Mit Flöte "fertig" - neues Instrument suchen

Anja02
Anja02
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Hallo Ihr!
Ich war hier früher mal in diesem Forum, aber das ist dann eingeschlafen.

Ich war gestern ein wenig geplättet.
Mein kleiner Sohn (7 1/2) spielt seit er 5 ist Blockflöte. Als Flötenschule hat er die Bücher Flötenzirkus. Das 2. Buch hat er jetzt zur hälfte durch. Jetzt fängt es so langsam an schwieriger zu werden. Aber auch das meistert der kleine Mann mit Bravour.

Gestern hat mich die Lehrerin gefragt ob wir uns schon überlegt haben womit er dann weitermachen soll.
Da konnte ich zunächst gar nicht wechseln. Ich habe gedacht wenn er mit dem Buch "fertig" ist kann er dann die "laten Stücke" spielen. Es gibt doch so viele Bücher. Da kann man sich doch ein shcönes besorgen und damit weitermachen.

Ich selber spiele Sophran und seit 2 Jahren alt. Wir sind eine kleine Musikgruppe die u.a. auch einmal im Monat den Gottesdienst musikalisch gestaltet.
Da spielen wir mit S/A/T und ab und zu mal (wenn mal keiner krank ist) auch mit Baßflöte.
Das bestreben meines kleinen war, später auch Altflöte zu spielen.
Dazu ist er aber noch zuklein, er kann die gar nicht greifen.

Unsere Lehrerin ist schon etwas älter und ich denke fast dass sie ihr Potential ausgeschöpft hat.

Das Buch was sie mit den Kindern macht umfaßt noch lange nicht alles. So sind da weder 16tel Noten drin, noch Triolen, oder Töne höher als das hohe G (eigentlich das mittlere, aber die Blockflöte hat ja nur 2 Oktaven)

Sie hat dann gemeint er solle doch evtl. Klarinette lernen. Das ist ja ein weiser wunsch, finde ich auch schön. Aber die ist ja fast so groß wie mein Sohn lang.:D Er ist erst 1,22m Groß.
Ich habe dann mal ihren Mann angesprochen, der musikalisch doch erfahrener ist. Der hat dann vorgeschlagen Jonas solle doch zunächst für 2 Jaher Orgel lernen und könne dann mit 9/10 Jahren z.b. auf Klarinette umsteigen.

Was haltet ihr davon? Mein lütter hat sehr viel Spaß am Flöte spielen. Wir spielen jeden morgen zusammen (zweistimmig) seine aktuellen Hausaufgaben.
Ich befürchte wenn er auf Keyboard umzwitscht und ich dann außen vor bin, dass er dann evtl. die Lust verliert.
Jetzt haben die ihn gestern aber so heiß gemacht dass er von nichts anderem mehr redet.
Dabei hat er noch 40 Seiten in dem Flötenbuch die zum teil jetzt auch echt schwierig werden.

Ich befürchte dass dieMusikschule nicht so sehr qualifiziert ist. Leider sind alle anderen weit weg.

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Oh, sorry. Ich sehe gerade dass ich mich verklickt habe und im Querflöten-Forum bin. Ob ein admin das wohl bitte ins Blockflöten-Forum verschieben würde? Danke!
 
Eigenschaft
 
Ich befürchte wenn er auf Keyboard umzwitscht und ich dann außen vor bin, dass er dann evtl. die Lust verliert.

Wieso bist Du außen vor, wenn er auf Klavier/Orgel umstellt? Es gibt doch weiß Gott genügend Stücke für Klavier und Flöte. Klavier spielen schadet bestimmt nicht; ob er dann auf Klarinette umstellt, wird sich erweisen.

Dass man nach zwei Jahren Blockflöte damit schon "fertig" ist, finde ich allerdings auch seltsam. "Fertig" ist man mit einem Instrument für meine Begriffe eigentlich nie.
 
Wie wäre es, wenn Du deinem Sohn einmal zeigen könntest, dass auch die Blockflöte ein "richtiges Instrument" ist?

