Beispiele für HI-Synthese?

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Hi Leute,
ich besitze einen Korg X50 und im Rahmen meiner MSA-Prüfung setzte ich mich genauer mit ihm auseinander. Er arbeitet mit der HI-Synthese und somit ja auch mit der vom Triton, oder? Ich suche nun nach weiteren Synths (falls vorhanden) die dieselbe Sound-Engine haben und einige Beispiele für Musiker, welche mit dieser arbeiten (bei Wikipedia sind schon Nightwish, Linkin Park und Toto genannt). Eventuell könnt ihr mir ja auch explizit Stücke nennen, da ich für den praktischen Aspekt auch einen ausgewählten Sound basteln soll.
Habe auch schon auf der Korg-Website gestöbert wo ja sehr viele Künstler mit Tritons interviewt worden sind. Leider kann ich daraus aber nicht viel auf Sounds und Songs schließen in denen diese genutzt werden.
Schonmal Danke,
Lukas :)
 
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Äh... Das ist doch die Phantasie-Bezeichnung von KORG für eine subtraktive Synthese mit Samples als/statt Oszillatoren. Nach diesem Prinzip arbeiten Hunderte verschiedene Synthesizer vieler Hersteller, von Casio über Kurzweil bis hin zu Native Instruments. Wenn man sich auf KORG beschränkt: Die M1 (1988) hatte noch niedrigere Sample Rates (irgendwo zwischen 30 und 32 kHz, glaube ich) und Filter ohne Resonanz. Ab 1996 hat man beginnend mit dem Trinity die Sample Rate auf 48 kHz erhöht, und die Filter sind vielseitiger geworden und haben Resonanz-Parameter bekommen. 1999 kam dann die Triton-Familie. Immer noch Dasselbe, nur etwas besser. 2005 hat man im OASYS neben der Sample-basierten Synthese weitere digitale Synthese-Formen integriert. 2011 das Selbe im günstigeren KRONOS. Zwischenzeitlich, also ab 2007 gab es die M3, die zwar auch sample-basiert war, aber mit Radias erweitert werden konnte. Subtraktive Synthese mit Samples gibt/gab es außerdem z.B. von Roland, Yamaha, Alesis, E-mu, Ensoniq usw. KORG hat das nicht erfunden, sondern mit der M1 ein damals sehr erfolgreiches Instrument eingeführt, das die Technologie einigermaßen bezahlbar in einer Music Workstation integriert hat.
 
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HI Synthesizer sind Subtraktive Synthesizer
Nicht ganz: Es ist Sample-Playback mit nachgeschalteter subtraktiver Synthese.
Vereinfacht gesagt gehört "HI-Synthese" von KORG zur Gattung Sample-basierter Synthesizer. Nur ein Teil der Klangerzeugung ist subtraktive Synthese. D.h. die subtraktive Synthese ist dort dem Sample-Playback nachgeschaltet.
 
Genau!
Bloß nicht von diesen Marketing-Begriffen verwirren lassen - die meisten Hersteller nutzen solche Fantasienamen für Standardtechnologie, das heißt aber nicht, daß es sich um eine eigenständige Syntheseform handelt.
Das gleiche hieß bei Korg früher AI2, bei Yamaha erhält man vergleichbares unter dem Namen AWM2, Roland hat keinen speziellen Namen usw... Grundsätzlich läßt es sich unter dem Namen "Subtraktive Synthese (auf Samplebasis)" zusammenfassen, und da gibt es bestimmt 100 vergleichbare Instrumente aller Hersteller.
Es wäre verwirrend, weitere vergleichbare Herstellerspezifische "Engines" oder einzelne Synthesizer zu nennen und auf die jeweiligen Unterschiede einzugehen, zumal die Grenzen fliessend verlaufen (z.B. bei Kurzweil).


Wenn Du wirklich was über Eigenschaften und Bedeutung unterschiedlicher Syntheseformen lernen möchtest, dann informiere Dich über Grundlagen:

- subtraktive Synthese
- additive Synthese
- FM-Synthese
- Sampling

Das wär's fürs erste. Wenn dann noch Zeit und Lust vorhanden ist: eine mögliche weitere Vertiefung wären Syntheseformen, die Mischformen und Erweiterungen der oben genannten sind, aber ich denke, das führt schon zu weit:

- Wavetables
- Wavesequencen
- Vectorsynthese
- (...) ab hier wird's kleinteilig und uninteressant, man könnte die Liste noch weiter fortsetzen.

Eine weitere Betrachtungsweise wäre der Vergleich von analoger und digitaler Klangerzeugung, die Grund-"Ideen" gab's nämlich alle zuerst analog, dann digital und heute ist beides vorhanden und hat unterschiedliche Vor- und Nachteile.
 
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heute ist beides vorhanden und hat unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wobei "analoges Sampling" (-> Mellotron analog) eher in den Hintergrund gerät. ;)

Die additive und FM-Synthese kann man sich anschauen. Physical Modelling wäre auch ein Thema.

Wenn man sich allerdings in erster Linie für Rompler/Sampler interessiert,

dann sind es in erster Linie subtraktive Synthese und Sampling.
 
