Uralte Gitarre gefunden - Lohnt die Reparatur?

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MCZ2
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Yo und Hallo,
nach ewiger Abstinenz und Zeiten des Mitlesens habe ich mal wieder etwas beizutragen.
Auf dem Speicher meiner Großmutter ist mir letztens eine enorm alte und ordentlich abgerockte Western entgegengefallen, die laut ihrer Aussage mindestens über 80
(die Gitarre hat der Mutter einer ihrer Freundinnen gehört, besagte Freundin ist über 80 Jahre alt geworden),
wahrscheinlich aber über 90 oder sogar noch mehr Jahre alt ist.
Hersteller, Ort oder sonstige Anhaltspunkte sind leider nicht gegeben (=Gitarre gänzlich unbeschriftet), zumindest sind mir keine aufgefallen, aber evtl. kann Irgendjemand anhand der Korpusform oder der Mechaniken etc. Genaueres feststellen.
Weshalb ich jetzt frage:
Ziemlich sicher ist die Decke genau in der Mitte vom oberen Zargenrand bis zur Mitte gerissen (es kann auch nur der Lack sein, aber das bezweifele ich); außerdem löst sich die Brücke unter Saitenspannung von der Decke.*
Klarer Fall für den Gitarrenbauer. Meine Frage ist jetzt: Lohnt sich so ein -für einen Schüler gewiss nicht billiger Eingriff- denn überhaupt? Haben so alte Gitarre einen Seltenheitswert?
Denn ansonsten nähme die Gitarre einfach nur weiter Platz in meinem Zimmer weg :D

~Danke schonmal~

MfG McZ

*Bilder kommen, sobald der Akku der Digicam geladen ist :rolleyes:
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tja, wie du sicher schon selbst erkannt hast, wird eine Einschätzung ohne Bilder schwer ;)
Es gab nämlich auch damals schon Krempel, sowie auch sehr gute Instrumente...
Und wo ich es gerade lese: wenn du dir die Reparatur "vom Munde" absparen müsstest,
dann würde ich es lassen oder einen "Sponsor" suchen :) Alles andere sehe ich in der
Rückschau als etwas zu extrem (ich hatte auch schon das ein oder andere Stück "Uralt" :redface:)

MfG
 
Dazu kann man nun wirklich (ohne Bilder jedenfalls) nichts sagen weil die Rede nur von "Gitarre" ist, keine Marke und kein Modell, dabei kann es sich um ein Instrument handeln was gerade noch so seinen Platz im Müll findet oder wirklich etwas selten wertvolles.
 
Da gebe ich euch beiden natürlich Recht, hatte ich ja auch selbst erwähnt ;)

Und wo ich es gerade lese: wenn du dir die Reparatur "vom Munde" absparen müsstest,
dann würde ich es lassen oder einen "Sponsor" suchen

So schlimm is nicht, aber 3-400€ sind ja auch nicht wenig ;)
Die hätte ich dann lieber in eine vernünftige Konzertklampfe investiert. Die Silents von Yamaha sollen ganz gut sein.

Jetzt ist mir gerade die Akku-Abdeckung der Kamera abgebrochen (=Kein Stromkreis) und ich muss den Lötkasten rauskramen, um es einigermaßen zu reparieren :igitt: ,
deshalb könnten die Bilder doch erst morgen, heute am Spätabend oder in der Nacht da sein. Tut mir leid.
Und nach genauerer Betrachtung fiel mir gerade eben auf, dass 2 der Stifte im Steg, die die Saite halten (wie hießen die noch gleich...?), ausgetauscht werden müssten, weil das Holz ein wenig morsch ist.

So viel dazu. Erstmal.

MfG
 
So, ich habe gerade nach viel Sekundenkleber und einer neuen Feder ein paar Fotos machen können,
die aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse nicht allzu gut sind, aber bis morgen früh müssen sie reichen. :redface:

Erstmal die Korpusform:
DSCI2166.jpg


Man sieht die Risse/den Riss zwar nicht allzu gut, aber sie/er sollte/n doch erkennbar sein.
DSCI2147.jpg


Man sieht im Großformat, dass der Steg nicht auf der Decke aufliegt. Unter Saitenspannung ist dieser Effekt noch stärker; als die Saiten noch drauf waren, schwebte der Steg regelrecht 3-4mm in der Luft.
DSCI2160.jpg


Hier noch einmal die eine Hälfte des Risses:
DSCI2153.jpg


Und die andere Hälfte:
DSCI2157.jpg


So, ich hoffe, dass damit ein wenig mehr Informationen gegeben sind und morgen kommen noch einmal bessere Bilder.
Ich bedanke mich hiermit schonmal. :great:

MfG
 
Ja, die sieht wirklich alt aus! Ich würde sie auf keinen Fall zum "Müll" geben ;)

Ich bin kein Fachmann für alte Gitarren, aber die Bauart der Brücke, des Stegs und der Pins (so heißen die Holzstifte im Steg, die die Saiten halten)
deuten für mich ganz grob auf die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts hin. Auffallend ist auch das schöne Herringbonebinding des Korpus und des Schallochs!

