[Amp] Marshall JMD:1 50 Head

DieterWelzel
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Vorgeschichte:

Nach ca. 20 Jahre Pause fing ich wieder an (E-)Gitarre zu spielen. Zuerst einmal nur zuhause in der Mietwohnung. Nachdem ich mit einem Kopfhörer in einem großen Musikladen den POD X3 Live getestet hatte, kaufte ich ihn dort, meinen ersten Modeling Amp. Der stand dann gleichwohl u.a. wegen einer für mich zu komplizierten/umständlichen Bedienung für das Ändern und Speichern von Sounds wenig genutzt in meinem Zimmer. Als ich dann Ende 2010 begann in einer Band und damit auch in Probe-Lautstärke zu spielen, gefiel mir der Sound des POD X3 Live nicht und er setzte sich auch im Bandkontext nicht richtig durch. Daraufhin kaufte ich mir einen Hughes & Kettner Switchblade TSC 50 Combo, der mir klanglich schon besser gefiel und dessen Programmierung für die abrufbaren Sounds auch für mich verständlich war. In der Band Blue Light Rock covern wir Rockklassiker und da fiel mir auf, dass ich mit dem Switchblade das typische Marshall-Mittenbrett nicht realisiert bekam. Ich wollte aber auch nicht auf die Programmierbarkeit und eine praxistaugliche Effektsektion im Amp verzichten. Also schaute ich mich im Internet nach Alternativen um und stieß dabei auf den Marshall JMD:1. Diesen Amp gibt es in vier verschiedenen Ausführungen: Als 50 und 100 Watt Combo sowie als 50 und 100 Watt Head. Zwar gibt es da zu dem 100 Watt Head gut klingende Testberichte u.a. bei Bonedo, aber auch einige kritische Äußerungen zu dem Amp hier im Forum. Ferner riet mir auch mein lokaler Gitarrenhändler von dem Amp ab. Da das Marshall JMD:1 50 Watt Head mit 15,7 kg Gewicht am Wenigsten wog, bestellte ich dieses im Sommer 2012 über den Thomann-Onlineshop. Darüber hinaus lernte ich schnell den wesentlichen Vorteil eines Heads zu schätzen: Ich kann es mit verschiedenen Boxen spielen. Vorsorglich der Warnhinweis, dass der Marshall JMD zwar ein Hybrid-Amp ist, aber angeschaltet wie jeder Röhrenverstärker über ein Lautsprecherkabel (!) eine angeschlossene Lautsprecherbox benötigt. Andernfalls würde sonst die Röhrenendstufe ohne Last betrieben und der Verstärker dadurch schwer beschädigt.

Vorbemerkung:

Dieser Review ist subjektiv und das lässt sich auch nicht verhindern, weil er auf meinen persönlichen Erfahrungen und Eindrücken beruht. Deswegen erfolgen Vergleiche auch überwiegend mit den Verstärkern, die ich in den letzten Jahren im Einsatz hatte (POD X3 Live und Hughes & Kettner Switchblade 50 TSC Combo). Gleichwohl ist er so objektiv wie möglich, denn ich bekomme keine Ver-/Begünstigungen für diesen Review und Marshall schaltet auch keine Werbung auf meinen Webseiten. Vielmehr ist das mein Versuch einen Beitrag für die Musikerboard-Community zu leisten, von der ich selbst durch viele wertvolle Hinweise und Tipps bereits profitierte.

Allgemeine und technische Daten:

Auch wenn Ihr die meisten allgemeinen und technischen Daten bereits der lediglich 10-seitigen, aber informativen und online als pdf verfügbaren deutschen Bedienungsanleitung sowie den Produktseiten der Online-Anbieter entnehmen könnt, so präsentiere ich sie hier gleichwohl zwecks besserer Übersichtlichkeit/Lesbarkeit.



  • Derzeit üblicher Preis in Online-Shops, soweit noch verfügbar: 777 - 799 Euro
  • Röhrenendstufe mit 2x EL34 Röhre und 50 Watt Ausgangsleistung (RMS)
  • Digital "Natural Harmonic Technology" Preamp von Marshall & Softube
  • Gitarren-Eingang mit einer Eingangsimpedanz von 1MOhm
  • klassisches Mastervolumen und Endstufen-Presence
  • 16 Digital Preamps
  • 4 Kanäle
  • Manual Mode
  • 28 Speicherplätze mit beigefügtem Fußschalter oder 128 per optionalem MIDI-Pedal
  • 4 Modulationseffekte (Chorus, Phaser, Flanger, Tremolo)
  • 4 Delay-Effekte (HiFi, Analog, Tape, Multi)
  • Digital-Reverb
  • Noise Gate
  • programmierbarer seriell/paralleler Effektweg mit schaltbarer Pegelanpassung ‑10dBV / +4dBu
  • Silent Recording Mode
  • Midi in/thru
  • emulated XLR Lineout mit einem Ausgangspegel von +4dBu
  • 1 x 16 Ohm, 1 x 8 Ohm, 2 x 16 Ohm Lautsprecherausgänge
  • Maße: 750 x 310 x 220 mm
  • Gewicht: 15,7 kg

Optik und deren Modifizieren

Im Gegensatz zu den bekannteren Modellen von Marshall wie JCM, DSL, JVM etc hat dieser Amp keinen rot-leuchtenden Powerschalter und das Piping ist schwarz statt weiß. Dadurch wirkt der Amp auf mich äußerlich wie eine graue Maus und entspricht nicht ganz meinem Schönheitsideal eines Marshall Heads. Über das privat betriebene, englischsprachige Marshall-Forum unter http://musiciansroadhouse.com/ fand ich heraus, dass einige JMD-Besitzer in den USA insoweit ihren Amp modifiziert haben. Das sagte mir optisch sehr zu. Deshalb kaufte ich daraufhin den Powerschalter sowie weißes Piping und ließ es vom Techniker meines lokalen Gitarrenhändlers einbauen. Der durfte dann auch gleich noch die Endstufenröhren einschließlich Bias überprüfen. Die Bias-Einstellung scheint aber korrekt gewesen zu sein und die Endstufenröhren ok, denn die Röhren wurden nicht ausgetauscht und der Klang war auch nach der Rückkehr des Amps vom Techniker unverändert gut.

