Questions Asked - Neuer Text von mir

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So, nach langer Zeit und viel Zaudern gibt es mal wieder etwas von mir. Diesmal nicht so ein spontaner Ausbruch wie "And the World Stands Watching", hier wurde lange gefeilt, es gibt von vornherien eine Songidee dazu. Von der Stimmung her geht das in Richtung "Powerless" von Linkin Park. Ist von seinem Grundgedanken her aber schon fast zwanzig Jahre alt. Der Text hat aber erst im Laufe des letzten Jahres Form angenommen. Wie man liest, geht's dem LI nicht so toll.

Nunja. Genug der Einleitung, lest selbst, viel Spaß! Und ich freue mich auf euren Input dazu.
:)


Questions Asked

Verse 1


What can I do when the darkness comes
and the emptiness is leaving me numb?
Meaninglessness takes away my speech
and everything near seems far out of reach?

What can I do when I feel restrained,
when it seems there's no ground left to be gained?
What could I wish for that I don't have?
Now I've trampled all that I should have salved.

Ooooh...
I should have salved.


Bridge 1

I may be derelict
I may be out of my mind
I can see everything
Might as well be stone blind

Mind is running in circles
I cannot hold

I know it's easy and yet
I am unable to
do whatever it takes
to be me in my shoes

Deep within there's my old self
And he is sad


Chorus 1

What if I felt
more than nothing
What if I knew
this challenge to be vast

Would I dare to
call for guidance
help me answer
all these questions asked

all these questions asked
all these questions asked


Verse 2

Getting undressed in the pouring rain
Let those icy drops override all my pain
If I lay there cold and my face down
would I die from the frost or would I simply drown

Isn't it strange to feel strange like that?
Isn't this something entirely bad?
You look at me like know me no more.
You look at me, I can see you're sore.

Ooooh...
I can see you're sore.


Bridge 2

It may be scary
It may drive you out of your mind
I can't describe what I see
or I feel or I find

What I'm not even searching
I'm digging out

While you're asking me questions
I query myself
What is clearly my fault -
I blame everyone else

How can you still stand
not letting me down?


Chorus 2


What if you felt
more than nothing
What if you had
the love and power to last

Would I dare to
call for guidance
help me answer
all these questions asked

all these questions asked
all these questions asked


Verse 3 (Epilogue)

What if someone would have dropped me a line?
It may have long been there only I have been blind
What if that were you - would you hold on tight?
For I'm ready now to get back into the light.

Oooh...
back to the light


-------------------------------------------------------------------------------------------


(Ziemlich freie) Übersetzung:

Fragen, die sich stellen

Strophe 1

Was kann ich (bloß) tun, wenn die Dunkelheit kommt
und die Leere mich betäubt zurücklässt?
Bedeutungslosigkeit mir die Sprache nimmt
und alles Nahe unerreichbar erscheint?

Was kann ich tun, wenn ich mich gehemmt fühle,
wenn es so aussieht, als könne ich kein Land gewinnen?
Was könnte ich mir denn wünschen, das ich nicht habe?
Nun habe ich zertreten, was ich hüten sollte.


Überleitung 1


Mag sein, ich bin heruntergekommen
mag sein, ich hab den Verstand verloren
Ich kann alles sehen
könnte genauso gut blind sein

Verstand dreht sich im Kreis
Ich kann nicht innehalten

Ich weiß es ist einfach und doch
bin ich unfähig
das zu tun, was nötig ist
um ganz bei mir selbst zu sein

Tief in mir steckt mein altes ich
und es ist traurig


Refrain 1


Was, wenn ich mehr fühlen könnte
als nichts
Was, wenn ich wüsste,
wie gewaltig die Herausforderung ist

Würde ich dann wagen
nach Orientierung zu rufen
nach Hilfe um Antwort für
die Fragen, die sich stellen

Strophe 2

Zieh mich aus im strömenden Regen
lass' die eisigen Tropfen den Schmerz überwältigen
Läge ich da, kalt und mit dem Gesicht nach unten
würde ich vor Frost sterben oder einfach ertrinken?

Ist es nicht eigenartig, sich so eigenartig zu fühlen?
Ist es nicht sogar durch und durch schlecht?
Du siehst mich an, als ob du mich nicht mehr kennst
Du siehst mich an. Ich kann sehen, dass es dich schmerzt.


