Vorverstärker für Mikrofon?

  • Ersteller kölle 1
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Du musst noch auf die Müllproblematik eingehen! ;-)
 
kölle;6641976 schrieb:
... Das AKG ist das DHT 70 Handsender.

Dieses Mikro hat die Kapsel vom AKG D5:


Das ist kein schlechtes Mikro (eine meiner Sängerinnen hat so eins), aber eben auch kein herausragend gutes. Ich vermute ganz einfach, dass dieses Mikro zu Dir passt wie "Deckel auf Topf", also dass es für Deine Stimme sehr gut geeignet ist und das SM58 eben für Deine Stimme weniger gut geeignet ist. Da das AKG auch ca. 45 Jahre später entwickelt wurde als das SM58 (und auch deutlich später als das Sennheiser ProfiPower, ich tippe auf ca. 30 Jahre), hat es wahrscheinlich auch deutlich mehr Ausgangspegel. Heutzutage werden stärkere Magnetmaterialien benutzt, und diese sorgen bei Gesangsmikros für mehr Ausgangspegel.

Mein Tipp wäre, leih Dir mal ein AKG D5 für einen Test bei einer Probe aus, und dann siehst Du ja, wie gut es zu Dir passt. Zumindest kannst Du dann erkennen, ob der positive Effekt des letzten Gigs von der Mikrofonkapsel oder von der Pegelanhebung im Funkempfänger des AKG DHT 70 kommt.

Wie dem auch sei, ich finde das Thema sehr interessant und würde mich freuen, hier weiteres zu lesen, insbesondere auch von den Versuchsergebnissen des Threaderstellers.

Viele Grüße
Jo
 
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Nur noch zur Erweiterung des ganzen:
...werden stärkere Magnetmaterialien benutzt...
Auch das SM58 Beta hat meines Wissens nach einen Neodymantrieb und hat daher auch deutlich mehr Ausgangspegel als ein SM58.

@onk
Weija... so ein Ärger aber auch. Richtig.
Die ganzen Schwermetalle und die Elektrolyte. Wohin nur damit?
Die Abrodung des Regenwaldes gehört auch dazu wegen der Umverpackung. Diese muss ja auch entsorgt werden und das Plastik.
Ressourcenverschwendung. Lange wird es uns nicht mehr geben auf diesem Planeten, wenn wir weiter so sorgenfrei damit umgehen.
Wie wäre es mit erneuerbaren Energien. Ein Hamster nebst Rad und Dynamo an die Funke prfimeln. Oder kann der modernen Empfänger, stehend aus edlem Blech und Plastis nicht die notwendige Energie zum Sender funken? Und muss die Funkstrecke überhaupt nicht auch zur Sicherheit mit Siemens Lufthaken abgehängt werden? Wehe wenn da einer über die Funkwelle im Boden stolpert.
 
Das Sennheiser Profipower (besser bekannt als MD431) gibt es soweit ich mich erinnern kann ungefähr seit dem es das MD421 und das MD441 gibt, also deutlich mehr als 30 Jahre.
Übrigens so leicht wie "stärkerer Magnet, höherer Ausgangspegel" ist es nicht.

Man darf auch nicht vergessen, dass es zwar passende und weniger passende Mikrofone gibt, aber man trotzdem mit fast jedem Mikro arbeiten kann. Wenn es mit einem Mikro furchtbar klingt, wird das auch kein anderes Mikro korrigieren können.
 
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Wenn es mit einem Mikro furchtbar klingt, wird das auch kein anderes Mikro korrigieren können.
+1
Shit in - Shit out
Und ein Mischpult ist nunmal kein Klärwerk.

Dennoch gibt es Stimmen, die mit einem bestimmten Mikro besser funktionieren als mit einem anderen. Eine Soulstimme z.B. wird auch einem glasklaren Kondensatormikro niemals das Timbre und den Körper haben, als auf einer SM58 Möhre. Andererseits wird ein Opernsänger mit so einem Teil niemals glücklich werden. Da muss dann schon etwas in der Ecke Neumann oder Schoeps ran.
 
