Solid Body Bass einschwingen - Wissenschaft, Mythologie oder Schöpfung?

ich hab sogar meine Möbel einschwingen lassen, die klirren jetzt schön geschmeidig zum Takt :D
 
Manche mag das Thema amüsieren , andere nehmen es ernst. Fakt ist es gibt keine Messungen usw. die das belegen können ob Einschwingen was bringt. Ich glaube daran da es etwas bringt aus folgendem Grund. Ich hab mir im September 2013 einen Sandberg California Nighthawk TM neu gekauft und von Anfang an Elixier Nanoweb Stahlsaiten aufgezogen. Da ich von diesem Bass von Anfang an schwer begeistert war und ich keinen meiner anderen Bässe (Ibanez SR500BM und Fender Modern Player Jazzbass) gespielt habe , wurde der Sandberg täglich ca. Stunden im Schnitt gespielt und ich hab dabei festgestellt das er nichtmehr so klingt wie am ersten Tag. Saiten habe ich nun den 3en Satz drauf. Er klingt nun viel ausgewogener ,wärmer und zugleich fetter und mitöerweile ändert er den klang nichtmehr so drastisch das man es merkt. Natürlich habe ich auch ein wenig mit den Tonabnehmern , Saitenlage usw. experimentiert aber auch danach als ich mein Setup hatte hat sich der Klang noch verändert. Vielleicht bilde ich mir das auch ein aber ich denke schon das Einschwingen etwas bringt. Nur 500- 800 Euro fürs Einschwingen zu bezahlen finde ich dann doch etwas teuer, da schwinge ich ihn lieber selbst in Ruhe ein ;) .
 
Auch wenn es für Gitarren und Bässe keinen Nachweis für die Möglichkeit der Einflussnahme auf den Klang durch Einschwingen oder andere Methoden wie Cryo Tuning gibt, mag man doch beachten, dass etwa im Hifibereich keine Zweifel daran bestehen, dass Speaker eingespielt besser klingen als fabrikneu. In der Industrie werden Metallteile durch Erhitzen und Abkühlen behandelt, um deren Eigenschaften zu verändern. Andere Instrumente, etwa das Klavier, werden mit zunehmendem Alter nicht besser, sondern irgendwann unbespielbar.

Problematisch bei der Beurteilung der Veränderung bleibt die fehlende Vergleichbarkeit. Man schafft es eben nicht, die selben Bedingungen beim 2. Hören noch einmal zu schaffen und möglicher Weise schlägt einem auch der Wunsch, der Vater des Gedanken ist, ein Schnippchen.

Ich behaupte aber auch, dass niemand in der Lage ist, beim Kauf eines Instruments und dem Probespielen im Laden alle Facetten des Instruments zu erfassen und so sicher beurteilen kann, ob es das eine richtige Instrument ist, dies ergibt sich erst mit zunehmender Spieldauer.

Für mich gibt es aufgrund meiner Erfahrung die nachgewiesene Möglichkeit, den Bass durch Einschwingen zu verbessern bzw. Im Sound zu verändern und ich bin wirklich froh um diese Erfahrung, die mich auch zu der Erkenntnis gebracht hat, lieber gute Qualität auf dem Gebrauchtmarkt zu kaufen, als in neue Instrumente zu investieren, nur weil sie dann eben neu und noch ungespielt sind.
 
... Da ich von diesem Bass von Anfang an schwer begeistert war und ich keinen meiner anderen Bässe (Ibanez SR500BM und Fender Modern Player Jazzbass) gespielt habe , wurde der Sandberg täglich ca. Stunden im Schnitt gespielt und ich hab dabei festgestellt das er nichtmehr so klingt wie am ersten Tag...
der ganz normale Effekt des 'Einspielens' des Spielers durch Gewöhnung, Routine und besseres Kennenlernen des Instruments
(wird auch im Akustik-Gitarrenbereich gern drauf verwiesen)