Hier zwei Fotos zum Vergleich, damit Ihr sehen könnt wie sich die Optik durch den rot-leuchtenden Powerschalter und das Piping verändert:

Marshall-JMD.jpg

Marshall JMD:1 50 Head im Originalzustand

Marshall-JMD-piping-switch.jpg

Marshall JMD:1 50 Head mit rotem Powerschalter und weißem Piping

Die Verarbeitung und der Lieferumfang

Marshall produzierte die JMD Amps in China. So etwas senkt die Produktionskosten und war bereits aufgrund des Preises zu vermuten. An der Verarbeitungsqualität gibt es aus meiner Sicht nichts auszusetzen. Meine u.a. mit DHL gelieferten JMD Amps funktionieren „out of the box“ einwandfrei und die Endstufenröhren habe ich nach Lieferung nur überprüfen lassen, weil ich diesbezüglich bei einem früheren Amp eines anderen Herstellers schon mal Pech hatte.
Die Wertigkeit mancher Bauteile lässt dagegen meines Erachtens zu wünschen übrig. Diesbezüglich sind mir die sich billig anfühlenden Schutzecken, Potis sowie Mutter der Klinkenbuchsen aus Plastik aufgefallen. Diese Bauteile funktionieren zwar einwandfrei, aber stabileres Material wäre jedoch lediglich marginal teurer gewesen und das trübt den sonst positiven Gesamteindruck unnötig.

Der Karton mit dem Head umfasst übrigens zudem den programmierbaren Fußschalter, ein Klinkenkabel zum Verbinden des Fußschalters mit dem Amp, zwei Kaltstromkabel (je eins passend für deutsche und britische Norm) sowie ein Klinkenlautsprecherkabel mit gewinkelten Steckern für den Anschluss des Heads an eine Box. Als einzigen kleinen Wermutstropfen empfand ich, dass bei mir die Bedienungsanleitung nicht dabei war. Immerhin gibt es die 10-seitige Bedienungsanleitung auch deutschsprachig auf der Website von Marshall. Um das Potential des Amps ausschöpfen zu können und Bedienfehler zu vermeiden, empfiehlt es sich diese gründlich zu lesen.

Das Frontpanel

Kommen wir zu den auf der Vorderseite befindlichen Bedienelementen meines Marshall JMD:1 50 Heads und gehen sie mal von rechts nach links durch.

Marshall-JMD-vorne-rechts.jpg

Rechte Seite des Frontpanels

Marshall-JMD-vorne-links.jpg

Linke Seite des Frontpanels

Klinkenbuchse und Preamps

Ganz rechts befindet sich die Klinkenbuchse für das Gitarrenkabel (Input). Links daneben gibt es einen Drehschalter mit der Bezeichnung Pre-Amp. Damit wählst Du einen von 16 (!) verschiedenen Pre-Amps aus. Jeweils vier der Pre-Amps sind der Sektion Clean, Crunch, Overdrive und Lead zugeordnet. Alle basieren auf Marshall eigenen Amps und/oder Pedalen. Damit wird auch deutlich, dass es nicht nur einen Marshall-Sound, sondern viele Marshall-Sounds gibt. Ich habe die gemodelten Sounds nicht mit den Originalen verglichen, aber sie klingen nach typischen Marshall-Sounds wie ich sie von Aufnahmen meiner Gitarrenhelden kenne. Die Vielfalt ist beachtlich und übertrifft deutlich die Klangvielfalt vom Hughes & Kettner Switchblade mit seinen vier Kanälen, den ich vorher hatte. Gleichzeitig bleibt der JMD durch die Beschränkung auf 16 Pre-Amps von Marshall allerdings auch deutlich hinter der Amp- und damit Klangvielfalt meines POD X3 Live zurück. Man bekommt beim JMD halt bekannte Marshall-Sounds geboten, aber auch nicht mehr. Wer stattdessen beispielsweise eher einen VOX AC30, Mesa Boogie Mark V und/oder Fender Twin Sound braucht oder möchte, der sollte sich auch eher einen solchen Verstärker oder einen flexibleren Modeling-Verstärker gönnen.
Je nach persönlichem Geschmack hat da beim Marshall JMD jeder so seine Favoriten. Meine bevorzugten Pre-Amps sind übrigens 1 (Clean), 6 (Crunch), 9 (Overdrive) und 13 (Lead).

Gain, Klangregelung und Volume

Den Grad der Verzerrung stellst Du über den Gainregler ein. Sein Wirkungsbereich hängt insbesondere von dem ausgewählten Pre-Amp ab. Du wirst also mit einem der Pre-Amps aus der Sektion Clean auch bei voll aufgedrehtem Gain keinen High-Gain Sound erzeugen, es sei denn, Du hängst da ein entsprechendes Verzerrerpedal zwischen Gitarre und Amp.

Umgekehrt ist es dagegen sehr wohl gut möglich durch eine niedrige Gain-Einstellung auch weniger verzerrte Sounds aus einem Pre-Amp herauszuholen, also z.B. einen Crunch-Sound aus einem Pre-Amp der Sektion Overdrive.

Grundsätzlich empfiehlt es sich mit der sogenannten 12 Uhr-Stellung bei den Klangreglern Bass, Middle und Treble als Ausgangspunkt anzufangen und ihre Einstellung dann nach den eigenen Klangwünschen anzupassen. Die Klangregelung arbeitet effektiv und soll sich angabegemäß genauso wie beim jeweiligen gemodelten Modell verhalten.