Überleitung 2


Es mag furchteinflößend sein
es mag dich um den Verstand bringen
Ich kann nicht erklären, was ich sehe
oder fühle oder entdecke

Ich grabe aus,
wonach ich nicht einmal suche

Während du mir Fragen stellst,
zweifle ich an mir selbst.
Was klar mein Fehler ist -
ich geb' allen anderen die Schuld

Wie kannst du immer noch da stehen
und mich nicht fallen lassen?

Refrain 2

Was, wenn du
mehr als nichts fühlen würdest
Was, wenn du die Liebe und Kraft
hättest, um zu bestehen

Würde ich dann wagen
nach Orientierung zu rufen
nach Hilfe um Antwort für
die Fragen, die sich stellen


Strophe 3 (Epilog)


Was, wenn mir jemand ein Seil herabgeworfen hätte?
Es kann schon lange da gewesen sein, nur ich war blind
Was, wenn das du wärst - würdest du es festhalten?
Denn ich bin nun bereit ins Helle zurückzukehren
 
Eigenschaft
 
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Gude,
sehr Linkinish, sehr angsty, passt gut, hab nur 2 Anmerkungen / Vorschläge:


Vers1, Zeile 3+4: Meaninglessness won't let me speak /and everything close now seems out of reach - wäre mein Take darauf
Vers1, Zeile 7+8: Kudos dafür, dass du salved benutzt, aber das Wort ist, was das Reimen anbelangt, ziemlich übel, wie wärs "now I've trampled all, theres nothing left"? Und dann die Verlängerung "oh, I should have left"?


MfG
 
Der deutsche Text ist viel besser. Da hast du nicht die Begrenzungen mangelnder Sprachkenntnisse.
Im Gegenteil, Dein Deutsch ist interessant, klar und sprachmächtig, Dein Englisch ist zwar gut, echte Fehler gibt es kaum, aber die Sprache, in der Du gut ausdrücken kannst, was Dich bewegt, das ist deutsch.
 
Ich sehe das ganz anders als VincentStone,

6thfoot will offensichtlich in Englisch schreiben, hat einen starken Text abgeliefert, der sich sprachlich auf gefühlt hohem Niveau befindet, hat eine super dt. Übersetzung dazu abgelifert. Er verdient wohl etwas mehr als ein lasches: "schreib auf Deutsch, das kannst du besser" - Der 6thfoot hat sich schon entschieden, wie er schreiben will; Feedback zum Text wäre ihm wohl lieber.

@ 6thfoot
Dein Englisch ist bekanntermaaßen sehr gut; vielleicht ist der ein oder andere Ausdruck nicht 100 %, aber das kann ich nicht beurteilen.

Du willst in Englisch schreiben, dann kannst du das auch machen, und die sprachlichen Fähigkeiten hast du Allemal.

Zumal du wahrscheinlich schon eine musikalische Umsetzung im Ohr hast, die eben auf den englischen Text gemünzt ist.

sowas hier ist z.B. für mich ein super, straighter, klasischer Chorus - der auf jeden Fall in Englisch funktioniert:

What if you felt
more than nothing
What if you had
the love and power to last

ja, ich find den Text echt gelungen und würd halt sau gern die musikalische Umsetzung hören. Der Titel ist auch passend gewählt; man hört den Zeielen an, dass du da schon länger dran arbeitest und schraubst.

Zum Schluß

What if someone would have dropped me a line?
It may have long been there only I have been blind da wär ich ir sprachlich unsicher: "It may have been there for so long, only I was blind"
What if that were you - would you hold on tight?
For I'm ready now to get back into the light.
magst du nicht "back into the night" nehmen ;) - Nacht kann ja auch was schöne sein oder?


in diesem Sinne

duggy
 
Gut, das du die deutsche Übersetzung mitgeliefert hast. Denn my english is for runaways und ich hätte diesen Text leider nicht in seiner Dichte verstanden. Ich finde den Text auch in Deutsch sehr klasse. Nun habe ich zertreten, was ich hüten sollte. ist z.b. richtig gut und vermittelt mir was. Und nicht mit der Holzhammermethode.
Ich grabe aus,
wonach ich nicht einmal suche
. Auch toll!

Zieh mich aus im strömenden Regen

lass' die eisigen Tropfen den Schmerz überwältigen
Läge ich da, kalt und mit dem Gesicht nach unten
würde ich vor Frost sterben oder einfach ertrinken?

Auch stark.Mir eine ganz kleine Spur zu dick Vielleicht liegt es aber auch nur an deiner Formulierung vor Frost sterben. Hier wäre, wenn es ein deutscher Songtext wäre, erfrieren naheliegender und klarer.

