Also grundsätzlich gehören die Bassfrequenzen dem Basser...
Viele machen den Fehler - gerade im bösen Metalbereich - ihre Mittenregler pauschal auf "Minus 1" zu stellen, weil das zu Hause im stillen Kämmerlein ja toll klingt. Soweit so gut. Aber wenn alles unten rum rührt entsteht dann schnell mal Soundbrei.
Versucht doch einfach mal folgendes (politisch korrekt erklärt):
Versucht, das Schlagzeug entweder am langen Ende oder an der langen Wand des meist rechteckigen Raumes mittig hinzustellen. Den Bass, wenn es möglich ist, den Drums gegenüber. (Es sei denn, der Raum ist eher lang und das Drumset am langen Ende, dann ist es vielleicht besser, ihn in eine Ecke neben die Drums diagonal in den Raum zu richten).
Die Gitarren positioniert man dann in der Form von "Sidefills" so, dass je nachdem, wieviel Gitarre an den Drums gehört werden müssen, man sie in die Richtung dieser dreht, oder davon weg. Wenn Euer Trommler/die Trommlerin generell eher wenig Gitarre hören will, können die Amps gar direkt neben dem Set aufgebaut werden, wie auf einer Bühne auch. Wenn denn nun der Gesang Richtung Trommeln schaut, und ihn in der Form wie die Drums die Monitorboxen anstrahlen, hört der Trommler/die Trommlerin wahrscheinlich eh durch die Übersprechungen vom Gesangsmikro durch die PA etwas Gitarre.
Lasst den Bassmann/die Bassfrau mal einen Sound einstellen, den ihr alle in der Band als geil empfindet. Vielleicht ist das ja zum Beispiel ein Sound wie die Scheibe von Band "X", der sehr tief und fundamental angelegt ist... Das Ganze passt ihr in der Lautstärke im Proberaum an die Drums an, so dass zum einen der Trommler/die Trommlerin den Bass gut hören kann (schliesslich müssen die beiden ja gut harmonieren), der Bass aber nicht zu laut wirkt.
Im Anschluß gesellt/gesellen sich der/die Gitarristen/In hinzu, indem die Amps zuerst einmal mit der Klangregelung Bässe, Mitten und Höhen in der "Mitte", also auf "12 Uhr" eingestellt sind.
Hier kann der Trommler/die Trommlerin versuchen zu kontrollieren, ob bei wechselndem Anspielen von Bass, Gitarre1, Gitarre2, Bass, Gitarre1, Gitarre2, ... die Lautstärkenverhältnisse passen.
Spielt ihr bei 2 Gitarren unterschiedliche Amps - als Beispiel einen 5150 und ´nen 800er Marshall (so sollten die beiden schon von Haus aus unterschiedlich klingen) - versucht ihr nach und nach in den "Gesamtsound" zu drehen, den ihr als gut empfindet.
Wohlgemerkt "Gesamtsound". Das ist nicht unbedingt so, wie man seine Gitarre alleine am liebsten hat.
Sinnig ist hierbei, dass der-/diejenige der/die es lieber mittig mag hier die Präferenzen legt, und wenn Gitarre 2 es lieber scooped mag auch eher die Bässe, bzw. Höhen verstärkt.
Das gilt besonders dann, wenn gar zwei die gleichen Gitarren-Amps sich in der Band befinden. So ergänzen sich die Gitarren besser im Gesamtsound.
Mag der Bass es eher knurrig/mittig, kann eine oder gar beide Gitarren auch weiter runter. Z.B. mittels weit aufgedrehtem Resonanzpoti, bei evtl. gleichzeitig sparsamem Umgang mit dem Bassregler.
So kann man sich den "eigenen Bandsound" schrittweise und unter Vermeidung zu hoher Lautstärken erarbeiten.
Bei uns hat das so ganz gut hingehauen. Das Schöne ist, dass wir alle recht entspannt und "leise" spielen können. Die finalen Einstellungen an den Amps fahren wir meist auch auf der Bühne. Bisher kamen wir auch mit unterschiedlichen FOHs gut auf einen Nenner.