Mit dem Volume-Regler stellst Du die Lautstärke der Modeling-Vorstufe ein. Du kannst so die Lautstärkenverhältnisse für die Sounds, die Du auf verschiedenen Speicherplätzen abspeicherst, in die von Dir gewünschte Relation zueinander bringen. So sind bei mir Sounds für Solo-Gitarre in der Regel mit einem höheren Volume gespeichert als Sounds für Rhythmusgitarre. Wenn Du eher nach einem vollen Sound strebst, dann solltest Du den Volume-Regler aufdrehen (5 aufwärts).

Positiv fiel mir auf, dass ich die von mir zuhause bei geringer Lautstärke abgespeicherten Lautstärkerelationen der verschiedenen Sounds auch bei höherer Mastereinstellung im Proberaum im Regelfall nicht anpassen musste.

Die Effektsektion

Der wichtigste Effekt ist nach meiner Auffassung das integrierte Noise Gate. Um es vorweg zu nehmen: Das Noise Gate des JMD ist sehr einfach einzustellen, sehr effektiv und das Beste was ich bisher „gehört“ habe. Spätestens mit High-Gain Sounds rauschen Amps bzw. gibt es mit Single Coil Pickups lästige Störgeräusche. Das muss aufgrund des technischen Fortschritts heutzutage erfreulicherweise nicht mehr sein.
Bei meinem vorhergehenden Hughes & Kettner Switchblade TSC 50 Combo war leider kein Noise Gate integriert. Das Rauschen bei High-Gain Sounds bzw. die Störgeräusche bei Single Coil Pickups konnte ich dann zwar mit dem ISP Technologies Decimator G-String Pedal beseitigen, aber das musste dann extra verkabelt werden und kostete auch kräftig extra (aktueller Straßenpreis rd. 269 Euro).

Ein Manko bei dem JMD ist, dass nur entweder das Noise Gate oder einer der vier integrierten Modulationseffekte (Chorus, Phaser, Flanger, Tremolo) genutzt werden kann. Bei cleanen Sounds normalerweise kein Problem, sehr wohl aber bei verzerrten Sounds. Nun gibt es aber schon mal Songs, bei denen ich zusätzlich zum verzerrten Sound auch noch einen Modulationseffekt nutzen möchte. Für diesen Fall musst Du entweder das Rauschen und/oder Störgeräusch von Single Coil Pickups hinnehmen oder Dir doch ein externes Effektgerät oder gar mehrere Effektgeräte gönnen oder doch ein zusätzliches Noise Gate wie das ISP Technologies Decimator G-String Pedal für diese Fälle einsetzen.

Auch die integrierten Modulationseffekte können sich hören lassen und deren Einstellungen bzw. die Noise Gate-Einstellung lassen sich abspeichern.

Für Echo-Effekte gibt es zwei Delay-Regler:
Mit dem Delay Adjust-Regler kannst Du zwischen folgenden vier verschiedenen Delay-Typen wählen: Hi-Fi, Analog, Tape, Multi.
Und mit dem Delay Level die Intensität des Delay-Effekts.

Für den Hall gibt es schließlich noch einen Regler mit der Bezeichnung Reverb. Dort kann man lediglich die Intensität des Halls und seine Länge einstellen. Leider aber nicht getrennt voneinander.

Aus meiner Sicht empfiehlt es sich, erst einen Sound ohne Effekt einzustellen und danach im Bedarfsfall noch Effekte zu ergänzen.


Presence und Master

Beide Regler betreffen die Röhren-Endstufe und sind nicht programmierbar.

Presence steht für die teilweise spitzen Höhen der Endstufe. Deren Regler habe ich je nach angeschlossener Box auf null (Hughes & Kettner Statesman Cabinet 212 mit zwei 12'' Eminence Rockdriver Cream Speakern und PCL Vintage-Amp mit einem 70 Watt Fane Acoustic Speaker) oder fünf (Marshall JVMC212 mit je einem Celestion G12 Heritage und G12 Vintage 30 Speaker) stehen. Mein persönlicher Eindruck ist, dass ich über den Presence-Regler im Bedarfsfall die spitzen Höhen der jeweiligen Box herausbekomme und davon erzeugen die Speaker meiner Marshallbox JVMC212 anscheinend deutlich weniger als die Speaker der beiden anderen Boxen.

Über den Master regelst Du die Gesamtlautstärke und der Regler arbeitet so angenehm feinfühlig, dass ich damit – anders als bei meinem früheren Hughes & Kettner Switchblade – auch ohne Probleme Zimmerlautstärke einstellen kann.


Standby / Silence Recording and Power

Da dieser Amp einen Röhrenendstufe hat, solltest Du ihn erst einmal nur mit dem Powerschalter einschalten. Erst danach ist der Standby-Schalter ebenfalls umzulegen. Beim Ausschalten gilt dann umgekehrt, dass erst der Standby-Schalter getätigt werden soll und erst nach ein paar Minuten der Verstärker ganz ausgemacht wird.

Vorsorglich hier nochmal der Warnhinweis aus der Bedienungsanleitung, dass der Amp nicht ohne Last an der Röhrenendstufe betrieben werden darf. Also immer schön mit einem Lautsprecherkabel eine Box anschließen, wenn Du den Amp einschaltest. Zwar brauchst Du im Standby-Betrieb, der schon den DI-Out auf der Rückseite des Amps aktiviert sowie mit Kopfhörer über den ebenfalls auf der Amp-Rückseite befindlichen Ausgang keine angeschlossene Box, aber wenn Du aus Versehen dann doch mal den Standby-Schalter umlegst, dann hast Du ganz schnell den Verstärker beschädigt und eine teure Reparatur an der Backe.

Tastschalter und rote LEDs unter den Reglern

Diese Tastschalter schalten grundsätzlich etwas ein oder aus.

