Ich war da...und fands echt wahnsinnig klasse.
Da ich dankenswerterweise ein Händlerbändchen hatte, konnte ich die Vorzüge des Händlerbereichs genießen, was dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt hat.
Ich war primär wegen Paul Gilbert da und wurde auch nicht enttäuscht.
Tatsächlich war ich der erste, welcher beim allg. Workshop eine Frage gestellt hat....falls sich wer erinnert, der stammelnde Kerl mit den fluffigen Haaren, der nach dem Racer X Kram gefragt hat...
Nunja da legt man sich für Minuten den genauen Wortlaut der Frage zurecht, und kaum ist´s Mikro vor der Nase und El Gilberto guckt einen fragend an....alles weg. Daher wurde aus meiner so herrlich vorbereiteten Bitte nach Pauls Lieblings Racer X Riffs/Soli/Songs und den Gedankengängen dahinter ein grammatikalisch eher suboptimales Gewäsch. Naja wen scherts, er hat sich derartig viel Zeit genommen, und die Frage (wie auch alle der folgenden) mit Charme, Witz und unbeschreiblich verständlich und einprägsam erläutert, so wie mans von ihm kennt und erwartet.
Weitere schöne Anekdoten:
Als ich durch den Händlerbereich schlenderte, um mich an dem (wirklich großartigen) fränkischen Hopfenresultat zu laben, kollidierte ich beinahe mit Paul Gilbert, der sich gerade, mit einem Teller bewaffnet, am Buffet gütlich tun wollte. Ich bin, was einige meiner Gitarrenhelden angeht, doch recht emotional (mir sind zb., nachdem ich mit Vinnie Moore reden durfte und er sich als einer der liebsten, nettesten und höflichsten Gitarrengötter schlechthin offenbart hat, fast die Tränen gekommen), ist mir natürlich erstmal das Herz in die Hose gerutscht. Ich hab dann das übliche Gedöns von wegen "one of my hugest idols blabla influence blabla so nice to meet blabla thanks for the inspiration bla" gestammelt, aber auch gleich angemerkt dass ich ihn nicht stören will und ja wüsste, dass er besseres zu tun hat als mit einem fast spontan-inkontinenten, haarigen Nervenbündel zu schwatzen.
Er bestätigte dies extrem höflich und gutmütig mit den Worten "Wow, thanks alot...that´s very nice...but you know, even idols gotta eat." und grinste fröhlich, nur um dann mit Speis und Trank von dannen zu ziehen. Ich hab mich dann auch nicht mehr getraut, ihn anzusprechen obwohl er die ganze Zeit herumsaß und aß bzw. mit Leuten geschwafelt hat.
Nachdem ich also diverse Zeit vor dem Gebäude verbrachte, ging ich später am Abend erneut hinein um (erneut) getränketechnich aufzustocken und dachte mir zuerst "ach nee, was soll das denn? Sitzt da einer mitten in der Lobby auf dem Boden...na klasse". Wie sich herausstellte, hatte Paul Gilbert nirgends eine Steckdose gefunden, um sein Smartphone aufzuladen, so dass er sich spontan auf dem Boden niedergelassen hat. Dort verblieb er auch einige Zeit, so dass ich mehrmals an ihm vorbeigelaufen bin, und auch das Gefühl hatte, dass diverse Leute ihn da nichtmal erkannt haben.
Als er sich dann später am Abend (oder war es schon Morgen?) auf den Weg gemacht hat, kam er extra zu mir, um sich zu verabschieden...für mich Gilbertophilen Jungspund ein echtes Highlight!
Leider hab ich an der Masterclass nicht teilnehmen können, dafür hab ich (nach mehr als einer Stunde Anstehen) drei Racer X Platten von ihm signierne lassen und ein Foto mit ihm machen dürfen.
Mein Gesichtsausdruck auf selbigem dürfte meine Gefühlslage doch gut darlegen
Also kurz und gut:
Definitiv einer der tollsten Tage für mich bisher, so nah kommt man einem seiner größten Helden nicht allzu häufig!
Weitere Herrlichkeiten für mich:
- die WRB-3!!! Ahhh eine originale Reb Beach WRB...unglaublich! Ein Traum! Eine Herrlichkeit! Wahh!
ich muss gestehen, sie heimlich angefasst zu haben....zudem hab ich verbotenerweise den Pickupwahlschalter betätigt...ich Schelm
- 2 RBMs...und wieder Reb Beach...leider keine RBM 2NT, aber die Idee zählt, vor allem, da es gleich 2 waren....
- die saftigen Portionen bei den Essensständen...ich hatte zwar kostenlose Verpflegung, hab mir aber auf dem Gelände ein Schnitzel gegönnt...und ja, das war eine wirklich gute Menge
Minuspunkte
- dafür kann das Festival nichts aber:
die ABSOLUTE Unfähigkeit sehr vieler Gitarristen, jung oder alt, zusammen in dem kleinen Antestkistchen zu spielen, geschweige denn zu jammen.
Es war konstant ein einziger Matsch aus barabrischem endlos-Gesweepe ohne Sinn und Verstand, viel zu laut, viel zu viel, viel zu öde.
Meine kümmerlichen Versuche, durch Anspielen gängiger Jazz/Blues/Fusion/Rock/Metal Begleitungen einen kleinen Jam zu provozieren, blieben fruchtlos...schade!
Nichtsdestotrotz hats mir wirklich einen Heidenspaß gemacht und ich will nächstes Mal auf jeden Fall wieder hin!