[Gitarre] Gibson SG 70s Tribute mit MinE-Tune System

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Hallo Musiker Board …

Nicht nur eine LesPaul (Startpunkt "Bluesfreak") mit dem neuen Min-ETune System hat sich auf die Reise gemacht um durch je 3 Tester des Musiker-Boards "befingert" zu werden, sondern auch eine SG war/ist im Testumlauf.

Hier an dieser Stelle mal einen Dank an Gibson, die sich am Leben hier im Board ganz ausgezeichnet beteiligen. Mit Werksbesuch, Gewinnspielpreis, Testreihen und einen Ansprechpartner (Thorsten B.) legen sie die Messlatte ganz schön hoch. :great:

Das Testobjekt in diesem Fall war ja das neue motorbetriebene Tuningsystem Min-ETune, welches Gibson als "in sich geschlossenes System" an der Kopfplatte verbaut. Es gibt es direkt in die Gitarre ein/angebaut, aber auch zum Nachrüsten. Da dieses System nun mal an einer Gitarre geliefert wurde - in meinem Fall an einer SG 70´s Tribute - komme ich nicht umhin, auch etwas über die Gitarre an sich zu sagen. Sobald ich das erledigt habe, werde ich jedoch die Gitarre ausser acht lassen und mich auf die Gedankengänge zum Tuning System beschränken.

Von vorne alles wie gehabt ..
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Von der Seite die schlanke SG ... also wie gehabt ..
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Der Giraffen ähnliche lange Hals der SG .. also wie gehabt ...
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Kopfplatte vorne .. na gut .. Locking Tuners ... also fast wie gehabt ...
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Und auf der Rückseite der Kopfplatte endlich das Objekt des Tests .. Guten Tag, mein Name ist Min_ETune ...
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Die Gitarre ...

Rechnet man das Min-ETune System aus dem Kaufpreis raus, verbleibt eine SG in der +/- 800 Euro Klasse. Dies stellt unter den Gibson USA Modellen ... (Coda ..)

Die Bezeichnung Gibson USA ist eigentlich eine "Tautologie", da bei allen Gitarren auf denen Gibson steht auch zwangsläufig USA drin ist. Hier gibt es unter der Flagge Gibson keine alternativen Produktionsstandorte im günstigeren Ausland … Gibson hat also zwangsläufig mit den - in USA zwar überschaubaren - aber höheren Personalkosten als in Mexiko bzw. Fernost zu kämpfen. Thorsten B.,den ich auf der Messe zu dem Thema befragt habe, formuliert es folgendermaßen: "Klar sind die Instrumente nicht vergleichbar mit Custom Shop und Co., aber die Grundfrage ist doch erst mal: "Stimmt der Ton ?"" …

Tja, damit hat er mich voll erwischt !! Denn - und individuelle Geschmäcker sind zwar verschieden - der Ton (die Basis) stimmt. Selbst die mit weniger Holz gesegnete SG schwingt und hat Sustain - sie lebt !! Und wenn ihr den Bericht von Pekri59 lest, werdet ihr sehen, dass er - und tolle Gibsons kennt und besitzt er im Rudel - darüber nachdenkt, sich den LP Studio Tribute Body zu kaufen - eben weil der Ton stimmt.

... und weil das Video im Zitat verschütt ging ... (ab 3:45)



(Coda..) … den Einstiegs-Level dar. Dessen sollte man sich auch bewusst sein, sonst empfindet man den Erstkontakt als Enttäuschung. An der Gitarre lassen sich viele kleine Stellen finden, die etwas mehr "Liebe" hätten vertragen können, Griffbrett Übergang zu Lack des Halses, leichte "Orangenhaut" des Lackes an seitlich geschnittenen Flächen des Korpus, leicht aus dem Griffbrett wachsende Bünde, Lack oder Kleberest auf dem Griffbett (lässt sich mit sanfter "Gewalt" nicht abkratzen) - und da wir alle ja das Min-ETune System getestet haben, sind wir auch alle über die Sattelkerben gestolpert. Wie im Einschub bereits erwähnt, muss man der Gitarre trotzdem zugestehen, dass sie den Ton hat (also das Soll erfüllt). Ein "working musician" der bei kleinen Clubgigs sein Geld verdient um zu überleben (ja, leider lässt sich da nicht mehr viel verdienen) würde sich an den Kleinigkeiten auch erst mal nicht stören, sondern hier und da ein wenig - nach eigenem Geschmack - Hand anlegen und die solide Basis (den Ton) nutzen und ausbauen.

Mein Resümee zur Gitarre ist also: Mit den Einstiegs-Gibsons brechen zwar keine "goldene Zeiten" an, es ist aber durchaus alles "im grünen Bereich" …

Min-ETune ...