Die fünf Tastschalter rechts sind mit Manual und Ch 1 bis 4 beschriftet. Wenn Du einen Fußschalter zum Umschalten der Kanäle benutzt, leuchtet jeweils die rote LED des jeweiligen Kanals (Ch 1 bis 4). Mit dem Drücken des Tastschalters Manual kannst Du auf manuelle Einstellungen für den Amp umschalten. Drücken eines der Tastschalter Ch 1 bis 4 ruft die dort entsprechend gespeicherten Einstellungen ab.

Der erste Tastschalter links von der Beschriftung JMD:1 dient dem Ein- oder Ausschalten der Effektsektion Modulation, also Noise Gate, Chorus, Phaser, Flanger oder Tremolo. Ist die Effektsektion Modulation aktiviert, leuchtet die rote LED unter dem Tastschalter.

Der nächste links befindliche Tastschalter ist mit Delay / Tab Tempo beschriftet. Damit kannst Du das Delay im Amp aktivieren sowie durch zweimal Drücken der Taste das Tab Tempo festlegen.
Weiter geht es links davon mit einem Ext FX beschrifteten Tastschalter. Wenn dieser Tastschalter rot leuchtet, dann ist der auf der Rückseite des Heads befindliche FX Loop eingeschaltet, andernfalls ist er deaktiviert.
Links davon ist dann ein Tastschalter mit der Beschriftung Compare. Wenn Du die Einstellungen eines der 128 Kanäle änderst, kannst Du durch Drücken dieses Tastschalters zwischen der neuen und der ursprünglichen Einstellung hin- und herschalten und somit ganz einfach die klanglichen Änderungen überprüfen.
Der letzte Taster ist mit Footswitch / MIDI Program beschriftet. Wenn Du ihn zweimal drückst und anschließend einer der vier Ch 1 bis 4-Taster auf der Vorderseite des Amps bzw. einen Kanalschalte

Die Anschlüsse und Regler auf der Rückseite

Kommen wir nun zu den auf der Rückseite befindlichen Bedienelementen meines Marshall JMD:1 50 Heads und gehen sie mal ebenfalls von rechts nach links durch.

Marshall-JMD-hinten-rechts2.jpg

Rechte Seite der Rückseite

Marshall-JMD-hinten-links.jpg

Linke Seite der Rückseite

Mains Input

Hier ist das mitgelieferte Kaltstromkabel anzuschließen.

Midi

An der Midi Thru-Buchse kannst Du ein 5-poliges MIDI-Kabel anschließen.
Mit der Midi In-Buchse kannst Du den JMD:1 mit einem MIDI-Footcontroller verbinden und so bis zu 128 Presets abspeichern und abrufen. Ich nutze hierzu den MIDI-Footcontroller Hughes & Kettner Switchblade FSM 432 MK II. Dessen Vorteile gegenüber dem mitgelieferten Footswitch von Marshall sind für mich *nicht nur die 128 statt 28 Speicherplätze, sondern auch die etwas größeren Abstände zwischen den einzelnen Schaltern sowie die besser sichtbare LED-Anzeigen für den jeweils aktiven Kanal. Leider ist die Midi In-Buchse des Marshall JMD nur 5-polig, so dass hierüber keine Stromversorgung des MIDI-Footcontrollers möglich ist. Deshalb versorge ich diesen über mein Sanyo Eneloop Pedal Juice mit Strom.
Wenn Du zwei JMD:1 hast, kannst Du beide JMD:1 mit einem MIDI-Footcontroller schalten, wenn Du diesen an der Midi In-Buchse des einen JMD:1 anschließt und dann mit einem 5-poligen MIDI-Kabel dessen Midi Thru-Buchse mit der Midi In-Buchse des anderen JMD:1 verbindest und schon hast Du ein Stereo-Setup. Geschaltet wird dann immer auf den gleichen Kanal bei beiden Amps.

Footswitch-Klinkenbuchse

Mit dem JMD:1 kommt ein 6-Fach-Fußschalter mit 7 LEDs. Er wird einfach mit einem Mono-Klinkenkabel an der weißen Klinkenbuchse auf der Rückseite des JMD:1 angeschlossen und ist frei programmierbar.

Du kannst den Fußschalter entweder im Switch-Store-Modus (Ch1-LED leuchtet grün) oder im Preset-Store-Modus (FX LED leuchtet rot) betreiben. Zum Wechseln zwischen den Modi musst Du den Fußschalter vom Amp trennen, die Taste 1 (erster Taster von links) des Fußschalters gedrückt halten und den Fußschalter wieder an den Amp anschließen, während dieser angeschaltet wird.

Im Switch-Store-Modus kannst Du dem Fußschalter alle programmierbaren Funktionen beibringen. Also etwa Reverb an/aus sowie FX-Loop an/aus.
Im Preset-Store-Modus speichert der Fußschalter die ganze Einstellung des Amps mit Ausnahme der Endstufen-Regler Master und Presence.

Somit lassen sich sehr komplexe Einstellungen blitzschnell abrufen. Ich habe zum Beispiel die erste Bank wie folgt programmiert:
Taste 1 = Clean-Sound mit Chorus und Reverb
Taste 2 = Crunch-Sound mit Noise Gate und Reverb an
Taste 3 = Zerrsound für Rhythmus mit Noise Gate und Reverb an
Taste 4 = Zerrsound für Soli mit Noise Gate, Reverb und Delay an

Von den Möglichkeiten her fungiert der Marshall-Fußschalter fast wie ein MIDI-Footcontroller, nur das Du eben nicht 128 Speicherplätze, sondern „nur“ Zugriff auf 4 x 7 =28 Speicherplätze hast.

