[Effekt] Billig vs Teuer - Harley Benton Vintage Overdrive vs Ibanez TS9

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Herzlich Willkommen zu meinem ersten richtigen Review, der sich auf Gitarren Equipment bezieht !
Ich hoffe, dass euch der Review gefällt und ihr mit den von mir gewonnen Erfahrungen später auch etwas anfangen könnt !


"Wer billig kauft, kauft zweimal"
Man liest es ja immer wieder, egal um was es geht... Möglichst immer die teurere Alternative kaufen, da diese ja grundsätzlich besser wäre. Das hört man oft, aber ist das berechtigt?
Bis auf einige Ausnahmeprodukte ( z.B. Behringer FCB1010; Harley Benton 2x12v, etc.) haben viele günstige Gitarren(-Produkte) einen schlechten Ruf und werden infolgedessen oftmals schlecht geredet. Teilweise geht das auf persönliche Erfahrungen zurück, oft hat man allerdings auch den Eindruck, dass diese Aussagen jenseits von irgendwelchen Erfahrungen, nach dem Grundsatz "billig=schlecht" getroffen werden.
In diesem Review möchte ich euch meine Erfahrungen bzgl. der beiden Pedale schildern und die genannten Hypothesen mal überprüfen!

Wie ist es jetzt zu dem "Shootout" gekommen ?

Naja, es ist so: Bei meinem Rectifier fehlt mir irgendwie noch der letzte Kick. Es ist relativ schwer zu beschreiben aber es fehlt eben noch etwas, damit es perfekt ist. Über die Jahre bekommt man dann natürlich mit, dass ganz klar ein Pedal fehlt!:p
Irgendwie bin ich trotzdem nie dazu gekommen mir endlich mal einen Tubescreamer bzw. ein Overdrive Pedal zu kaufen. Hatte andere Investitionen (z.b. Kemper) und habe es dann schon fast wieder vergessen :D
Dann war ich allerdings im Thomann und habe (leider nur ein paar wenige Minuten) den Vintage Overdrive von Harley Benton am Rectifier ausprobiert... Der Unterschied war zwar nicht besonders groß (je nach Settings) aber irgendwie hatte ich dann genau das, was mir eingentlich immer gefehlt hat. Allerdings hatte ich dann kein Geld mehr übrig, trotzdem war mir klar, irgendwann muss ich ein Tubescreamer(ähnliches) Pedal kaufen !
Am gleichen Abend habe ich dann von der Vergleichsaktion gelesen. Das kam natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt.
Ich habe dem Johannes dann die Lage geschildert, und bin nun froh, dass ich Teil dieser großartigen Aktion sein darf.

Für die, die es vielleicht nicht wissen.
In diesem Thread geht es um die günstigen Harley Benton Treter. Durch eine Kooperation vom Musiker-Board mit Musikhaus Thomann wurde dann eine Aktion ermöglicht: 4 User dürfen die Harley Benton Pedale mit den jeweils teureren Alternativen vergleichen!
Es wurden dann folgende User/Pedale ausgewählt:


Was steht mir an Equipment zur Verfügung und wie gehe ich vor ?

Zur Verfügung steht mir ein Mesa Boogie Dual Rectifier ein Kemper Profiling Amp + 2x12 Mesa Rectifier Cab + Engl 4x12 Cab jeweils mit V30 Speakern.
Warscheinlich wird es darauf hinauslaufen, dass die Soundsamples hauptsächlich über den Kemper aufgenommen werden. Damit erziele ich gute Ergebnisse und kann nicht viel falsch mit der Mikrofonierung machen.
Da ich mein Pod HD hergegeben habe, besitze ich momentan (noch!) kein Interface.
Damit ich euch allerdings gute Soundsamples liefern kann; um Johannes und die Leser nicht zu enttäuschen, habe ich mir jetzt allerdings extra ein Interface gekauft, dass die Tage kommen müsste.
Es ist ein Focusrite Scarlett 2i4 geworden.