Insgesamt erinnert mich der Stil deines Textes ein wenig an Gisbert zu Knyphausen. Den ich sehr schätze. Also Daumen hoch und ich interessiere mich sehr für das musikalische Ergebnis.

Viele Grüße die Mama Fettig
 
Lieber 6th foot,

Ein schöner Text, wohin solls damit gehen? Er ist lang, phrasenweise etwas sperrig. Aber wo soll man da anfangen? Wenn du so etwas wie native flow drin haben möchtest, würden ein paar Sätze viel kürzer ausfallen. Wären die dann noch singbar?

Ich nehme mal den Anfang:

What can I do when the darkness comes - lass den Artikel weg, er macht im Englischen nicht seinen Job
and the emptiness is leaving me numb? - auch hier, weg mit ihm
Meaninglessness takes away my speech- meaninglessness ist sperrig, natives vermeiden diesen Stil, meine Frage wäre auch: wie singt sich das? Ausserdem: nimmt mir die Sprache kling auf deutsch toll, auf Englisch hat es nicht die gleiche Wirkung
and everything near seems far out of reach?

What can I do when darkness comes
And emptiness leaves me numb
Everything near seems so out of reach
Feels like I´m slowly loosing my speech

Das ist nur als Schnellschuss gedacht um zu verdeutlichen was ich oben sagen will aber vielleicht nicht schlüssig erkläre.

What if someone would have dropped me a line?

Fällt mir auch noch auf die Schnelle auf. Grammatik: What if someone had dropped me a line. Hiesse aber: Was wenn mir jemand ein paar Zeilen geschrieben hätte.

Wie machen wir weiter?

LG, Annette
 
Hallo ihr Lieben!

Danke für euren Input. :) ich werde am WE sicher nicht dazu kommen, melde mich dann unter der Woche eingehender.

Hugs,
6f
 
Moin moin!

Erst einmal vielen Dank nochmal an euch. Ist ja immer so'ne Sache mit den Texten - nicht jeder kann mit jeder Art zu schreiben etwas anfangen. Mein Zeugs ist oft sperrig, ja. Dass ihr euch die Mühe gegeben habt, nicht nur zahlreich hereinzuklicken sondern auch Stellung zu beziehen, finde ich super! Ich werde gerne noch die Feile herausholen und an den Zeilen arbeiten.

Ich versuche mal, im Einzelnen auf eure Kommentare zu antworten. Annette kommt am Schluss dran - nicht nur, weil sie den vorläufigen Schlusspunkt unter eure Posts gesetzt hat, sondern weil ich mit ihr wohl am intensivsten an den Patienten herangehen muss.


@VincentStone

Der deutsche Text ist viel besser. Da hast du nicht die Begrenzungen mangelnder Sprachkenntnisse.
Im Gegenteil, Dein Deutsch ist interessant, klar und sprachmächtig, Dein Englisch ist zwar gut, echte Fehler gibt es kaum, aber die Sprache, in der Du gut ausdrücken kannst, was Dich bewegt, das ist deutsch.

DugDanger hat es schon richtig vermutet: Die Entscheidung ist gefallen, aus unterschiedlichsten Gründen. Wir haben hier im Board schon des öfteren über Sinn und Unsinn nicht-muttersprachlichen Textens diskutiert. Mein Standpunkt dazu ist ganz einfach: Wenn mir nach deutsch ist, texte ich deutsch. Ist mir nach Englisch, dann ist das eben so. Und auf französisch hab ich auch schon was verbrochen. Ich halte mich dabei an die Regel, dass ich nicht in Slang abdrifte, das kann ich als non-native natürlich nicht. Ein bisschen Umgangssprache darf es schon sein, aber: Allzuviel ist ungesund, man läuft Gefahr, Dinge zu vermischen.

Sperrig wird es immer sein. Ob auf deutsch, englisch oder meinetwegen einer beliebigen anderen Sprache. Texte wie die von DugDanger sind mir noch nie ernsthaft gelungen. Mit wenigen Worten Stimmungen spinnen - wow. Duggy wird sich erinnern an einen textlichen Ausflug in sehr unwegsame Gefilde, die ich dann weitergesponnen habe. Wir unterscheiden uns da deutlich in der Stilistik.

Nun kann man ja notfalls jeden Scheiß zu Stil und Kunst erheben. So weit würde ich für mich das nicht in Anspruch nehmen. Nur so viel: Diese Art zu texten, zu denken, Dinge darzustellen - das ist nicht hergeholt, so schreibe ich. Und wenn ich englisch schreibe, denke ich nicht auf deutsch vor und übersetze ständig.


