[Gitarre] Fender Standard Stratocaster 2011 (Mexiko)

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Hallihallo liebes Musiker Board,

heute befasse ich mich mit meinem Neuzugang, nämlich einer Fender Standard Stratocaster 2011 Made in Mexico. Hier erst einmal ein paar Bilder:

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Die Vorgeschichte:

Meine erste Gitarre war eine Yamaha Pacifica, die leider im Laufe der Jahre ihren Geist aufgegeben hat und seitdem in ihrem Gigbag auf eine Generalüberholung wartet. Seit diesem Zeitpunkt vor mehr als 5 Jahren, habe ich keine Gitarre mit Single-Coils mehr besessen. Meine Hagström Super Swede kann zwar die beiden Humbucker splitten, aber das ersetzt ja keine "echte" Single-Coil-Gitarre. Somit war klar, was als nächstes angeschafft werden musste.
Das Budget war erst einmal nicht genau eingegrenzt, da ich mir zunächst einen Überblick über das Marktangebot verschaffen wollte. Das einzige, was klar war, war, dass es eine Fender werden sollte, da ich die Strat eines Freundes ziemlich gut fand.

Im Laden angekommen habe ich zuerst geguckt, ob mir Palisander oder Ahorn als Griffbrettmaterial eher liegt. Die Wahl fiel recht schnell auf Ahorn, da es in meinen Ohren einen glockigeren Klang hatte und der Ton irgenwie weichaber dennoch definiert wirkte wirkte. Zum Sound kommen wir aber erst später.
Dann habe ich querbeet einfach mal Strats aus unterschiedlichen Preiskategorien angespielt und war schließlich von den Mexiko Strats begeistert. Klar, die doppelt so teuren American Standard Modelle werden auch ihre Existenzberechtigung haben, aber mir reichen die günstigen "Kopien" allemal für einen soliden Stratsound.

Konstruktion/Verarbeitung:

Hier gibt es keine Überraschungen. Schon die Bezeichnung "Standard Strat 2011" deutet darauf hin, dass hier immer noch die gleiche Gitarre, wie Anfang der 50er gebaut wird, jedoch mit kleinen Zugeständnissen an die Bedürfnisse moderner Spieler.
Der Korpus besteht aus Erle. Durch die deckende "Midnight Wine Red" Lackierung (die in natura übrigens sehr edel aussieht), kann man leider nicht erkennen, aus wie vielen Teilen der Body gebaut ist, wahrscheinlich werde es die für diese Preisklasse üblichen zwei bis drei Blöcke sein.
In der präzise gefrästen Halstasche wurde der einteilige Ahornhals mit vier Schrauben bombenfest festgemacht. Da wackelt wirklich nichts. Auf dem Griffbrett sitzen 21 schön polierte Medium-Jumbo-Bünde und schwarze Platikmarkierungen.
Die Saiten werden strattypisch von hinten durch den Korpus über das Vintage Style Synchronized Tremolo gefürhrt und laufen dann zu dem weißen Platiksattel. Auf der Kopfplatte sitzen sechs Fender Mechaniken und nehmen die Saiten sicher auf. Die Mensur beträgt 648mm.

Auch bei der Elektronik kommt bewährte Technik zum Einsatz. Drei Fender Standard Single-Coils verwandeln die Schwingungen der Saite in elektrische Signale und werden von einem Volume-, sowie zwei Tone-Potis verwaltet. Der mittlere PU ist entgegengesetzt zu den anderen gewickelt, um in den Zwischenpositionen die Nebengeräusche, wie ein Humbucker zu minimieren.
Hinzu kommt der obligatorische 5-Weg-Schalter, mit dem die PUs ausgewählt werden. Alle Potis laufen leichtgängig und präzise, genauso, wie der PU-Wahlschalter, der sich durch ein leises Klicken signalisiert, dass er in der jeweiligen Position eingerastet ist.

Um es kurz zu machen: hier stimmt alles.

