Die Mülltonnen-Gibson

  • Ersteller smartin
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So... Zeit für einen Zwischenbericht, denn jetzt folgt die Nitro-Lackierung und das dauert Wochen :D

Halsbruch ist geklebt.... aber ich wäre nicht der smartin, wenn das schon reichen würde :D

Also hab ich mich in meinem Spezialgebiet noch ausgetobt und bei der Gelegenheit meine geliebte Glasfaserverstärkung hinzugefügt:

image.jpgimage.jpgimage.jpgimage.jpgimage.jpgimage.jpg

Kleinere Unebenheiten verschwinden noch beim Grundieren...

Abschlusstest war auch erfolgreich: Kopfplatte auf den Tisch spannen und Korpus lässig wippen lassen :D


Jetzt noch die Hochglanzoptik und das Ding ist wie neu.... naja eigentlich besser als neu :D
 
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Ich bin schwer beeindruckt :eek:.............KOMPLIMENT :great: !!! LG Lenny

(SORRY: Du musst erst....bevor....bewerten...usw.)
 
Absolut hammer.
Ich will auch mal so nen Fund machen :redface:
 
Super Arbeit, da hast du wieder das Leben der Gitarre geweckt! :great:
 
Wow sieht super aus.. das mit der Glasfaser muss ich mir merken für den Fall^^

Jetz muss die Gitarre nur noch nach Gibson klingen.
 
Sauber, dort wird wohl nichts mehr so schnell brechen :great:
 
naja... ich hab das mal kalkuliert... nen "Normalverbraucher" hätte bei dem was ich alles machen werde etwa 600€ investiert. Das lohnt ja eigentlich nicht wirklich...

PS: Holzkeilverstärkung ist sowieso out :D
 
Was hat es eigentlich mit der Glasfaserverstärkung auf sich? Höre das zum ersten Mal. :redface:
 
Der Mann versteht sein Handwerk....
 
Das hörste zum ersten Mal, weil ich es erfunden habe :D

War mal nen Experiment bei nem Kunden bei dem der Halsstab wegen schlechter Verarbeitung nach außen kam. Das wäre ein totalschaden gewesen, aber er erlaubte das Experiment mit der Glasfaserverstärkung. Lief natürlich am Anfang nicht so richtig rund, aber inzwischen hab ich den Dreh raus und ein paar Freiwillige hinter mir :D

Mein bester Kumpel kam dann mit nem Fall einer Gibson Studio, die in der Summe 4 Halsbrüche hinter sich hatte, bis wir er sich dann die erste Glasfaserverstärkung geben ließ.
Er ist immernoch ein Schludrian und Tourmusiker mit tollpatschigen Hands, aber heute federt die Gibson einfach lässig wieder hoch, wenn sie wieder um fällt :D.

Leider gibt es noch keine echten Langzeiterfahrungen über 1 Jahr, daher bleibts noch einen Hauch experimentell.

Aber das System ist Marke "Rock Guitar's Hospital" :D .... sobald ich mehr Input habe, gibts auch ne Messevorstellung oder sowas.
 
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Und vom Gefühl her ist dabei nachher nichts festzustellen? Oder fühlt sich die Stelle anders an? :gruebel:
 
also ich trage etwas Holz ab um die Glasfaserschicht von ca. 1mm Dicke zu kompensieren. Der gesamte Bereich wird durch den Schichtauftrag etwas runder an den urspünglichen Kanten, weshalb es natürlich nicht mehr 100% vom original Shaping hat.

Vom Griffgefühl bleibt der Hals aber unverändert.

In der Anwendung ists sinnvoll bei kritischen Brüchen oder Hardcoreinsatz bei Tour- und Profimusikern. Klanglich ists neutral, in der Haptik bemühe ich mich ebenfalls um Neutralität, aber will nicht ausschließen, dass ein Spieler der seine Gitarre in und auswendig kennt etwas merkt.

Empfehlenswert zeigt sich die Sache bisher bei komplizierten Brüchen, mehrfachen Brüchen oder wenn jemand eben einfach die Schnauze voll hat und man sowieso nen Bruch kleben muss.

Ich habs bisher nur an Les Paul Style Gitarren der Firmen Tokai, Gibson und Hagström gemacht. Zu bedenken ist eine leichte Gewichtszunahme im Kopfplattenbereich, der sich bei Les Pauls mit fetten Korpus bisher nicht merkbar zeigte. Bei anderen Gitarren kann das natürlich schwierig werden.

Grundvoraussetzung ist auch eine nicht transparente Lackierung oder optische Einbußen, denn der Bereich ist nicht transparent.
 
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Legst du das Gewebe trocken auf und bringst dann das Harz auf? Und verpresst du das Laminat?
 
Yeah :D ... ich hoffte auf coparnis Input :D

Nein, leider ohne Verpressen.... daher hat das Laminat nicht die Möglichkeiten, die es haben könnte. Es gibt bzgl. einer Vakuum verpressten Laminierung natürlich statische Abzüge... AAABER wir sind hier in vergleichbarer Qualität zu Den üblichen Verstärkungen aus dem Flugzeugmodellbau, die ja erfahrungsgemäß recht gute Ergebnisse erzielen.

Der übliche Belastungsbereich einer Kopfplatte während eines Sturzes ist damit immerhin deutlich erweitert... aber so gut wie eine Vakuumlaminierung ists nicht.

PS: nein, es wird Harz aufgebracht, die Faser aufgelegt und mit einem harten Pinsel das überschüssige Harz heraus gestrichen. So mache ich etwa 3 bis partiell 4 Schichten 120g Glasfaser. Anschließend wird mit einer Schicht Harz mit Faserzugabe eingeebnet.
Das ist im Vergleich zur Fertigteilherstellung etwas mehr als nötig und natürlich nicht so akkurat. Erfüllt hier aber auch andere Ansprüche...
 
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Warum Vakuum? Man kann auch anders Verpressen. Bei einer Stange geht das besonders einfach. Leg zum Schluss eine Schicht Abreissgewebe und evtl. noch eine Schicht Saugvlies auf und dann mit Isolierband (weil man es schön ziehen kann) anpressen. Das Abreissgewebe hat Poren wodurch überschüssiges Harz austreten kann und es lässt sich sehr einfach abziehen weil selbsttrennend. Gibt halt eine raue Oberfläche aber du musst ja eh schleifen. Das Saugvlies sorgt dafür, dass das Isolierband sich nicht "einformt" und die Fläche ebener wird. Außerdem läuft das überschüssige Harz nicht überall hin sondern wird aufgesaugt. Kannst auch eine Folie auflegen aber das gibt meist Falten. Abreissgewebe und Saugvlies kostet nicht viel. Kann dir auch für Versuche was schicken.

Zum Verpressen gibts auch noch andere Methoden wie z. B. Silikonstempel oder wie ich es bei drehsymetrischen Teilen teilweise mache mit einem Stempel aus POM.
 
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Das ist ne gute Idee.... lässt Du das drauf bis es ausgehärtet ist oder nur um es einmalig anzupressen?
 
Wow, bin beeindruckt wie du das machst! Das nimmt jeden Halsbruch die Dramatik! :great:
 
Das ist ne gute Idee.... lässt Du das drauf bis es ausgehärtet ist oder nur um es einmalig anzupressen?

Klar drauf lassen bis es hart ist. Wenn du es vorher abnimmst ist es ja so wie wenn du gar nicht verpresst. Lässt sich auch recht gut abziehen. In deinem Fall einfach nur in der Mitte mit einem scharfen Messer aufschneiden und dann abschälen.
 
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