Lackrisse und aging of a Gibson Les Paul Classic

  • Ersteller Burkisan
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Um wenigstens einige natürliche Risse auf die Decke, und womöglich auf die Zargen, vor allem aber auf die Halsrückseite zu bekommen, habe ich die ganze Gitarre mal richtig runtergekühlt.


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Anhang anzeigen 318484 Anhang anzeigen 318486 Trockeneis. Folie in den Koffer, trockeneis rein, Gitarre drauf, Folie drauf, wieder Trockeneis drauf.
24 Stunden bei - 72°C. Zum Schluß ging die Temperatur auf - 62° rauf.

Was hats gebracht? Einige Risse auf den Zargen , vier Risse auf der Decke und haufenweise winzige Sprünge auf der Rückseite.
Am Hals und an der Kopfplatte ist nicht ein einziger Riß entstanden. Der 1990er Lack hat eben Weichmacher.
Dazu kommt noch, daß sich die Risse an den Zargen und auf der Rückseite beim Aufwärmen der Gitarre wieder soweit zusammengezogen haben, daß sie nicht mehr zu sehen sind.
Gelohnt hat sich die ganze Aktion also nicht. Ohne Weichmacher wäre der Lack übersäht mit Rissen und Sprüngen. :(
 
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...heftig, was für ein Aufwand! Aber sehr interessant zu sehen welches Ergebnis hinter der Arbeit steht! THX für die ausführliche Beschreibung und Fotos!:great:
 
Mal ein Gesamteindruck. Ist aber nur probehalber zusammengesteckt, noch nichts verkabelt.

IMG_3998.jpg IMG_4000.jpg IMG_4001.jpg Die Potiknobs haben jetzt auch die richtige Höhe.
Die Rahmen muß ich noch etwas dem Pickguard entsprechend nachgilben.

Übrigens die Wolftones vorher:
IMG_3928.JPG IMG_3930.jpg
Und wenn ich noch genug Kabel finde, ersetze ich auch das Mauskabel des Toggle. Ist ja 'ne Zumutung.
 
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Um wenigstens einige natürliche Risse auf die Decke, und womöglich auf die Zargen, vor allem aber auf die Halsrückseite zu bekommen, habe ich die ganze Gitarre mal richtig runtergekühlt......
Wahnsinn...... :eek:

Ich finde da Ergebnis ja klasse.
Aber ich würde mir wohl Gedanken um "Spätfolgen" machen.
Ist es nicht kritisch, Verleimungen (ich gehe davon aus, das Gibson moderne Leime verwendet. Ich weiß aber von Haut-/Knochen-/Fischblasenleim, daß diese solche Temperaturen nicht mitmachen. Sie brechen schlicht und man kann die verleimten Teile wie bei einem Bausatz auseinandernehmen) solchen Temperaturen auszusetzen?
Ich muß mal Martin anpingen, der kennt sich mit Klebstoffen bestens aus.......
 
Man darf bei solch tiefen Temperaturen die Klebestellen nicht belasten. Der Leim könnte einfach brechen. Ein Fallenlassen der Gitarre könnte tragisch sein.
Aber es gibt keine Spannungen innerhalb der Leimungen selber. Man muß bedenken, daß ein absenken der Temperaturen nichts anderes Bedeutet als Abnahme der Energie (Atomschwingungen).
Viel gefährlicher ist eine Temperaturerhöhung. Die meisten Klebstoffe werden dann weich. Auf diese Art bekommt man auch Hälse bei les Pauls gezogen.

Materialien aber, die bei Normaltemperatur schon unter Spannung stehen, aber elastisch sind(Binding), können bei tiefen Temperaturen ihre Elastizität verlieren und dann brechen.
Dazu gehören Z.Bsp. auch die gebogenen Humbuckerrahmen. Läßt man die drauf beim Einfrieren, ist ein Bruch schon vorprogrammiert.
Leimstellen stehen aber bei Erstellung nie unter Belastung, weil sie zu dem Zeitpunkt flüssig sind.
 
Ach son bissl Tiefkühler und Eisspray ist dabei kein Problem. Diese ganze Cryo-Nummer geht ja auch soweit gut.

Wie Burki schon sagt ist alles ein Problem, was unter Spannung steht. Im Schlimmsten Fall natürlich auch ein Binding-Streifen. Hitze ist ebenfalls tödlich für Leime. Kälte kann für schlechte Knochenleim-Mischungen auch ein Problem werden, aber der wird ja nur noch wenig verwendet und industriell eigentlich garnicht.