Ich hab mal meine 'Vintagekiste' aufgemacht und Unisphere II, D330, MD431 usw aus den 70ern mit aktuellen Vertretern aus der Dynamikecke verglichen. Das war jetzt zwar kein Test der TÜV Kriterien erfüllt. Trotzdem sind die Pegelunterschiede eher marginal. EV N/D767 und Beta58 sind vielleicht 3-6dB lauter als die Altherrenrunde aber so deutlich lässt es sich nicht sagen.
Und ich denke auch dass man ein Gesangsmikro nicht einfach aus dem Katalog bestellt oder nimmt was andere sooo tolle finden. Es muss zur eigenen Stimme passen. Ich kenne z.B. Sänger die besser mit dem SM58 als mit dem Beta58 klingen.
 
Ich hab mal meine 'Vintagekiste' aufgemacht und Unisphere II, D330, MD431 usw aus den 70ern mit aktuellen Vertretern aus der Dynamikecke verglichen. Das war jetzt zwar kein Test der TÜV Kriterien erfüllt. Trotzdem sind die Pegelunterschiede eher marginal. EV N/D767 und Beta58 sind vielleicht 3-6dB lauter als die Altherrenrunde aber so deutlich lässt es sich nicht sagen.

6 dB ist doppelt so laut wie das Vergleichsobjekt....
 
6 dB ist doppelt so laut wie das Vergleichsobjekt....
Aber nur theoretisch.
Das Ohr meint in der Regel bei +10 dB doppelt so laut.
 
Alles was ich dazu meine ist schon gesagt worden, aber noch nicht von mir:


  • Es liegt nicht am Pegel den das Mikro liefert, das ist Quark (ausgenommen Defekte)
  • Wenn der Gesang beim Aufdrehen der Musik den Druck klaut, stimmt was in der Mischung der Frequenzbereiche nicht. Lösung: z.b. Nahbesprechungseffekt per EQ korrigieren.
  • Wenn das Funkmikro besser funktioniert, passt es entweder grundsätzlich besser zur Stimme, oder da ist noch ein Kompressor eingebaut. Der Pegel macht keinen Unterschied, denn der wird durch die Gainstufe im Mischpult ohnehin angeglichen.
  • Statt eines Kompressors im Funksystem kann man auch den im Mischer verwenden.
  • Gesangs- und Mikrofonhandhabungstechnik sind ganz fundamentale Einflussgrößen
  • Wenn das Funkmikro voll aufgedreht wurde, hat es vielleicht schon ein bißchen geklippt, was zwei Dinge bewirken kann: durch die Verzerrung klingt die Stimme 'lauter' und da dem Signal Impulsspitzen fehlen, kann man das Signal am Mischpult weiter aufdrehen.
  • Wenn solch eine Verzerrung die Lösung war, dann lieber kontrolliert durch Effektgerät erzeugen.
  • Ein reiner Vorverstärker, der nur das Mikrofonsignal lauter macht, bringt Dir überhaupt gar nichts.
 
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Aber nur theoretisch.
Das Ohr meint in der Regel bei +10 dB doppelt so laut.

sorry für die OT - Diskussion...

Hast du schonmal bei laufendem Signal beim XLR - Kabel eine Signalleitung gekappt (Pin 2 oder 3)? Mein Ohr meint da, dass es nur noch halb so laut ist. Und messtechnisch ist dieses Beispiel ziemlich exakt 6dB.
 
Ich hab mal meine 'Vintagekiste' aufgemacht und Unisphere II, D330, MD431 usw aus den 70ern mit aktuellen Vertretern aus der Dynamikecke verglichen. Das war jetzt zwar kein Test der TÜV Kriterien erfüllt. Trotzdem sind die Pegelunterschiede eher marginal. EV N/D767 und Beta58 ...

EV N/D767 und Beta58 sind auch schon um die 25 Jahre alt und dadurch beinah auch schon so etwas wie Vintage. Aber ja, die EV N/D-Serie hat als erste Neodymium-Magnete eingesetzt. Ich hab die Dinger damals geliebt, das 357 quasi ein besseres SM58, das 457 toll für Frauenstimmen, das 757 ein heisses Brülleisen, und das 767 ein cleaner Allrounder (habe auch noch eins). Das Beta58 kam dann kurz danach.