Hallo Lukas,

Du hattest ja bereits vor einiger Zeit schon diesen Thread zu dem Thema aufgemacht. Da sind die Begriffe "samplebasiert", "subtraktive Synthesearchitektur" etc. ja bereits gefallen, und es wurden einige gute Vorschläge zu dem Thema gemacht.

Ich würde mich an Deiner Stelle auch nicht allzusehr auf die Korg'sche "HI-Synthese" versteifen; denn dieser Marketingbegriff ist nichts, womit sich Korg von anderen Herstellern abhebt (wie bereits erwähnt heißt die äquivalente Architektur z. B. bei Yamaha dann AWM, bei Roland XYZ usw.), oder womit sich ein Song von anderen Songs abhebt, oder warum Künstler XYZ genau ein solches Korg-Gerät verwendet.

Ich würde mich vielmehr auf die Syntheseart (subtraktiv) und ihre Architektur konzentrieren. Da wurde im anderen Thread vorgschlagen, den praktischen Teil am besten an einem Software-Synth auf dem Beamer durchzuführen. Aufgrund Deiner neuen Fragestellung nehme ich aber an, dass das jetzt vom Tisch ist. Wenn ja, wäre mein Vorschlag, anhand des X50 ein oder zwei ganz einfache Sounds während der Prüfung zu programmieren. Wenn das Erstellen dieser Sounds gut eingeübt ist, geht das sehr schnell, und Du kannst während des Programmierens/Erklärens "live" die einzelnen Bausteine der Synthesearchitektur inkl. ihrer klanglichen Auswirkungen dokumentieren.

Hierzu könntest Du mit einem initialisierten Programm und zwei adäquaten Grundwellenformen (Sägezahn, Sinus, Rechteck etc.) anfangen. Diese sind nämlich im Sound-ROM Deines X50 durchaus als Samples vorhanden: In der Voice Name List findest Du auf Seite 28 Saw (Nr. 286), Square (Nr. 295), Sine (Nr. 301) etc...Du könntest also beispielsweise aus zwei Sägezähnen einen weichen Pad-Sound erstellen, indem Du die Wellenformen zunächst leicht gegeneinander verstimmst, dann entsprechend Filter, LFO's, Hüllkurven etc. anwendest (entsprechende Tutorials gibt es im Netz zuhauf). Dabei immer schön die verschiedenen Zwischenschritte/Komponenten erklären und die Veränderung im Sound vorspielen. Wenn Du das vorher gut geübt hast und es schnell geht, schaffst Du vielleicht danach auch noch zum Vergleich einen einfachen Lead-Sound oder ähnliches. Falls Du das beim Üben "live" nicht so schnell hinbekommst, könntest Du die einzelnen Schritte auch vorprogrammieren und diese als Programs in der richtigen Reihenfolge hintereinander auf dem X50 abspeichern.

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Zum Thema Synthese gibt's bei Sound On Sound ein umfangreiches und sehr empfehlenswertes mehrteiliges Tutorial: http://www.soundonsound.com/sos/allsynthsecrets.htm Ist ein Rundumschlag für die subtraktive Synthese (da hatte ich endlich den Ringmodulator verstanden - Spektralbild sei dank), enthält aber auch paar Folgen zur FM-Synthese - richtig lecker mit mathematischen Formeln. Zudem zeigen sie, dass subtraktive Synthese deutlich mehr ist als ein mit LFOs und Hüllkurven garnierter Strang OSC->VCF->VCA.

Bei der Wavetablesynthese fasziniert mich die Entwicklungsgeschichte (und natürlich der markante Klang):
http://wolfgangpalm.com/about/ppg_blogs/
 
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Danke für die vielen ausführlichen Antworten! :)
Mein Vortrag richtet sich tatsächlich speziell auf den Korg X50 als Vertreter der virtuellen subtraktiven Synthesizer und ihrer Klangästhetik aus. Er darf nur 15 Minuten dauern und ich soll zur Hälfte (das Fach ist nämlich Musik/Physik) auf die technischen Vorgänge eingehen und die Unterschiede und die daraus resultierenden Vorteile/Nachteile virtueller gegenüber analoger subtraktiver Synths aufzählen.
Im musikalischen Teil soll ich erklären warum Synthesizer aus der Musik nicht mehr wegzudenken sind (meine ersten Gedanken wären neben dem Klangspektrum noch Kosten und Aufwand??) und anhand eines Positiv-und/oder Negativbeispiels auf die Klangästhetik eingehen und einen Sound so genau wie möglich nachbasteln. Auf was für Synth-Interpreten könnte ein 50-jähriger Musiklehrer denn so abgehen? :D Oder habt ihr ein Lieblingsstück bei dem ihr die Notwendigkeit des Synthesizerparts erklären könntet?
 