@CiaranGrace

(...)
Vers1, Zeile 3+4: Meaninglessness won't let me speak /and everything close now seems out of reach - wäre mein Take darauf
Vers1, Zeile 7+8: Kudos dafür, dass du salved benutzt, aber das Wort ist, was das Reimen anbelangt, ziemlich übel, wie wärs "now I've trampled all, theres nothing left"? Und dann die Verlängerung "oh, I should have left"?
(...)

Guter Ansatz für 3+4. Das würde ich mal weiterverfolgen (es sei denn, die Annette hätte Einwände...). Was 7+8 anbelangt: I should have left passt nicht in den Kontext. Das LI will ja nicht abhauen, ist in seinen (dunklen) Gefühlen gefangen und sehnt sich nach Hilfe. Am Ende sollte auch klar werden, dass die Hilfe zum Greifen nah ist, dass ein Mensch in seiner Nähe für ihn da ist und er genau dort hin will. Mit dem Reim nehm' ich es nicht so genau. Have und salved sind zumindest nicht so unterschiedlich im Klang, dass sich mir alles sperrt.

Die Gefühlswelt des LI ist hier ja auch wichtig: Er hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann. Doch seine depressive Stimmung lässt gute Gefühle nicht zu, er glaubt sogar, schon alles zerstört zu haben, was die Lage natürlich auch nicht besser macht...


@DugDanger

(...)

ja, ich find den Text echt gelungen und würd halt sau gern die musikalische Umsetzung hören. Der Titel ist auch passend gewählt; man hört den Zeielen an, dass du da schon länger dran arbeitest und schraubst.

Zum Schluß

magst du nicht "back into the night" nehmen ;) - Nacht kann ja auch was schöne sein oder?

in diesem Sinne

duggy

Ja guck mal. Back into the night - in eins deiner kleinen Kunstwerke würde das Bild einer schönen Nacht sicher passen. Hier windet sich das LI und versucht, der Dunkelheit zu entkommen. Da bin ich stimmungsmäßig zwar gerne bei dir, glaube aber, das passt hier nicht.

Danke für das Lob!


@MamaFettig

Gut, das du die deutsche Übersetzung mitgeliefert hast. Denn my english is for runaways und ich hätte diesen Text leider nicht in seiner Dichte verstanden. Ich finde den Text auch in Deutsch sehr klasse. (...) ist z.b. richtig gut und vermittelt mir was. Und nicht mit der Holzhammermethode.
(...) Auch toll!

(...)

Auch stark.Mir eine ganz kleine Spur zu dick Vielleicht liegt es aber auch nur an deiner Formulierung vor Frost sterben. Hier wäre, wenn es ein deutscher Songtext wäre, erfrieren naheliegender und klarer.

Insgesamt erinnert mich der Stil deines Textes ein wenig an Gisbert zu Knyphausen. Den ich sehr schätze. Also Daumen hoch und ich interessiere mich sehr für das musikalische Ergebnis.

Viele Grüße die Mama Fettig

Oh, da wird's mir ja ganz warm ums Herz vor lauter Lob. Dankeschön! Deine Texte mochte ich auch sehr, da freu ich mich umso mehr, wenn ich dich berührt habe. Nur: Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wer Gisbert zu Knyphausen ist.....


Nun gibt's Arbeit. Hallo Annette! :)

Lieber 6th foot,

Ein schöner Text, wohin solls damit gehen? Er ist lang, phrasenweise etwas sperrig. Aber wo soll man da anfangen? Wenn du so etwas wie native flow drin haben möchtest, würden ein paar Sätze viel kürzer ausfallen. Wären die dann noch singbar?

Ich nehme mal den Anfang:

What can I do when darkness comes
And emptiness leaves me numb
Everything near seems so out of reach
Feels like I´m slowly loosing my speech

Das ist nur als Schnellschuss gedacht um zu verdeutlichen was ich oben sagen will aber vielleicht nicht schlüssig erkläre.

Fällt mir auch noch auf die Schnelle auf. Grammatik: What if someone had dropped me a line. Hiesse aber: Was wenn mir jemand ein paar Zeilen geschrieben hätte.

Wie machen wir weiter?

LG, Annette

Liebe Annette, auch dir danke für das Lob! Ich freue mich, dass du dich wieder zu Wort meldest - ich hatte sehr darauf gehofft!