Mir fällt das z.B. bei dieser Musikerin auf:

 
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Meinem Sohn muss ich das nicht sagen, eher der Dame von der Musikschule.
Mit dem Durchnudeln der beiden Büchlein ist er gut. Für sein Alter ist er gut. Er spielt unbekannte Lieder vom Blatt weg ab. Aber ich finde da ist nur ein Bruchteil seines Potentials gefordert. Auch ich lerne noch dazu da immer wieder neue Herausforderungen kommen.
Da aber jemnden gutes zu finden der das Fördert ist schwer.
Das ist eine kleine Musikschule hier am Ort. Meine Tochter lernt Querflöte bei dem Mann. Das ist absolut TOP. Der macht das echt gut, bringt richtig das zählen bei, etwas was viele Musiker nicht können da sie es nie so gelernt haben. Er vermittelt auch sehr viel Hintergrundwissen. Der hatte früher mal eine eigene Band.
Ich denke mal, seine Frau macht "nur" Blockflöte da da eh nur kleine Kinder sind.
Ich war echt platt als ich gestern hörte dass Jonas bald "fertig sei" und habe mich da auch drüber geärgert. Das dumme ist - das ist immer so ein abklatschen. Die beiden nächsten Kinder waren schon in dem Raum. Und da das immer nur 30min. sind wollte ich nicht dass es dann eine Klingelstunde wird und bin gegangen.

Jonas ist jetzt ganz wild aufs Keyboard lernen - weil man ihm gestern diesen Floh ins Ohr gesetzt hat. Dabei bin ich so begeistert von seinem Flötenspiel. Wir hatten gerade überlegt ihm eine bessere Flöte zu schenken. Er hat die Moeck mit dem Kunststoffkopf. Jetzt steht ein Keyboard auf der Wunschliste.

@moniaqua - das stimmt schon dass es viele Noten gibt für Keyboard und Flöte, aber das wird wohl etwas dauern bis das mal soweit ist. Auch wenn der kleine Mann schon Noten lesen kann und die Notenwerte kennt.

Irgendwie bin ich völlig hin- und hergerissen.
 
Hallo Anja,

suche für deinen Sohn einen anderen Blockflötenlehrer, der das Fach studiert hat. Also nur weil die Lehrerin nicht ihn nicht weiter unterrichten kann, heißt es doch nicht Instrumentwechsel, sondern eher Lehrerwechsel. Was anderes wäre es, wenn er keine Lust mehr auf Blockflöte hätte und lieber ein anderes Instrument lernen möchte. Wenn es weiter zu fahren ist, nehme doch selber auch mal hin und wieder ein paar Stunden. Sei es um nur mal etwas anspruchsvolleres zu spielen.

Was nutzt es, wenn er Klavier oder Orgelunterricht bekommt und ihm das nicht liegt oder keinerlei Interesse hat und lieber Flöte spielen will. Dann wird das mit den Üben für das andere Instrument meist nichts oder widerwillig und er verliert womöglich ganz die Lust am Musizieren.

@zonquer

Wie wäre es, wenn Du deinem Sohn einmal zeigen könntest, dass auch die Blockflöte ein "richtiges Instrument" ist?

Seine Blockflötenlehrerin sollte eher mal das Video sehen :mad:. Anjas Sohn ist ja überzeugt von der Blockflöte. Die CD, die am Ende des Beitrags vorgestellt wird ist einfach super - lohnt sich :great:. Samstag bin ich auf einem Konzert mit ihr (Zuhörerin) in Schwelm.

Viele Grüße
Musicanne
 
Jonas ist jetzt ganz wild aufs Keyboard lernen - weil man ihm gestern diesen Floh ins Ohr gesetzt hat. Dabei bin ich so begeistert von seinem Flötenspiel. Wir hatten gerade überlegt ihm eine bessere Flöte zu schenken. Er hat die Moeck mit dem Kunststoffkopf. Jetzt steht ein Keyboard auf der Wunschliste.

@moniaqua - das stimmt schon dass es viele Noten gibt für Keyboard und Flöte, aber das wird wohl etwas dauern bis das mal soweit ist. Auch wenn der kleine Mann schon Noten lesen kann und die Notenwerte kennt.

Wenn er bei der Flöte so gut dabei ist und Noten lesen kann, hat er das Keyboard bestimmt auch bald soweit drauf, dass Ihr einfachere Sachen zusammen spielen könnt.

