Und wieder habe ich eine passende Überleitung vom letzten Berichtsteil (
Nachlese 8. Teil: MIDI-fähige Effektlooper und Fußschalter) zu dieser letzten Nachlese, nämlich das Thema MIDI-fähiger Fußschalter und auch diese Nachlese kommt in einer weiteren
Nachtschicht.
Kemper Amplification
Der
Kemper Profiling Amp ist eine Innovation, die große Aufmerksamkeit erfahren hat. Mit dem Kemper Profiling Amp kannst Du jeden beliebigen Amp klonen, sprich profilen und Profile mit anderen Kemper-Usern austauschen. Ich habe zwar keinen Kemper Amp, aber wenn ich das richtig verstehe, dann ist das die eierlegende Wollmilchsau, weil damit jeder Amp durch den Kemper ersetzt und dabei (fast) nicht vom Original unterschieden werden kann (siehe hierzu z.B. den Thread
Mesa gegen Kemper BLINDTEST!).
Und was hat das nun mit MIDI-Fußschaltern zu tun?
Ganz einfach: Der Kemper Profiling Amp als moderner Amp kann auch über einen
MIDI-Fußschalter gesteuert werden. Leider sind mit den auf dem Markt verfügbaren MIDI-Fußschaltern nur eingeschränkt die Möglichkeiten des Amps darüber nutzbar. Ich fragte diesbezüglich mal bei einem Mitarbeiter am Kemper-Stand in der Halle 4.0 nach und der erzählte freimütig davon, dass deswegen Kemper derzeit einen eigenen MIDI-Fußschalter für den Kemper Profiling Amp entwickelt. Würde mich ja interessieren, ob der auch für andere Verstärker sinnvoll nutzbar sein wird und ab wann er erhältlich sein wird, aber das hatte ich leider vergessen zu fragen.
Am Stand von Kemper wurde auch der Kemper Profiling Amp mit integrierter digitaler Endstufe gezeigt, wobei es optisch keinen Unterschied zum Modell ohne Endstufe zu geben scheint. Übrigens ist auch dieser Verstärker mit Endstufe ein Fliegengewicht (5,4 kg!). Für die 19"-Rackversion gibt es jedoch kein eigenes Rackgehäuse, sondern da kann und muss man dann auf Drittanbieter zurückgreifen, das dann mindestens 3 Höheneinheiten (HE) hoch sein muss. So sieht übrigens das
Kemper Profiling Amplifier PowerRack aus:
Der Kemper enthält auch einen Boxensimulation, die Du aber an ausgewählten Ausgängen deaktivieren kannst, wenn Du z.B. eine bereits vorhandene Gitarrenbox nutzen willst und zugleich mit dem Kemper in die PA gehst. Leider waren alle Testplätze am Kemperstand besetzt, so dass ich nicht dazu kam den Kemper mal zu testen. Vielleicht klappt es ja bei meinem nächsten Besuch einer Musikmesse.
Übrigens gibt es als MesseNews von BonedoTV auch einen sehenswerten
Videoreport von dem Kemper Profiling Amplifier mit Verstärker.
Evertune
Ein weiteres Thema, das mir als Gitarrist wichtig ist: Die Gitarre soll möglichst die Stimmung halten. Eine verstimmte Gitarre schmerzt in meinen Ohren!
Hierfür gibt es jetzt einige VGS-Gitarren mit der Evertune-Brücke (
Link mit Produktvideos). Neben der hier fotografierten Gitarre vom VGS-Stand in der Halle 3.0, die zudem auch über ein
True Temperament Fretting System verfügt, gab es auch bereits einen 7-Saiter mit dieser Brücke, der zwar auch ausgestellt war, ich aber leider nicht fotografiert hatte. Jedoch war das Reporter- und Kamerateam von MusikMachen.de zeitgleich da und die haben daran gedacht auch über diese 7-saitige Gitarre mit Evertune-Bridge zu berichten (siehe
Video bei Musikmachen.de). Danke Jungs!
Darüber hinaus verriet mir dort der Mitarbeiter Thomas auf meine Nachfrage, dass gerade an einer Gitarre mit Evertune und Vibratosystem gearbeitet wird.
Das klingt für mich sehr interessant. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen!
Thomas erklärte mir dann im Schnelldurchlauf die Arbeitsweise der Evertune-Brücke an einer einer solchen Brücke.