Ich fang' mal hinten an, weil es so schön einfach ist: Jaaaa. What if someone had thrown me a line hätte es heißen müssen. Blöd, wenn man gegen Ende die Konzentration verliert.... Throw me a lifeline - dies Zeile aus Hold on my Heart von Genesis war vor Jahren der erste Aufhänger für den Text. Drop me a line ist lustigerweise ein anderer Text, an dem ich gerade schraube... Und if nicht mit would hättee ich eigentlich selber... aber lassen wir das.

Die Sache mit dem native flow ist halt so'ne Sache. Nun, da du das angesprochen hast, leuchtet es mir ein: Das "the" ist jeweils zu viel. (Käme ja wohl nur zum Einsatz, wenn es schon einen Bezug zu dem eingeführten Begriff gäbe...) Die Metrik würde ich nicht zu sehr gestört finden, das lässt sich schon noch singen.

Ich würde aber - gerade wegen der Sperrigkeit - bei "meaninglessness" bleiben. Das LI ringt nach Worten, die seinen Gefühlszustand beschreiben - locker flockig will da für mich nicht passen. Im Gegenteil: Die Suche nach einer Beschreibung für das Gefühlsleben des LI ist so widerspenstig und unaussprechlich wie das Gefühlsleben selber. Verstehste? Und das LI ist eben nicht am fluchen, toben und Dinge-beim-Namen-Nennen sondern selbst unschlüssig.

Wo will ich hin?

Ich möchte einen Text haben, der so unrund wie das Befinden des Protagonisten ist, aber rund genug, um es als Songtext durchgehen zu lassen. Ist das ein Weg, auf dem du mitkommen magst? Ich würde mich sehr über gemeinsame Arbeit an dem kleinen Machwerk freuen.


So weit einmal von mir. Beste Grüße an euch alle, 6f
 
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Hallo 6th foot,

Ich würde aber - gerade wegen der Sperrigkeit - bei "meaninglessness" bleiben. Das LI ringt nach Worten, die seinen Gefühlszustand beschreiben - locker flockig will da für mich nicht passen. Im Gegenteil: Die Suche nach einer Beschreibung für das Gefühlsleben des LI ist so widerspenstig und unaussprechlich wie das Gefühlsleben selber. Verstehste? Und das LI ist eben nicht am fluchen, toben und Dinge-beim-Namen-Nennen sondern selbst unschlüssig.

Klar verstehe ich das und ist ja auch wichtig zu wissen, danke für die Erläuterung. "Meaninglessness" lässt sich schon verbauen, keine Sorge Herr Ingenieur :). CiaranGrace hat dir ja schon eine gute Alternative angeboten, die auch sehr nah an deinem ursprünglichen Satz bleibt. Ich würde allerdings nicht zu oft diese Konstruktionen mit "that" und Substantiven verwenden, da sich sonst der Unterton einer Bedienungsanleitung rein schleicht.

Ich möchte einen Text haben, der so unrund wie das Befinden des Protagonisten ist, aber rund genug, um es als Songtext durchgehen zu lassen. Ist das ein Weg, auf dem du mitkommen magst? Ich würde mich sehr über gemeinsame Arbeit an dem kleinen Machwerk freuen.

Das ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Ich mach gerne mit und hoffe auch sonst auf rege Beteiligung. The more the merrier....

Dann mal fröhlich weiter zu Teil 2 deiner ersten Strophe.

What can I do when I feel restrained,
when it seems there's no ground left to be gained?
What could I wish for that I don't have? - also wie gesagt, diese vielen "that"... vielleicht: what could I wish for I don't already have
Now I've trampled all that I should have salved. - dem "trampled" fehlt ein "on" oder ein "down" und "salved", klar das KANN auch retten heissen, hat eine Art biblische Note, für mich kommt das aber hier nicht klar rüber und stört den Fluss, überleg dir ob du nicht besser bei "save" bleibst, mein Vorschlag ginge in Richtung: I've trampled down everything I should have saved

Hier mach ich mal Stopp.

Liebe Grüsse, Annette
 
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Merry me, help is here! :D

Hm, trample down als niedertreten, klar. Aber ist to trample sth nicht als zertreten richtig? Meiner schwachen Erinnerung nach ist das transitiv. Oder ist das gerade zu sehr nach Kopf und Regel statt nach Bauch und gelebter Sprache...?