Ich weiß nicht, wie sich das bei Euch finanziell ausgeht; ein gutes Keyboard gibt es ja nicht gerade zum Nulltarif. Aber wenn Ihr es kaufen könnt und er eh grad ganz wild drauf ist und die Lehrerin ihn offensichtlich bei der Stange halten kann, würde ich da einen Versuch wagen. Er muss ja die Flöte deswegen nicht ins Eck legen - ich singe immer noch, nachdem ich auch mit Querflöte angefangen habe vor ein paar Jahren ;) Und gerade mit Klavier und Querflöte gibt es so viele schöne Sonaten. Und da ja auch etwas von Orgel geredet wurde - gute Organisten sind in Kirchen ja auch immer noch gefragt, soweit ich das blicke. Und gutes Orgelspiel lässt sich glaube ich auch mit Flöte gut verbinden. Wir haben letztens im Kirchenchor eine Messe gesungen, die war nur in Begleitung von Orgel und Flöte (Querflöte in diesem Fall). Eine "moderne" Messe von Jehan Alain, die kam sehr gut an.

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Also nur weil die Lehrerin nicht ihn nicht weiter unterrichten kann, heißt es doch nicht Instrumentwechsel, sondern eher Lehrerwechsel.

Ich stimme Dir ja grundsätzlich zu, nur

Leider sind alle anderen weit weg.

ist manchmal ein stichhaltiges Argument :(

Es scheint ja auch so zu sein, dass der Bub sich auf Klavier freut. Ich habe auch mehrere Instrumente gelernt und klar, ich schaffe es derzeit nicht, alle zu spielen. Aber ich möchte keines missen. Auch wenn es die Gitarre schwer mit mir hat (hatte sie es aber von Anfang an - sie war halt nicht das, was ich gerne gewollt hätte), ab und an spiele ich sie doch immer noch und habe Spaß daran :)
 
@ moniaqua - für ein gutes Keyboard habe ich definitivnicht das Geld. Ich habe ganz schön sparen müssen um meiner Tochter eine Querflöte kaufen zu können.
für den Anfang würde aber bestimmt erst mal die A*ldi-Variante reichen. Die sind von Yamaha und erst mal ausreichend.
Ich denke er soll erst mal mit seiner Flötenschule durch sein, das wird noch dauern weil ja nur noch wenige Wochen bis zu den Ferien sind. Und in den Ferien ist kein Unterricht.
Und dann soll er mal Probeunterricht machen. Erst mal sehen ob ihm Keyboard überhaupt liegt.
Das dumme ist nur - diese Musikschule hat auch gute Qualifizierte Lehrer. Aber Keyboard unterrichtet auch die Chefin, die Flöte unterrichtet. Und von ihrer Qualifikation bin ich nicht so ganz überzeugt.
Wir wohnen leider auf dem Land in einem 2500 Seelen Dorf. Hier hat es immer weite Wege. Die Stadt ist zwar nur 4km entfernt, aber die einzige andere Musikschule da ist geschlossen worden. Die meisten Kinder hier lernen in den Musikvereinen mehr schlecht als recht Instrumente spielen.
Und am allermeisten wurmt mich grad das Schulen-Thema. Unsere Realschule und die Hauptschulen sollen geschlossen werden und dafür eine Sekundarschule gegründet werden. Das ist eine zwingende Ganztagsschule. Die soll dann in einem 12km entfernt liegenden Ort sein. Dann geht mein kleiner Wurm morgends um halb sieben aus dem Haus und kommt um 17Uhr zurück. Wo sollen da noch die Hobbys unterkommen? Ich könnte echt heulen wenn ich daran denke. Dann stribt in unserer Kleinstadt das ganze Vereinsleben.:weep:
Vielleicht mache ich ir auch viel zu viele Gedanken. Klar kann Jonas auch mehrere Instrumente spielen. Ich spar mir das zwar vom Mund ab, aber das Opfer bringe ich gerne. Vor allem weil der Kleine da so begeistert bei ist (mein Großer z.b. gar nicht)
Eine wunderschöne Gitarre haben wir hier auch noch rumstehen, aber spielen kann die niemand. Ich bin das mal angefangen aber da taten mir so die Fingerkuppen weh dass ich nicht mehr Flöte spielen konnte :D Da habe ich es lieber gelassen.