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... Man darf auch nicht vergessen, dass es zwar passende und weniger passende Mikrofone gibt, aber man trotzdem mit fast jedem Mikro arbeiten kann. Wenn es mit einem Mikro furchtbar klingt, wird das auch kein anderes Mikro korrigieren können.

Das ist korrekt, aber "passende" Mikros erleichtern einem die Arbeit ungemein. Auch aus den weniger passenden wird man ein ordentliches Ergebnis rausholen, aber man hat u.U. deutlich mehr Arbeit damit. Entscheidend dürfte sein, wie gut der Tech das Material kennt - wenn man sein Werkzeug blind und mit verbundenen Augen beherrscht, wird man in jedem Fall brauchbare Ergebnsse erzielen, egal, ob "geeignet" oder "ungeeignet".

Da ich ein durch und durch fauler Mensch bin, ziehe ich die passenden Mikros vor.

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Das Sennheiser Profipower (besser bekannt als MD431) gibt es soweit ich mich erinnern kann ungefähr seit dem es das MD421 und das MD441 gibt, also deutlich mehr als 30 Jahre...

... und Wikipedia sagt zum MD421 "seit den 60er Jahren" - also auch bereits rund 50 Jahre. Wow, das wusste ich nicht.


Übrigens so leicht wie "stärkerer Magnet, höherer Ausgangspegel" ist es nicht.

Theoretisch schon, das ergibt sich aus der Mathematik. Praktisch wird man die kompletten Kapseln neu entwickelt haben (und dabei möglicherweise auch die Spulen verkleinert), damit sie sich nicht aus dem Feld des nun kleineren Magneten heraus bewegen. Das würde zu Nichtlinearitäten führen.

Wenn man sich die EV N/D Mikros der ersten Serie mit anderen Mikros der damaligen Zeit anhört, klingen die EVs ein wenig "komprimiert" - nicht viel, aber doch ein wenig. Bei der zweiten und dritten Serie (Zusatz "a" oder "b" bei manchen Modellen) ist das m.E. weniger ausgeprägt. Möglicherweise ist das auf o.a. Nichtlinearitäten und deren spätere Behebung zurückzuführen?
 
Hast du schonmal bei laufendem Signal beim XLR - Kabel eine Signalleitung gekappt (Pin 2 oder 3)?
Nein, denn ich misshandle meine Leitungen nicht.
Wenn du das wirklich so empfindest, dann hast du sehr genaue und gute Ohren.

Die 6dB stehen für eine Verdopplung/Halbierung des Schalldrucks. Das ist eine messtechnische Größe.
Das Empfinden der Lautstärke ist aber eine psychoakustische Wahrnehmung und hier gilt im Normalfall die 10dB Regel. Es spielen halt noch ein paar andere Dinge hier mit rein, die man messtechnisch nicht erfassen kann.

Und zu den 6dB bzw. 10dB hier mal ein paar unabhängige Meinungen:
Als Faustformel gilt, dass 10 dB Unterschied etwa als doppelte bzw. halbe Lautstärke wahrgenommen wird.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schalldruckpegel

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-pegelaenderung.htm

http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?f=14&t=2948
 
Nein, denn ich misshandle meine Leitungen nicht.

"Misshandeln" kann man das nennen... ich nenn das mal "Versuch". Und zwar nicht beim Soundcheck kurz vorm Gig, sondern im "stillen Kämmerlein". Somit hat man nämlich den direkten Vergleich von Vorher und Nacher ohne Umbauphase oder anderes Kabel etc.

Wenn du das wirklich so empfindest, dann hast du sehr genaue und gute Ohren.

Ok...ist ja sowieso subjektiv.
Was sich bei o.g. Versuch für mich herausstellte ist, dass 6dB Pegelveränderung durch einfaches wegnehmen der symmetrischen Signalführung einen ziemlich derben Lautstärkeunterschied bedeuten. Und für mich war das eher in der Gegend "halb so laut" als "marginal leiser".
Eigentlich war das der Punkt, der mich gestört hat. 3-6 dB Pegelunterschied (ich schätze jetz mal 30 - 70 % subjektiv) fallen bei mir, egal ob jetzt subjektiv als Verdopplung der Lautstärke bzw "Lautheit" empfunden oder nicht, nicht unter "marginal".