Voraussichtlich wird die Gliederung wie folgt aussehen :

1. Optik (+ Verarbeitung)
2. Innereien
3. Sound(+ Flexibilität)
4. Fazit

Habe ich etwas vergessen ?

Ich freue mich schon tierisch auf den Vergleich und sobald die Pedale da sind, werde ich mit dem testen beginnen.
Falls es irgendwelche speziellen Wünsche anderer User gibt, schießt los, ich schaue dann, was sich machen lässt!

Anmerkung:
Ich bin mir natürlich im klaren darüber, dass wir hier 2 Pedale vorliegen haben, die eigentlich aufgrund des Preises garnicht mit einander verglichen werden sollten.
Es ist allerdings nicht mein Ziel jetzt eines der Pedal (unberechtigt) schlecht zu reden. Ich möchte lediglich zeigen, was die beiden Pedale so können. Eventuell gibt es ja User, die darüber nachdenken, sich eines der beiden Pedale zuzulegen. Denen kann ich dann eventuell eine Hilfestellung geben und ihnen so ein Denkanstoß geben. Die Frage : "Lohnt sich der Aufpreis wirklich?" möchte ich also versuchen zu beantworten.
Außerdem möchte ich, wie schon erwähnt testen, ob an den Clichees über die Billigpedale wirklich etwas dran ist.

Ich hoffe ich habe nichts vergessen.
Melden werde ich mich, sobald die Gitarre da sind und ausgepackt wurden!
Hoffentlich kann ich mit meinem Bericht der Musiker Community etwas zurück geben :)

User-Wünsche bzw. Empfehlungen werden gerne angenommen! Ich gucke dann was ich verwirklichen kann!
Falls ihr spezielle Kombinationen oder Settings hören wollt, sagt was!

In diesem Sinne:


vs.



Liebe Grüße,
euer -insider-

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User-Wünsche bzw. Empfehlungen werden gerne angenommen! Ich gucke dann was ich verwirklichen kann!
Ich fänd es interessant, wenn du einen echten Blindtest machen könntest. :)
Also die Pedale von einem Kumpel um die Ecke im Nebenraum schalten lassen, so dass du auch nicht am Geräusch o.ä. hörst, mit welchem du gerade spielst ...
 
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Bildtest??? oder vielleicht wäre ein Blindtest besser :D

Jo
 
Klingt sehr gut! Hättest du noch die Möglichkeit, einen Digitech Bad Monkey mit in den Vergleich einzubeziehen? Der gilt ja auch als offener Geheimtipp. :)
 
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Ich fänd es interessant, wenn du einen echten Blindtest machen könntest. :)
Also die Pedale von einem Kumpel um die Ecke im Nebenraum schalten lassen, so dass du auch nicht am Geräusch o.ä. hörst, mit welchem du gerade spielst ...
Ja das ist keine schlechte Idee! :)
Was ich mir auch schon überlegt habe...
Wie im blindtest aufzunehmen und euch dann nicht sagen, welcher der originale ist...
Ihr dürfte dann raten!
Klingt sehr gut! Hättest du noch die Möglichkeit, einen Digitech Bad Monkey mit in den Vergleich einzubeziehen? Der gilt ja auch als offener Geheimtipp. :)

Sehr gute Idee! Ich guck dann mal, was sich machen lässt :)

Weiter Wünsche, Anregungen und Ideen werden gerne gesehen! :)

Gesendet von meinem HTC One X mit Tapatalk 2
 
Ich hatte vor einiger Zeit den Visual Sound 'Route 808' Overdrive im Internet gewonnen.

Ein Tube Screamer Clone, der neu 120€ kostet - also vier mal so viel wie der Harley Benton 'Vintage Overdrive'.
Zuerst war die Freude groß, doch dann trat schnell Ernüchterung ein:

Der billige Harley Benton Overdrive klingt verdammt nochmal besser!