Der Lack ist spiegelglatt:

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Alle Schrauben sitzen fest, die Bünde sind nicht scharfkantig und auch das Tremolosystem macht, bis auf die leicht scharfen Madenschrauben, einen guten Eindruck. Ich habe die teureren Modelle natürlich nicht so genau unter die Lupe genommen, wie dieses, aber ich frage mich, wie sie verarbeitungstechnisch noch besser sein sollen? Die Mexikaner haben hier einen hervorragenden Job gemacht. :great:

Praxis/Sound:

Der ergonomische Korpus schmiegt sich sofort an den Spieler an. Leo Fender hat hier eine fehlerfreie Konstruktion geschaffen, das muss man ihm lassen. Auch das Gewicht fällt moderat aus.
Das eigentliche Highlight an dieser Gitarre, ist aber der Hals. Sie hat den mit Abstand besten Hals, den ich je in den Händen gehalten habe und das liegt an einem kleinen aber feinen Konstruktionsdetail: das Griffbrett ist genauso, wie die Kopfplatte "glossy" lackiert und schimmert dadurch wunderschön. Die Halsrückseite hingegen wurde nicht lackiert und lässt sich dadurch super anfassen. In Kombination mit dem C-Profil fühlt er sich einfach toll an und läd einfach zum spielen ein.
Auch die Bespielbarkeit ist sehr gut. Die Saitenlage lässt sich angenehm tief einstellen und auch die höchsten Bünde sind gut erreichbar. Der Schraubklotz am Hals/Korpus-Übergang stört dabei nur minimal.

Ich hoffe, dass man den Unterschied zwischen lackiert und unlackiert hier einiegermaßen gut erkennen kann:

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Das einzige, was in der Praxis wirklich ein wenig stört, sind die Mechaniken. Sie halten zwar recht zuverlässig die Stimmung, laufen aber nicht sehr präzise. Das heißt, dass man manchmal ein wenig rumfummeln muss, bis der Ton wirklich so hoch ist, wie man ihn haben will. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Anordnung in einer Reihe recht wenig Platz für die Finger zum Drehen bleibt. Eventuell kann man hier Abhilfe schaffen, indem man Mechaniken mit extra kleinen Stimmflügeln installiert.

Zum Schluss möchte ich noch kurz auf das Tremolo eingehen. Es eignet sich nämlich leider nur dafür, Töne und Akkorde leicht "anzuschimmern". Bei stärkerem Einsatz verstimmt sich die Gitarre recht schnell. Aber das ist halt das altbekannte Problem mit Vintage Style Tremolos. Hinzu kommt, dass der Hebel nicht fest in seinem Gewinde sitzt, sondern leicht wackelt. Aber auch das soll mehr oder weniger der Normalfall sein.

Kommen wir nun aber zu den Soundbeispielen:

Zuerst der Cleansound. Hierzu habe ich vom Steg ausgehend alle PU-Konstellationen bis zum Hals nacheinander durchgeschaltet:

https://soundcloud.com/rudi-mentaire/strat-clean


Jetzt gehen wir eine Stufe höher in den crunchigen Bereich. Hier wieder das gleiche Spiel, mit dem Unterschied, dass ich den mittleren PU nicht verwendet habe:

https://soundcloud.com/rudi-mentaire/strat-crunch


Zum Ausgleich habe ich ihn aber hier ganz alleine für ein funkiges (?) Riff verwendet:

https://soundcloud.com/rudi-mentaire/strat-funk


Jetzt bewegen wir uns in höheren Gain-Stufen. Wieder wurden alle PU-Einstellungen, ausgehend vom Steg außer dem Mittlerem verwendet:

https://soundcloud.com/rudi-mentaire/strat-drive


Hier lege ich noch eine Schippe drauf. Zu hören ist nur der Steg-Single-Coil:

https://soundcloud.com/rudi-mentaire/strat-metal


Zum Schluss habe ich noch ein kurzes Demo des Tremolos aufgenommen. Zunächst werden die Akkorde Des-Dur, Ges-Dur und Es7#9 gespielt, um die urspüngliche Stimmung auf Es-Standard zu demonstrieren. Dann wird der Vibratohebel bei den Akkorden Es7#9, As7#9 und einem Flagolet verwendet. Danach werden wieder die drei Akkorde vom Anfang gespielt, um zu zeigen, dass die Stimmung noch hält. Anschließend folgen zwei stärkere Einsätze und jeweils eine Kontrolle der Stimmung, um die Probleme, die mit diesem System auftreten zu demonstrieren:

https://soundcloud.com/rudi-mentaire/strat-tremolo


Insgesamt lässt sich, denke ich, festhalten, dass die Strat im cleanen und angecrunchten Bereich die beste Figur macht und vor allem durch ihre Vielseitigkeit besticht. Beim Metal werden die Nebengeräusche aufgrund der Single-Coils zu laut und außerdem fehlt dem Sound einfach der Schub in den Tiefmitten. Aber dafür wurde die Gitarre auch gar nicht konzipiert.:)

