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  • Ersteller Unwissende
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Es geht bei Absorber um zwei Dinge: Einmal will man keine direkten Reflektionen von harten Wänden haben. Das Lautsprecher-Signal läuft auf eine Wand zu und wird dort direkt zu deinem Ohr reflektiert ... das will man nicht, denn das Signal kommt zeitverzögert zum Direktsignal.

Außerdem Will man den Nachhall des Raumes unter Kontrolle bringen. In den Höhen gibt es oft Flatterechos zwischen parallelen Wänden, die man unterbinden sollte. Unter ca. 300Hz Hat man mit so genannten Raummoden zu kämpfen. Das sind Resonanzen des Raumes, dh dass bestimmte Frequenzen besonders lange nachklingen und andere über haupt nicht. Das alles kann man mit geeigneten Absorbern dämpfen, wobei der Bassbereich deutlich aufwendiger zu behandeln ist.

Da zuviel Absorbtion aber unnatürlich oder sogar unangenehm klingt, kann man auch Diffusoren benutzen. Sie reflektieren Schall nicht wie ein Spiegel licht reflektiert, sondern zerstreuen den Schall in (fast) alle Richtungen. Reflektoren kann man nutzen um Schall gezielt umzulenken, zB auf einen Diffusor.
 
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Nein da hat er absolut Recht, Eierkartons sind nicht nur nutzlos sondern auch noch brandgefährlich.
 
Im wahrsten Sinne des Wortes....:mad: BRANDgefährlich
 
Ist der Sinn von Raumakustik jetzt ob der Schall die möglichst niedrige Nachhallzeit hat oder ob alle Frequenzen auf der selben Nachhallzeit sein sollen. ?

Ich hoffe ihr versteht wie ich fühle :D ?!
 
Beides.

Tiefere Frequenzen klingen aber leider naturgemäß viel länger aus. Das muss man etwas angleichen. Außerdem gibts halt diese Trennung bei etwa 300Hz (Schröderfrequenz, variieret von Raum zu Raum).

Oberhalb verhält sich der Nachhall wie man es sich intuitiv denkt. Da gibt es frühe Reflektionen und eine diffuse Hallfahne. Man will an der Abhörposition keine frühen Reflektionen haben und der diffuse Nachhall sollte im Rahmen sein.

Unterhalb von 300Hz gibt es bestimmte Frequenzen die den Raum als ganzes zum Schwingen anregen, es bilden sich stehende Wellen. Das führt dazu, dass manche Frequenzen sehr lang nachklingen und andere überhaupt nicht. Zu allem Überfluss ändern sich diese Frequenzen je nachdem wo man im Raum steht. Das macht eine objektive Beurteilung des Bass-Bereichs sehr schwer.

Die einfachste Variante sind eben Superchunks aus Steinwolle in den Raumecken. Das sind Breiband-Absorber die vor allem im Bass-Bereich wirken sollen, aber natürlich auch in den Höhen arbeiten. Mit mobilen Stellwänden kann man punktuell auch was erreichen, wobei diese im Bassbereich kaum wirken.
 
Ist der Sinn von Raumakustik jetzt ob der Schall die möglichst niedrige Nachhallzeit hat oder ob alle Frequenzen auf der selben Nachhallzeit sein sollen. ?
Ich hoffe ihr versteht wie ich fühle :D ?!

Die Nachhallzeit sollte möglichst gleichmässig und innerhalb bestimmter Grenzen sein. So ca. 200 ms bei normalen Räumen. Ist sie zu lang hallt es zu sehr, d.h. der Mix klingt halliger als er ist und die Abbildung verschmiert mehr und mehr.
Nachhallzeit von 0 - echofreier Raum - wäre ein theoretisches Ideal. Aber ist unangenehm und die meisten Menschen hören dann auch nicht in solche Räumen ab. Ich persönlich bevorzuge eher trockene Räume. Im zweifel zu trocken (aber nicht dumpf!).
Andere gehen eher an die obere Grenze.
Hier hab ich mal die Toleranzgrenzen nach einer Empfehlung eingezeichnet. Generell sollte die Mitte gleichmässig sein. Die Bässe können etwas länger sein (weil es dem normalen Empfinden entspricht), Höhen können etwas kürzer sein.
Für Rockmusik (d.h. mit impulsartigen) Bässen wären sogar noch kürze Nachhallzeiten in den Bässen sinnvoll. Aber schwer zu erreichen.


rt60_regie.gif


Bei http://www.bobgolds.com/Mode/RoomModes.htm werden sie mit angezeigt.
Das ist nur eine Empfehlung und zwar die trockenere. Ich denke in ARD Pflichtenheften oder so sind auch wieder andere drin.
Aber im Grunde halt so die Ecke.
 
