches, nicht selten mehrere hundert, so dass man seine Kreationen abspeichern und später wieder aufrufen kann. Um die Möglichkeiten eines Geräts zu zeigen, haben die meisten Hersteller schon ab Werk einige Patches mit ihren Sounds belegt, diese werden als (Factory) Presets bezeichnet.
Vocoder - manche Geräte haben einen eingebauten Vocoder an Bord. Bei diesem wird ein externes Signal, häufig eine Stimme, mit der Klangerzeugung des Synthesizers kombiniert, wodurch man dem Signal eine andere Tonhöhe und einen synthetischen Charakter aufzwingen kann. Wird relativ häufig dazu benutzt, "Roboterstimmen" alá Kraftwerk und Daft Punk zu erzeugen.
Effekte - die meisten Synths haben heutzutage eine eingebaute Effektsektion, die meist am Ende der Klangerzeugung steht. Kompressor, Equalizer, Verzerrer, Chorus, Phaser, Delay, Reverb…richtig verwendet lässt sich der Sound damit dezent bis übertrieben beeinflussen.
Das dürften erstmal ein paar der am häufigsten verwendeten Begriffe in den Produktbeschreibungen sein.