weil es so drastisch ist, nehme ich mal ein Beispiel von dort, meine EKO P2 Baujahr um 1960
die ist geschunden bis zum Deckenriss und war praktisch unspielbar, als sie ankam
niemand würde nach 'Anspielen' auch nur einen Pfifferling auf das Ding geben...
ich habe 2 'gute' Akustikgitarren, also machte es mir nichts aus und im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, was ihr 'liegt'
inzwischen gibt sie recht brauchbare Töne von sich, aber nur wenn man sich 100% auf sie einstellt
(man muss die schon ein wenig rausquälen, aber das weiss ein Hörer ja nicht - letztlic zählt nur das Ergebnis) :D

cheers, Tom
 
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die Ansichten eines Verkäufers und noch dazu auf dem Verkaufskanal des Hauses ?
ich bitte dich... ;)

cheers, Tom
 
die Ansichten eines Verkäufers und noch dazu auf dem Verkaufskanal des Hauses ?
ich bitte dich... ;)

cheers, Tom

Session bietet diese Leistung selbst nicht an, außerdem geht es nicht nur um das gesprochene Wort, sondern auch das Hören. Zumindest ist es eine Meinung zu dem Thema und ich meine nicht, dass man dieser blind folgen sollte. Ich wollte nur aufzeigen, welche Ansätze es gibt - dies ist ja die Frage in diesem Thread.
 
Jetzt wird es unterhaltsam. Der Spin-off von dem hier jetzt im Bassfachsub. :mampf:

Edit: Zweiter, zu lange gebraucht um den Thread für den Link wiederzufinden. :cool:
 
Ein anderer Ansatz wäre z. B. dass sich der Spieler mit der Zeit immer besser auf das Instrument und dessen Eingenschaften und Eigenarten einstellt. Es wird also nicht das Instrument besser, sondern der Spieler ist besser in der Lage dem Instrument einen besseren Klang zu entlocken.



:D

Fakt ist: BEIDES stimmt: der Löffel (also der Bass) verbiegt sich und der Spieler ebenfalls.
 
Warum nimmt man nich einfach mal einen Bass, oder einen Hals meinetwegen, vermisst diesen Modal, bestimmt also Eigenformen, Eigenfrequenzen und die dazugehörigen Dämpfungen, und schwingt ihn danach ein. Nun müsste man die Messung wiederholen und hat dann schwarz auf Weiß, ob sich was getan hat.
Das wären ein Paar Arbeitstage.

Wenn mir jemand den Einschwingspaß zahlt mache ich das.
 
die Sache ist natürlich auch ein wenig geschmacksabhängig...
aber das, was für mich einen 'guten Bass' ausmacht, lässt sich mit Sicherheit nicht mal eben so 'vermessen'
zudem ist das trivial erscheinende System Body-Hals-Brücke-Saiten-PU in seiner Reaktion äusserst komplex

ich habe mal einen Bass aus ungeliebten Teilen zusammengeschraubt, um ihn zu verkaufen...
dann nur aus Neugier Saiten aufgezogen, die ich normalerweise im Leben nicht mit dem verbauten PU eingesetzt hätte
das Ergebnis war ein super-Gesamtpaket :eek:
ein E-Bass ist keine Orgel, er braucht kein Sustain bis ultimo - er braucht 'punch'
und selbiger ergibt sich dadurch, dass bestimmte Frequenzen mit ganz unterschiedlichen Zeiten ein- und ausschwingen

cheers, Tom
 
Warum nimmt man nich einfach mal einen Bass, oder einen Hals meinetwegen, vermisst diesen Modal, bestimmt also Eigenformen, Eigenfrequenzen und die dazugehörigen Dämpfungen, und schwingt ihn danach ein. Nun müsste man die Messung wiederholen und hat dann schwarz auf Weiß, ob sich was getan hat.
Das wären ein Paar Arbeitstage.

Wenn mir jemand den Einschwingspaß zahlt mache ich das.

Man müsste ja erst mal einen neuen Bass kaufen, der dazu am Besten Nitro oder Wachs Finish hat, dabei möglichst einen einteiligen, nicht geleimten Hals ohne Graphitstäbe. Auch die Saiten dürften in der Rüttelphase nicht genutzt werden. das Raumklima dürfte auch nicht verändert werden.
das dürfte schwierig werden.
Dann noch die nächste Frage. Wenn ein bass sich durch das Einschwingen verändert, wer sagt mir, dass er sich auch verbessert?