Kirchenorgel wäre auch cool.
Am 1.3. ist ja immer Weltgebetstag. Den haben wir mit Orgel, Flöten und Gesang gestaltet! War richtig klasse!!!
Moniaqu,wer ist Jehan Alain? Das sagt mir nichts. Wir sind immer auf der Suche nach schönen Stücken die wir als während der Kommunionausteilung und als Ausgagslied spielen können. Für Ideen bin ich da immer dankbar :)

Und dann wollte ich noch sagen.....

Man, was seid ihr alle Nett hier. Ich habe ja noch nicht gerade viele Beiträge hier geschrieben.
Danke für eure lieben Antworten ;)
 
Anja02 schrieb:
Moniaqu,wer ist Jehan Alain? Das sagt mir nichts. Wir sind immer auf der Suche nach schönen Stücken die wir als während der Kommunionausteilung und als Ausgagslied spielen können. Für Ideen bin ich da immer dankbar :)

Jehan Alain ist ein französischer Komponist, der im zweiten Weltkrieg gefallen ist. Die Messe, die wir gesungen haben, war die Messe modale. Eigentlich für Sopran, Alt, Flöte, Orgel und Streichquartett, aber auf das Streichquartett kann man gut verzichten ;). Es ist eine ganze Messe mit Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus. Also eigentlich weniger während Kommunion und Ausgang :) Aber trotzdem schön. Halt für Chor. Ich weiss nicht, was er sonst noch geschrieben hat.

Letztens hatte ich eine ganze Mappe mit Noten zur Ansicht, darunter Sachen von Peter Janssen und Kathi Stimmer-Salzeder. Da waren schöne Stücke dabei. Kennst Du "Wasser", "Erde" und "Atem" von ihr? Einen Blick wert ist auch Daniel Hellbach. Die Pictures 2 haben es mir vor allem angetan; für den Auszug könnte sich aber auch ein Blick in die Pop-Suite lohnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht gibt's ja einen Privatlehrer für Flöte in der Nähe. Gib doch ne Anzeige auf oder so.
 
Moniaqua - ich habe dir auf die PN geantwortet.

Ich war gestern im Musikladen. Da habe ich erfahren dass es zu dem Liederzirkus einen dritten Band gibt. Ist gerade herausgekommen. Das werde ich am Mittwoch mal unserer Flötenlehrerin sagen. Da sin schon richtig schwere Sachen drin. Für einen 7 bis 8jährigen zumindest. (Ist ja kein zum Glück kein Wunderkind:D)
Mir persönlich wäre es lieb Jonas würde erst mal bei der Blockflöte bleiben.
 
Also, wenn dein Sohn mit der Blockflöte zufrieden oder sogar glücklich ist, sollte man diese Situation nicht zwangsläufig ändern. Lediglich ein Lehrerwechsel wäre angesagt, wie andere auch schon vorgeschlagen hatten. Wenn er dagegen sich auch für andere Instrumente interessiert, könntest du beim nächsten Tag der offenen Tür bei der Musikschule mal vorbeischauen. Auch viele Privatlehrer machen kostenlose Probestunden.

Vor allem von Kirchenorgel möchte ich im Alter von 7 abraten ("Ich habe dann mal ihren Mann angesprochen, der musikalisch doch erfahrener ist. Der hat dann vorgeschlagen Jonas solle doch zunächst für 2 Jaher Orgel lernen"), denn die Beine eines 7jährigen erlauben kein Pedalspiel, und solange macht Orgelspielen keinen Sinn. Als Vorbereitung zum Orgelspielen wäre übrigens Klavier wesentlich besser als Keyboard, wenn's denn überhaupt in die Richtung gehen soll.

Harald
 
Harald Klavier wäre cool. Aaaaber - selbst wenn ich das Geld dafür hätte (es gibt ja so E-Klaviere, sehr klein und Kompakt und schöner Klang, schon für 1000€) so wüßte ich nicht wohin damit! Die Kinderzimmer oben siond so verbaut dass man kaum eine Wand für einen Schrank und ein Bett hat, und im Wohnzimmer ist schon ein Büro inmtegriert.
Da würde ich glatt mit lernen.... Aber davon träum ich schon seit 30 Jahren und werd´s wohl auch die nächsten Jahre nur träumen.

Ich habe mich aber vertippt. Ich wollte schreiben dass der Lehrer Keyboard vorgeschlagen hat. Ich weiß nicht wie ich darauf komme Orgel zu schreiben *blödbin* Entschuldige bitte.