Fazit:

Wir haben es hier mit einem rundum gelungen Paket zu tun. Die Gitarre sieht super aus, ist top verarbeitet, lässt sich erstklassig bespielen und ist vielseitig. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist perfekt. Nur das Tremolo dämpft den Gesamteindruck ein wenig, aber das wusste man ja vorher schon und leichte Einsätze verkraftet es ja doch ganz gut.
Hervorzuheben ist auch das Werkssetup, wobei ich nicht weiß, ob Thomann da noch etwas daran geändert hat. Wie auch immer, die Gitarre war aus dem Karton heraus sofort bespielbar, nur die Werkssaiten (9er) waren viel zu weich, weshalb sie durch 10-56er ersetzt wurden, die insbesondere auf Es gestimmt super klingen.

Ich bedanke mich fürs Lesen und stehe bei Rückfragen und -meldungen gerne zur Verfügung.


Hier übrigens der Link zur thomann-Produktseite:

https://www.thomann.de/de/fender_standard_strat_2011_mn_mdw.htm
 
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Hey Theo Retisch!

Tolles Review zu einer tollen Gitarre. Ich besitze das Vorgängermodell, also die Fender Standard Stratocaster 2009, ebenfalls "Made in Mexico". Mein Exemplar wurde zwar 2011 gebaut, gehört aber noch zur alten Serie, welche sich soweit ich weiß nur darin von der neuen Serie unterscheidet, dass die Kopfplatte auch matt ist, wie die Rückseite des Halses. Meine hat außerdem ein Palisandergriffbrett.

Ich kann im Großen und Ganzen deinen Eindruck nur bestätigen. Man bekommt hier eine Gitarre, die wirklich jeden Cent wert ist. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen und die Mechaniken arbeiten bei mir auch einwandfrei.

Um die Gitarre noch zu verbessern habe ich ein paar kleine Modifikationen vorgenommen. Zunächst habe ich die Sattelkerben mit Labello eingefettet. Dies verbesserte die Stimmstabilität bei Benutzen des Vintage Tremolo Systems doch erheblich. Alternativ kann man auch mit einem Bleistift die Sattelkerben ankritzeln, denn das Graphit, das in der Miene eines Bleistifts vorhanden ist, eignet sich hervorragend als Schmiermittel. Ganz verstimmfrei wird das System allerdings nicht, das kann man von diese alten Konstruktion aber auch nicht erwartet und wie du bereits sagtest, weiß ja jeder, auf was er sich da einlässt und was zu erwarten ist.

Da ist das Tremolo nicht oft benutzte hab ich es schließlich so eingestellt, dass es auf dem Korpus aufliegt und hinten fünf Federn parallel eingesetzt. Das geht ganz einfach, Saiten lockern, alte Federn raus, neue Federn rein. Mit einer Zange hab ich das ganz gut hinbekommen.

Die Abdeckung hinten hab ich auch entfernt, weil sie sich meiner Meinung nach komisch anfühlt beim Spielen.

Ansonsten hab ich noch ein Fender Tex-Mex Single Coil Set verbaut, was sich sehr positiv auf den Sound ausgewirkt hat. Die Gitarre klingt jetzt klassischer und stratiger als zuvor. Die Tonabnehmer passen perfekt in diese Gitarre und sind nichtmal teuer. Kann ich auch empfehlen. Mir hat er Klang der Standard Tonabnehmer nicht so gut gefallen.

Ich habe jetzt die für mich fast perfekte Strat. Das Einzige was mich noch stört ist der sehr dicke Lack, aber man kann nicht alles haben.

Hier ist noch Platz für ein Bild von meiner Strat.

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Gruß
ValleysOfNeptune
 
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Hi Valleys,

Das Tremolo habe ich mehr oder weniger mit Absicht schwebend und nicht aufliegend eingestellt. Durch den Saitenwechsel auf die dickeren 10er, musste ich die Federkralle tiefer in den Korpus schrauben, was aber nur bis zu einem gewissen Punkt ging (und ja, die Saiten waren dabei gelockert). Bei Gelegenheit werde ich aber auch noch mehr Federn einbauen, damit es aufliegt und das mit dem Labello ausprobieren.