Vorteile/Nachteile virtueller gegenüber analoger subtraktiver Synths aufzählen.
Mach lieber digital vs. analog daraus, wenn du diese Abgrenzung haben möchtest. Weil es gibt ja "virtuell analog". Siehe z.B. Access Virus. Das wäre nämlich ein virtuell-analoger (d.h. auch digitaler) subtraktiver Synthesizer. Der X50 ist kein virtuell-analoger, sondern ein Sample-basierter digitaler subtraktiver Synthesizer.

Außerdem sind die Grenzen zwischen analog und digital fließend: Neben rein analogen Synthesizern gibt es z.B. Synthesizer mit analoger Klangerzeugung und digitaler Speicherung der Parameter, oder z.B. auch analoge Synthesizer mit digitalen Oszillatoren, oder digitale Synthesizer mit analogen Filtern usw. Beim X50 ist alles digital bis auf so Sachen wie Stromversorgung und Audioausgang. ;)

Was deinen Musiklehrer angeht: Neben dem Alter wäre noch Musikgeschmack wichtig, wenn du auf seine Präferenzen Rücksicht nehmen möchtest. ;)

Oder habt ihr ein Lieblingsstück bei dem ihr die Notwendigkeit des Synthesizerparts erklären könntet?
Michael Franks "Don't Be Shy" (1985) :rofl:

Würden wahrscheinlich weder der Lehrer noch die Schüler verstehen, warum hier die Synthesizerparts notwendig sind. :p
 
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Mal nachrechnen 2013-50 = 1963. 1963 + 17 = 1980. Der Musiklehrer dürfte die Ausläufer der Discowelle mitgenommen haben und dann die große Synthesizerwelle der 80er.

Allerdings Notwendigkeit von Synthesizerparts... da wird's philosophisch. Nimm ELPs "Lucky Man", Kraftwerk "Autobahn", Switched on Bach von W. Carlos oder die Musik von Modern Talking. Allesamt durch den Einsatz von Synthesizern geprägt/bekannt und ohne Synthesizer undenkbar (alles außer Lucky Man) bzw. nur halb so berühmt (Lucky Man).

Meine gehässige Ader fügt zur Notwendigkeit von Synthesizerparts: die Synthesizerparts machen HipHop halbwegs erträglich :evil:

PS: analog vs. digital ist spannend, ich sag nur VCO vs. DCO. Der SID-Chip des C64 gilt als analog, allerdings hängt in meinem Hinterkopf, dass die Wellenformen dort als Sample vorliegen, also digital. Der Hauptunterschied zwischen analog und virtuell analog ist, dass analog sofort (und so ohne Abstufungen) auf Parameteränderungen reagiert, während virtuell analog immer fleißig das hinterlegte Modell durchrechnen muss. Und das analoge Bauteile altern, während das Modell des virtuell analogen stabil ist. Da klingt der Filter immer wie am ersten Tag (sofern nicht irgendwo anders noch ne analoge Komponente rumschwirrt).
 
Je nach Interesse boten aber Nena oder Alphaville deutlich mehr. Auch bei den Synthesizerklängen (haarscharf am offtopic vorbei ;) )
 
Man könnte zum Vergleich auch z.B. Stücke nehmen, die es sowohl in der klassischen bzw. Unplugged als auch in der Synthesizer-Instrumentierung gibt. :rolleyes:
 
Schonmal nette Beispiele. :) Wobei mir einfällt, dass es vielleicht besser wäre ein moderneres Stück zu wählen in welchem ein rein digitaler Synthesizer verwendet wird?
 
Wobei mir einfällt, dass es vielleicht besser wäre ein moderneres Stück zu wählen in welchem ein rein digitaler Synthesizer verwendet wird?
Der Yamaha DX7 (1983) ist rein digital. Aber nicht subtraktiv. :p
Der Roland D-50 (1987) war digital subtraktiv + Samples.
Und bei KORG ging es, wie gesagt, mit der M1 (1988) rein digital los.

Ganz wichtig in diesem Zusammenhang:



Bzw. allgemein:

 
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:gruebel:

Was willst Du mit dem modernen Stück zeigen? Wenn ich beim Videoportal meiner Wahl verschiedene Videos aktueller Gruppen anschaue, sehe ich fast immer rein digitale Synthesizer. Man könnte höchstens ihre Allgegenwärtigkeit und Anpassbarkeit demonstrieren. Egal ob Orgel, E-Piano oder klassischer Analogsynthsound - es geht im Prinzip alles (-> Korg Kronos, der dürfte schon unter Meta-Synthesizer fallen ;) ).

Als Beispiel dafür könnte Roland U220 und "You" von Ten Sharp gelten (http://www.sonicstate.com/synth/_inc/specs_only.cfm?synthid=118, super :mad:, Tastenwelt deutet den M1 bei "You" an: http://www.tastenwelt.de/tt_mk_workstations.0.html). Oh, hab' ne verlässliche Seite gefunden: https://www.musiker-board.de/synthe...-vintage-soundmodul-bessser.html#post_6258024 :D
 
Einer der wesentlichen Vorteile der Digitaltechnik in Synthesizern ist m.E. die dynamische Stimmenzuordnung. Das müsste man im Rahmen eines solchen Vortrags aber verschweigen, weil die Erklärung zu weit führen würde.
 

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