Ansonsten ist das harmlos....

Klasse Design Burki, aber so kenn ich Dich ja :great:
 
Mensch Daddy nun mal nicht so mädchenhaftig hier - beim Cryo Tunig geht's bis auf -180°C runter :cool: - -62°C - so what ... :D


Chapeau Burki ! Ich bewundere deinen Einsatz und Experimentierfreude. Lese ich das richtig raus, dass das dein Erstlingswerk in Sachen Lackrisse bei 'ner jungen Paula ist?
Würde es vielleicht etwas bringen, wenn du den Body mit einer dünnen Nitroschicht ohne Weichmacher überlackierst, und sie dann entsprechenden Minusgraden aussetzt?

Weitermachen - sieht echt klasse aus !
 
PS:

Mich würde mal interessieren, ob Du ähnliche klangliche Einflüsse wie bei der Cryo-Behandlung beobachten konntest.
 
Lese ich das richtig raus, dass das dein Erstlingswerk in Sachen Lackrisse bei 'ner jungen Paula ist?
Würde es vielleicht etwas bringen, wenn du den Body mit einer dünnen Nitroschicht ohne Weichmacher überlackierst, und sie dann entsprechenden Minusgraden aussetzt?

Nein, ich habe das schon öfter gemacht. Nur ist eben jede Gitarre anders. Ich hatte schon jüngere, da brauchte man das Reißen nur anstoßen und es ging fast von alleine weiter.
Bei wesentlich älteren ist das auch nicht unbedingt vorhersehbar.
Mir ging es auch nur darum, solche Arbeiten mal zu dokumentieren.

Das mit dem Überlackieren der Decke funktioniert. Nur ist das ein relativ hoher Aufwand. 12 bis 15 Lackschichten sind dann schon erforderlich und selbst weichmacherfreier Lack braucht unter günstigen Bedingungen zwei Monate, bis er soweit ausgehärtet ist.
Und dann besteht immer die Gefahr, daß sich die Lackschichten nicht optimal miteinander verbinden und es zur Blasenbildung kommt.
 
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Der Toggleschalter war mit einem Computerkabel verdrahtet. Mir völlig unverständlich.

Hier mal der Anschluß nach dem 50er Wiring.

IMG_4006.JPG IMG_4007.JPG IMG_4008.JPG

IMG_4012.JPG IMG_4013.JPG IMG_4014.JPG


Die Kopfplatte. Bei der ließ sich mit Tieftemperatur absolut nichts machen.
Um nicht durch das Logo und die Siebdrucklettern schneiden zu müssen, habe ich auf die Oberseite der Kopfplatte einige Lagen Nitrolack gesprüht.
Die Schnitte gehen jetzt nur durch deren Oberfläche.
Die Macken und auch das ausgebrochene Stück Lack befinden sich nur in diesen Lackschichten.
Die Kopfplatte kann also wieder in den ursprüglichen Zustand versetzt werden. Die Kunststoffplatte, die Gibson auf das Mahagoni aufleimt, ist zudem bei der 1990er Classic ziemlich dick.

IMG_3913b.jpg IMG_3916.JPG IMG_3917.JPG
 
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Sag mal, Herr Dernix, willst Du die Gitarre eigentlich wieder haben? Ich habe die heute zusammengesetzt und ca. 3 Stunden gespielt.
Schluchzend habe ich sie gerade wieder weggehangen.

Melancholischer Blues.............heul.gifau man. Die will man nicht mehr hergeben. nea.gif

Dabei habe ich noch einige Ideen, was man noch weiter optimieren könnte.......
 
Hast Du sie vorher auch drei Stunden gespielt und kannst jetzt einen vorher/nacher-Vergleich anstellen?
 
Ca. eine Stunde hatte ich die gespielt, bevor ich sie demontiert habe. Aber dabei achte ich ausführlich auf Schwächen und Stärken und ihre Stimme.