Außerdem habe ich zuerst Security Locks nachgerüstet. Auf den Bildern sind aber noch die originalen Gurtpins dran.
 
Achja... fast hätte ich es vergessen, meine ist auch mit Schaller Security Locks ausgestattet. :great:

Ich hab für das Tremolo fünf Stück von denen hier gekauft:
https://www.thomann.de/de/goeldo_tremolofeder_standard.htm

Die passen super. Die Fender Tremolo Federn, die es bei Thomann gibt würde ich nicht kaufen, die sind nämlich für die Fender Mustang und für die Strat viel zu kurz.
 
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Gut zu wissen und der Preis ist sehr gut. Da habe ich ja gleich was neues auf der Liste. :great:
 
Eine sehr gute Wahl, die Mex Strat und eine schöne Gitarre. Mehr Stratocaster wirst Du für das Geld nicht bekommen. Außerdem finde ich, sind die Unterschiede zu den US Modellen kaum noch wirklich wahrnehmbar, sieht man von der Hardware einmal ab, die man aber immer auch noch upgraden kann. Vor allen Dingen die Hälse finde ich richtig gut. Meine hat morgen ihren 35igsten Geburtstag, es war der 28. Juli 1978 also morgen vor 35 Jahren, als ich sie gekauft habe. Für 320 DM und obwohl ich heute einige Gitarren habe die das vielfache kosten ist sie immer noch meine No One, auf der ich sicher 80 % meiner Musik mache. 35 Jahre schweißen auch ganz schön zusammen. Sie hat gerade von Nick Page ein cooles Freshup bekommen. Die Seymour Duncan 60s Antiquity und den 78er Schecter lic. by Fender Neck, der ein wunderschönes Beefy Neck Profile hat. Die Antiquity sind ja etwas leicht overwound gewickelte PAFs, ungewachst, wie die allerersten Pickups die Seth Lover in den 1955ern für Gibson gewickelt hat. Dadurch klingen sie recht luftig und ohne diese fetten drückenden Mitten späterer Humbucker, wo irgendwann alles nur noch matscht. Die Pickups klingen auch auf einer Strat prima. Der Fender Custom Shop baut den SD Antiquity schon lange als Halspickup auf die teuren Relict Telecaster. Keith Richard hat sich ja auch einen alten PAF auf seiner Micawber Telecaster. Ein fettes Rockbrett am Hals und den Twäng mit dem Bridge Singlecoil. Ich lasse mir gerade von Nick so eine Telecaster bauen, allerdings mit 6 Saiten.

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Für 35 Jahre im Einsatz ist die aber noch gut in Schuss. Eine schöne Gitarre.
 
Für 35 Jahre im Einsatz ist die aber noch gut in Schuss. Eine schöne Gitarre.

Nun ja, sie hat allerdings inzwischen auch die zweite Lackierung, Nitrolack und bereits den sechsten Hals. Der erste ging bei einem Open Air in den 80ern zu Bruch. Besoffener Drummer. Dann kam ein Japan Strat Hals, dann ein Migthy Mite Neck, sowie ein Strathals von Staufer und dann noch ein alter Allparts Neck. Der Schecter jetzt ist auch von 1978 und ein Wahnsinn Hals. Schecter hat Ende der 70er, Anfang 80er Jahre die ersten Edelstrats aus Replacement Parts gebaut. Den Hals habe ich wirklich nur durch einen Zufall erstanden. Ach so, die Gitarre hatte ursprünglich mal ein 50er Jahre Kotzgrün. So diese alten Dunlup Cadillac Colours. Danach war er schwarz matt und nun ist er nur noch schwarz. Eine echte Patchwork Strat und genau darum unverkäuflich. :)

PS.: Fast hätte ich es vergessen. Cool die Soundfiles. Du spielst ziemlich sauber und bist ganz gut im Takt. Das fällt sogar optisch auf, wenn man sich die Frequenzen bei Soundcloud anschaut. Lustig. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles klar, das erklärt vieles. Ich war ehrlich gesagt auch schon überrascht, dass das wirklich keine Macke zu sehen war. :eek: Immerhin steckt da viel Geschichte drin. Ich glaube gerne, dass so etwas eine Gitarre unverkäuflich macht.
 