Mach noch mal nochmal ein paar Fotos der Kopfplatte von vorn und hinten.

Der User laquercracks wird dir sicher mehr sagen können, der schaut aber nur alle paar Wochen mal rein :)
 
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Schöne Gitarre, die ist es garantiert wert zu erhalten :)
Hätte ich gerade nicht so viel um die Ohren, dann hätte ich mir das Teil
gerne mal angesehen. Aber so ein ähnliches, altes (und kaputtes :p) Ding steht bei mir
auch gerade in der Reparatur-Liste :redface:

MfG
 
Bloß nicht wegwerfen , bitte nicht !, und mach bitte noch mehr Fotos davon. Ich würde damit zu einem Instrumente-Restaurator gehen und sie schätzen lassen, das wird auch etwas kosten aber ich denke, es lohnt sich, sie schätzen zu lassen.

Ein sehr erfahrener Gitarrenbauer bekäme die "vielleicht" wieder hin, damit sie wieder bespielbar wäre, und er wird Dir sicher auch sagen, was da an Kosten anfallen würde.
An der reinen Optik würde ich nicht allzu viel ändern..nur was Spiel-Technisch erforderlich ist.

Aber wie bereits geschrieben,erster ratsamer Schritt wäre m.M.n. damit zum Restaurator gehen und den Wert im Jetzt-Zustand schätzen lassen...entweder es ist eine no name oder vielleicht doch ein kleiner Schatz, versuche auch noch einmal, von deiner Großmutter mehr in Erfahrung zu bringen...wenn möglich.
 
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Uff,
danke für die schnelle Rückmeldung und gleich mal ne Entwarnung:
Ich hatte nie vor, die wegzuwerfen (meine Großmutter würde mich wahrscheinlich lynchen...), ich hab mich bloß unklar ausgedrückt :redface:.
Soweit ich weiß, hat meine Großmutter keinerlei weitere Informationen, aber ich hake trotzdem nochmal nach.
Dann werde ich sie wohl zum Restaurator bringen und schätzen lassen; aber morgen kommen erstmal bessere Bilder bei Tageslicht und dann auch von der Kopfplatte.
So, ich habe gerade google angeschmissen und zum Beispiel diesen Gutachter gefunden.
So etwas hast du gemeint, Maijunge, oder?

Das wars auch schon wieder von mir :D
 
Ja so ein vereidigter Sachverständiger kostet ein paar Euro mehr, dafür bekommst du dann ein absolut zuverlässiges Gutachten...geh erst mal zu einen erfahrenen "normalen" Restaurator, wenn der dazu tendiert, das es sich um ein wertvolles Instrument handeln könnte..dann kannst Du den nächsten Schritt tun, um absolute Gewissheit zu bekommen. :)

Und einen schönen Gruß ins Sauerland, mein Bruder wohnt in Hemer-Sundwig, meine Mutter in Iserlohn, :gruebel: wie klein ist doch die Welt :)
 
Okay, dann frage ich mich doch, wie so ein normaler Restaurator aussieht, ich hab nämlich leider keinen Plan, was du meinst... :redface:
Sprichst du einfach von einer Art Gitarrenbauer, der sich mit der Materie auskennt und auch selbst Gitarren repariert?
Oder gibt es da jetzt noch eine dritte Gruppe, von der ich noch nichts gehört habe? Gitarrenbauer und -gutachter waren mir dann schon eher geläufig.
PS:
Woher weißt du...?! 0.o
Oh, das steht ja da :D
Schöne Grüße zurück :)
(Vielleicht sollte ich das aus meinem Account herausnehmen, so verfolgt mich ja jeder... ^^)
 
Ja ich meine einen erfahrenen Zupf-und/oder Streichinstrumente-Restaurator oder auch einfach nur einen erfahrenen (Geigen)- und Gitarrenbauer, der auch sehr alte Instrumente restauriert :hat:
 
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Ich würde auch einfach mal zu einem Gitarrenbauer/Zupfinstrumentenbauer evtl. sogar zu einem Geigenbauer (mit so einem hab ich hier in DA sehr gute Erfahrungen gemacht) gehen und ihm das Instrument zeigen.
Er kann dir zumindest mal einen groben Preis für die Restaurierung / Reparatur nennen, der natürlich davon abhängt, ob du die Gitarre einfach nur "spielbar" haben möchtest oder halt wirklich "restauriert".
 