Da aber die Arbeitsweise und die korrekte Einstellung der Evertune-Bridge bereits in den
Produktvideos von VGS gut erklärt werden, spare ich mir den Versuch das hier lediglich mit Worten zu beschreiben.
Tronical
Tronical hat mit
Tronical Tune ein automatisches Stimmsystem für Gitarren herausgebracht.
Das System kommt bei Gibson schon bei vielen Gitarren optional zum Einsatz und heißt dort
Min-ETune. Und im
Video von hack_meck zum Min-ETune wird schon verraten, dass er gerade dieses System für das Musiker-Board testet. Ich bin schon sehr auf diesen Review zum Min-ETune gespannt. Vielleicht hilft der mir auch mein letztendlich baugleiches Tronical Tune besser zu verstehen.
Da ich keine Gibson besitze, aber u.a. eine Fender American Deluxe Strat HSS, habe ich mir das System von Tronical für eine Fender Strat (Typ C) kurz vor der Musikmesse gekauft und eingebaut. Die Idee und das System finde ich gut, allerdings musste ich bisher immer die tiefe E-Saite noch nachstimmen, weil die von Tronical Tune ein paar Cent zu hoch gestimmt wurde. Außerdem wird bisher lediglich eine ausführliche
Anleitung in Englisch zum Herunterladen (Download) als pdf-Datei angeboten. Deshalb ging ich auf der Musikmesse auch zu dem Stand von Tronical in der Halle 4.0 und fragte diesbezüglich nach. Hierauf bekam ich folgende Antworten:
- Eigentlich müsse man bei Standardgitarren wie meiner Strat das eingebaute Tronical Tune nicht neu kalibrieren. Tronical Tune lerne mit jedem Stimmen. Es könnte sich in meinem Fall allerdings empfehlen mal testweise die Empfindlichkeit für das Stimmen der tiefen E-Saite herabzusetzen sowie ggf. die Stimmgenauigkeit zu erhöhen. Das beabsichtige ich demnächst auch mal auszuprobieren.
- Die ausführliche Anleitung soll demnächst auch in Deutsch verfügbar sein. Ich kann zwar Englisch, aber das wäre schon hilfreich.
Im Übrigen sei noch auf folgenden informativen Artikel mit YouTube-Video von Delamar hingewiesen:
Musikmesse 2013: Tronical Tune Gitarre automatisch stimmen
tc electronic
tc electronic hat kurz vor dem Beginn der Musikmesse den
TonePrint Editor zum kostenlosen Herunterladen freigegeben. Damit kannst Du nun auch eigene
TonePrints in die TonePrints-fähigen Effektpedale von tc electronic laden. Nur als Datei auf dem Rechner lassen sich diese Toneprints leider nicht speichern, sondern nur in dem jeweiligen Effektpedal.
Ich hatte die Ehre in der Lobby von Halle 4.0 mit Tore Mogensen von tc electronic persönlich über den TonePrint Editor sowie sich daraus ergebende Möglichkeiten für das
Flashback X4 Delay sprechen zu können (siehe auch seine vielen
Videos von tc electronic bei YouTube in Englisch).
Durch den TonePrint Editor ist es nun möglich damit bis zu vier eigene TonePrints zu erstellen und in das Flashback X4 Delay abzuspeichern. Diese TonePrints können auch ein Chorus, Flanger oder sonstiger Modulationseffekt sowie Hall sein, so dass auf diese Weise das Flashback X4 Delay zu einem Multifunktionsgerät werden kann. Ich finde das genial und überlege schon, ob ich mein
Vortex Flanger von tc electronic nicht durch ein Flashback X4 Delay ersetzen sollte. Darüber hinaus verriet Tore, dass der TonePrint-Editor auch noch als iPad-App kommen werde. Auf dem Messestand war jedenfalls schon ein iPad Mini mit der TonePrint-Editor App im Einsatz (Foto siehe Anhang).
Darüber hinaus gibt es übrigens bereits eine
TonePrint App sowohl für das iPhone als auch für Android Smartphones zum Übertragen von TonePrints direkt vom Smartphone in das TonePrint Effektpedal.
Und schließlich verfügt das Flashback X4 Delay auch noch über MIDI und ist darüber steuerbar. Einfach genial!
Als letzte Fortsetzung dieses Berichts erwartet Euch noch mein persönliches Fazit. Selbstverständlich freue ich mich aber auch über weitere Fragen und Hinweise von Euch.
Sammelthread Dieter