Unterricht nehmen ?

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Ich bin 14 Jahre alt und spiele seit ca. 2 Jahren ohne Unterricht. Ich spiele viel von Youtube (HD Piano, MikesMusic123) und bin überhaupt nicht der Klassik-Typ. Ich spiele eher Rock-Pop(Queen, Bee Gees, Billy Joel). Meine Freundin hatte ca. 1/2 Jahr Keyboardunterricht und war total enttäuscht, da sie nur Kinder- und Klassiklieder gespielt haben und sie sozusagen "gezwungen" wurde solche Lieder zu lernen. Soll ich es vielleicht trotzdem mal ausprobieren ? LG eure Jolissy
 
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Hey Jolissey,

wenn Du einen Lehrer findest, der eben nicht nur Klassik und Kinderlieder mit Dir macht, warum nicht? Die gängigen Klavierschulen fangen halt in die Richtung an, aber es gibt auch andere Möglichkeiten. Am wichtigsten ist beim Unterricht immer, dass die persönliche Beziehung zum Lehrer stimmt, alles andere kann man im Unterricht durchaus besprechen ... zumindest halte ich das so mit meinen Schülern ;)

Grüße vom HammondToby
 
Danke für deine Tipps HammondToby. Ich werde es mir nochmal überlegen und stöber mal durchs Internet ob es Musikschulen in meiner Nähe gibt, die auch viele moderne Lieder in den Unterricht mit einbeziehen. :) Bei Lehrern kann man Tricks und Tipps bekommen. Andererseits kann ich durch selbstüben selber bestimmen wann ich Lust dazu habe ein neues Stück zu lernen und auch aufhören wenn ich keine Lust mehr habe. :gruebel: Am besten kann ich mich ja mal zu einer Schnupperstunde anmelden ;)
 
stöber mal durchs Internet ob es Musikschulen in meiner Nähe gibt, die auch viele moderne Lieder in den Unterricht mit einbeziehen.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass du online viele Informationen zu findest, und schon gar keine verlässlichen. Wie Toby schon sagte ist die Auswahl des Songmaterials normalerweise eine Frage der persönlichen Absprache mit dem Lehrer, d.h. man kann das überhaupt nicht allgemeingültig festlegen (und auf eine Website schreiben, zum Beispiel). Stattdessen ist es wahrscheinlich ratsam, dich in deiner Umgebung allgemein nach Musikschulen oder auch Privatlehrern umzuschauen und dann eben darauf zu achten, dass du mit dem Lehrer einigermaßen auf einer Wellenlänge liegst. Wenn du da einen militanten Klassiker sitzen hast, für den alles nicht-klassische nur "Krach" ist, ist das für dich eher nicht der richtige Lehrer ;)

Bei Lehrern kann man Tricks und Tipps bekommen.
Vor allem kann ein Lehrer dich korrigieren, was gerade am Anfang sehr wichtig ist. Viele Fehler merkst du ja gar nicht selbst, sei es in der Haltung, im Fingersatz oder im Timing, und die kannst du dann logischerweise alleine auch nicht finden und ausmerzen.

Andererseits kann ich durch selbstüben selber bestimmen wann ich Lust dazu habe ein neues Stück zu lernen und auch aufhören wenn ich keine Lust mehr habe.
Das kannst du mit Lehrer genauso, denn der Unterricht findet ja üblicherweise nur 30 oder 45 Minuten pro Woche statt - den Rest der Zeit musst du für dich allein üben und hast da natürlich auch alle Freiheiten. Es spricht auch nichts dagegen, neben den im Unterricht gespielten Stücken selbst noch weitere zu lernen, wenn du die Zeit dazu hast. Wobei sich dann allerdings auch wieder anbietet, den Lehrer da mal "drübergucken" zu lassen, denn er wird sicherlich noch einige Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge haben.

Am besten kann ich mich ja mal zu einer Schnupperstunde anmelden ;)
Unbedingt! Und wie gesagt, achte dabei darauf, dass du dich mit dem Lehrer verstehst und dass er bereit ist, auf deine Wünsche einzugehen.
 