Cremiger, quakiger, knatschiger, röhriger... zumindest an meinem Fender Amp mit meiner Strat und meiner SG.

Das Resultat:
Der Route 808 ging in die Bucht und den Harley Benton habe ich behalten.

Wie ich schon sagte, nicht die Billighersteller müssen hier die Fragen beantworten, sondern eher die "Marken", wie sie
ihre Preise noch rechtfertigen.
 
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...
Wie im blindtest aufzunehmen und euch dann nicht sagen, welcher der originale ist...
Ihr dürfte dann raten!
Guter Ansatz. Jedoch sagt der erzielbare Sound nichts über den Response bein Spielen aus.
Also, wie reagiert das Gerät auf meine Art zu spielen, meinen Anschlag, lässt sich die Dynamik von mir am Instrument maßgeblich bestimmen etc ...
 
Jedoch sagt der erzielbare Sound nichts über den Response bein Spielen aus.
Also, wie reagiert das Gerät auf meine Art zu spielen, meinen Anschlag, lässt sich die Dynamik von mir am Instrument maßgeblich bestimmen etc ...

Der Test hat durchaus seine Berechtigung: Solange alle anderen Variablen bis auf das Effektgerät gleich bleiben liefert er ein ausreichend aussagekräftiges Ergebnis. Es ist die Natur dieser Vergleichstest, dass die Ergebnisse von relativer, nicht absoluter Art sind. So ließe sich der Versuchsleiter-Effekt wenigstens etwas bei uns vermeiden.

Finde die Idee gut: bitte unbenannte Soundsamples, und Bewertung durch User deaktivieren, sonst schlägt wieder eine Lawine der Psychoakustik zu, haha.
 
Ich schrob.
Guter Ansatz. ...

Hören als blinder Zuhörer ist die eine Hälfte.
Die ander Hälfte bezieht sich auf das Spielgefühl das so ein Treter vermittelt. Dieses Spielgefühl zu beschreiben, dafür bedarf es weitere Parameter, die sicher ebenso subjektiv sind, wie es die Hörproben sind ... :hat:


Diese Spieldynamik ist für mich weitaus wichtiger als ein bestimmter Sound, läßt sich doch damit nahezu jedes erdenkliche "Gefühl" eines Musikstückes und damit Sound musikalisch ausdrücken.
Beim Blues sicher eher als beim toten Metall ... ;)
 
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@GEH, Insider: Eine gute Idee, aber falls er das mit dem Interface macht, hätte ich eine andere Idee: Du nimmst eine Passage (oder einen ganzen Song...) ein mal mit dem HB und einmal mit dem Ibanez auf. Also nur eine Spur pro Fußtreter. Dann schneidest du das in einem Sequenzer (könnte ich auch machen, wenn du keinen hast) so, dass immer nur gerade ein Fußtreter "spielt". Natürlich sollten die Übergänge zwischen den beiden recht sauber geschnitten sein, sonst hört man es ja.^^ Z.B. den HB die ersten 10 sekunden, dann die nächsten 10 sekunden den Ibanez, dann wieder den HB,... etc.
 
@GEH, Insider: Eine gute Idee, aber falls er das mit dem Interface macht, hätte ich eine andere Idee: Du nimmst eine Passage (oder einen ganzen Song...) ein mal mit dem HB und einmal mit dem Ibanez auf. Also nur eine Spur pro Fußtreter. Dann schneidest du das in einem Sequenzer (könnte ich auch machen, wenn du keinen hast) so, dass immer nur gerade ein Fußtreter "spielt". Natürlich sollten die Übergänge zwischen den beiden recht sauber geschnitten sein, sonst hört man es ja.^^ Z.B. den HB die ersten 10 sekunden, dann die nächsten 10 sekunden den Ibanez, dann wieder den HB,... etc.

Das klingt gut!
Allerdings weiß ich überhaupt nicht welchen Song ich da nehmen soll, und ob ich das mit oder ohne Schlagzeug machen soll.
Wenn nicht muss ich ja erstmal Schlagzeug programmieren...