Die 6dB stehen für eine Verdopplung/Halbierung des Schalldrucks. Das ist eine messtechnische Größe.
Das Empfinden der Lautstärke ist aber eine psychoakustische Wahrnehmung und hier gilt im Normalfall die 10dB Regel. Es spielen halt noch ein paar andere Dinge hier mit rein, die man messtechnisch nicht erfassen kann.

Und zu den 6dB bzw. 10dB hier mal ein paar unabhängige Meinungen:

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schalldruckpegel

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-pegelaenderung.htm

http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?f=14&t=2948

sind auf jeden Fall gute Links! Danke!
 
Ohne jetzt eine Leitung zu misshandeln, kann ich das ebenso gut über ein Mischpult machen, indem ich den Fader um 6dB bzw. 10dB rauf oder runter bewege.

6dB ist halt schon ne Hausnummer und viele können sich das nicht vorstellen.
 
Theoretisch schon, das ergibt sich aus der Mathematik. Praktisch wird man die kompletten Kapseln neu entwickelt haben (und dabei möglicherweise auch die Spulen verkleinert), damit sie sich nicht aus dem Feld des nun kleineren Magneten heraus bewegen. Das würde zu Nichtlinearitäten führen.

Wenn man sich die EV N/D Mikros der ersten Serie mit anderen Mikros der damaligen Zeit anhört, klingen die EVs ein wenig "komprimiert" - nicht viel, aber doch ein wenig. Bei der zweiten und dritten Serie (Zusatz "a" oder "b" bei manchen Modellen) ist das m.E. weniger ausgeprägt. Möglicherweise ist das auf o.a. Nichtlinearitäten und deren spätere Behebung zurückzuführen?

Genau so einfach ist das eben nicht. Wenn man die magnetische Flussdichte erhöht, ist einerseits natürlich der induzierte Strom größer, andererseits ist natürlich auch die durch die Wirbelströme induzierte Gegenkraft größer, was letztlich zu einer geringeren Auslenkung führt. Zu allem Überfluss ist die ganze Sache dann auch noch Frequenzabhängig und sollte ein Tiefpassverhalten zeigen. In einem Mikrofon mit höherem Ausgangspegel bei gleichem Impulsverhalten und Frequenzgang steckt einiges mehr als ein stärkerer Magnet. So etwas ist nur durch eine Kombination aus Ingenieursleistungen, neuen Materialien und neuen Produktionsmethoden möglich.
 
Nach den letzten höchstinteressanten Disputen über technische Details hätte ich da noch einmal eine etwas subtilere Überlegung zum Ausgangsproblem....
kölle;6640454 schrieb:
....so dass mein Mikrofon immer sehr viel lauter gestellt werden muss, um gegen meine Mitstreiter anzukommen
..., um eine weitere Ursache (der zugegebenermaßen recht unwahrscheinliche Defekt von gleichzeitig zwei Mikros) auszuschliessen: Was passiert eigentlich, wenn Deine Mitmusiker einmal über Deine Mikros bei unveränderten Einstellungen trällern würden und Du über ihre Mikros :gruebel:. Oder habe ich diese Info, falls bereits gegeben, irgendwo überlesen....:confused:....?

LG Lenny
 
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Werden wir bei der nächsten Probe mal ausprobieren. Danke für den Tipp!
 
So, der Test ist erfolgt.
Erst Mikros ausgetauscht, dann die Kabel, dann die Eingänge.
Und siehe da, der Eingang, der mir zugewiesen ist, bringt einfach weniger rüber.

Vielen Dank für die Tipps. Manchmal kommt man nicht auf das Naheliegende.
Bei einem Digitalpult hätte ich dies nie vermutet.

Da muss jetzt wohl mal ein Fachmann zur Reparatur ran....
 

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