Kondensatoren für Dynacord Bass King T

Rubbl
Rubbl
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.11.24
Registriert
09.03.04
Beiträge
4.607
Kekse
15.463
Ort
Geislingen/Steige
Gerade hatte ich meinen Bassking T beim Service meines Vertrauens und der kam mit folgender Diagnose zurück:
Die Kondensatoren der Vorstufe sind "undicht" / defekt und sollten am besten alle ausgetauscht werden.
Da die Endstufensektion wohl ok ist, wäre es eine Schande dem nicht nachzukommen. Ich brauch bestimmt extrem lang für die Arbeit, fühle mich der Aufgabe aber gewachsen.

Aber was für Kondensatoren soll ich kaufen??

Klar, die Werte stehen im Schaltplan, aber von Bauart oder Typus, oder was auch immer, was dem Vintage Sound des Gerätes gerecht würde, steht da natürlich nix.
Aus Erfahrung weiß ich jedoch, dass es im Board Fachwissende Vintage Spezialisten gibt, die mir bei der Auswahl bestimmt helfen.

Den Schaltplan hab ich mal in den Anhang gepackt.
Und noch die Liste der gesuchten Bauteile:
C201 = 100 pF
C202 = 5 µF
C203 = 50 µF
C204 = 100 µF
C205 = 22 µF
C206 = 0,22 µF
C207 = 5 µF
C208 = 100 µF
C209 = 5 µF
C210 = 0,22 µF
C211 = 0,022 µF
C212 = 1 nF
C213 = 0,01 µF
C214 = 5 µF
C215 = 25 µF
C216 = 5 µF
C217 = 0,22 µF
C218 = 220 pF

uff. 18 Stück.

Danke schon mal!
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • dynacord-bass-king-t-schematic-diagram.pdf
    470,1 KB · Aufrufe: 805
Zuletzt bearbeitet:
Die Kondensatoren der Vorstufe sind "undicht"...
Die Aussage trifft eigentlich nur für alte Elektrolykondensatoren zu, die waren früher mit Teerderivaten abgedichtet, die durch die Wärme auf die Dauer aushärteten und undicht wurden, weshalb Elyt-Flüssigkeit entweder 'verdunstete' oder im worst case halt austrat. Elkos erkennst du daran, daß sie gepolt sind und im Schaltbild deshalb zumindest der Pluspol markiert ist, der iaR auch 'hohl' gezeichnet ist, was an den Metallbecher erinnern soll...zB beim C214 oben. Wichtig bei Elkos außer der Polung die ausreichende Spannungsfestigkeit, wozu man im Schaltbild vom Netzteil ausgehend verfolgt, welche Spannung an der entsprechenden Stufe anliegt. Bei Hochvolt-Elkos steht die erforderliche Spannungsfestigkeit meistens im Schaltbild am jeweiligen Kondensator dabei.

attachment.php


'Normale' (Metall-Papier, Folie, Keramik, Schicht etc) Kondensatoren (wie vermutlich der C213 unten) sind nicht gepolt, ist also egal, wie rum man sie einbaut. Da es dort verschiedene Arten gibt, würde ich idealerweise versuchen, die gleiche Bauart zu bekommen wie die, die drin waren. Auch hier ist natürlich die Spannungsfestigkeit wichtig, allerdings ist die bei diesen C's leichter herstellbar, weshalb sie meistens eh ausreichend spannungsfest sind. Ich würde mir da einfach genau ansehen, was an welcher Stelle vorher drin war und dann den entsprechenden Kondensatur neu kaufen. Wie du schon richtig vermutest, wirkt sich die Art des Kondensators auch oft auf das Verhalten der Schaltung und den Klang aus, oft paßt allerdings zB auch an die Stelle einer Keramikscheibe gar kein gerollter Kondensator. Nur aus dem Schaltbild läßt sich das auch nicht entnehmen, ob da jetzt zB genau an dieser Stelle ein Styroflex Kondensator sitzt, da ist mE das beste, einfach die Original Bauformen zu erneuern.
 

Anhänge

  • c.jpg
    c.jpg
    11,3 KB · Aufrufe: 1.418
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Richtig, kann ich so unterschreiben. Wobei es bei den nicht Elkos eher unwahrscheinlich ist, daß die kaputt sind. Und bei denen ist die meiste Vorsicht geboten. Denn wenn man da neue Kondensatoren verbaut, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß der Sound sich ändert. Als Quelle würde ich bei Musikding und Tubetown nachschauen.
 
von Farnell und anderen Herstellern gibt es Elkos mit 135°C Betriebstemperatur.

Wie gemacht für Röhrenamps.