Dann basteln wir also mal an der ersten Strophe. Ich nehme eure Tipps dankend auf und verarbeite das mal auch im Hinblick auf die Metrik des Songs so:

What can I do when darkness comes,
Emptiness leaves me weak and numb,
Meaninglessness won't let me speak
And everything close now seems out of reach?

What can I do when I feel restrained,
When it seems there's no ground left to be gained?
What could I wish for I don't already have?
Now I've trampled everything I should have saved. (Über das down wird noch verhandelt...)

Und gleich der Epilog hinterdrein mit ein paar Veränderungen. Insbesondere die letzte Zeile erschien mir beim Betrachten aus der Distanz eine Spur zu kitschig:

What if someone had thrown me a line?
May have been there before, only I have been blind.
What if that were you - would you hold on tight?
I gather my forces for the steep incline. (Ich sammle meine Kräfte für den steilen Anstieg)

Das würde auch verdeutlichen, dass sich das LI nicht einfach an das Seil hängen und hochziehen lassen kann, es muss schon selbst etwas tun.



Beste Grüße,
6f
 
Zitat Annette

The more the merrier....

ja, ik kanns ma' probieren; ohne Gewähr halt und so....

Mind is running in circles
I cannot hold

find' ich ziemlich cool. Geht "mind" so ganz ohne "my"?

I know it's easy and yet
I am unable to
do whatever it takes
to be me in my shoes

ja, verstehe das mit dem "unrunden" Befinden und den Formulierungen. Find' das hier auch ganz cool. Deas "to be me in my shoes" würde mir pers. bissl Kopfzerbrechen bereiten; kann aber gut sein das es passt und dann find ich den Absatz eh gut.

Deep within there's my old self
And he is sad

..."and it's sad"?

What if I felt
more than nothing
What if I knew
this challenge to be vast

"gefühlt" finde ich das sehr "elegant" ausgedrückt, poetisch? - also ich finds klasse "this challenge to be vast"

If I lay there cold and my face down

...."with my face down"......?

would I die from the frost

dicct bietet mir folgende Sachen an:

http://www.dict.cc/?s=erfrieren

"to die FROM frost"....hmmm??

Isn't it strange to feel strange like that?

isn't it strange, to feel that strange....evtl?

oke - soweit mal. Hab's versucht; bin mir aber selber unsicher.
Mal schaun', Nicht, das ich hier noch "verschlimmbessere"....*hust*

Grüße Dug
 
Hey 6thfoot,

schön, was von dir zu lesen. Ich mag solche "unrunden" Texte. Und ich bin sehr interessiert daran, wie sich der Text weiter entwickelt.
Deshalb mal schnell abonnier. Bin nur stiller Zaungast, dafür aber umso gespannter, da Annette mit im Ring ist :great:

Viele Grüsse
falcone
 
Oder ist das gerade zu sehr nach Kopf und Regel statt nach Bauch und gelebter Sprache...?

Es holpert für mich. Du entscheidest.

Ich seh Duggy hat schon weiter geschaut, ich bleib jetzt aber trotzdem in der "Reihenfolge" wenns recht ist.

Ich persönlich finde beide "bridges" zu lang und umständlich. Beim ersten Lesen hab ich jeweils dort angefangen, den Text nur noch zu überfliegen. Vom Gefühl her wiederholst du dich und das was vorher noch emotional erreicht wird zum Lamentieren (für mich). Mir wird darin nicht klar, wohin du damit überleiten willst, der Tonfall bleibt mehr oder weniger gleich, die Perspektive ändert sich nicht, du verlierst mich.

I may be derelict - derilict kenne ich in Bezug auf Gebäude, für mich holpert diese Stelle, auch weil mir der Bezug zur Folgezeile nicht schnell genug klar wird (stelle mir das gesungen vor).
I may be out of my mind
I can see everything - hier komme ich komplett raus, die Ü hilft mir auch nicht weiter, vielleicht würde ein "though" oder "even if" am Zeilenanfang helfen, je nachdem was deine message sein soll, ich würde aber ein anderes Bild, einen anderen Widerspruch wählen
Might as well be stone blind

Mind is running in circles
I cannot hold - da kommt sofort ein Fragezeichen, "hold what"?, würde ein anderes Verb wählen, z. B. "pause", mir ist das auch zu viel hier, Gedanken, die sich im Kreis drehen können nicht stoppen, das ist eh klar, sonst bleib beim Fragen-Stil und nimm sowas wie "how can I pause"