Ich bin auch Musikschüler und habe nach 3 Jahren angefangen, Gitarren-Unterricht zu nehmen. Ansonsten mache ich so, wie du es beschreibst, Youtube, diverse Zeitschriften wie Gitarre & Bass, Akustik-Gitarre, Akustik-Player.
Kleiner Unterschied: ich bin schlappe 60, spiele also garantiert nur zum Spaß. Da ich bezahle, suche ich mir auch den Gitarren-Lehrer aus und bespreche die Stücke, die ich lernen möchte. Er erkennt aber schnell meine noch fehlenden Fähigkeiten, und ich erwarte, daß er mich "dann auf die Rille setzt", daß ich dann mein Ziel auch erreiche. So sagt er mir auch, daß vielleicht ein Stück noch zu ambitioniert ist, und schlägt Zwischenschritte vor. Ich kann mir vorstellen, daß ein Jugendlicher vielleicht nicht so direkt gefragt wird bzw sagt, was er denn gern lernen möchte.
Die Autoritätsperson "Lehrer" gibt dann das Pensum vor, wie es an der Schule eben so üblich ist. Das halte ich hier für falsch, außer ich lerne fürs Konservatorium..
Schwierig wird es, wenn Papa/Mama sagt, "mein Sohn muß Geige lernen, habe ich auch müssen..." und geben damit dem Lehrer die Richtung vor. Der Lehrer möchte den zahlenden Kunden behalten (oops, hier die Eltern), das "Lernopfer" ist aber unwillig..

Falls dein Übungseifer stark schwankt (so ergeht es mir, berufsbedingt), würde ich mit der Musikschule diskutieren, ob sie neben festen Verträgen für x € /Monat vielleicht auch andere Tarife haben, zB Blockkarten für 12 Stunden. Die sind zwar vielleicht etwas teurer, man vereinbart aber den Termin individuell und zahlt nicht in den Ferien sinnlos weiter.

So habe ich mich kürzlich gemeldet, einen Termin klargemacht, 30 Minuten den Lehrer kennengelernt, mit hohem Adrenalinspiegel grauslig ein Stück vorgespielt, woran ich einige Zeit gekaut habe.
Er hat erst mal die Griffhaltung korrigiert, Tips zum Weiterüben gegeben. Jetzt sind Herbstferien, ich habe das Stück inzwischen gut drauf und versuche jetzt die BPM zu erhöhen. Dann mache ich den nächsten Termin klar und bin gespannt, wie ich das dann mit Lampenfieber schaffe.
 
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Gerade die privaten Musikschulen haben viele "moderne Lehrer" dabei, da unterrichten dann halt oft die vielbeschworenen "aktiven Musiker".

Oder du schaltest eine Kleinanzeige, "Welcher Student erteilt Klavierunterricht" oder ähnliches, auch so kannst du einen guten Lehrer finden, muss man halt mal testen.
 
Schwierig wird es, wenn Papa/Mama sagt, "mein Sohn muß Geige lernen, habe ich auch müssen..." und geben damit dem Lehrer die Richtung vor. Der Lehrer möchte den zahlenden Kunden behalten (oops, hier die Eltern), das "Lernopfer" ist aber unwillig..

So ist es bei mir nicht ;). Ich spiele Klavier, weil mich der Klang so fasziniert und ich auch viele Vorbilder habe, die Klavier spielen. Ich glaube ich gehe erst in einen Schnupperkurs und nehme dann so lange Unterricht, wie ich Spaß daran habe :)
 
Bei mir ist eigentlich das Problem, dass ich natürlich neben der Schule (8.00-13.10 + Hausaufgaben) noch Bauchtanz und Querflöten jeweils 1x in der Woche habe :(. Desshalb weiss ich nicht, ob es dann zu viel wird (mit lernen, üben usw.). In den Ferien ist das natürlich kein Problem mit der Zeit (bis auf den Sommerurlaub). Tja darüber muss ich wohl noch drüber nachdenken. :gruebel:
 
Naja, wenn du seit 2 Jahren irgendwie immer noch dabei bist, ist es glaub ich schon einen Versuch wert. Meistens bringt das dann noch mal einen ganz guten Schub und neue Ideen/Möglichkeiten. Und ich kann den Vorrednern nur zustimmen: Schau was es für Lehrer gibt (bei Privaten kannst du die Abstände zwischen dem Unterricht evtl. auch verlängern), sag, was du gern lernen/ spielen möchtest und schau, ob's dir gefällt. Ich würd's einfach versuchen, hinterher bist du schlauer und aufhören kann man immer (naja je nach Vertrag, aber die meisten Musikschulen haben ja eh Probezeiten).
 