Hallo

Ich sollte mal anderst fragen, was will man den bei Raumakustikbehandlung erreichen ?

Es wird eine neutrale Wiedergabe der Monitore angestrebt.
Vom Nachhall des gesamten Frequenzspektrum, Erstreflektionen und alle seinen Auslöschungen.
Im Freifeld zB. hört man nur seine Monitore ohne Anhebungen, Auslöschungen sowie Reflektionen (unter anderem Nachhall)

All diese Eigeschaften sind nur in Räumen vorhanden.
Daher will man mit akustischer Optimierung dem Freifeld "nahe kommen"
Was in erster Linie mit Absorption erreicht wird.
ABER: absorbieren alleine würde wieder ein unwohles Gefühl der Raumlichkeiten schaffen.
Daher gibt es verschiedene optimierungs Konzepte.
Nichts anderes das absorbieren und diffusieren.


Wenn du eine Aufnahme machst, willst du ja wissen wie sie klingt.
Grobes Beispiel:
Würdest du nun einen unbehandelten Regieraum haben und in der Aufnahme ein starkes Bassdröhnen sein.
Kann man in einer unbehandelten Regie nicht wirklich sagen ob dieses Dröhnen nun von der Aufnahme kommt oder vom Regieraum selber

Ja ich weiß auch das es bei zu wenig Power untenrum ganz gut sein kann, aber ich kann mir vorstellen das es das ganze ein bisschen verwischt.
Oder liege ich da Falsch..

Damit liegst du vollkommen richtig !!

Die Wandnahe Aufstellung wie schon richtig gesagt wurde, vermeidet schon mal die größeren Auslöschungen (Stichwort SBIR effekt)
Dadurch wird aber in der Tat der Raum selber umso stärker angeregt.
Die Anhebung im Bass ist nicht das schlimme, aber der längere Nachhall der Raummoden auf jeden Fall.
Daher müßen auch Bassfallen in einer Regie gemacht werden.
Diese senken nicht nur die Anhebung des Basses sondern auch den Nachhall der Raummoden.
Desweiteren werden auch die Schwingungsknoten der Raummoden entschärft (Auslöschungen)
Also sind richtige Bassfallen schon mal unumgänglich.

Oder ich stelle sie mindestens 2m von der Wand weg.

Hier ginge es darum, den SBIR effekt unter 20Hz zu schieben.
Der Schall allerdings weiß nicht wo hinter dem Monitor ist, somit geht es um Frequenzen welche sich Kugelförmig ausbreiten,
was sich auf jede Begrenzungsfläche des Raumes auswirkt.
Also nur von der Vorderwand 2meter weg sein würde nichts bringen, da Decke und Seitenwände genauso SBIR auslösen.

Bei deiner Raumgröße würde ich die Richtung LEDE verfolgen.
An der Wand wo die Monitore stehen alles absorbierend gestalten (oder auch Schallumleitend) und im hinteren bereich reflektierend.(Diffusion).

Ich selber habe nach meinen Erfahrungen festgestellt, dass ohne messtechnischer unterstützung nichts Sinnvolles dabei rauskommt.
Zumindest werden ohne Messungen sehr schnell falsche Interpretationen gemacht.


Ich hoffe hier nicht auf Forenregel zu verstoßen, aber würde gerne zur Hilfe meine Dokus hier verlinken:

meiner erste Regie

meine neue Regie

Die beiden Links sollten dir schon mal helfen und zeigen was im heutigen Homerecording (mit wenig budget) möglich ist.
Achte auch darauf wieviel Wolle benötigt wird, um auch Sinnvolle Bassfallen zu erhalten.