Ich glaube auch dass nur die Elkos betroffen sind ...
 
Danke schon mal für die Antworten!
Nun ich werde mal sehen wie gut ich an die Platine hinkomme. Ich vermute, ich muss sie komplett ausbauen, je nach dem, wie kompliziert das wird, kann ich erst mal die Elkos austauschen und dann sehen ob es das schon war. Wenn es sehr viel Aufwand ist, könnte ich sie auch gleich alle tauschen.
Ich wusste noch aus Kindheitstagen mit dem Elektrobaukasten, dass es Kondensatoren mit einer Richtung gibt (+-) und welche ohne. Dass die einen aber die Elkos sind, wusste ich nicht. Schön, ich wollte schon länger an sowas mal ran treten um meine Kenntnisse in Sachen Elektrik zu verbessern.

Was die Temperatur anbelangt, glaube ich nicht, dass es ein Problem gibt, die Vorstufe hat Transistoren, keine Röhren und ist gut getrennt von der Endstufe. Leider kommt man auch dran wie´s Halsweh.

Die Spannung lese ich an den Messpunkten ab, ja? Dann hat es max. 26,7 Volt auf dieser Platine.

Wenn sich der Sound etwas verändert macht das gar nix,ich will aber nicht, dass er nachher komplett anders klingt, als ob man ein heftiges Effektgerät eingebaut hätte.
 
Hi Rubbl,

bei den Elkos ist noch zu beachten, daß sie je nach Schaltung auch schonmal im ausgeschalteten Gerätezustand Ladung behalten, das heißt: im ungünstigsten Fall kannst du davon noch eine gewischt bekommen, obwohl das Gerät vom Netz getrennt ist! Insofern sollte man vor dem Auslöten Plus- und Minuspol über einen niederohmigen Hochlastwiderstand überbrücken, damit sich der Kondensator entlädt. Gelegentlich wird auch dazu geraten, einfach mit einem Werkzeug die beiden Pole zu überbrücken (um sich dann ggfls über den Knall und den Lichbogen zu freuen), das ist allerdings nicht die Profi-Methode...;)

Zum Thema Spannungsfestigkeit: der Wert am Meßpunkt kann sich durch Reglereinstellungen (zB lauter/leiser) ändern! Insofern lieber großzügig überdimensionieren...iaR passen heutzutage auch spannungsfestere Kondensatoren an die gleichen Platinenplätze, weil die Bauformen über die Jahre deutlich kleiner geworden sind.

Wegen des anderen Kondensatoren rate ich dir, dir mal diesen sehr informativen Aufsatz aus einem anderen Forum durchzulesen, da hat sich einer ziemlich Mühe gemacht, genau dein Problem zu beschreiben. Insbesondere wenn in deinem Dynacord noch Wima-Bonbons (in der Mitte im ersten Bild oder unter B) befinden, solltest du die auf jeden Fall austauschen! Die haben eigentlich nie länger als 20 Jahre gelebt, ich kenne sie aber nur aus Fernsehern.
 
Danke, nochmal.
Ich wusste, dass Endstufen meist Elkos beinhalten, die noch fiese Spannungen übrig haben können. In der Vorstufe mit den kleinen Tielen hatte ich da keine Bedenken, aber die sind ja schnell entladen.

Ich hab die Platine mal ausgebaut, was eigentlich ganz gut ging.
Hier nun meine Bestandsaufnahme:

Einige Teile wurden schon mal getauscht, das war mir auch klar, ich hatte den Amp schon paarmal in Reparatur.
Ich müsste noch die Erofol "3" Kondensatoren tauschen, die sehen auch echt kaputt aus.

Das sind 4x 0,22µF, ein mal 0,01µF und ein 0,022µF mit der Zusatzinfo 160 / 400 / 400. Sind wohl die Volt.
Ich dachte bei dem Thema Volt auch an eine Überdimensionierung, zumal man in den Shops mehr Auswahl bei den dicken Dingern hat.

Da werde ich auch fündig und werde was nettes raussuchen.
Für Vorschläge bin natürlich offen. Als Gear Fetischist am besten was ausgefallenes mit blumigen Namen:p

Bei den Elkos wird es ein klein wenig schwerer.
Auch hier wurde schon mal einer getauscht, auf den anderen stehen
5/70 50/15 und 100/25.
Die erste Zahl lässt sich mit dem Schaltplan der Kapazität zuordnen, bei der zweiten Zahl bin ich skeptisch ob es die Spannung sei.
Wie auch immer, 100µF finde ich noch, 5 und 50 wird schwer. Könnte man da auch 4,7 und 47 nehmen?