Lg

Gesendet von meinem HTC One X mit Tapatalk 2
 
Ne, so simpel wie möglich... Oder nimm einen Backing-Track und spiel 2 mal das gleiche drüber. Da würde ich mir jetzt nicht zu viel Aufwand machen. :)
 
auf jedenfall einmal ohne alles, ich finde dinge zu vergleichen wenn noch 100k Sachen mitschwingen eher suboptimal, ich für meinen Teil hab damals mal den 808 und den Badmonkey durchprobiert und bin nicht wirklich ein Freund geworden von, dafür steht hier nun nen HB Extreme Metal
 
Der Postbote war heute brav!
e3e6yzer.jpg


Gesendet von meinem HTC One X mit Tapatalk 2
 
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auf jedenfall einmal ohne alles, ich finde dinge zu vergleichen wenn noch 100k Sachen mitschwingen eher suboptimal.
Ganz im Gegenteil, das wäre sogar optimal, denn man will ja auch wissen wie sich die Bodentreter mit dem Rest der Band verhalten. Muss ja jetzt nicht eine 10-Mann Band sein. Aber zumindest Bass & Schlagzeug. :)
 
Ich war jetzt die letzten tage schon sehr fleißig am testen!
Allerdings bin ich ab heute nochmal 10 Tage auf Abifahrt, macht euch allerdings keine sorgen der Bericht kommt noch, und bevor ich vor der Abifahrt noch einen schlechten Bericht hinschlampe, lass ich mir danach lieber mehr Zeit zum schreiben :)


Ich freue mich schon auf das schreiben!

Lg

Gesendet von meinem HTC One X mit Tapatalk 2
 
Willst Du schonmal einen Kurzeindruck geben?
 
PART 2

Sooo, endlich ist es so weit.
Die ganze Abifahrt über habe ich mich schon aufs schreiben gefreut und testen gefreut! :rolleyes:
Ich hoffe ihr nehmt mir die Verzögerung nicht übel, ich bitte die Wartezeit zu entschuldigen.

Da ich oben schon eine Einleitung geschrieben habe, werde ich direkt einsteigen!

Lieferumfang + Verpackung

Beide Geräte kommen in einer schnieken Verpackung. Vor allem die Tubescreamer Verpackung sieht fast schon ein wenig nostalgisch aus.
Öffnet man die Verpackungen, ist in beiden ein kleiner Beipackzettel, wie man es von Medikamenten kennt, dabei.
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In der des Tubescreamers werden nochmal die Funktionen der verschiedenen Regler erklärt (Overdrive = Übersteuerung, Tone=Höhenanteil, Level = Lautstärke). Außerdem stehen die technischen Daten, Hinweise + ein paar Besonderheiten noch im "Handbuch"(Im wahrsten Sinne des Wortes; das Teil ist ausgeklappt nicht viel größer als meine Hand :D).
Kurz zusammengefasst, falls es jemanden interessiert: Der Ts bringe einen warmen Röhrensound; keine Einschaltgeräusche wären hörbar; Batterie ist einfach wechselbar;LED-Anzeige für eingeschalteten Effekt + Batterie-Stärke..... Moment mal....
Wusstet ihr, dass die LED auch zeigt, wie aufgeladen die Batterie ist ? Ich wusste es nicht :D


Bei dem Vintage Overdrive stehen ein paar interessante Sätze auf der OVP, die ich euch nicht vorenthalten möchte : "Vintage Overdrive --- The representation of the classic Tubescreamer, with JRC4588 chip. The overdrive effect is mellow, mild, smooth and exquisite, and the delay effect is quite good. True bypass design to minimize the tone loss"

Klingt doch schonmal sehr interessant oder ?
Beim Vintage Overdrive liegt auch ein "Datenblatt" bei, allerdings kann man auf Thomann nochmal eine ausführliche Bedienungsanleitung beäugen, in der allerdings sonst auch nichts interessantes steht :D

Beim Tubescreamer ist noch eine Batterie dabei, die beim Vintage Overdrive leider fehlt, aber bei einer Wertdifferenz von 120€ dürften für den Vintage Overdrive Käufer wohl Geld für eine Batterie/Netzteil übrig sein!