I know it's easy and yet
I am unable to
do whatever it takes
to be me in my shoes - hab jetzt überlegt wie ich das sage, bitte verzeih mir mein: diese 4 Zeilen gefallen mir nicht. What is easy? In sich selbst anzukommen, bei sich selbst zu sein? Definitely not easy. Ich brauche da mehr als ein "I know it's not easy". Wenn es dir wichtig ist, mich mitzunehmen, würde ich die ganzen 10 Zeilen auf diese message fokussiert hören/lesen wollen

Deep within there's my old self - das ist mir zu abstrakt, ich hätte fast feige geschrieben, wäre das nicht eine gute Gelegenheit, die Maske mal fallen zu lassen und ohne Distanz zu singen: I still exist, deep inside, I am SO sad? Woher weisst du denn sonst dass "ER" traurig ist, frag ich mich. Ja doch ich versteh schon, alles fern und taub und bedeutungslos. Und das ist doch unglaublich traurig oder nicht?
And he is sad

Mal bis hierher :D

Ganz liebe Grüsse, Annette
 
Lieber 6thfoot,

ein wirklich interessantes Projekt: Wenn ich richtig verstehe, versetzt sich der Autor in die Situation eines depressiven oder gefühlsarmen Menschen. Der Autor hat eine Vorstellung davon, wie ein solcher Mensch spricht. Sagen wir mal ganz nebulös: sperrig.

Inhaltlich steht er vor dem Problem, dass sein LI einem anderem Menschen vertrauen möchte, obwohl es nicht weiß, wie sich vertrauen anfühlt... und deshalb findet das LI auch keine Bilder dafür, sondern untersucht sich, wie ein Biologe einen seltenen Stein untersuchen würde. Es tastet sich intellektuell nach der Methode try and error zu seinen "angeblichen" Gefühlen vor. Hab ich das richtig verstanden?

Oder geht es gar nicht so sehr um eine aktuelle Beziehungsfrage? Ist das DU eher eine fiktive Person in einem lebenslangen Psycho-Analyse-Spiel?

Ich nutze jetzt Annettes praktisches Herangehen und sag zunächst mal stopp.
 
Annette, du hast mich da gerade an meiner Anti-Lieblingsstelle erwischt. :whistle: Ab I know it's easy driftet der Text in zu viel Selbstmitleid des LI ab. Das darf gerne etwas schonungsloser werden....

Von der Länge her sind die Bridges eher kürzer als die Strophen - hier fehlt euch natürlich noch der Song als musikalische Idee. Sorry, ich hoffe, ich kann das bald mal nachreichen. Aufnehmen ist für mich nicht so ganz einfach zu bewerkstelligen mangels vorhandener Technik (nur ein Mikro und das auch erst seit heute...). Mal als Beschreibung vom Tempo her: In den Strophen sind es Viertel und Achtel, in den Bridges fast durchgängig Achtel und im Refrain dann Viertel und Halbe.

Hallo Jongleur, auch dir ein Dankeschön fürs Mitmachen!

Ja, das hast du richtig verstanden. Das LI befindet sich in einer Krise, die durchaus depressiv zu verstehen ist. Schwieriges Thema. Gefühle auszudrücken, kann schon schwierig sein. Das Ausbleiben von Gefühlen zu beschreiben ist nicht eben einfacher... Das Ganze ist insofern eine Beziehungsfrage, als dass das DU eine echte Person ist, die das LI glaubt, verloren zu haben, die aber immer noch (für ihn) da ist. Tiefer in diese Beziehung würde ich die Figuren abern nicht eintauchen lasse, das überfrachtet die Geschichte sonst. Ich würde es bei der Situation des LI belassen. Dein Bild von dem Biologen finde ich gut, dieses analytische Vorgehen, das ja so gar nicht in eine Gefühlswelt passen will, ist derzeit das einzige Mittel, das dem LI zur Verfügung steht.

Danke, Duggy für deinen Beitrag. Das wird sicher seinen Eingang finden. Ich lass die Tipps aber jetzt alle noch mal sacken, bevor ich weitermache. Ist ja noch ordentlich Arbeit. Aber genau so muss das sein, Blut, Schweiß und Tränen..... :D
 
Hi 6thfoot,

Gefühle auszudrücken, kann schon schwierig sein.

Na dafür hast Du aber einen tollen Gedanken entwickelt.

Zieh mich aus im strömenden Regen
lass' die eisigen Tropfen den Schmerz überwältigen
Läge ich da, kalt und mit dem Gesicht nach unten
würde ich vor Frost sterben oder einfach ertrinken?