Nun kommen wir zum eigentlichen Testobjekt - dem "aktiven Tuningsystem" von Gibson, welches auf den Begriff Min-ETune hört. Es besteht aus einer - für die Funktionalität - erstaunlich leichten und kompakten Einheit, die sich ausschließlich am Headstock befindet. Betrachtet man das System an der Gitarre würde man vermuten, dass durch das System die Balance der Gitarre mächtig aus dem Ruder läuft und der Kopf deutliche Tendenz zum Boden aufweisen müsste. Dies ist nicht der Fall, denn laut Aussage von Jim de Cola (Gibson Master Luthier) ist das Gewicht des Systems nicht größer als von herkömmlichen Tunern und so liegt auch die SG weitestgehend neutral auf meinem Bein.

Das System selbst besteht aus einer Steuereinheit in einem schwarzen Plastikkasten der zwischen den Tunern liegt, den Tunern mit integrierten Motoren und einer neuen Form von "Locking Tunerns". Damit die Saiten nicht aneinander Reiben, werden die Wicklungen recht "steil" geführt und am Locking Tuner nicht nur befestigt, sondern auch "eingerastet. Dies ist sinnvoll, um dem System jeweils fixe Referenzpunkte zu ermöglichen und "Wegstrecken" voraus zu berechnen. Es merkt sich das "Postleitzahlen Gebiet", in dem die entsprechende Stimmung zuletzt erfolgreich erreicht wurde. Die Elektronik weiss also nicht nur die letzte Position, sondern kennt auch die Anzahl der benötigten Umdrehungen - per "Rechenmodell" - um zumindest "grob" zum Ziel zu kommen. Wechselt man also von Standard (E bis e) in Open G, so fährt das System alle Saiten so "ungefähr" in die richtige Spannung, um dann mit dem Finetuning zu beginnen. Mit im Paket enthalten ist ein Lithium Polymer Akku (finde ich wichtig, da diese Ausführung keinen Memory Effekt hat und man ihn problemlos "nachladen" kann - z.B. von 80 auf 100% - ohne seine Kapazität negativ zu beeinflussen) der laut Gibson Anleitung ungefähr 300 Tuning Vorgänge erlaubt, sowie ein Netzteil mit Adaptern für GB und DE (und Co.) und eine Kurzanleitung. Die vollständige Anleitung findet man (nur - je nach Sichtweise) im Netz.

Wie funktioniert es ?

Den Tuning Vorgang erklärt Euch Jim de Cola (Master Luthier Gibson USA) in diesem auf der Messe in Frankfurt aufgenommenen Video:



Meine persönlichen Erfahrungen:

Ich habe jetzt eine Woche reichlich mit dem System gespielt und es quer durch alle Stimmungen gehetzt. Das System hat dabei nicht "aufgegeben", sondern ist immer zum Erfolg gekommen. Jedoch brauchte es - je länger der Weg von Ausgangsstimmung zur Zielstimmung war - manchmal etwas länger und für einzelne Saiten auch mal etwas "Nachhilfe" durch einzelnes Anschlagen. Grundsätzlich versucht es mit einem Anschlagen aller Saiten gleichzeitig die Einstellung zu finden, zeigt das Ergebnis optisch an und fordert über die Farbgebung den Nutzer dazu auf noch mal individuell zu "helfen". Dabei hatte ich das Gefühl, dass der nicht perfekte Sattel dem System manchmal "im Wege" steht, was sich durch das uns allen bekannte "Blink, Blink" äussert, wenn sich die leicht "verkantete" Saite im Sattel löst und weiter rutscht. Dies ist auch bei Gibson bekannt und man sucht nach alternativen Materialien die das verbessern sollen - denn gerade dieses System lädt natürlich dazu ein, regelmäßig die Stimmung zu wechseln, wodurch die Anforderungen an den Sattel natürlich steigen. Der von mir vorgeschlagene LSR Rollernut Sattel wurde aber abgelehnt, da er Vibrationen produziert die das System irritieren können und mehr Platz auf dem Griffbrett erfordert. (Und ob wir Gourmets uns mit der Optik an einer traditionellen Gitarre anfreunden können, steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt - :D )

Bedient wird das System über einen Einschaltknopf und eine 4 - Wege Wippe um die 3 Bänke sowie eine von 6 Stimmungen innerhalb der Bank, anzusteuern. In der Anleitung von Gibson gibt es eine kleine Matrix, die die Belegung zeigt. 12 Stimmungen = 2 Bänke sind vorgegeben, eine Bank kann man "frei" belegen. Zumindest diese Matrix hätte ich mir als Ausdruck gewünscht, um sie im Gig Bag zu belassen. Während des Stimmvorgangs zeigt das System über Farben an, dass es beschäftigt ist und gibt auch Aufschluss über die Erledigung. Was ich etwas schade finde ist, dass es sich nach erreichen der Stimmung recht zügig abschaltet und ich, wenn ich nicht den kurzen Augenblick des "all green" mitbekommen habe, etwas in der Luft hänge. Hier könnte man den Zeitparameter vielleicht etwas verlängern, denn ich habe mit - latent schlechten Gewissen - dann doch immer wieder mal das System neu eingeschaltet und erneut "gestimmt".

Die vollständige Anleitung findet ihr hier: http://www2.gibson.com/Products/Min-ETune.aspx

An dieser Stelle wissen wir jetzt also, dass das System funktioniert - wobei eine Einschränkung habe ich (Azriel hat mich ein wenig "drauf gehoben") gefunden - mit Capo geht es nicht, die Stimmung die durch die Position des Capo vorgegeben wird, zu erreichen !!

Die nächste - logische - Frage ist daher: Kann ich es gebrauchen ?

Eine sehr individuelle Frage - und an der Stelle kann ich Euch nur eine Entscheidungshilfe geben, indem ich mal meine Gedankengänge aufzähle. Stärken und Schwächen sind dabei aus meiner Perspektive, ihr könnt dies natürlich auch anders wahrnehmen. Ebenso habt ihr vielleicht auch ein anderes Anforderungsprofil.

Die Stärken:

- das Tunig erfolgt (in der Regel) flott und sicher …
- es hat durch das geringe Gewicht keinen Einfluss auf die Balance der Gitarre …
- der Akku kann ausserhalb des Systems geladen werden, man braucht also die Gitarre nicht zur Steckdose bringen ...

Die Schwächen:

- Anzeige hinten, ich muss die Gitarre "kippen" um sie abzulesen …
- die fehlende Matrix der Belegung …
- das zu "schnelle" Abschalten nach Erreichen der Stimmung …

Wenn ich jetzt - wiederum für mich - überlege in welchen Situationen ich von einer mit dem System ausgestatteten Gitarre profitiere, komme ich zu folgenden Ergebnis.

Ich brauche es unbedingt, wenn …

- ich z.B. einen ClubGig habe, der Haus Amp verwendet wird und ich mit "leichtem Gepäck" - in der Großstadt evt. zusätzlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln - anreise.

- ich einen Musikraum besitze in dem mein ganzer Kram steht und ich mir diese Gitarre ins Wohnzimmer/Arbeitszimmer stelle und damit Songs oder Riffs schreibe.

- ich bei einem Live Gig ein Backup-Instrument für alle meine in diversen Stimmungen befindlichen Gitarren benötige um es bei Ausfall eines Instrumentes (z.B. gerissene Saite) möglichst schnell in der passenden Stimmung zu haben.

… und die Liste ist wohl nicht vollständig … :D


Ich kann darauf verzichten, wenn …

- ich sowieso nur in einer Stimmung spiele und bereits ein Stimmgerät besitze.
- ich alle Gitarren "doppelt" dabei habe.
- ich sowieso nur Zuhause und in Mitten aller meiner Gitarren spiele.

… und auch die Liste ist sicherlich nicht vollständig … :D


Hier seid ihr jetzt gefordert für Euch selbst raus zu finden, ob das System Min-ETune in Euer persönliches System passt.

Was mir in dem Zusammenhang noch so durch den Kopf geht ?

- Das System ist nicht mit der Elektronik der Gitarre verbunden. Dies bedeutet natürlich, dass man während des Stimmen das Volume "zu" machen muss. Die meisten Bodentuner hingegen erledigen das für einen …

- Die Kalibrierung nennt Gibson "Reference Tuning" und beschreibt einen Weg die Stimmung um ein paar Cent nach oben/unten anzupassen. Sie wird auf einer Saite durchgeführt und die anderen Saiten folgen. Diese Referenz bleibt aber nicht erhalten, es sei denn man speichert sie in einer Benutzerbank. Der gewohnte Weg alle Instrumente in der Band mit dem gleichen Tuner zu stimmen - bzw. die Stimmung an ein Klavier anzupassen, wird dadurch erschwert.

- Meine Gitarren in "offenen Stimmungen" bzw. im Downtuning Eb haben meist auch andere Saitensätze. Gitarren für Slide meist eine höhere Saitenlage. Braucht es nicht unbedingt, aber ich sehe da "eine Gitarre für alles" als Kompromiss. Daher auch der oben genannte Einsatz als BackUp Gitarre.

- In den von uns getesteten Gitarren befindet sich kein Tremolo. Ich würde aber befürchten, dass das System - zumindest ein frei schwebendes Tremolo - nicht in den Griff bekommt, besonders wenn die Stimmung gewechselt werden soll.

Wie ihr seht gibt es genug gute Gründe für/gegen das System. Kernaussage ist: "Es funktioniert klaglos und sicher nicht langsamer als das herkömmliche Tuning". Ob es Eurem Einsatzzweck dienlich ist, ist eine Entscheidung die ich Euch nicht abnehmen kann.

Findet ihr eine Gitarre im Programm von Gibson die ihr so oder so haben wollt, würde ich mich wahrscheinlich für das System entscheiden, da man es jederzeit auf "traditionelles Tuning" zurück bauen kann - dann mit Tunern Eurer Präferenz - und es sich sicherlich auch verkaufen lässt an Spieler, die ihre Gitarre damit "Nachrüsten" wollen. Eine Gitarre nur wegen des Systems zu kaufen würde ich nur machen, wenn ich die - in Bezug auf mögliche Stimmungen - Eierlegende Wollmilchsau als BackUp Gitarre benötigen würde.

Gruß
Martin
 
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Tolles Review!:great:

Du hast ja nun allerhand zum MinE-Tune System gesagt, aber wie stimmstabil sind denn die Tuner bei Bendings oder Ähnlichem?
 
Hi,

Richtig, das wollte ich noch gesagt haben ...

Habe sowohl direkt nach dem Stimmen, als auch nach ein paar Minuten Spiel mal gegen meinen Tuner gemessen (vorher die Tuner "kalibriert") ... alles i.O. - was mich bei fixed Bridge aber auch nicht verwundert ... Daher würde ich diese Aussage auch nicht dem Min-ETune zuschreiben, sondern der Gitarre an sich.

Gruß
Martin

Ich spiele Blues, ohne ausgedehnte Bendig geht da nichts ... Frage mal meine Finger ;)
 
Moin Martin,

vielen Dank für dieses sehr umfangreiche Review.

Zu dem Punkt mit der schnellen Systemabschaltung: wenn ich mir einen Musiker auf der Bühne vorstelle, der nach Songende schnell mal die Stimmung prüfen möchte, und danach sofort den nächsten Song spielt, würde dann die ganze Zeit mit eingeschaltetem System spielen (und bei Bendings würde das System fleißig stimmen wollen) wenn er es nicht händisch wieder ausstellt.

Das wäre für mich zumindest der einzig plausible Grund.
 
Ja, abschalten soll es sich ... völlig richtig ... nach aktueller Einstellung aber in weniger als 1 s nachdem der gestimmte Zustand erreicht ist ... man hat nur ein sehr kleines Zeitfenster die optische Bestätigung "grün" zu sehen ...

Man benötigt dieses Feedback eigentlich nicht, da das System sich - sofern nicht der Akku leer ist - erst ausschaltet, wenn tatsächlich gestimmt ist ... aber für die Leute - so wie ich - die auf optisches Feedback stehen, wäre ein etwas längerer Zeitraum hilfreich.



Gruß
Martin

P.S. Was man vielleicht auch noch erwähnen sollte ... das System geht - wie gewohnt/gewünscht - von "unten" in die Stimmung ..
 
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Kekse! (muss es diesmal so machen weil mal wieder "Du musst erst einen anderen User... blablablabla")
Sehr schönes Review, Du solltest echt über einen Nebenjob im Musikinstrumentenjournalismus nachdenken und Dein uTube Channel läuft ohne Probleme auf gleicher Höhe wie PG! Einfach super was Du da ablieferst!

Gruß
Stefan
 
Merci ... aber du weißt ja wie du in der Musikbranche in einem Jahr zu einer Millionen EUR kommst ...... du fängst mit 2 Millionen an :D ...

... und durch den Hobbyisten Ansatz, kann ich die Videos so machen ... als "Institution" müsste ich mich an viel mehr Konventionen halten - was der Sache nicht gut tut ..

Ich weiß aber das Lob zu schätzen und werde Euch weiter mit Berichten belästigen :evil:

Gruß
Martin
 
Hallo Martin,
du hast wirklich ein umfangreiches und Interessantes Review geschrieben :great:.
Ich hätte aber noch mal eine frage zum Saitenwechsel. Du hast ja geschrieben, wenn ich mich nicht irre, das die Mechaniken die Saiten festklemmen. Das System wickelt dann die Saiten von alleine auf oder?
Würdest du sagen das der Saitenwechsel mit dies System einfacher ist und schneller geht oder doch eher zur herkömmlichen weise komplizierter ist?

Grüße
Johannes
 
Gefällt mir dein Beitrag. Sehr schön auch, wie sich unsere Reviews gegenseitig ergänzen. So kommt doch eine grosse Anzahl von verschiedenen Sichtweisen hervor, welche dann einem Interessierten wirklich viele Ideen mitgibt und eine Super Entscheidungsgrundlage ist. Danke dir.
 
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Würdest du sagen das der Saitenwechsel mit dies System einfacher ist und schneller geht oder doch eher zur herkömmlichen weise komplizierter ist?

Grüße
Johannes

Auf der Seite 4 und 5 des oben verlinkten Manuals der Gibson Homepage ist der Saitenwechsel beschrieben ... Es ist keine Hexerei und geht - wenn man sich daran gewöhnt hat - genauso schnell wie sonst auch. Wichtig für das System - denke ich - ist die Kerbe durch die die Saite nach oben zum Locking geführt wird. Dies geschieht damit an einer definierten Stelle auf der Welle die Ausgangslage ist . Locking bedeutet ja auch, dass die Saite bereits am Anfang eine gewisse Spannung (Handfest) besitzt, daher lässt sich der Rest auch "leicht" wickeln, ohne ihn großartig "führen" zu müssen.

Ich habe hier Gitarren mit so ziemlich allen Varianten von "klassisch Fender" bis Locking (mal oben PRS, mal unten "Fender/Schaller) ... alle haben kleine Eigenheiten, aber vom Tempo nehmen sie sich nicht viel ...

Gruß
Martin
 
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Hi Martin,
vielen dank für die schnelle Antwort :). Interessant zu wissen.

Grüße
Johannes
 
Hallo Musiker Board …

Rechnet man das Min-ETune System aus dem Kaufpreis raus, verbleibt eine SG in der +/- 800 Euro Klasse. Dies stellt unter den Gibson USA Modellen ... (Coda ..)

(Coda..) … den Einstiegs-Level dar.

Mein Resümee zur Gitarre ist also: Mit den Einstiegs-Gibsons brechen zwar keine "goldene Zeiten" an, es ist aber durchaus alles "im grünen Bereich" …

Gruß
Martin

Leider kann ich diesen sehr objektiven und fachmännischen Bericht von Dir nicht schon wieder bekeksen, aber dafür kann ich ihn ja kommentieren. :) Als ausgewiesener und überzeugter Gibson Fan und User kann ich die Worte von Dir, was die Fertigungsqualität angeht zwar bestätigen, aber ich finde nicht, dass so etwas für die 800 € Klasse "grün" ist. Das ist es nämlich nicht und ich befürchte, dass die Verantwortlichen der Companie es sehr genau zur Kenntnis nehmen, was hier noch toleriert wird und was nicht. Da hätte ein lusiger Hinweis von Thorsten B. bezgl. der Modellbezeichnung und die Tatsache , dass man ja in den 70ern auch schon mal vergleichsweise ähnlichen Murks produziert habe, schon mehr Sinn gemacht und zumindest bei den ein oder anderen Nichtbetroffenen wenigstens noch für einen kräftigen Lacher gesorgt.

"Griffbrett Übergang zu Lack des Halses, leichte "Orangenhaut" des Lackes an seitlich geschnittenen Flächen des Korpus, leicht aus dem Griffbrett wachsende Bünde, Lack oder Kleberest auf dem Griffbett. (lässt sich mit sanfter "Gewalt" nicht abkratzen) - und da wir alle ja das Min-ETune System getestet haben, sind wir auch alle über die Sattelkerben gestolpert." Man möchte fast glauben, je schonungsloser man die Mißstände beim Namen nennt, desto mehr nimmt man ihnen den Schrecken.

Wenn man, um solche Selbstverständlichkeiten zu vermeiden, die man auch bei keiner Peavey oder Fender made in USA so einfach dulden würde, extra in den Custom Shop gehen muss, dann sollte man auch vorsichtig sein, was einem da nicht noch alles auf den Kopf fallen kann, sobald man die Tür aufmacht. Will man aber trotzdem, denn der Ton ist ja da, eine Gibson spielen und fehlt das Custom Shop Geld, dann muss man das tun, was ich bei meinen letzten 4 oder 5 Gibsons gemacht habe: "Hand anlegen und die solide Basis (den Ton) nutzen und ausbauen."

Nachdem das aber immer mehr dazu geführt hat, dass ich bei den neueren LP und SG Modellen, alles bis auf die Haut abbauen musste, um dann von den Tunern (völlig indiskutabel), über Bridge und Stoptail Piece (billiger Druckguss), den Pickups und der gesamten Elektrik, einschließlich der auf Platinen verbauten Potis (wie ein 50s wiring löten?), erneuern musste, um mich dann noch immer über kosmetische Unzulänglichkeiten zu ärgern (wir sprechen hier von Gitarren zwischen 1100 € und 1800 €), hatte auch ich von der Einsteigerklasse genug.

Das Tuner System wird, wie bei allen bisherigen Versuchen Ähnliches mit anderen Modellen (Robot, Firebird X) salonfähig zu machen, dort seine Freunde finden, wo es gebraucht wird. Bei Top 40 Gitarristen und dort, wo schnell mal eine andere Stimmung gebraucht wird. Ich könnte mir für mich allerdings keine Situation vorstellen, wo ich nicht immerhalb von wenigen Sekunden, mit einem vernünftigen Stimmgerät, in jede von mir gewünschte Stimmung gehen könnte. Das ist nun wirklich keine Hexerei.

Lieber Martin, es bleibt aber, trotz gelegentlichem Handanlegens ein prima Bericht mit einer "soliden Basis" und mit das Beste, was man in diesem Forum generell zu Lesen bekommt. Viele Dank.

Grüße, Armin H. :)


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Armin ...

Vielen Dank für dein ausführliches Feedback und auch dem Lob für meine Arbeit hier... Ich kann deinen Standpunkt nachvollziehen, aber es bleibt ein wenig eine Frage der "Perspektive" wie man die Punkte bewertet. Und gerade wegen diesem persönlichen Wertesystem (Name, Produktionsort, Ausführung und Qualität usw. .....) kann einem auch niemand die Entscheidung pro/con einer solchen Gitarre abnehmen.

Wie dir fallen mir zwar alle die gelisteten Punkte auf - aber auch auf der "Haben Seite" z.B. ein wirklich guter und gerader Hals, keine Deadspots, keine "hoch" stehenden Bünde usw. - da sie aber das "System Gitarre" an der Stelle nicht in Frage stellen, sondern es sich um "korrigierbare Macken" handelt bleibt es aus der Sicht des Players für mich im "grünen Bereich" - und dieses Urteil würde anders ausfallen, wenn sich die Gitarre "tot" anfühlen würde und keine Vibrationen an mich abgibt und der Ton nicht da ist ... da könnte sie so "schick" sein wie sie will. Betrachte ich die Sache jedoch aus den Augen des verwöhnten Gourmets (könnte ich auch, hier steht so einiges rum ... Fender Custom Shop und PRS) würde sie "gnadenlos" durchfallen. Ich allerdings auch, denn ich müsste mir an die eigene Nase fassen, da ich für meine Bedürfnisse im falschen Preissegment (zumindest bei Gibson) geschaut hätte. (P.S. wie im Messethread berichtet, hatte ich eine der neuen 2013 VOS LP in der Hand ... da könnte der Gourmet in mir schwach werden.)

Betrachtet man die gefundenen "Macken" so ist doch festzustellen, dass man sie alle in den Griff bekommen würde - wenn man die entsprechende Zeit investiert. Nun ist aber - zumindest bei Bau in den USA, oder sagen wir bei Bau nicht in Asien - der Personalkostenanteil recht hoch und investierte Manpower richtig teuer. Auf der Messe sagte mir der Breedlove Chef in einem Gespräch, dass ihre Custom Shop Modelle noch einen "Level" besser sind - und zwar im wesentlichen nicht wegen besserer Materialien, sondern weil durch die größere Verweildauer in der Produktion mehr "Liebe" in das Instrument geflossen ist. Nennen wir es Finetuning, denn es ist der "Mensch" und seine investierte Arbeitszeit, die das Instrument besser machen. Eine Aussage, die wir - glaube ich - alle nachvollziehen können, wenn wir einmal unsere "widerspenstige" Gitarre zur Einstellung bei einem guten Gitarrenbauer hatten.

Von daher: "Wenn man sich nicht von vornherein den Spaß an der Gitarre nimmt, weil man die gleichen Maßstäbe anlegt, die einem zwangsläufig bei Gibson und "The Holy Grail" in den Sinn kommen, sondern vielmehr mit realistischen Erwartungen an die Sache rangeht ... dann macht die SG sogar richtig Spaß !!" ... Und die Frage "Tut sich Gibson einen Gefallen mit einer günstig USA Linie" habe ich im Interview ja genau vor diesem Hintergrund gestellt. Ist sie zum Scheitern verurteilt, weil die Kunden beim Namen Gibson eine andere Erwartungshaltungen haben ?

Eine Gratwanderung, denn uns allen ist klar, dass man von einem anderen Produktionsstandort mit billigeren Lohnkosten vielleicht mehr "Bang and Blinky for the Buck" bekommen kann. (Aber ob wir damit zufriedener sind :gruebel:) ... Wenn man den Bericht der Factory Tour aus dem letzten Jahr liest, dann würde ich schon sagen das Gibson recht viel in ihre Produktion steckt und optimiert - und daher bin ich auch überzeugt, dass das das Beste ist, was sie für 800 EUR - unter der Prämisse "Made in USA" in der Bauform - herstellen können. Und unter uns ... ich würde die Gitarre gerne mal "live" in rot sehen ... ich glaube da kommt die Ausführung des Lackes nicht so zum Tragen



Gruß
Martin


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Ich will´s kurz machen, denn wir könnten uns zu diesem inhaltsreichen Thema sicher noch wochenlang austauschen. Ich bin ja selbst seit einigen Monaten mit einem kleinen Gitarrenbauer verbandelt und habe seither auch mehr Einblick in Produktionsabläufe bei Custom Gitarren. Sicherlich zerreißt man für 800 €, und das ist hier auch noch der Endpreis, wo sich sogar der Händler bereits seinen Obolus geholt hat, nicht viel. Wir rechnen bei der günstigsten Gitarre gerade einmal soviel nur an Marterialkosten. Aber ich frage mich vielmehr, ob man denn wirklich auf jeder Party auftreten muss, selbst wenn man dafür nicht das geeignete Outfit hat. In den 70ern gab es auch keine 800 DM Gibsons, ich glaube die L6S und eine gewisse Marauder waren so das unterste Level und auch schnell weg vom (Schau)fenster. Meine erste Gibson, eine 76er Deluxe kostete mich 1979 um die 2800 DM und das war so die Einsteigerklasse für Paulas. Ich frage mich, ob die Firma diese unsäglichen Diskussionen zur Qualität und das dadurch resultierende schlechte Image nicht dadurch selbst verschuldet, dass vom Gitarrenschüler bis Joe Bonamassa alle bedient werden sollen, oder mit anderen Worten, man an jeder nur möglichen Ecke abkassiert. Ich habe es inzwischen aufgegeben, bei den Gibson unter 2500 € etwas Vernünftiges zu finden und suche entweder im Custom Shop oder ganz woanders. :)


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Toll geschrieben wie imerm Hack Meck!!!!


Meine Frage noch dazu ! Du hattest geschrieben das es das Mini System auch einzeln gibt. Was soll es dann kosten habt ihr da Preise genannt bekommen und wird bzw. gibt es auch ein System für 7 Saiter

LG

Austin
 
Hallo Martin und Armin,

... sagte mir der Breedlove Chef in einem Gespräch, dass ihre Custom Shop Modelle noch einen "Level" besser sind - und zwar im wesentlichen nicht wegen besserer Materialien, sondern weil durch die größere Verweildauer in der Produktion mehr "Liebe" in das Instrument geflossen ist. Nennen wir es Finetuning, denn es ist der "Mensch" und seine investierte Arbeitszeit, die das Instrument besser machen. Eine Aussage, die wir - glaube ich - alle nachvollziehen können, wenn wir einmal unsere "widerspenstige" Gitarre zur Einstellung bei einem guten Gitarrenbauer hatten....

endlich liest man mal wieder was von Euch. Was obenstehende Aussage angeht, triffst Du, Martin, mich gerade OT an einem Punkt, über den ich nachdenke, seitdem ich meine MIM-Strat bei Martin :D zur Reparatur / Neubundierung habe: Sind Custom-Shop-Strats wirklich wegen besserer Materialien teurer oder nur wegen der "mehr Liebe"? Oder andersherum: wenn ich dieses "mehr Liebe" aufbezahle - was bezahle ich damit eigentlich wirklich? :D :gruebel:

LG Michael

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Sagen wir es mal so ... 1 kg Holz einer bestimmten Sorte/Qualität kostet praktisch immer das gleiche ... trotzdem bleibt es ein Naturstoff und unterscheidet sich - in gewissen Grenzen - von Holz der gleichen Sorte ... diese Unterschiede verstärken sich, wenn eine zweite Holzsorte dazu kommt, die auch eine bestimmte Bandbreite hat. Dadurch wird die gesamte mögliche Bandbreite der Kombination größer ... und genau an der Stelle macht es auch einen Unterschied ob jemand einfach nur in das Regal greift, oder etwas Zeit aufwendet und aus dem Regal zwei Stücke Holz wählt, die sich vom Klang ergänzen ...

Nicht umsonst reden wir bei Gitarrenbau von Handwerk - und da steht und fällt das Ergebnis immer mit dem Können der ausführenden Person, oder/und mit der ihm zur Verfügung stehenden Zeit. (Im Optimum kann er sich die nach eigenem Ermessen einteilen ... in einem industriellen Produktionsablauf hingegen bekommt er die einfach vorgegeben.. )

Diese Freiräume bzw. Einschränkungen sind Bestanteil des Preispunktes für das Produkt ..

Gruß
Martin

P.S. vom Fender Custom Shop gibt es da ein interessantes Video ... Link später ...


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Da wir ja eigentlich tatsächlich schon im OT - Bereich sind - vi8elleicht könnte man dazu ja einen eigenen Thread aufmachen - , muss ich jetzt doch noch ein paar Worte dazu verlieren.
Ich beobachte in letzter Zeit in der Tat eine zunehmende Tendenz, Mängel, Unzulänglichkeiten und tatsächliche Fehler bei Gitarren zu entschuldigen! Mittlerweile ist ja schon soweit gekommen, dass man selbst bei Gitarren um die 1.000 € so etwas hinzunehmen bereit ist. 1.000 € sind nach wie vor eine Menge Geld für viele!

Mir scheint, dass da die Relationen ein bißchen durcheinander geraten sind! Ich erwarte auch bei einer Gitarre für 1.000 € eine perfektes Produkt! Natürlich ist mir klar, dass es Unterschiede gibt, was das Material angeht. Aber dass eine Firma offen erklärt, dass ein höherer Kaufpreis in erster Linie daher rührt, dass man "sich mehr Mühe gibt" je höher der Preis , ist nun wirklich nicht tolerabel!!!

Es scheint in der Tat so zu sein, dass Gitarristen bereit sind, Dinge hinzunehmen, die in anderen Bereichen undenkbar wären. Man stelle sich vor, man kauft sich ein z.B. Fahrrad für 1.000 € und im Test steht: "Zwar muss man erstmal alle Schrauben nachziehen und die Felgen neu ausrichten, aber das sind ja alles Dinge, die man mit Bordmitteln erledigen kann!" Der Hersteller danach befragt erklärt: "Ja, wenn Sie das Rad im Custom Shop bestellen würden, da sind dann natürlich die Schrauben fest und die Felgen eiern nicht! Aber dann kostet es auch midestens das Doppelte!"

Tut mir leid, aber ich habe dafür keinerlei Verständnis. Und ich fürchte insbesondere, dass die Gitarrenherstellen sich mittlerweile genau darauf eingestellt haben (Armin H. deutete es ja schon sehr richtig an!). Motto: "Wir können ruhig pfuschen, denn solange da unser Name draufsteht, akzeptiert unsere Kundschaft das sowieso!" Und hierbei geht es nicht um nur Gibson, sondern auch um viele, viele andere Hersteller.

Dass es auch anders geht, zeigen eine ganze Reihe anderer Hersteller, ja, auch aus dem asiatischen Raum, die oftmals absolut makellose Verarbeitung zeigen. Denen fehlt dann aber in den Augen der geneigten Gitarristenschar oft "das gewisse Etwas". Und sie können sich solche Dinge eben nicht leisten, denn in deren Test steht dann sofort, dass die Bünde kratzen, der Lack nicht sauber ist, die Bundstäbchen übersatehen usw., usw......


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Sind Custom-Shop-Strats wirklich wegen besserer Materialien teurer oder nur wegen der "mehr Liebe"? Oder andersherum: wenn ich dieses "mehr Liebe" aufbezahle - was bezahle ich damit eigentlich wirklich? :D :gruebel:

LG Michael

Moin Michael,

es ist ja nicht so, dass der (Preis) Unterschied zwischen Mainstream und Custom Shop einzig auf die längere Verweildauer in der Werkstatt zurück zuführen ist. Obwohl das ein ganz wichtiger Faktor ist. Bei Nick ist es beispielsweise so, dass eine fertige Gitarre oft noch einige Wochen in der Werkstatt verweilt und von Zeit zu Zeit noch einmal über die verschiedenen Referenzamps gespielt wird, bevor das gute Stück zur Übergabe bereit ist. Und da hilft auch kein Drängen und Zetern, er würde lieber eine Gitarre in den Ofen stecken, bevor sie seiner Meinung nach unvollkommen das Haus verlässt. :D

Dieser Anspruch zieht sich wie ein Roter Faden durch den ganzen Herstellungsprozess und taucht schließlich auch auf der Rechnung auf. Es ist ähnlich wie bei HiFi Anlagen, der Klang ist immer nur so gut wie das schlechteste verbaute Teil. Eine, nicht nur in der Musik, allgemein gültige Regel. Wobei uns ein geschultes Gehör, dass sich bei den meisten Musikern mit der Zeit immer mehr einstellt, über die Jahre Feinheiten aufzeigt, für die wir früher taub gewesen sind. Ich denke einmal, dass das bei den großen Herstellern in ihrem Rahmen nicht viel anders ist. Das hat ja auch der Breedlove Chefs so verlauten lassen und das kann ich als Breedlove User bestätigen. :)

Im günstigsten Fall bezahlst Du also ein Gesamtpaket aus den besten Materialien, dem besten Know How und diese, so wichtige, "mehr Liebe", für die man bei der Serienfertigung auch gar keine Zeit hat. In den meisten Fällen, werden mit der Zeit die Ansprüche an das Instrument größer, man hört die Töne plötzlich ganz anders. Ich komme aus der klassischen Musik und da ist es nicht Aussergewöhnliches, wenn ein Violinist 2000 € für einen guten Bogen berappt, der "Custom Shop" fängt dort oft erst im fünfstelligen Bereich an und mit den guten alten "Vintage" Violinen sieht es preislich ähnlich aus wie mit alten Tellies oder Paulas. Um aber auf Deine Frage zurück zu kommen, Du bezahlst damit ein besseres, ausgereifteres Instrument. Ob dieser Aufpreis gerechtfertigt ist, muss dann allerdings jeder für sich entscheiden. :)

@ emptypockets

PS.: Ich finde auch, dass wir inzwischen bis zum Hals OT sind, dass dieses Thema aber unbedingt an anderer Stelle weiter diskutiert werden sollte. Aber vielleicht nicht gerade auf die Art, dass man sich irgend einen Hersteller raussucht und den erbarmungslos bashed. Gibson hat im Gitarrenbau Meilensteine gesetzt und Gitarren in oft jahrelanger Entwicklungsarbeit auf den Weg gebracht, die andere Firmen dann oft nur noch mit viel geringerem Aufwand kopiert haben.


edit by Eggi: Diskussion bitte in diesem Thread https://www.musiker-board.de/bierga...en-qualitaetsdefizite-regel-entschuldigt.html weiter führen!
 
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