Ich benutze übrigens nur den Preset-Store-Modus, aber Du kannst den Fußschalter auch parallel zu einem MIDI-Footcontroller einsetzen. In diesem Fall bietet es sich an, den Fußschalter im Switch-Store-Modus zu betreiben.
Inzwischen erfolgreich habe ich auch das Schalten von zwei JMD:1 Heads mit dem mitgelieferten Marshall-Fußschalter getestet. Realisiert habe ich das mit einem Y-Kabel am Fußschalter, so dass ich mit zwei Gitarrenkabeln in die Fußschalterbuchsen der Heads gehen konnte. So lassen sich dann auch auf diese Weise Stereo-Lösungen verwirklichen. Auch hier werden dann die gleichen Kanäle beider Amps geschaltet.

Emulated Line Out

Hierbei handelt es sich um die DI Out-Buchse. Mit einem XLR-Kabel kannst Du darüber direkt in ein Mischput/eine PA gehen oder in ein Audio-Interface. Für das Mischpult Behringer EURODESK SL2442FX-Pro ist das Signal der DI Out-Buchse zu laut/heiß. Im Gegensatz dazu nicht für mein Audio-Interface Focusrite Scarlett 2i4, das über eine entsprechende Absenkungs-/Padtaste verfügt. Für den Einsatz des DI Out über das Mischpult nutze ich deshalb einen XLR-Attenuator, konkret den Hosa ATT-448, der Absenkungen um 20, 30 oder 40db ermöglicht. Ich finde den Sound über den DI Out Ausgang erstaunlich gut und er ist definitiv auch für Recordingzwecke geeignet.

Headphones

Über die 6,3mm Headphones-Buchse kann man zwar mit Kopfhörer spielen, der Sound darüber lässt aber nach meinem Eindruck zu wünschen übrig. Deutlich bessere Ergebnisse konnte ich über die DI Out-Buchse in mein Audio-Interface und von dort in den Kopfhörer realisieren.

Line In

Über die Line In-Buchse kannst Du externe Audioquellen wie MP3-, CD- oder andere Player anschließen. Das Signal dieser externen Audioquellen wird jedoch lediglich an der Headphone-Buchse, also dem Kopfhörerausgang ausgegeben, an der mir der Klang des Gitarrensignals nicht gefiel. Wenn ich über Kopfhörer und mit externen Audioquellen spiele, dann mache ich das über mein Audio-Interface und Computer. Da klingt es dann aber auch richtig gut.

Pre-amp Out

Über die Pre-amp Out-Buchse wird das Signal des Vorverstärkers, sprich der Modeling-Vorstufe ausgegeben. Im Gegensatz zum Emulated Out handelt es sich hier um eine 6,3 mm Klinkenbuchse und nicht um eine XLR-Buchse und statt einer Lautsprechersimulation gibt es hier nur das „reine“ Signal des Vorverstärkers. Genutzt habe ich diese Funktionalität nicht, da ich an der Röhrenendstufe des Marshall JMD:1 nichts auszusetzen habe, sondern mit ihr sehr zufrieden bin.

Serial / Parallel FX Loop

Die Einstellungen des FX Loop, sprich ob er an ist sowie die Einstellungen bei Mix und FX Level, können mit dem Taster Ext FX auf der Vorderseite aktiviert sowie für jeden Kanal einzeln abgespeichert werden. Ich habe bisher keine externen Effekte über den FX Loop und damit auch diese Funktion noch nicht genutzt. Jedoch konnte ich feststellen, dass das Signal aus dem Verstärker lauter ist, wenn der FX Loop aktiviert ist. Wenn Du also Einstellungen mit FX Loop an sowie aus auf verschiedenen Kanälen abspeicherst, wirst Du voraussichtlich über den Volumeregler auf der Vorderseite die Lautstärke anpassen dürfen. Da sich die Einstellungen ebenfalls abspeichern lassen, ist das jedoch lediglich eine einmalige Angelegenheit.

Loadspeakers

Der Marshall JMD bietet folgende Lautsprecheranschlüsse an:
1 x 16 Ohm Box,
1 x 8 Ohm Box oder
2 x 16 Ohm Boxen.

Meine Lieblingsbox an dem Marshall JMD ist meine Marshall JVMC212 Box. Leider ist sie nicht ganz so lang wie mein Marshall JMD:1 Head, so dass es etwas seitlich über die Box hinausragt. Allerdings passen die Füße des Heads noch gut auf die Box, so dass es lediglich optisch nicht ganz so schön aussieht. Klanglich passt aber diese Box hervorragend zu dem JMD.

Kanäle und Sounds:

Ein Verstärker ist zwar ein wesentliches klangformendes Element für den Sound, aber nur ein Glied in der langen Signalkette. Von daher macht es aus meiner Sicht auch nicht wirklich viel Sinn, hier meine Einstellungen vom Amp zu nennen. Zudem sind Geschmäcker sowie die Spielweisen/-techniken verschieden.

Die Regler, deren Anordnung als auch die Speichermöglichkeiten erinnert mich stark an meinen ehemaligen Hughes & Kettner Switchblade 50 Combo. Der Amp hat 4 Kanäle, die durch 4 verschiedene Preamps je Kanal zu einer nie dagewesenen Soundvielfalt von Marshallsounds führt (16 verschiedene Vorstufen).

Soundsamples:

Hier verweise ich erst einmal auf das sehens- und hörenswerte Perfomance-Video (siehe ) von Chris George aus dem Marshall Amplification Channel, bei dem die Box mit Mikrofon abgenommen wurde und das er mit einer Gibson Les Paul einspielte. Schöner kann die Sound-Flexibilität dieses Amps wohl kaum demonstriert werden.

Beeindruckend fand ich zudem die mit Strats eingespielten Demos von japanischen Gitarristen auf der japanischen Marshall-Website. Dort waren auch die entsprechenden JMD-Einstellungen mitaufgeführt. Leider hat Marshall diese Demos entfernt. L

Wenn großes Interesse daran bestehen sollte, werde ich mir noch die Mühe machen und mal eigene Soundbeispiele mit dem DI-Out erstellen und online stellen.

Fazit:

Mein persönliches Fazit lautet: Der Amp ist aktuell die beste Alternative für mich.

Warum?