Okay, das hilft mir dann schon viel weiter, danke :hat:.
Aber ich werde jetzt erst einmal schlafen gehen und alles weitere morgen machen. Muss ja schließlich morgen früh raus, nich? :)

Danke nochmals an alle, die mir bisher geholfen haben :3

MfG
McZ
 
Moin,
ein Gutachter ist nicht notwendig, ein erfahrener Gitarrenbauer reicht auch. Und Launhardt ist ja einer. ;)
http://www.launhardtguitars.com/

Mehr Fotos wären in der Tat gut. Sind da überhaupt Bundstäbchen drin? Der Steg muss runter und neu verleimt werden, die Mittelfuge (Riss) gehört ausgespant. Weitere Arbeiten kann ich so nicht abschätzen, aber 200 bis 300 € sind mindestens zu investieren. Allerdings sieht die Gitarre nicht nach Billigklampfe aus, sodass du da ein durchaus ansprechendes Instrument haben könntest. Evtl. kämen noch hinzu: Austausch des metallenen Stegstäbchens durch einen schönen Knochensteg, oder die Überarbeitung des Lacks. Das muss aber erst mal alles nicht sein, das hat Zeit, zumal du noch nicht weißt wie die Gitarre klingt.

Da kein Etikett drin klebt, schaut mal unter die Decke (Zahnarztspiegel o.ä.), gelegentlich steht da was mit Bleistift geschrieben. Übrigens: Das fehlende Etikett mindert zwar den Verkaufswert gegenüber Gitarren mit großem Namen, sagt aber nichts über die Qualität des Instrumentes aus. Ich habe hier auch eine namenlose alte Dame aus dem 19. Jahrhundert, die deutlich besser ist als andere historische Instrumente die ich kenne.

Diese kleinen (Wiener) Modelle klingen leicht nasal, da sie eine schmale Zarge haben, können aber ziemlich laut sein. Klanglich sind sie häufig durchaus reizvoll, allerdings eben keine moderne laute Konzertgitarre à la Hanika PF 60 oder Ramirez 1a. Ich empfehle dir eine sehr weiche Besaitung, evtl. sogar eine historische (aber nicht mit Naturdarm sondern mit Kunstdarm):
http://www.aquilacorde.com/corde-pe...rde-per-musica-moderna/786/ambra-800/?lang=en


Edit: eigentlich gehört der Thread zu den Konzertgitarren, ich habe das nur per Zufall entdeckt.
 
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Ich bin auch kein Fachmann, aber es ist wahrscheinlich ein sogenanntes Wiener Modell, eine Bauweise, die im 19. Jahrhundert entwickelt wurde bzw. dessen schlankere Weiterentwicklung ein Münchener Modell. Das ist auf jeden Fall eine Konzertgitarre und damit nicht auf Stahlsaiten ausgelegt - kein Wunder, dass der Steg unter dieser ungewohnten Belastung reisst!
In dieser Galerie historischer Gitarren findet sich zum Beispiel ein ähnliches Modell.
Über den Preis darf man sich keine grossen Hoffnungen machen! Wenn es sich nicht um eine Gitarre aus einer bekannten Meisterwerkstatt handelt, sind die Verkaufserlöse in der Regel gering.
Natürlich würde ich diese Gitarre reparieren lassen, aber dafür reicht wahrscheinlich erst einmal der Gang zu einem Gitarrenbauer. Sollte sich herausstellen, dass es sich doch um ein gesuchtes Modell handelt, käme dafür ein Fachmann/geschäft in Frage wie dieser oder dieses.
 
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@ hatschipu

Wieso Konzertgitarren? Wenn ich mir die Brücke ansehe, sieht mir das eher nach einer Parlour aus (also Stahlsaiten). Ich kann mich aber natürlich auch irren.

Oh, jetzt habe ich die Links von gidarr erst gesehen... dürfte dann doch der Punkt "irren" zutreffen. :D

@ MCZ

Die ist wunderschön! Und hat sicher einen ganz eigenen Klang.

Auf jeden Fall richten lassen. Gitarrenbauer kann Dir sagen, was es kostet. Ich glaube nicht mal, dass es so teuer sein dürfte, wie in den Threads beschrieben. Was Dir allerdings passieren kann ist, dass sich nach erfolgter Reparatur noch weitere Baustellen auftun. Muss aber nicht sein.

Anschauen lassen und uns dann Bescheid geben. *neugierigbin* Und falls Du Dir die Reparatur aktuell nicht leisten kannst, wieder auf den Speicher hängen, bis es Dir möglich ist.

Liebe Grüße, Annea
 
Steckerlstege waren lange Zeit üblich, auch bei den darmbesaiteten Gitarren. Bei den Wiener Modellen und deren Verwandtschaft bis zum Schluss ihrer Entwicklung. Wenn du bei den verlinkten Gitarrenbauern mal die Bilder anschaust, wirst du sehen. dass viele alte Gitarren so gebaut wurden. Der Knüpfsteg der Laute, also ohne Stegeinlage, war für die kräftigeren Instrumente nicht mehr so geeignet, auch aus Intonationsgründen. Irgendwann wurden die beiden Arten dann kombiniert und der "moderne Knüpfsteg" heutiger Instrumente war geboren.
 

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