Der letzte Kondensator in der Schaltung, der C218 ist von original her so ein Orangedrop (heißt doch so, oder?) und sieht noch gut aus, ich denke, den kann ich lassen,
genauso wie die bereites getauschten. Oder mein ihr es wäre besser, gleiche Bauteile auf den gleichen Stand zu bringen?

Ich freue mich über die Beteiligung aller und werde weiter berichten.

edit: Bonbons hab ich keine gefunden. Da gibts ja gruseliges Zeugs:eek:
 

Anhänge

  • HPIM1085.jpg
    HPIM1085.jpg
    156,3 KB · Aufrufe: 527
JA, 5=4u7 und 50=47u 2. Zahl ist die Spannungsfestigkeit.
C218 kannste lassen, ist ein Hochpass, sorgt dafür, daß das ganze nicht ins Schwingen gerät. Wert ist aber unkritisch. Je weniger der hat umso mehr Höhen kommen durch. (Kondensatoren veringern ihre Kapazität mit dem Alter)
C217 (Koppelkondensator) ist da durchaus wichtiger... Auch wenn das kein Elko ist, würde ich den mittauschen.

Die Netzteilelkos würde ich auf alle Fälle tauschen.

Denk aber bitte dran, an der Endstufe sind 420V !!!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja, der 217 müsste einer der hohen grünen sein, die so verformt sind und deswegen gleich auffällig sind. Das sind die Erofol Teile.
An der Endstufe mach ich mal gar nix, da hat der Technik Check zuerst mal ergeben, dass alles ok ist. Ich weiß aber nicht 100 % sicher ob der fette Elko da schon mal getauscht wurde.
Danke!
 
...Bonbons hab ich keine gefunden. Da gibts ja gruseliges Zeugs:eek:

Mein Fehler...ich hatte da eine ältere Schaltung auf dem Schirm...sowas von ca. 1960. Aber die abgebildete Platine ist dafür zu modern, eher so Ende 60er...Anfang 70er, da gabs die WiMa Bonbons afair gar nicht mehr, die sind aus den 50ern...;)
 
Ja, macht ja gar nix.
Ich hatte auch vergessen anzumerken, dass mein Bassking T von der Reihe um 1970 ist.
Ich hab jetzt mal ein kleines Sammelsurium aus passenden Kondensatoren geordert, ich werde dann berichten, wenn die getauscht sind, ob es geklappt hat und ob ich eine Änderung im Klang bemerken kann.
Ich bin ja selber mal gespannt.
 
Mal ein Zwischenstand:
Ich hab die Vorstufe überholt, leider ist der Fehler damit nicht vom Tisch.:weep:
Ich befürchte, das ich an die Endstufe ran muss.
Dh. ich werde da auch tauschen müssen. Leider wird der Ausbau der Platine noch wesentlich komplizierter.
 
Ha, ha, ich glaub das hab ich echt nicht.
In Kurzfassung: Der Amp ist viel zu leise, verursacht Knacken und so ein Raschelgeräusch. Zwischendrin kommt mal kurz der Ton durch.

Kabel, Bass, Box und sonst alles hab ich selbstredend quer getestet.

Ich werde auch durchmessen, ob jetzt in der Vorstufe wirklich alles stimmt, ich muss aber ein Multimeter leihen, bzw hoffen, dass meins noch ankommt (das Pendelt grade wild durch die Geschichte, weil DHL total unkompetent ist.)
 
Das können auch verdreckte Potis sein.
 
Glaube ich eher weniger...dann müßte sich mE der Effekt bei Betätigen der Potis deutlicher äußern.

'Amp (dauerhaft) zu leise' und ggfls auch 'zwischendrin kommt mal kurz der Ton durch' kann viele Ursachen haben...angefangen vom Platinenbruch über kalte Lötstelle, hochohmig gewordenes Bauteile, Kapazitätsverlust bei Kondensatoren, Bruch eines Kohleschicht-Widerstandes, Kontaktproblem bei Steckverbindern oder gesockelten Bauteilen etc.

Raschelgeräusch ist in der Tat oft ein Kondensatorproblem...
Ich würde mal die Vorstufenplatine abtrennen und mit einer externen Versorgungsspannung alleine betreiben. Dort, wo das Signal am Kollektor des T204 über den Kondensator C217 ausgekoppelt wird, läßt sich meistens die Vorstufe in all ihren Funktionen gut kontrollieren.
Allerdings ist auch nicht alles nur mit Multimeter machbar. Einen Oszi muß man zwar nicht unbedingt haben, aber ich habe für reine Verstärkerschaltungen zB gerne einen Signalverfolger benutzt.
 