Die Musikschule ist nur eine kleine private Schule. Marinas Lehrer ist schon 70. Die Frau ist 12 Jahre jünger. Einen Tag der offenen Tür machen die leider nicht.
Es gab am Ort eine Musikschule die das immer anbot, aber die hat im letzten Sommer ihre Pforten geschlossen.

Im Musikhaus hat man mir aber gesagt ich solle bei der Kreismusikschule mal anfragen.l Die geben wohl auch hier im Städchen unterricht. Meist in den Schulgebäuden. Das wußte ich nicht. Wenn ich Kreismusikschule gegooglet habe kam die nächste immer in Büren raus, und das ist nicht nur weit sondern auch schwer zu erreichen. Dass die hier für Delbnrück zuständig sind weiß ich erst seit letztem Freitag.

Also, erstmal soll Jonas den Flötenzirkus durcharbeiten. Bisher kann ich da durchaus noch mithalten und hilfestellung geben. Und in den Sommerferien kann man dann ja mal gucken wie weit er ist und was man macht.
 
Frage doch mal bei der Kreismusikschule an, vielleicht bieten die auch Unterricht in eurem Ort an.
 
Keyboard für nur 2 Jahre ist doch ehrlich gesagt sinnlos, da kommt man über die absoluten Grundlagen nicht hinaus. Ok, als Einführung zur Musiktheorie ist es super, aber das sollte bei einem Grundschüler vielleicht nicht das Hauptargument sein, ist doch eher dröge (mit dem Argument kann man es dem Kind vielleicht auch leicht ausreden ;-))
Dann definitiv lieber noch 2 Jahre auf den vorhandenen Grundlagen aufbauen und "richtig" Flöte lernen als 2 Instrumente halblebig. Wenn die jetzige Lehrerin sich das nicht zutraut (wobei die Idee mit dem neuen Buch nicht schlecht ist) würde ich jemanden anderes suchen. Wenn du schon Kontakte zur Kirche / zu einem Ensemble hast, frag doch da mal nach. Unsere Kantorin z. B. hat im Studium lange genug Blockflöte gelernt, um es auch unterrichten zu können. Auch im Musikverein könnte es durchaus fähige Leute geben (Oboe und Sax spielen sich grifftechnisch sehr ähnlich wie Flöte, gute Spieler haben oft vorher jahrelang Blockflötenunterricht gehabt) bzw. der Dirigent könnte sogar jemand professionellen kennen. Muss man halt fragen, aber Musiker sind doch meist nett und hilfsbereit. Die jetzige Lehrerin scheint Blockflöte ja auch nicht studiert zu haben (anders ist die Äußerung nicht zu erklären), da würde ich bei einem engagierten Amateur nicht gleich abwinken. Wenn die Kreismusikschule natürlich einen "richtigen" Blockflötenlehrer hat und ihn auch zu euch schickt, dann Probestunde machen und wechseln!
Und dann vielleicht in 2 oder 3 Jahren eher auf Saxophon anspitzen, da gibt es mit einer guten Blockflötenausbildung recht schnell Erfolgserlebnisse! Wäre auch billiger als Klarinette (vergleichbar einer Querflöte), denn die sind immer noch großteils Handarbeit, selbst einfachste Anfängerinstrumente kosten gut und gerne 1000 Euro. Fürs häusliche Enseblemusizieren mit Querflöte und Blockflöte ist Sax aber weniger geeignet, aber dafür hätte man ja noch die Blockflöte!
 
Ich unterrichte selber Blockflöte als "Einstiegsinstrument" für unseren Musikverein und auch da ist es so, dass die Kinder nach 1-1,5 Jahren "fertig" sind und dann auf ein anderes Instrument wechseln, weil ganz einfach das Ziel des Kurses erreicht ist, auch wenn das Instrument selber sicher noch sehr viel Potential bieten würde. Insofern kann ich zunächst die Aussage der Lehrerin schon etwas verstehen, denn nicht immer wird Blockflöte, gerade im Anfangsunterricht mit Kindern, als vollwertiges Instrument unterrichtet, sondern ist oft mehr Mittel zum Zweck (ob das gut ist oder nicht, darüber kann man sicher streiten).