Hallo Jolissy,

ich möchte gerne noch einen anderen Aspekt zur Sprache bringen: Noten lesen. Ich habe es des öfteren erlebt, daß zu mir Schüler kamen, die mit Youtube einige Stücke ziemlich gut gelernt haben, aber keine Noten lesen konnten. Häufig erwarteten diese Schüler dann von mir, daß ich ihnen in Youtube-Manier weitere Stücke beibringe. Ich sehe aber einen Teil meiner Aufgabe als Klavierlehrer, den Schülern das Notenlesen beizubringen. Und das geht leider nicht gleich mit Stücken wie z.B. der Bohemian Rhapsody. Da muß man einfach erstmal ein paar Gänge zurückschalten und relativ einfache Stücke spielen, und da gab es dann schon so manche Enttäuschung. Am Ende hat man aber den Lohn, daß man Stücke vom Blatt spielen kann und nicht mehr auf die eher langwierige Youtube-Methode angewiesen ist.

Ganz konkret habe ich z.Zt. einen Schüler, der super begabt ist, verschiedene Instrumente etc. spielt, aber im Notenlesen sehr ungeübt ist. Er will aber Musik-Leistungskurs in der Schule belegen und braucht dafür Notenlesekenntnis. Der muß jetzt ziemlich hart ran und das lernen.

Da Du ja auch Querflöte spielst, kann ich mir vorstellen, daß Du den Violinschlüssel lesen kannst, evtl. hapert es aber beim Baßschlüssel (genau weiss ich es natürlich nicht). Dann tritt das Problem eben dort auf.

Beim Notenlesen ist es übrigens wie beim normalen Lesen auch: Der Eine kann gerade mal seinen Namen schreiben, der Andere liest Leibnizens Monadologie und kann sie nachvollziehen. Der eine klimpert gerade mal ein leichtes Kinderlied nach Noten zusammen, der andere liest die Partitur einer Wagner-Oper flüssig vom Blatt und hört gleichzeitig die Musik im inneren Ohr.

Du solltest Dir also Gedanken machen, wie Du es mit dem Notenlesen hältst. Ich bin übrigens nicht der Meinung, daß man gute Musik nur mit Notenlesekenntnis machen kann, dafür kenne ich genügend -auch professionelle - Gegenbeispiele. Aber gerade beim Klavierunterricht ist es häufig so, daß das Notenlesen Grundlage für einen fundierten Unterricht ist. Es erleichtert vieles, auch Improvisation etc.

Eine weitere Aufgabe meines Klavierunterrichts sehe ich auch in der Horizonterweitereung. Viele wollen z.B. hauptsächlich die angesagten Filmmusik-Klaviertitel oder Popsongs nachspielen. Ich versuche dann aber im Laufe der Jahre auch den Blick in Richtung Klassik, Jazz und andere Musikstile zu öffnen. Bach, Beethoven, Mahler und John Cage waren eben genaus abgedrehte Musikfreaks wie Duke Ellington, McCoy Tyner, Herbie Hancock, Jimi Hendrix, Piazzolla oder Jon Lord.

Das sollen einfach ein paar Überlegungen sein, die Du Dir durch den Kopf gehen lassen kannst, bevor Du eine Schnupperstunde bei einem Lehrer besuchst.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich würde an Deiner Stelle gar nicht unbedingt einen Lehrer suchen, der nur Rock/Pop macht. Ich finde, Klassik ist perfekt geeignet, die Grundlagen zu lernen, und es kann durchaus auch Spaß machen.
 
Da Du ja auch Querflöte spielst, kann ich mir vorstellen, daß Du den Violinschlüssel lesen kannst, evtl. hapert es aber beim Baßschlüssel (genau weiss ich es natürlich nicht). Dann tritt das Problem eben dort auf.

Violinschlüssel kann ich lesen nur beim Bassschlüssel tritt das Problem auf, wie du geschreiben hast.
 
Bass-Schlüssel muss man sich halt einmal grundlegend klarmachen. Ich habe lange immer vom markierten "f" aus abgezählt, oder mir die Note eine Stufe "höher" gedacht um sie dann so zu lesen wie sie im G-Schlüssel liegen würde, oder ich habe vom Hilfslinien-C aus gezählt oder mir das Bass-Schlüssel-System wie eine "Zusammenfassung" der Hilfslinien nach unten betrachtet.

Richtig fix bin ich darin immer noch nicht, aber es wird immer besser. Spiele aber auch wenig nach Systemen mit F-Schlüssel.

- - - Aktualisiert - - -

Ja, Klassik mit reinnehmen, okay, leider sehe ich oft umgekehrt, dass die typischen Klassik-Lehrer oft immer noch umgekehrt die Scheu vor neuem haben.