Ich habe auch die fast identische Mexen Strat Baujahr 2011.
Die PUs habe ich ebenfalls gegen Tex Mex getauscht.
Im Gegensatz zu meiner anderen 2004er Mexiko Strat ist der Hals schlanker und "schneller".
Einziges Manko:
Ich finde, dass ca. ab dem 13.-15. Bund eine gewisse Schnarrfreudigkeit vorliegt. Aber dazu muss ich sagen, dass ich in diesem Punkt auch sehr neurotisch-zimperlich bin. ;)
 
Ich habe auch die fast identische Mexen Strat Baujahr 2011.
Die PUs habe ich ebenfalls gegen Tex Mex getauscht.
Im Gegensatz zu meiner anderen 2004er Mexiko Strat ist der Hals schlanker und "schneller".
Einziges Manko:
Ich finde, dass ca. ab dem 13.-15. Bund eine gewisse Schnarrfreudigkeit vorliegt. Aber dazu muss ich sagen, dass ich in diesem Punkt auch sehr neurotisch-zimperlich bin. ;)

Hals nachstellen, Bünde abrichten, da gibt es viele Gründe, aber kein Strathals schnarrt einfach eben mal so. Selbst bei recht flacher Saitenlage nicht. Einfach mal zum Gitarrenbauer bringen und dem möglichst auf die Finger schauen. Wir haben bisher wirklich noch jeden Hals bund- und oktaivrein bekommen und ihm das Schnarren abgewöhnt.
 
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Hi Theo Retisch,

wenn der Stratspieler ein Strat-Review liest, erweckt dieses Review natürlich per Se Gefallen. :D

Mehr Gitarre geht zweifelsohn für's Geld nicht.

Was mir bei dem Clean-Ton dieser MIM-Standard-Gitarren immer wieder auffällt, ist der (nur für meinen Geschmack!) etwas dünne, nagelige Ton. Exakt diese Gitarre (auch in diesem Farbton) hat auch unser Rh.-Gitarrist - so gut wie identischer Primärton. Spielt man in Cruch- oder Zerrgefilden, so ist offenbar durch die Pickups immer eine Tendenz zu hören, ins Fuzzige zu gehen. Aber wie gesagt, das ist alles Geschmackssache - die einen wollen genau das und die anderen eher einen "klassischeren" Stratton. Offenbar klingen diese Standards stringenter, "moderner".

Ich ganz persönlich würde die Pickups bei sich bietender Gelegenheit austauschen. Will sagen, in der Regel stimmt die Basis, also Holz und HW - dann lässt sich mit andren Pickups das Ganze erheblich upgraden - so man sich andere tonale Gefilde wünscht.

Viel Freude mit den Strat und besten Dank für das Review!

Gruß Michael
 
Hi Stratspieler,

das mit dem PU-Tausch liest man ja öfter und letztendlich ist eine Strat ja auch eine Bastelgitarre. :) Erstmal werde ich mich aber um das Tremolo kümmern zumal Pick-Ups momentan nicht ins Budget passen ;), aber danke für den Tipp.

Gruß Theo
 
Das "Problem" bei den Keramik-PUs ist, dass sie ihre Betonung etwas tiefer im Frequenzband haben, als für eine Strat üblich.
Sie sind eher mittig angelegt. Fast wie P90s.
Das hat eigentlich nichts mit den Balkenmagneten zu tun, sondern vielmehr mit der Gesamtkonstruktion der Standard Pickups.
Für Higain sind sie gar nicht mal schlecht, wer aber das typische Klingeln einer Strat möchte, sollte lieber andere Pickups verwenden.
Ich habe, wie gesagt, zwei Mexiko Standard Strats und in beide das Tex Mex Set eingebaut.
 
@ Theo Retisch - Also Bastelgitarre, der gute alte Leo würde sich im Grab umdrehen, wenn er das hören könnte. Aber man kann eine Strat sehr gut dem individuellen Geschmack anpassen. :D Ich habe vor ein paar Jahren von einem Redakteur des Magazin Grand Guitars zwei Singlecoil Sets von dem Australier Chris Kinman erworben. Besser gesagt sind es Humbucker die erstaunlich nach Singlecoils klingen, die Spulen hat er anstatt paralell, vertikal übereinander angeordnet. Kein Vergleich zu den kastrierten Fender Noisless Pickups. Frischer, spritziger Singlecoilsound, eben nur ohne Brummen. Ich habe das Kinman Blues Set auf meiner 65 NOS. Allerdings sind 300 Taler auch ein stolzer Preis.