Natürlich bestände jetzt die Möglichkeit, mit einer anderen Zielsetzung auf der Blockflöte weiterzumachen, ggf. eben auch mit einem anderen, entsprechend qualifizierten Lehrer. Wenn dein Sohn grundsätzlich und voraussichtlich längerfristig bei der Flöte bleiben will, ist das sicher die beste Lösung. Wenn er ohnehin irgendwann was anderes lernen möchte, kann man davon ausgehen, dass er die wichtigsten musikalischen Grundlagen kennt und es spricht Nichts gegen einen frühen Einstieg auf einem anderen Instrument.

Was das dann werden soll, würde ich am Interesse deines Sohnes festmachen. Ein Tasteninstrument wie Klavier oder Keyboard ist natürlich immer eine gute Basis. Gerade bei Kindern sehe ich hier aber das Problem, dass es damit auf absehbare Zeit kaum Möglichkeiten geben wird, mit anderen gemeinsam zu spielen. Nicht jedes Kind hat dauerhaft Spaß daran, immer nur alleine zu Hause zu üben. Irgendwelche Blas- oder auch Streichinstrumente bieten dagegen schon früh die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen z.B. in irgendwelchen Schul- oder Jugendorchestern oder ähnlichen Ensembles zu spielen. Gerade im Hinblick auf die Motivation finde ich den Faktor nicht zu verachten.

Abgesehen davon würde ich nach Möglichkeiten suchen, gemeinsam mit deinem Sohn verschiedene Instrumente anzuschauen und anzuhören, um herauszufinden, was ihm gefällt. Viele Musikschulen oder Vereine bieten "Schnuppertage" o.ä. an, bei denen man auch unter fachkundiger Anleitung diverse Instrumente selber ausprobieren darf. Ansonsten lassen sich vielleicht Musiker in eurer Umgebung finden, die ihm mal ihr Instrument zeigen. Bei freundlicher Nachfrage sind da fast alle sehr offen und hilfsbereit. Auf keinen Fall würde ich danach gehen, was angeblich "leichter" oder "schwerer" zu lernen ist. Versuche eher, gemeinsam mit deinem Kleinen das Instrument zu finden, das ihn am meisten anspricht und begeistert. Mit entsprechendem Unterricht wird er auf jedem Instrument bald die ersten Fortschritte machen.
 
Hallo Anja
Wie sehen die Unterrichtsmöglichkeiten inzwischen aus?
Ich hoffe sehr, Du hast etwas passendes gefunden.

Als ich Dein Eingangspost las, dachte ich spontan: "Schade, so weit weg ... "
Ich unterrichte auch Sopranblockflöte. Jedoch mit dem Ziel, die Kinder möglichst weit zu bringen auf diesem Instrument.
Das was ich hier gelesen habe, paßt zu dem, was mir im Laufe der Jahre so an Einstellungen zum Instrument Blockflöte begegnete.
Es ist zutiefst frustrierend, wenn man dieses Instrument liebt.
Um so glücklicher bin ich darüber, daß sich eine Blockflötenschülerin nach dem Wechsel in die weiterführende Schule entschloss, bei diesem Instrument zu bleiben.
Zur Zeit spielt sie mit mir Pachelbel-Stücke. Die Klavierbegleitung habe ich auf dem Clavinova arrangiert und aufgenommen, damit wir zwischendurch auch zusammen flöten können. Dadurch lernt sie leichter Ausdruck, Artikulation und Bogenspannung zu differenzieren. Das macht uns beiden viel Freude.

Diese Schülerin war durch äußere Umstände in Zweifel darüber geraten, ob sie mit der Blockflöte weiter machen oder sich einem anderen Instrument zuwenden wollte. Das lag vor allem daran, dass in ihrer Schule nur solche Musikschüler in die Schulband aufgenommen werden, die in das Bigband-Schema passen. Über Blockflöte wurden anscheinend abfällige Bemerkungen gemacht. Das tut dann weh, kränkt das Selbstbewußtsein und weckt Zweifel. Schließlich hat sie sich aber darüber hinwegsetzen können und aus folgenden Gründen entschieden, bei der Blockflöte zu bleiben:
Sie ist sehr musikalisch und hat ein Level erreicht, bei dem das Instrument anfängt, richtig schön zu klingen (sie spielt inzwischen eine Rottenburgh, Sopran, Ahorn). Die Grundlagen sind so gut gefestigt, daß wir auch dann (zumindest in kleinen Schritten) im Unterrricht weiter kommen, wenn neben den umfangreichen Schulpflichten für das Üben kaum Zeit bleibt. Mit einem anderen Instrument hätte sie mehr oder weniger von vorne anfangen müssen. Bis sie ein mit der Flöte vergleichbares Niveau erreicht hätte, hätte sie sehr viel Zeit zum Üben investieren müssen. Zeit, die sie sicher nicht in ausreichendem Maße gehabt hätte. Verschiedene Schüler, die in ähnlicher Situation das Instrument wechselten, haben nach relativ kurzer Zeit aufgegeben. Deshalb warne ich meine Schüler vor einem halbherzigen Wechsel.