Dann nehmen sie eine Bearbeitung von Pop-Musik die zu banal arrangiert ist, spielen das durch und sagen: "Hab ich doch immer gesagt, taugt nichts, dieses moderne Zeug." Gibt´s leider immer noch zu häufig.
 
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Beim Bassschlüssel hilft es, wenn man sich klar macht, daß die unteren drei Linien einen G-Dur-Dreiklang in der Grundstellung bilden (vom Großen G aus).

Ja, Klassik mit reinnehmen, okay, leider sehe ich oft umgekehrt, dass die typischen Klassik-Lehrer oft immer noch umgekehrt die Scheu vor neuem haben.

Dann nehmen sie eine Bearbeitung von Pop-Musik die zu banal arrangiert ist, spielen das durch und sagen: "Hab ich doch immer gesagt, taugt nichts, dieses moderne Zeug." Gibt´s leider immer noch zu häufig.
Das sehe ich auch so. Das Problem ist nicht die klassische Musik, sondern viele der heutigen Klassik-Lehrer, die - im Gegensatz zu ihren großen Vorbildern - nicht einmal Improvisieren können.

Viele Grße,
McCoy
 
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Hallo,
wie Inge schon geschrieben hat, bringt klassischer Unterricht für die Technik immens viel. Da lernt man einfach gscheit die Grundlagen. Ich würde auch eher nach einem ausgebildeten Privatlehrer (auch Musikstudent) suchen. Einen Lehrer der mit Heumann-Heften unterrichtet, sollte man auch nicht gerade den Vorzug geben (um es sanft auszudrücken). An Musikschulen hocken auch viele frustrierte Lehrer, die nur die Hälfte der auf dem Privatmarkt üblichen Honarare bekommen. Und dementsprechend unterrichten sie auch. Und wenn jemand ernsthaft spielen lernen will, dann ist man beim Keyboardunterricht auch falsch.
Und es braucht seine Zeit. Für jeden Beruf muss man eine Lehre machen. Und so ist meine Erfahrung, daß man erstmal so drei Jahre durch das Tal gehn muss, bis sich ein befriedigender Spielfluss einstellt. Ich hatte schon Schüler, die sich auch geweigert haben, Tonleitern oder Akkordbrechungen zu üben. Wollten das nicht. Wollten sich auch nicht die Fingernägel schneiden. Tja, die murksen dann so dahin. Da will der Schüler gscheiter wie der Lehrer sein. Dann gehn drei Jahre rum und sie kommen nur bis zu einem gewissen technischen Stand und dann ist Schluss. Hätten sie in der Zeit aber auch die unangenehmen Sachen geübt, getan, dann wäre die Spirale nach oben aufgegangen. Und dazu kann Dich halt ein guter Lehrer/Klassikstudent - der meist auch teurer als eine Musikschule ist - hinbringen. Und Studenten, welche Jazz studieren, haben auch immer noch klassischen Unterricht im Studium dabei.
Und ich hab auch mit Hänschen klein und Du du liegst mir im Herzen angefangen.
Viel Erfolg mit der richtigen Entscheidung. Das kriegst Du schon hin. Und nebenbei kannst Du ja immer noch bei youtube stöbern.
Martin
 
Ich hab eine Anzeige bei e..y Kleinanzeigen gelesen. Anzeigennr. : 150513512 Ist diese Anzeige vertrauenswürdig ? Soll ich sie mal anschreiben ?
 
Danke für den Tipp mit dem G-Dur-Dreiklang.
 
Ich hab eine Anzeige bei e..y Kleinanzeigen gelesen.
Aus dieser Kleinanzeige läßt sich kaum etwas herauslesen. 20 Jahre alt und seit dem 6. Jahr Unterricht bedeutet für mich erstmal: Sie beginnt gerade mit dem Unterrichten, hat also noch keine/wenig Erfahrung. Das muß ncht unbedingt schlecht sein, wenn sie z.B. mit viel Enthusiasmus an die Sache herangeht, den jemand, der seit 30 Jahren unterrichtet, vielleicht schon verloren hat. Andererseits: Aus der Anzeige geht nur hervor, daß sie Studentin ist, nicht daß sie Musikstudentin ist. Deshalb: Bei Interesse Probestunde vereinbaren.

Da die Studentin aus Wesel kommt, nehme ich an, daß Du dort Unterricht suchst. Deshalb: google Klavierunterricht Wesel.

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Anzeige steht aber auch, dass man nähere Informationen bekommt, wenn man ihr eine Mail schreibt.
 

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