Was ich noch sagen möchte:
Flaterechos werden beim Optimieren der Abhörsituation meist umso hörbarer.
Und werden dadurch gerne behandelt. Manchmal eleminieren sie sich automatisch beim generellen Senken des Nachhalls ab der 4fachen Schröderfrequenz.(zB. mit Breitbandabsorber)
In einer Optimierten Regie haben Flatterechos selber aber keinen negativen Einfluß beim abhören.
Da sie nicht auf der selben Achse von Monitoren und Abhörplatz passieren.


lg Bert
 
Danke !

Aber eine frage die sich mir gerade stellt ist, lohnt es sich überhaupt sich diesem aufwand zu stellen und den kosten ?
Ich meine wenn ich mix und es geil klingt und ich zufrieden bin is doch die welt in ordnung ...

wenn ich mir anschaue wo die großen stars aufnehmen :D die stellen ein mic mit nem micscreen ins hotelzimmer singen rein und es klingt fett.

Ich schätze die sinnvollste option wäre doch sich auf die musik zu konzentriern und das mastering nem profi anvertraun?
 
Also ... auch ein paar kleine Maßnahmen helfen natürlich.

Wenn man es richtig angehen möchte, dann wird's eben umfangreich. ;)

wenn ich mir anschaue wo die großen stars aufnehmen :D die stellen ein mic mit nem micscreen ins hotelzimmer singen rein und es klingt fett.
Welche großen Stars machen das denn so?

Das Problem ist, dass alles was bei der Aufnahme nicht gut ist sich auch in der Nachbearbeitung schwer beheben lässt.
 
Hallo

Aber eine frage die sich mir gerade stellt ist, lohnt es sich überhaupt sich diesem aufwand zu stellen und den kosten ?
Ich meine wenn ich mix und es geil klingt und ich zufrieden bin is doch die welt in ordnung ...

Ich gehe jetzt nur von diesem post aus.
Weiß nicht was schon alles geschrieben wurde.

Aber wenn ich mir die vielen Messungen anschaue, was ich schon ausgewertet habe und dementsprechende Maßnahmen empfohlen habe.
Ist es zu 99% in üblichen Räumen voller Raummoden und Reflektionen.(Nachhall, Auslöschungen usw....)
Ganz selten gibt es samt Einrichtung und Gegebenheiten wo die akustik schon brauchbar ist.
(zB. eine große Couch macht schon gute Sachen :) )

Wenn du nun einen üblich unbehandelten Raum hast und du darin deinen fetten Sound abmischt
hörst du ein Ergebniss aus Monitoren und Raumantwort.
zB. können Raummoden bestimmte Frequenzteile anheben = lauter bzw, Druckvoller werden lassen.
Teils gibt es im Bass auch breitbandige Auslöschungen sowie Kammfilter bis in den höhen hinauf.
Wenn du zB. nun ein paar Frequenzen in der Aufnahme hast, welche ziemlich beisend klingen und
du bei diesen Frequenzen Auslöschungen hast, hörst du die bei deiner Abhöre gar nicht so schrill .

Kurz gesag:

In deinem Raum klingt es fett
wo anderes zB. überbetont oder dünn usw.

Ein seht gut optimierter Raum läßt einen nichts mehr verborgen und somit kann man sich auf das verlassen was man hört.

Es gibt natürlich auch Leute die mit der Zeit gelernt haben, was ihr Raum aufdickt bzw. verbergen läßt und berücksichtigen dies beim mixen.

Ich selber habe vor langer Zeit nur Musik gehört, viele Räume und Systeme gehabt.
Fing erst vor 7 Jahren oder so zu recorden an.
Naja wenn man soviel verschiedenes hört, weiß man was gut klingen kann, DACHTE ICH.

Erst als ich meine oben verlinkte erste Optimierung gemacht habe, kam nach so langer Zeit der wirkliche WOW effekt.

Aber niemand muß sowas deswegen machen.
ich selber gebe halt gerne meine Erfahrungen weiter, worauf andere die selbe Möglichkeit haben diesen Effekt erleben zu können.
Andererseite verstehe ich heute viele "Mischfehler" bzw. "Aufnahmefehler".
Damals wurde es auch von mir, wie bei vielen Usern, aufs Equipment geschoben :D

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Naja, was man im Video sieht muß nichts mit der original Aufnahme zu tun haben ;)

lg bert
 

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