Optik

Kommen wir zum wohl wichtigsten Teil des Reviews, der Optik! :rock:
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Vorab: Eigentlich wollte ich beide Geräte aufschrauben und das Innenleben vergleichen, allerdings habe ich nach ausführlichen Soundtests (unerwartet) beschlossen, den Tubescreamer doch zurück zuschicken(mehr dazu später). Deshalb könnte es hier mit der Garantie problematisch werden und ihr müsst euch mit der äußeren Optik zufrieden geben ;)
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Der Tubescreamer sieht gleichzeitig etwas rotzig und zugleich edel aus. Die Verarbeitung ist, wie zu erwarten, makellos. Der Fußschalter ist sehr bequem und einfach zu bedienen, man merkt , dass man etwas wertiges in der Hand hat. Die Regler laufen butterweich, erfordern allerdings minimal mehr "Kraft" um sie zu bewegen (womöglich, damit man nicht versehentlich etwas verstellt).
Was soll ich sagen, es gibt nichts zu bemängeln.
Der Tubescreamer ist übrigens etwas fetter als der Harley Benton, was u.a. am Fußschalter liegt.
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Die Verarbeitung des Vintage Overdrives ist ebenfalls überraschend gut. Auch wenn ich pingelig danach gesucht habe, sind mir keine Unsauberkeiten aufgefallen. Der Lack ist 1A aufgetragen, die Potis laufen Butterweich, der Fußschalter funktioniert; wie er soll und die Verarbeitung ist perfekt.
Also ebenfalls makellos.
Hier muss ich dem Vintage Overdrive sogar einen Pluspunkt geben, weil das LED hier viel klarer leuchtet. Beim Tubescreamer variert die Erkennbarkeit auch, je nach Winkel.
Da man ja alles auch mal von hinten sehen will, hier nochmal ein Bild.
Ich habe die beiden hier mal entblößt.
Man sieht, dass die Batterie beim Vintage Overdrive direkt neben der Platine sitzt, während beim TS etwas abstand dazwischen ist.
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Ich finde das Design des Vintage Overdrives übrigens sehr cool, das hat irgendwie was, wobei optisch der Tubescreamer wohl eher den Titel "Vintage" verdient hätte :D

Ich habe mal meine Eltern + meinen Bruder gefragt, welcher von den beiden vermutlich teurer sei.
Alle erkannten (leider), dass der Tubescreamer wohl der teurere ist, aber da sich das bis jetzt nur aufs optische bezieht, muss das ja nichts heißen !

Ohne Batterie wiegt übrigens der HB 300gramm, der Tubescreamer 520...
Meine Mutter hat mich ziemlich schief angeschaut, als ich mit der Küchenwaage die beiden Biester gewogen habe :D

Sound

Ok, kommen wir jetzt zum wirklich wichtigsten Teil, dem Sound.
Zunächst einmal eine Anmerkung:
Ich habe einen Kemper Profiling Amp + Mesa Boogie Dual Rectifier.
An beiden Setups habe ich viel rumprobiert mit den Pedalen, aber da sich der Kemper sowieso wie ein richtiger Amp verhält, und zum aufnehmen (bei mir) einfach besser klingt, habe ich mich entschlossen ihn fürs recorden zu nehmen. Die Pedale haben sich am Kemper und am Mesa gleich verhalten, also habt kein Bedenken :)

Setup:
Die Gitarre wird zunächst trocken eingespielt und danach durch die verschiedenen Amp+Overdrive-Setting-Kombinationen geschickt.
Aufgenommen wird mit einer optisch modifizierten Fame Forum III (bei Bedarf stehen auch noch einige andere zur Verfügung, falls ihr da mehr wollt, sagt bescheid :D) , einem Focusrite Scarlett 2i4 + Beyerdynamics DT 990 Pro zum abhören.
Strom kommt vom Harley Benton Power Plant.
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Tubescreamer + Vintage Overdrive am cleanen Amp.