https://www.musiker-board.de/review...al-set-stratocaster-pickups-fuer-blueser.html
 
Das klingt natürlich interessant, aber 300 ist mir das Vergnügen auch nicht wert. Erstmal bleiben die PUs eh drinne und wenn sie mir irgendwann nicht mehr gefallen sollten, schaue ich mich mal um, was für mich passen würde.
Danke trotzdem für den Hinweis. :great:
 
Hallo,

schönes Review, danke. Und Glückwunsch zur Gitarre. Ich habe das gleiche Modell in Arctic White und kann Deine Eindrücke auch weitgehend bestätigen. Der Hals ist wirklich sehr angenehm spielbar durch die matte Lackierung und außerdem sind die Griffbrett-Kanten noch leicht abgerundet. Das macht zusammen für mich einen großen Vorteil beim Spielgefühl gegenüber der Classic Vibe (50s - die 60s kenn ich nicht) aus.

Ich hab bei meiner immer noch die Stock Pick-Ups drinnen, die ich vielleicht oder wahrscheinlich mal irgendwann ersetzen werde (ich tendiere gerade zu Humbucker im SC-Format an der Bridge).

Das Tremolo hab ich gegen das http://www.guitarfetish.com/Made-in-Mexico-Import-Strat-UPGRADE-trem-Solid-STEEL-block_p_489.html getauscht und sonst den Sattel mit Gewa Micro Teflon geschmiert. Das hat die Stimmstabilität verbessert - außerdem hat das GFS Tremolo einen Stahlblock und Stahl Tremoloarm, der nicht so wackelt wie beim Original-Tremolo. Ich hab das Tremolo auch floating eingestellt (mit 4 Federn) und spiele 10-46er Saiten.

Gruß,
Christian
 
...Kein Vergleich zu den kastrierten Fender Noisless Pickups. Frischer, spritziger Singlecoilsound, eben nur ohne Brummen. Ich habe das Kinman Blues Set auf meiner 65 NOS. Allerdings sind 300 Taler auch ein stolzer Preis...

Und daher würde ich, lieber Armin, nicht ganz so pauschalisieren. Baut man nämlich die Vintage Noiseless, die es gebraucht für etwas mehr als 'nen Hunni gibt, zusammen mit ihren hochohmigen Potis (!) in eine eher Primärton-knalligere Strat ein, so wird man mit einem nach wie vor spritzigen Klang belohnt.

Die Dynamik reiner Einspuler geht schon aus Prinzip verloren, jedoch ist das insofern zu verschmerzen, wenn man zum Beispiel für ein Studio einen brummfreien Halspickup benötigt und zusätzlich noch weitere Strats hat, wo man nach Belieben mit reinen Einspulern arbeiten kann.

Ich halte die Vintage Noiseless für eine sehr gute Preis-Leistungs-Alternative und daher sind sie jetzt in meiner Classic 70s Strat drin, wo sie eine sehr gute Ergänzung zur Esche-Basis sind.

Eine meiner 70s Strats, die ich mit den VN ausrüstete, ist hier zu hören:

http://www.youtube.com/watch?v=bm3HXpdydvE

Gruß Michael
 
Ich kann für Mexen Strats nur den GFS Stahl Block empfehlen, obwohl ich zuerst auch nicht dran geglaubt habe. Erhöht deutlich den "Klonk!" Faktor und gibt dem Sound ein strammeres Fundament.
 
Hm, auch das würde ich nicht pauschalisieren, sondern wieder abhängig machen vom Primärton der MIM-Strat.

So'n Schiet aber auch, da kömmt bei mir der Experimentator durch... :D

Die Stahlblöcke erhöhen zweifelsohne die Tonansprache (ich habe in zweien meinen MIMs ja Rockinger Stahl drin). Sie können aber auch gar nichts bewirken (selbst schon in einer MIM getestet und wieder rausgeschmissen), wenn eine MIM schon vom Primärton her eine sehr schnelle Tonansprache hat, oder aber sehr ouputstarke Pickups drin sind, so dass der Stahl schlicht und einfach untergeht.

Die 70s oben im Video hatte zum Zeitpunkt des Videos übrigens keinen Stahlblock drin.

CU MM
 

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