Ganz einfach:

Er erfüllt die meisten meiner derzeitigen Anforderungen an einen Verstärker.

Hiervon seien hervorgehoben:

  • viele und gut klingende typische Marshallsounds
  • rauscharm durch hervorragendes integriertes Noise Gate
  • viele gut klingende Effekte wie Echo, Hall, Chorus, Phaser, Flanger integriert
  • einfach zu programmieren einschließlich Möglichkeit MIDI zu nutzen
  • noch akzeptables Gewicht (->15,7 kg beim 50 Watt Head)
  • gut klingender XLR-Ausgang für Abnahme und Recording integriert

Die Produktion des Verstärkers ist wohl eingestellt worden. Ich hoffe sehr, dass es einen Nachfolger geben wird, der noch folgende Schwächen behebt:

  • Die MIDI-Buchse sollte über 7 statt 5 Pins verfügen, damit eine Stromversorgung des MIDI-Fußschalters über das MIDI-Kabel möglich ist.
  • Der XLR Ausgang sollte entweder ein weniger kräftiges, sprich nicht zu heißes, Signal oder noch besser eine Absenkungsmöglichkeit bieten.
  • Ein USB-Anschluss sollte das Sichern und Übertragen von gespeicherten Einstellungen ermöglichen. Ein Feature, das es z.B. beim Hughes & Kettner Coreblade und dem Blackstar ID:100TVP schon gibt.
  • Integrierte Modulationseffekte und integriertes Noise Gate sollten gleichzeitig gemeinsam eingesetzt werden können.

Diese Schwächen des JMD:1 sind für mich aber alle beherrschbar:

  • So ist es zwar lästig, aber auch kein Problem, dass mein MIDI-Fußschalter eine eigene Stromversorgung braucht.
  • Für den XLR Ausgang kann ich im Bedarfsfall, d.h. wenn er für das jeweilige Mischpult oder Audio-Interface zu heiß ist, einen Attenuator wie z.B. den Hosa ATT-448 dazwischen schalten.
  • Meine gespeicherten Einstellungen kann ich auch in eine Tabelle eintragen, die ich im Bedarfsfalle dann am Computer pflege und ausdrucken kann. Eine benutzerfreundliche Lösung zum Speichern und Laden über einen USB-Stick wäre halt weniger zeitaufwändig.
  • Wenn ich einen verzerrten Sound mit Chorus, Phaser, Flanger oder Tremolo brauche und mich das Rauschen dabei stört, nutze ich ein zusätzliches Effektgerät, so dass ich das im JMD:1 integrierte Noise Gate gleichwohl einsetzen kann. Von dieser Möglichkeit mache bisher lediglich mit dem tc electronic VORTEX Flanger mit dem Sweetwater TonePrint Gebrauch. Solange das mit dem Aus- und Einschalten des Effektgeräts ohne Stepptanz geht, weil man nicht gleichzeitig auch einen anderen gespeicherten Sound des JMD:1 abrufen muss, brauche ich dafür keine zusätzliche MIDI-Lösung. Wenn doch, dann wäre diese aber dank der MIDI Thru-Buchse des JMD:1 mit einem MIDI-Switch ebenfalls realisierbar.

Wer ein ähnliches Anforderungsprofil wie ich an seinen Amp hat, dem kann ich nur empfehlen auch mal den Marshall JMD:1 zu testen, solange es ihn noch gibt.

Zum Schluss noch ein paar Linktipps:



Ich würde mich freuen, wenn dieser Review über einen Hybrid-Amp mit Modeling-Vorstufe und Röhren-Endstufe auch etwas zur Versachlichung der Diskussion über Modeling-Amps beiträgt. Mich hat das Marshall JMD:1 50 Head so überzeugt, dass ich inzwischen drei davon habe. In den beiden Proberäumen meiner beiden Bands je einen und Zuhause einen zum Üben und ggf. Recorden.
 
Eigenschaft
 
Grund: Toten Link repariert
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Hallo Dieter!

tolles Review, gab direkt Kekse! Der JMD hat (bzw. hatte) ein interessantes Konzept, was aber leider auf dem Markt so nicht zu verkaufen war. Für den (doch recht resalzenen Preis) eines Hybriden gabs schon fast 'ausgewachsene' Heads von Marshalls, gebrauchte sowieso. Ich fand den Amp sehr spannend, habe ihn aber leider nie testen können.

Dennoch glaube ich, dass da in nächster zeit nicht mehr viel kommen wird. Wer bereit ist, Modelling zu betreiben, wird es wohl direkt und komplett digital machen, ohne die Nachteile von Computer- und Röhrentechnik zu vereinen. kemper und AxeFx sprechen auch soundmäßig eine eigene Sprache. Leider. Ich warte immer noch auf einen reinen Mosfet Amp von Marshall (mit den vollen Features...), der aber nie kommen wird. So werde auch ich mal Blicke auf die digitale Welt des Gitarrenverstärkens werfen.

lg
 
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Hallo TheWarren,

herzlichen Dank für die Kekse! Freue mich darüber sehr. Lecker!

Der für mich maßgebliche Unterschied zwischen dem Marshall JMD und Kemper, AxeFX, POD etc ist, dass der Marshall sehr einfach zu programmieren ist, also der Wechsel von Röhrenverstärker zu Modelingamp relativ einfach ist. Dabei ist für mich die Programmierung so einfach, dass ich da auch sehr schnell im Liveeinsatz noch einen Sound anpassen kann. Bei den menübasierten Modelling-Amps verliere ich mich dagegen in den Menüs. Es geht halt nix gegen physisch einen Regler für eine Funktion.

Die Marshall-Röhrenendstufe leistet bei mir bisher sehr zuverlässig ihren Dienst und scheint ihren Beitrag zu den typischen Marshallsounds beizutragen. Dadurch ist der Amp zwar empfindlicher und schwerer als reine Mosfet Amps, aber klingt halt auch richtig amtlich. Würde mich freuen über Deine Blicke auf die digitale Welt des Gitarrenverstärkers im Board zu lesen, auch wenn ich das derzeit nicht vorhabe. Da bin ich wohl durch den POD X3 Live erst einmal abgeschreckt.