Hast Du mal überlegt, das LI tatsächlich in den strömenden Regen zu schicken?
Wenn ich dieses Bild aktiv durchspiele, muss das LI doch etwas fühlen. Wahrscheinlich sogar heftig! -
Und kann vielleicht etwas selbst bewusster nach fragen, warum er bei dem anderen Menschen nichts fühlt.

Oder gehst Du davon aus, dass das LI handlungsunfähig ist?
 
Handlungsunfähig, hm. Nein, aber der Handlungsmöglichkeiten nicht bewusst.

Die Gefühle sind chaotisch und schmerzlich. Also überprüft mein Protagonist, ob es noch etwas echtes zu fühlen gibt und geht in den kalten Regen.
 
Lieber 6thfoot,

Ok, ich hab damit angefangen, nun bring ich es kurz zu Ende. Das Thema - ich nenne es mal Gefühlsarmut - finde ich sehr spannend. - Deinen psychologisierenden Ansatz weniger. Bin momentan wohl mehr handlungsorientiert.

Nehmen wir an, dein LI begibt sich mehrfach in extreme Situationen, nur um sich zu beweisen, dass es überhaupt noch fühlen kann. Ich lass mal offen, was es in den Extremsituationen fühlen könnte. Und anschliessend fragt es sich, warum es für den hilfsbereiten Antagonisten irgendwie so gar nichts fühlen kann... Also das könnte einfach, spannend, witzig und lehrreich zugleich werden.

Aber DAS ist wohl nicht DEINE Geschichte. - Ich lese weiter aufmerksam mit. Toi toi.

lg
 
OK ich mach mal weiter, denn jetzt wirds "tricky". Der Refrain enthält den Titel.

Questions asked = gefragte Fragen, gestellte Fragen. Deine Ü sagt: Fragen, die sich stellen. Wortgetreu übersetzt: Questions, posing themselves. Würde man so nie sagen, müsste also schonmal umgeschrieben werden mMn, es geht ja schliesslich um den Titel. Bin gespannt wie du das siehst.

What if I felt
more than nothing - sprachlich natürlich ok aber es sträubt sich was in mir. Hier verbirgt sich der Wunsch oder Ärger danach etwas anderes als Leere zu FÜHLEN. Du korrigierst das in deine Richtung bitte, wieg nicht jedes meiner Worte. Aber sagt diese Stelle denn damit nicht sehr unklar so etwas wie: I feel so hollow. I feel so empty. I feel so alone. Ich verstehe wenn du das einfach halten willst, kann sein dass mich nur das "nothing" auf Abwege treibt, wir müssen das auch nicht so im Detail besprechen.
What if I knew
this challenge to be vast - würde man so wohl eher nicht mit diesem "to be" konstruieren. Ich verstehs auch nicht so ganz, deshalb schwierig einen Vorschlag zu machen, wünscht er sich das Ausmass der Herausforderung zu spüren und warum tut er das, hat ihm einer gesagt, dass sie gewaltig ist, ahnt er es nur? Wenn es undiskutiert bleiben soll, schlage ich vor: What if I knew this challenge was so vast

Would I dare to
call for guidance - kommt so rüber als ob jemand angerufen und um Beratung gebeten werden soll, mein Vorschlag: ask for guidance oder: call out for guidance oder : cry out for guidance
help me answer
all these questions asked - siehe meine Fragen zum Titel, wenn du es nicht anders beschreiben magst, lass das "asked" einfach weg, ansonsten ginge es in Richtung: all the questions that appear/come up, oder vielleicht schöner, all the questions rising up (in me)

all these questions asked
all these questions asked

Und Atempause für dich, Kaffee für mich :)
 
Ups, da hak ich gleich mal ein. Die deutsche Ü ist wirklich nur eine Orientierung, und sie folgte dem englischen Text. Die Formulierung "answers to all those questions asked" ist mir nun schon so oft untergekommen, geschrieben wie gesprochen, dass ich da doch sehr sicher war. Zumal ein britischer Kollege mir vor Jahren mal auf Nachfrage versicherte, man ließe die questions nicht alleine stehen, wenn man diese Formulierung wählt. Auf deutsch wäre das wohl in der Tat "eine Antwort auf alle Fragen". Punkt. Dem habe ich aus eher poetischen Gründen noch das "die sich stellen" hinzugefügt.

So, ich hol mir auch nen Kaffee und lese noch mal alles in Ruhe. :gutenmorgen:
 

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