Danke! :)

Ich hätt da mal noch so ne Idee:
Könnte ich die Vorstufe vielleicht an den Line In eines anderen Amps anschließen? Oder wäre das zu riskant?

Die nächste Frage, die sich mir aufdrängt ist dann noch:
Wenn ich jetzt bei der Endstufe alles "sauber" gemacht habe, muss ich dann nicht den Bias neu einstellen?
Und wie mach ich das?

Und: "Du musst erst einige Beiträge anderer Benutzer bewertet haben, bevor du Uli erneut bewerten kannst."
 
Könnte ich die Vorstufe vielleicht an den Line In eines anderen Amps anschließen? Oder wäre das zu riskant?
Nö, der Signalverfolger macht ja auch nichts anderes! Nur den Auskoppelkondensator nicht vergessen...
Wenn ich jetzt bei der Endstufe alles "sauber" gemacht habe, muss ich dann nicht den Bias neu einstellen? Und wie mach ich das?
Eigentlich nicht, aber eine Kontrolle kann nicht schaden, denn wenn sich die Bauteilwerte im Gitterstromkreis der Endröhren durch Austausch ändern sollten, ändert sich auch der Ruhestrom. Der übliche Anlass für die Neueinstellung ist der Austausch einer (oder beider) Endstufenröhre(n).
Eine mE recht gute Anleitung gibt es unter anderem hier...ist aber eigentlich schon mehr was für den fortgeschrittenen Bastler. Du kannst dich da sicher selbst am besten einschätzen, ob du dir das zutraust...

Hier ist noch eine Anleitung, sicher nicht schlechter als die MB-eigene.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Glaube ich eher weniger...dann müßte sich mE der Effekt bei Betätigen der Potis deutlicher äußern.

'Amp (dauerhaft) zu leise' und ggfls auch 'zwischendrin kommt mal kurz der Ton durch' kann viele Ursachen haben...angefangen vom Platinenbruch über kalte Lötstelle, hochohmig gewordenes Bauteile, Kapazitätsverlust bei Kondensatoren, Bruch eines Kohleschicht-Widerstandes, Kontaktproblem bei Steckverbindern oder gesockelten Bauteilen etc.

Raschelgeräusch ist in der Tat oft ein Kondensatorproblem...
Ich würde mal die Vorstufenplatine abtrennen und mit einer externen Versorgungsspannung alleine betreiben. Dort, wo das Signal am Kollektor des T204 über den Kondensator C217 ausgekoppelt wird, läßt sich meistens die Vorstufe in all ihren Funktionen gut kontrollieren.
Allerdings ist auch nicht alles nur mit Multimeter machbar. Einen Oszi muß man zwar nicht unbedingt haben, aber ich habe für reine Verstärkerschaltungen zB gerne einen Signalverfolger benutzt.

Auch ich glaube das weniger, hatte aber bei alten Amps öfters mehrere Probleme gleichzeitig - eben oft auch total verdreckte Potis.
 
Auch wenn ich grad an vielen musikalischen Fronten zu tun hab, darf der Bass King nicht zu kurz kommen.

Ich hab endlich mal die Vorstufe an den Effekt Return eines Combo gehängt und musste leider feststellen, dass das Rascheln usw immer noch da ist. Ich glaube auch eine Veränderung bei Bewegung des Poti zu hören, weswegen die wohl auch zu wechseln sind.
Dennoch behaupte ich durch den ganzen "Krach" durch zu hören, dass der Sound klarer und sogar etwas druckvoller geworden ist. Ok, ist etwas gemutmaßt.

Nicht desto trotz werde ich den kleinen Amp am besten komplett überholen.
Ich hab mir die Endstufe etwas genauer angeschaut und weiß jetzt zum einen, wie ich sie raus bekomme und es scheint auch so, als ob die Elkos und verbeulten Erofols nur im Signalweg liegen.

Außerdem gibts noch drei Elkos C 501 - 503, die ich auch nicht gewechselt habe aber irgendwie doch zur Vorstufe gehören (?).


Noch ne Idee: Ich überlege, ob ich eine der Input Buchsen als Line In umfunktionieren kann.
Muss ich dafür einen Umschalter einbauen, weil es nicht fnuktionert wenn die Vorstufe (ohne Instrument dran) mit an der Endstufe hängt?
Gibts ne einfache Schaltung, die sowas (Schalterlos) möglich macht?
Muss ich wegen dem Pegel irgenwas beachten? Ich würde gern mal testen, wie mein Ashdown Preamp mit der Dynachord Endstufe tutet.

Danke!
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben