Das bezweifel ich!
Ich glaube nicht, dass man mit einer 50€ (oder wie viel kostet Reaper?) Dinge machen kann, die man mit einer 500€ gar 600€ DAW anstellen kann!
Oh je, es gibt tatsächlich Leute, die grundsätzlich denken "teurer = besser"? Gerade bei Software gibt es dazu absolut keinen Grund. Denn Software-Preise werden vollkommen willkürlich festgelegt, weil man ja keine Herstellungskosten pro Exemplar hat. Wenn ich Preise für eine Software festlege, dann muss ich mir überlegen (und kann das aber dann frei festlegen), ob ich sie lieber für 1000€ anbiete und davon 1000 Exemplare verkaufe, oder ob es wahrscheinlicher ist, dass ich 10000 Exemplare für 100€ verkaufe. Wie kommt denn deiner Meinung nach Steinberg auf die unterschiedlichen Preise für Cubase Elements, Cubase Artist, Cubase und Nuendo? Vor allem der Preisunteschied zwischen Cubase und Nuendo ist krass (544€ vs. 1575€). Glaubst du, der hat wirklich was mit den Features zu tun? Also Nuendo wäre drei mal so gut wie Cubase? Nö, aber Nuendo wird nur dort eingesetzt, wo man solche Preise verlangen kann und es auch bezahlt wird. Ähnlich wohl bei Samplitude vs. Sequoia.
Letztlich orientiert man sich am MArkt. Manche fühlen sich dann auch durch Preissenkungen veräppelt, so erging es z.B. mal Nutzern von Shake, einem Compositing-Programm von Apple. Kostete 2900€, also eindeutig im absoluten Profi-Bereich angesiedelt und wurde dort auch genutzt. Und eines Tages kam die neuste Version raus, die natürlich nicht schlechter war als der Vorgänger, aber auf einmal nur noch 480€ kostete
Ich glaube gerade Apple hat sowas öfters gemacht, Logic ist mit den Jahren auch eher billiger geworden.
Im Serverbereich wird auch viel Open Source eingestetzt - aber nicht einfach aus kostengründen.
Die voll-kommerziell einsetzbare Lizenz für Reaper kostet übrigens 225$ (was aber immer noch günstig ist), 60$ ist der vergünstigte Preis für die private/bildungs/... Nutzung. Aber nur der Preis ist unterschiedlich, das Programm ist das gleiche (sehr coole Einstellung von Cockos!). Schönes Zitat aus einem Testbericht zur Reaper:
"I suspect some would be more convinced of its excellence if Cockos significantly raised the licence cost, but those in the know (and I consider myself one of that number) simply regard it as a bargain."
Ich hatte frühe mal mit Samplitude und Cubase rumprobiert. Bei Samplitude mochte ich die Möglichkeit Effekte usw. auf ein Objekt zu legen. Das ging mit Cubase damals nicht. Reaper kann das aber auch, ich weiß nicht wie das heute bei Cubase ist. Auch ist das Routing in Reaper wunderbar gelöst. Kann man in allen anderen teuren DAWs Spuren so einfachg untereinander Verknüpfen und auch physikalische Ausgange den Spuren zuweisen? Also einfach sagen, dass man Master-Signal sowohl an Ausgang 1-2 wie auch 3-4 ausgehen soll? Ich erinnere mich noch an eine Situation aus meinem Praktikum in einem kleinen Tonstuio was zur Video-Vertonung genutzt wurde. Da wurde Nuendo genutzt. Und am Interface hing dann auch ein teurer Pegelmesser. Leider musste der umständlich am Kopfhörerausgang des Interface hängen, aufwändig "geeicht" werden, und dann durfte der Kopfhörerregler nicht mehr bewegt werden. Der zuständige Kollege hatte noch mit dem Steinberg-Support telefoniert, wie man das in der Software einrichten kann. Tja, ging wirklich nicht, aber das vieeel billigere Reaper hätte es gekonnt
- - - Aktualisiert - - -
Die Logic Preise haben mich gerade interessiert - man bekommt das mittlerweile ja für nur 180€ (also etwa genauso viel wie Reaper)! Und ich kenne zumindest einen persönlich, der Logic professionell einsetzt
Reaper kann übrigens auch deshalb billiger sein, weil die kaum Overhead produzieren. Die haben quasi keine Vertriebskosten (gibt es nur als Download, als Shareware verteilt es sich von selbst, zwischendurch überweist ihnen mal jemand Geld für eine Lizenz, läuft alles automatisch) und geben auch keinen Cent für Werbung oder sonstiges aus. Das ist beinahe ein EIn-Mann-Projekt, zumindest eine sehr kleine Firma, die einfach nur an dem Programm selbst arbeiten.