LG zurück
Dieter
 
Hi Dieter,

ausgesprochen informativ, ansprechend und durchdacht! Kekse sind unterwegs.

Mich freut ungemein, dass hier eine Lanze für die Hybriden gebrochen wird - eine willkommene Anregung im Dunstkreis von uns Old-Fashioned-Röhrenamp-Gurus, mal die Scheuklappen etwas von den eigenen Augen zu nehmen. :)

Hm, wundert mich, dass er offenbar nicht mehr produziert wird, denn so alt ist der Amp doch noch gar ned? :gruebel:

CU MM
 
Hi Stratspieler,

herzlichen Dank für Dein Lob und die Kekse! Lecker, lecker!

Ich bin Innovationen gegenüber aufgeschlossen und staunte nach ca. 20 Jahren Bandabstinenz nicht schlecht über die technische Entwicklung im Modeling- und Hybridamp-Bereich. Was habe ich mich in meiner Jugend mit Rausch- und Brummproblemen sowie mit defekten Röhren bei meinem damaligem Röhrenamp, einem PCL Vintage Amp, rumgeschlagen.

Tja, bei Thomann gab es die JMD-Amps seit Januar 2010. Wann genau die Produktion eingestellt wurde, weiß ich nicht, aber es scheint bei Marshall ein Nachfolge-Modell beabsichtigt zu sein (siehe https://www.musiker-board.de/musikm...e-frankfurt-am-10-4-2013-a-3.html#post6425068 ). Anscheinend werden auch noch Restbestände verkauft, denn noch ist der Amp bei manchen Händlern verfügbar. Wenn ich mir so die Entwicklung bei Modeling-Amps anschaue, dann ist diese schon rasant (siehe z.B. Fender Mustang, Kemper). Da wundert mich die relative kurze Produktionsdauer nicht mehr wirklich.

Übrigens spielte ich vor fast 25 Jahren zuletzt mit einer Röhrenvorstufe (Kitty Hawk Quattro) in einen Transistoramp (PCL Vintage Amp mit 12" Speaker) sowie in einen Laney-Bassverstärker mit einem graphischem Equalizer sowie einem 15"-Speaker. Also ebenfalls eine Hybridlösung. Soundbeispiele von damaligen Aufnahmen gibt es unter http://www.dieter-welzel.de/player/player.swf (Songs bzw. Soloausschnitte 4 bis 14).

Beste Grüße
Dieter
 
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sehr gut geschrieben:great:
 
Tolles Review!
Kann Dich im Moment leider nicht bekeksen.
 
@pennywize
Alles klar! Freue mich auch so über Dein positives Feedback! :hat:
 
Tolles Review, Dieter:)
Ich hab das JMD-1 Top mit einer 1960er Box drunter. Und auch ich kann nur sagen dass ich vollauf zufrieden mit der Kiste bin. Sicher muss man sich eine ganze Weile mit dem Amp beschäftigen aber es kommt wirklich "Marshall" raus:D Vielleicht hab ich die britische Brille auf- ich spiele seit Anfang der 90er hauptsächlich Marshalls (2205, 6100). Aber ich glaube zu wissen wies letzlich klingen soll. Auch ich hatte hier und in anderen Foren mehr negatives als positives über den JMD gelesen. Aber: ich versuche erstmal ein halbwegs brauchbarer Gitarrist zu sein und in erster Linie übe ich auch nach 30 Jahren immer noch regelmässig an meinem Gitarrenspiel:D Und dann klappts auch mit jedem Amp :)
 
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@Powerstation
Danke für Deine positive Rückäußerung.
Leider habe ich nicht seit 30 Jahren regelmäßig Gitarre geübt, aber ich sehe das wie Du: In erster Linie kommt es auf das regelmäßige Üben an. Letztendliche ist der Amp nur ein Element der Kette, die den Sound formt. Der aus meiner Sicht wichtigste Faktor sind die Finger.

Letztendlich klingt auch für mich der JMD nach Marshall und das war für mich auch der entscheidende Faktor, denn mir gut gefallende und programmierbare Marshall-Sounds wollte ich und habe ich mit dem JMD bekommen. :D

Beste Grüße
Dieter
 
..Aber: ich versuche erstmal ein halbwegs brauchbarer Gitarrist zu sein und in erster Linie übe ich auch nach 30 Jahren immer noch regelmässig an meinem Gitarrenspiel:D Und dann klappts auch mit jedem Amp...

... ich sehe das wie Du: In erster Linie kommt es auf das regelmäßige Üben an. Letztendliche ist der Amp nur ein Element der Kette, die den Sound formt. Der aus meiner Sicht wichtigste Faktor sind die Finger...

Genau das ist es, was eure Beiträge so lesenswert macht - das unvoreingenommene Herangehen aus technischer Sicht, keine dunstverschleiernde Brille, die einen speziellen Amp altersbedingt als Holy Grail ansieht. Chapeau meine Herren! :great:
 
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Hy Dieter, interessanter Amp, von dem ich schon einiges gehört habe und mit dem ich auch gerne mal rumspielen würde. :great:

Optisch interessant, was Du mit dem Powerschalter und dem Piping getan hast. Die Liebe zum Detail ist Dir an der Nasenspitze abzulesen. ;) Wie konntest Du 20 Jahre ohne Musik überleben? :hail: Ich hab mal 5 Jahre überlebt. Das erschien mir als oberste Grenze der Leidensfähigkeit. :D

Ja, die Digitalisierung hat viele Innovationen gebracht und einiges Althergebrachte über den Haufen geworfen, was die Old Fashioned Boys völlig irritiert. :D Ich könnte mir vorstellen, dass genau das das "Problem" des Marshall JMD:1 ist: er ist weder Fleisch noch Fisch. Für die Puristen muss es Vollröhre sein, für die Innovatoren fehlen die Sounds der Konkurrenten von Marshall. Wenn dann die Verkaufszahlen nicht stimmen, wird der JMD:1 aus dem Programm genommen. Wenn schon modeln, dann gleich auch die Speaker, weil mehrere unterschiedliche Boxen natürlich auch mehrfaches Gewicht haben. Eine sehr vielseitige Welt ist das geworden. :D
 
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Hy Dieter, interessanter Amp, von dem ich schon einiges gehört habe und mit dem ich auch gerne mal rumspielen würde. :great:
Wenn Du mal nach Siegburg kommst, kann ich das gerne einrichten. ;)

Optisch interessant, was Du mit dem Powerschalter und dem Piping getan hast. Die Liebe zum Detail ist Dir an der Nasenspitze abzulesen. ;)
Danke, aber ich habe gewisse Vorstellungen im Kopf wie mein Gitarrenspiel klingen und wie der Amp aussehen soll. Klanglich erfüllte der JMD:1 meine Erwartungen, optisch nicht und deshalb musste da nachgeholfen werden. ;)

Wie konntest Du 20 Jahre ohne Musik überleben? :hail: Ich hab mal 5 Jahre überlebt. Das erschien mir als oberste Grenze der Leidensfähigkeit. :D
Das frage ich mich im Nachhinein auch. :gruebel:
Inzwischen könnte ich das auch nicht mehr, wobei das Spielen in Bands und mit Auftritten der Antriebsmotor für mich sind. Aufgehört hatte ich mit Mitte Zwanzig, weil ich mit keiner Band mehr aus dem Proberaum heraus kam und die Bands sich auflösten bevor es zum Auftritt kommen konnte. Da hatte ich gedacht, dann kann ich meine Zeit auch sinnvoller nutzen und habe ein BWL-Studium an der FernUni Hagen absolviert und danach mich in die Arbeit gestürzt.


Ja, die Digitalisierung hat viele Innovationen gebracht und einiges Althergebrachte über den Haufen geworfen, was die Old Fashioned Boys völlig irritiert. :D Ich könnte mir vorstellen, dass genau das das "Problem" des Marshall JMD:1 ist: er ist weder Fleisch noch Fisch. Für die Puristen muss es Vollröhre sein, für die Innovatoren fehlen die Sounds der Konkurrenten von Marshall. Wenn dann die Verkaufszahlen nicht stimmen, wird der JMD:1 aus dem Programm genommen. Wenn schon modeln, dann gleich auch die Speaker, weil mehrere unterschiedliche Boxen natürlich auch mehrfaches Gewicht haben. Eine sehr vielseitige Welt ist das geworden. :D
Der JMD:1 ist ja ein Hybridamp und verbindet damit auch die beiden Welten Modeling und Röhren. Zudem ist das Handling genau so einfach wie beim Hughes & Kettner Switchblade bei gleichzeitiger größerer Flexibilität. Die leichte Programmierbarkeit und Bedienung ist für mich der größte Vorteil gegenüber meinem POD X3 Live. Liebe es halt die Vorteile sowohl der Modeling- als auch der Röhrenwelt zu nutzen und gehe da erst mal vorbehaltslos ran. Letztendlich entscheidet erst mal das eigene Gehör und danach das der Zuhörer. Bisher habe ich von Bandauftritten und Proben nur positive Rückmeldungen bekommen und das zählt für mich. :rock:
 
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Und sogar auch was für mich. :D :p

Na, dann solltest Du bald im Gitarrenladen zuschlagen, denn es werden anscheinend nur noch Restbestände verkauft und irgendwann, ich vermute in den nächsten Monaten, sind die dann weg. :eek:

Wer erst mal in Ruhe antesten will und Lust auf etwas Jammen hat, kann sich ja auch per PN bei mir melden. :D
 
Wenn Du mal nach Siegburg kommst, kann ich das gerne einrichten. ;)

Danke für das nette Angebot. :great: Wärst Du näher, würde ich das gerne annehmen. Wir hätten da neben dem JMD:1 auch so manche andere gemeinsame Interessen und Themen zum Austauschen. Leider trennen uns auf der kürzesten Route 900 km und mind. 8 Stunden Fahrzeit in eine Richtung. Das ist dann alleine für Benzinkosten schon mal ca. ein fünftel vom Amp-Preis.
 
@relact
900km? Sollte Cielo e Terra ein Ort in Italien sein?
Ok, bei der Entfernung rechnet es sich in der Tat nicht einfach mal bei mir vorbeizukommen. Schade.

Dann wäre eine Online-Bestellung mit Rückgaberecht wahrscheinlich die bessere Alternative.
 
Hallo Dieter,

eine sehr schöne Vorstellung des Geräts, umfassend und mit Liebe zum Detail. So soll ein Review sein.

Eine kleine persönliche Ergänzung: Ich muss beim Namen des Amps schmunzeln. Ich habe mir 1992 einen Marshall JMP1-1 Röhren Preamp gekauft, nicht weil ich Marshall-Fan war, sondern weil mich die Möglichkeiten incl. Midi des Gerätes damals völlig begeistert haben. Als 1HE Rack-Preamp mit vier Kanälen und 100 Speicherplätzen war es ja auch eine Art Modelling-Amp und damals noch etwas Neues. Zudem mit zwei ECC83 Doppeltrioden auch gut gepowert. Ich wurde damals beschmunzelt, auch weil der Preis sehr heftig war. Aber Sound und Optik sind heute noch überzeugend, auch für Bass. Ich habe das Teil 20 Jahre lang gerne genutzt und vor einem Jahr für einen guten Preis verkauft.
Schön, dass Marshall diese Tradition zumindest weiterverfolgt.

Gruß,
Teilnehmer
 
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