Zunächst habe ich getestet, ob bei einem der Pedale Dynamik/Sound verloren geht. Mir ist allerdings keine Veränderung aufgefallen. Beides war wie gewohnt, bei ausgeschalteten Pedalen.

1. Eindruck + Begeisterung.

Bevor ich jetzt mehr Wörter über den Sound an sich verliere, muss ich nochmal erwähnen, wie begeistert ich schon vom ersten Eindruck war/bin.
Beide Pedale bringen eine großartige Dynamik mit sich. Wie vom Amp gewohnt, kann ich mit dem Volume Regler der Gitarre Gain rausnehmen und den Sound clean(er) machen. Dass das auch mein Vintage Overdrive möglich ist, hatte ich im Vorfeld bezweifelt, super ! :)

Testet man bei beiden Pedalen einen 100% cleanen Amp + Drive kp, Tone auf 12 und Level auf 12 .
Hat man diesen sahnigen leicht verzerrten Ton(gilt für beide).
Würde ich in meinem Wortschatz nach Wörtern suchen, die diesen beschreiben, wären sie : Smooth, cremig, sahnig, weich....
Mit Volume Regler kann man trotz Verzerrung hier noch einen schönen Clean-Sound rausholen.
Schon bei den ersten Tönen wird einem hier klar, dass der Vintage Overdrive keine 30€ billig Buchse ist, die zu nichts taugt.
Im Vergleich, bei diesen Settings kommt es mir vor, als wäre der Ton beim Vintage Overdrive etwas stärker komprimiert. Beim Tubescreamer klingt das ganze etwas breiter, dunkler und fetter. Die Höhen wirken irgendwie anders.
Aber dazu später mehr ...
Dreht man den Gain beim Tubescreamer auf, merkt man dann natürlich wie das ganze dann fetter wird. Drive auf 5 Anschlag, den Rest auf 12 + halspickup und man hat einen richtig schön singenden Lead Sound. Den Tone Regler muss ich dann allerdings doch noch etwas aufdrehen, weil mir sonst irgendwie die Höhen fehlen....
Das wird noch deutlicher, wenn man Level + Drive komplett aufdreht, da muss ich dann auf jeden Fall nochmal mit dem Tone Regler ran :)

Beim Vintage Overdrive ist das ähnlich :)
Die beiden klingen meines Erachtens nach relativ ähnlich.
Der Tubescreamer ist einen Hauch präziser aber ansonsten fehlt mir da am Vintage Overdrive eigentlich nichts.
Die Mitten klingen im Tubescreamer auch minimal anders, etwas lauter und direkter, aber das fällt eigentlich kaum und die Regelung arbeitet bei beiden auch relativ identisch!

Vorm cleanen Amp gefielen mir die Pedale am besten, um einen sahne-Lead Sounds rauszuholen.
Am besten gefiel mir :
Tube-Screamer : Drive - 9 Uhr; Tone - 13 Uhr; Level 13.30 Uhr
Vintage Overdrive: Drive 9.15 Uhr; Tone- 13 Uhr; Level - Volle Pulle

Vor einem angecrunchten Amp machen beide auch einen extrem guten Job.
Mit Drive auf 0 Tone auf 12 und Level voll auf räumen beide Pedale so ein bisschen auf und geben den Letzten Kick an Höhen dazu.
Sehr schön!
Ich würde den Vintage Overdrive ja wirklich gerne kritisieren, aber bis jetzt klingt er einfach extrem gut...
Soundmäßig ist der Unterschied schwer zu beschreiben.
Bei den Einstellung klingt der TS wieder etwas breiter und fetter, die Höhen liegen nicht so nah beieinander und klingen nicht ganz so fizzelig.
Die komprimierten Höhen fallen mir da am ehesten auf...
Je mehr Drive man dann draufgeht, desto besser wird es beim Vintage Overdrive dann...
mit Drive auf 12 Uhr klingen die Höhen meiner Meinung nach wesentlich besser :)
Das ganze habe ich mit einem Bogner XTC Ecstasy (KPA) getestet.

