Hallo,
das Zauberwörtchen lautet: Stütze. Dir fehlt schlicht aber ergreifend ausreichende Stütze. Das liegt daran, dass Du offenbar noch nie mit Profis zu tun hattest oder mit einer Gesangslehrerin, die Dich anfasst und nicht weißt, warum auf manchen Videos zu sehen ist, wie bzw. warum sich ein Sänger an den Bauch fasst. Ich hätte den Vedacht, dass Du gar nicht weißt, was Stütze ist. Deine Resonanz kommt nicht wirklich vom Zwerchfell bis zu den Lippen.
Da in dem Thread zum Thema Literatur auch kein Hinweis auf CVT (Complete vocal technique) ist, muss der hier folgen: Was Stütze ist, was Twang ist, welche Gesangsmodi und welche Effekte es gibt, das wird alles im CVT-Buch von Cathrine Sadolin erläutert: auf deutsch "Komplette Gesangstechnik".
Wenn Du ausreichend stützen kannst, und das ist dann auch eine Trainingsfrage der (Bauch- und Rücken)Muskulatur, dann wird "oben herum" (Stimmbänder, Stimmlippenlappen, Halsmuskulatur) alles leichter und es gibt wie von selbst einen Zugriff auf alle Tonhöhen, Modes und Effekte inklusive Reibeisen - und zwar ohne Whiskey, Kettenrauchen und ähnlichen Legenden. Mangelnder Fortschritt aus Deiner Sicht liegt daran, dass Du gar keine muskulären Trainingseffekt erzielst.
Wenn Du eine echte Stütze entwickelst, dann ist ein enormer Erfolg mit dem Singen bei Dir nur eine Frage "sozialer Faktoren", weil Deine Stimme große Klasse ist. Zum Thema "sich selbst hören": Du kannst Dich im Profi-Bereich dazwischen entscheiden, wie Du Dich hören willst; ob Du über (In-Ohr-)Monitor deine externe Stimme hören willst oder ob Du (im Zweifel unter Verwendung von Ohrstöpseln) nur deine interne Stimme hören willst. Klar: auf Aufnahmen hörst Du immer nur Deine externe. Mit den Handrücken VOR den Ohren kannst Du ohne Technik Deine externe Stimme hören. Die ist klasse, an die solltest Du Dich gewöhnen. Das hätte wahrscheinlich auch den Nebeneffekt, dass Du mehr Selbstwertgefühl entwickelst.