Wenn Stars über ihre alten Instrumente reden, die sie erworben haben geht es eigentlich nicht um den Begriff Eingeschwungen.
Sting mag an seinem Bass den Umstand, dass der durch sein hohes Alter Narben des Lebens trägt, wie er selbst auch.
Paul McCartney besitzt den Kontrabass vom Elvis Bassisten Bill Black, auch hier wo man meint es könnte doch eher wegen des Einschwingens sein geht es mehr um den besitz eines Instrumentes eines großen Vorbildes.
Neil Young, der die Gitarre von Hank Willimans besitzt behauptet: Das beeinflusst mein Spiel.

Aber wir kaufen alte Instrumente wegen des Eingeschwungen seins.


...
 
und wie elend muss sich James Jamerson mit einem praktisch neuen 57er und später 62er Preci gefühlt haben :gruebel:
der Bass-Sound der Generationen geprägt hat - nur ein Abklatsch seiner selbst durch falsch behandeltes Holz...

cheers, Tom
 
Berechtigter Einwand, ich habe mich auch schon gefragt, wie wohl Pearly Gates geklungen hat, als sie neu war. Die erste Aufnahme ist ja schon 10 Jahre nach der Herstellung.

Man kann aber auch die alten Bässe und Gitarren nicht mit neuen, auch nicht Customshops vergleichen. Heute werden die Hölzer immer künstlich getrocknet und die Teile mit cnc Fräsen hergestellt, Pickups auf Maschinen gewickelt und völlig anders lackiert, auch die heutigen Nitrolacke.

Ich glaube, dass alle Komponenten den Sound mitprägen, so dass man mit heutige Neuinstrumente auch nicht den Sound der alten aus den 50ern und 60ern erhält, den sie hatten, als sie neu waren.

Und schließlich muss man auch berücksichtigen, dass die Stars von früher ihr Instrument meist täglich viele Stunden gespielt haben und auch nicht auf viele verschiedene Instrumente zuruckgegriffen haben. James Jammerson und Paul McCartney haben täglich Stunden auf ihrem Bass gespielt, da braucht es dann nach einem Jahr auch kein Einschwingen mehr.
 
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es ist imho eine Masche um Geld zu verdienen ... ok - stinkt nicht :p
oder um (möglicherweise) Mängel im Material, sprich abgelagertes Holz etc zu kompensieren
ich hab mir mal das Holz eines guten 70er Precis genau angesehen (hatte Bild und Ton des Instruments)
dann hab' ich einfach einen Mexicaner von Ende 90 gekauft, der dem möglichst ähnlich sah
und siehe da: vintage Ton ... :D
(zumindest in für mich ausreichendem Masse)

cheers, Tom
 
Bei Jamerson ist es zudem noch so, dass auch er weniger auf ein Einschwingen gegeben hat sondern eher auf den Dreck seines scheinbar nie gereinigten Instruments. Von ihm stammt ja der Spruch: The dirt keeps the funk. ;)

Abgesehen vom möglichen Einschwingen waren andere Veränderungen am Jamerson Bass gravierender. Musiker, die ihn mal in die Hand nehmen konnten haben später berichtet, dass der Bass wegen seines verzogenen Halses unbespielbar sei. Also der, der den geklaut hat hatte wohl nicht viel gewonnen. :D

Vintage Sound: Das kann man schon ganz gut hinbekommen wenn man Bass, Saiten Pickup und Amp in die passende Konstellation bringt.
Je älter die Musik, desto weniger Effekte waren darin vorhanden und daher ist es aus meiner Sicht auch viel einfacher den Sound zu reproduzieren.

Custom Shop Bässe muss man hier wieder eine Sonderstellung einräumen. Sie werden zwar optisch in die Vintage Ecke getrieben aber man setzt hier doch auf modernere Maßstäbe die auch Sound beeinflussend sind. So bekommen sie meist einen ultra leichten Korpus und Quatersawn Hälse.

Hier habe ich mich auch immer gefragt ob sich ein Ultraleicht Korpus leichter frei schwingen würde als ein höher verdichteter.
 

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