Die Blockflöte ist, wenn sie gut gespielt wird, ein herrliches Konzertinstrument. Es gibt so schöne Musik dafür! Leider ist das viel zu wenig bekannt.

Viel Erfolg Euch beiden!


@ Fluty
Die Flöte als Mittel zum Zweck zu degradieren ist immer dann extrem negativ, wenn den Schülern, die das Instrument mögen, dieses Intrument "madig" gemacht wird.
Selbstverständlich gibt es Blasinstrumente, für die die Flöte aus verschiedenen Gründen eine sehr gute Vorstufe ist. Doch wenn ein Schüler die Flöte gut findet, dann sollte man ihn darin unterstützen, sie weiter zu lernen und sie ihm nicht schlecht reden. Ich finde so etwas sehr unfair!

Viele Grüße
Lisa
 
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Die Flöte als Mittel zum Zweck zu degradieren ist immer dann extrem negativ, wenn den Schülern, die das Instrument mögen, dieses Intrument "madig" gemacht wird.
Selbstverständlich gibt es Blasinstrumente, für die die Flöte aus verschiedenen Gründen eine sehr gute Vorstufe ist. Doch wenn ein Schüler die Flöte gut findet, dann sollte man ihn darin unterstützen, sie weiter zu lernen und sie ihm nicht schlecht reden. Ich finde so etwas sehr unfair!

Ich glaube nicht, dass das in Flutys Fall passiert. Sie schreibt ja selber, man solle nach dem Interesse der Schüler gehen. Und wenn das die Blockflöte ist, fein. Was ich persönlich schade finde, ist, dass sie als ernst zu nehmendes Musikinstrument so unbekannt ist und daher oft "hinten runterfällt". Es gibt einfach viel zu wenige, die die Musik wie früher aufführen, als es die Böhmflöte noch gar nicht gab.
 
@ moniaqua

Ich wollte Fluty nicht angreifen, eher ihren Satz "... Mittel zum Zweck (... kann man drüber steiten)" aufgreifen und meine Position darstellen.
 
Als Angriff habe ich das auch nicht gesehen, eher als Missverständnis :)
 
Was ich persönlich schade finde, ist, dass sie als ernst zu nehmendes Musikinstrument so unbekannt ist und daher oft "hinten runterfällt". Es gibt einfach viel zu wenige, die die Musik wie früher aufführen, als es die Böhmflöte noch gar nicht gab.

Ich finde es auch schade, dass Blockflötisten wie Dorothee Oberlinger, Stefan Temmingh, Erik Bosgraaf, Anna Stegmann, Maurice Steeger und noch viele andere so wenig bekannt sind :(. Denn sie spielen Stücke aus verschiedenen Epochen in denen die Blockflöte eingesetzt wurde. Bekannte Komponisten sind u. a. Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach und noch einige andere. Stefan Temmingh hat auf einer CD Händel-Arien aufgenommen (The Gentleman's Flute). Erik Bosgraaf hat eine CD mit Liedern aus dem Fluyten Lust-Hof von Jacob van Eyck (ca. 1590-1657) aufgenommen. Einige der genannten Interpreten haben auch von den anderen Komponisten CDs aufgenommen.

Es gibt aber auch reine Blockflöten Ensembles wie Flautando Köln, The Royal Wind Music und noch einige andere. Aber auch gemischte Ensembles wie Wildes Holz, die mehr neue Musik spielen. Das Ensemble Odysee habe ich letztes Jahr erlebt, einfach super wie sie auf historischen Instrumenten Musik aus dem Barock dargeboten haben. Einfach mal die Augen offenhalten ;), z. B. bei gemischten (Barock)Ensembles auf die Besetzung schauen.

Viele Grüße
Musicanne
 

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