So, heute habe ich noch einige Kleinigkeiten ausgemerzt.
Zunächst hatte ich festgestellt, daß eine der Buchsen für das STP deutlich tiefer eingeschlagen war. Beim Ziehen der Buchsen habe ich bemerkt, daß die viel zu lose saßen.
Außerdem hatte der Massedraht, der mit den Potikörpern verlötet wird, keinen Kontakt mit der Buchse. Der befand sich aufgerollt am Boden der Bohrung.
Ich habe dann aus meiner Sammlung zwei originale Gibsonbuchsen mit 2/10 mm Übermaß rausgesucht und diese eingepreßt. Der Massedraht ist jetzt zwischen Buchse und Holz eingeklemmt.
Und siehe da, es brummt kein Bischen mehr.
Außerdem habe ich die Buchsen auf die korrekte Höhe gesetzt. Das ist, wenn der Rand auf der Außenseite 3/10mm rausschaut und auf der Innenseite 3/10mm versenkt ist.
Dann habe ich noch die beiden Distanzringe, die das STP auf eine bestimmte Höhe halten wenn das Faber Lockingkit verbaut wird, gegen von mir gedrehte Ringe aus hochfestem Alu getauscht.
Diesmal mit der optimalen Höhe für die Bridge.
Die Faberringe sind aus Stahl.
Sämtliche Stahlteile am STP sind für den Klang ziemlich suboptimal. Die originalen STP-Schrauben von Gibson sind leider auch aus Stahl. Sei 's drum, ich habe sie drin gelassen. Besser sind aber die vernickelten Messingschrauben für den Klang. Und ja, das kann man raushören.

Leider ist der Knochensattel in der Kerbe für die A-Saite schon ziemlich runtergearbeitet, eine A-Saite aus einem 09 - 42 Satz schnarrt derbe am 1. Bund. Die E- und A-Saite habe ich wieder aus dem ursprünglichen Satz von Dernix eingebaut. Die restlichen Saiten stammen aus einem gebrauchten Satz Thomastiksaiten. Die sind den vorhandenen D'dario ziemlich weit überlegen.

So, paar Kleinigkeiten sind noch zu machen und dann gibbet noch Abschlußbilder.
 
Ich habe die heute zusammengesetzt und ca. 3 Stunden gespielt.
Schluchzend habe ich sie gerade wieder weggehangen

Jetzt mal ganz ohne Quatsch Burki.... hast Du den Eindruck, dass sie "besser" klingt als vorher?

Ich suche doch schon eine Weile nach der Basis um diesem ganzen überteuerten Cryo-Kram eins auszuwischen :D - Wenn DAS HIER als Kältebehandlung schon reicht, wär das ja Ideal ;)
 
Also besser klingt sie definitiv.
Aber garantiert nicht wegen den Lackrissen.

Folgende klangrelevanten Veränderungen sind gemacht worden:

Austausch der Patentnumber PAFs gegen Wolftone Dr. Vintage und Marshallhead.

Auffütterung der Stehbolzengewinde für die Bridge mit Sekundenkleber und die Stehbolzen mit einem speziellen Werkzeug stramm und bis zum Anschlag eingedreht.

Einpreßbuchsen für STP gegen strammer sitzende ausgetauscht, Ringunterlagen für Lockingsystem aus Alu.

Die Innenwände der Bohrungen für die Mechaniken mit Nitrolack aufgefüttert - die Einpreßbuchsen sind jetzt knackestramm eingepreßt. Die Bohrungen der Befestigungsschrauben der Mechaniken mit Sekundenkleber repariert- auch diese Schrauben ziehen jetzt vernünftig.

Die verbogenen Pickuprahmen getauscht. Die Pickups hängen jetzt in den Federn und klemmen nicht mehr gegen die Schachtwände.


Dieses alleine hat schon deutliche Klangveränderungen gebracht.
 
Mir gehts eher um den klanglichen Einfluss der Kältebehandlung, sofern er denn vorhanden ist...
 
Sag mal, Herr Dernix, willst Du die Gitarre eigentlich wieder haben?
och Burki, so ein olles, verschranztes Dingen ... damit willze doch wo nicht auf Dauer musizieren? Ich nehm sie sehr gern wieder zurück ... und auch erst recht, nachdem ich die neuen Bilder gesehen habe. :hail:

Gruß,
Dietmar
 
Ja ja, irgendwie hatte ich das geahnt.
Dabei hatte sie diese Lücke so schön ausgefüllt:
IMG_4027.jpg

Ich hoffe, ich kann mit neuen Bildern aber noch einen drauf setzen.
 
Ich hoffe, ich kann mit neuen Bildern aber noch einen drauf setzen.
das ist Dir mit Deinem Avatar-Bildchen schon gelungen! :rofl:

Ich könnte Dir im Austausch so etwas anbieten:

1510506_722635137749225_1421547419_n.jpg

Gruß,
Dietmar
 
Hmmm lecker. Da würde ich kein Pickguard drauf machen wollen, denn genau an dieser Stelle wird die Decke interessant.
Was ist das für eine?
 

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