Metal/Highgain
Ich habe mich gefragt, ob der Unterschied zwischen den beiden Pedalen bei Highgain noch weniger zu tragen kommt...
So, nehmen wir mal einen Peavey 6505.
Drive auf 0, Tone Neutral und Level voll auf...
Perfekt! :D
Beide Pedale schaffen es mir genau das dazuzugeben, was noch fehlt.
Das letzte Kännchen, der letzte Schub an Höhen und einen aufgeräumteren Bass-Bereich...
Genau das habe ich mir erhofft...
Beim Highgain Amp dann noch den Gain am Tubescreamer aufzudrehen macht dann irgendwie nicht mehr so viel Sinn, weil der Peavey schon extrem viel Gain hat.
Mit ein bisschen mehr Gain bekommt man lediglich den trockenen Sound etwas "nässer"...



Fazit:

Man muss sich mal klar werden, was sich hier gegenüber steht :
30€ <-> 150€

Man kann sich also fast ein ganzes Effektboard mit Harley Benton Treter kaufen statt ein Board mit einem Tubescreamer.
Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass man klar raushören kann, welches Pedal teurer und welches billiger ist, aber irgendwie ist es nicht so.
Die Pedale klingen beide extrem gut und der Vintage Overdrive braucht sich definitiv nicht zu verstecken.
Wer für kleines Geld ein Overdrive Pedal sucht, sollte ihn UNBEDINGT testen, wenn er auf die fehlende Batterie verzichten kann :D
Und wer etwas für großes Geld sucht, sollte sich fragen, ob die große Investition wirklich nötig ist, wenn man nicht auch einfach ein Fünftel des Preises für einen schnieken Vintage Overdrive ausgeben könnte.
Die Verarbeitung ist Top und soundmäßig ist das schon so nah an einem TS-9, dass es kaum auffällt.
Einzige Kritikpunkte (Bei dem Preis aber vernachlässigbar):
- Die Batterie sitzt unmittelbar neben der Platine, sprich da ist keine Abgrenzung dazwischen(wie beim TS9). Ich kann nicht einschätzen, wie leicht da etwas kaputt gehen kann, aber eine kleine Wand dazwischen wäre schon besser.
- Bei Drive auf 0 klingen die Höhen MINIMAL fizzeliger als beim TS
- Die Optik könnte womöglich als billig empfunden werden ( finde ich jetzt nicht aber z.b. einige Bekannte, die ich drauf angesprochen habe).
Das Teil ist aber zum spielen und nicht zum angucken, und selbst wenn ich den Vintage Overdrive nicht behalten dürfte, würde ich mir direkt einen auf Thomann bestellen.
Selbst wenn Tube-Screamer und Vintage Overdrive gleich teur wäre, könnte man ggf sogar noch getrost zum Vintage Overdrive greifen, weil sie sich vom Sound her nicht großartig unterscheiden.

Was kommt jetzt noch?:
- Soundsamples
- Eventuell kann ich mir noch einen Bad Monkey besorgen und vergleichen:rolleyes:

Ich hoffe der Review hat euch bis jetzt gefallen !
Bei Fragen&Anregungen sagt was ;)
 

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DAS trifft den Nagel voll und ganz auf den Kopf. Ich hab den Vintage OD damals mit einem alten 808er von Ibanez verglichen und mir war die Differenz NICHT über 150 € wert ;) Schön, dass du hier die gleiche Meinung hast. Der Vintage OD ist ein klasse Pedal und muss sich nicht verstecken. Daumen hoch.
 

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