Rätselhafte Lackdellen in Gibson Les Paul

  • Ersteller Pack2002
  • Erstellt am
Und den Schaden jedes Mal heimlich schlimmer machen?

Richtig. Wenn du als Täter nicht in Frage kommst, muss es ja jemand anders gewesen sein.
Darüber lohnt es schon mal einen Gedanken zu verlieren.
 
Helft mir mal: Wie kann ich ein weiteres Foto hochladen?
 
Richtig. Wenn du als Täter nicht in Frage kommst, muss es ja jemand anders gewesen sein.
Darüber lohnt es schon mal einen Gedanken zu verlieren.

Leg doch mal nen Zettel mit "Ha! Erwischt!" rein :D
Alternative: Absperrbarer Koffer.
Oder überhaupt ein anderer Koffer für den Fall dass dieser hier ein direkter Nachkomme der Müllpresse aus Star Wars ist (boah, der war wirklich unterirdisch).
Nein, im Ernst, so langsam wurde eig. alles was theoretisch möglich wäre genannt. Und ein Tipp meinerseits: Zebra-Diagnosen sind nicht immer gut. Wenn du Hufgeräusche hörst, denk zuerst an Pferde, nicht an Zebras.
Das eigendlich naheliegendste ist oft die Lösung! :)
Arbeitendes Holz das Irritationen hervorruft gibts, aber quasi nicht so, dass es vergleichbare Dellen hervorruft.

lg
 
Wie groß ist denn der betroffene Bereich?(Schätze 2-3 Zentimeter??)
Vllt könntest du mal ein größeres Foto machen, und einfach mal Markieren wo genau das ist und in welcher Richtung es verläuft?

.

Die Gesamtlänge der Dongs ist 4 cm, der größte Durchmesser 0,5 cm.
Wie kann ich ein weiteres Foto hochladen?
 
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Dellenposition.jpg
 
wenn du beim schreiben auf Grafik einfügen klickst, kannst du eine Datei auswählen

aber für mkch sieht das aus, als ob etwas wirklich mit Kraft drauf gedrückt hätte
 
Ich danke euch allen für eure Einschätzung! Auch, wenn's nicht ganz so gelaufen ist wie erhofft :)
Hätte sein können, dass so etwas schon mal vorgekommen ist bzw. es eine Erklärung gegeben hätte, die meine Version bestätigt hätte.
Hätte, könnte. War halt nicht.

Wie gesagt: Die Dinger werden seit knapp 2 Jahren immer größer. Und es ist eben schon unwhrscheinlich, dass ich immer wieder da was dranknalle, ohne es zu merken...

Wie auch immer: Danke!
 
mach doch mal Murle1 und smartin auf diesen Thread aufmerksam, wäre doch mal interessant, wie ein Gitarrenbauer das einschätzt
 
... Kann mir jemand erklären, was da im Lack passiert? ...

Da passiert nichts im Lack, das ist eine mechanische Einwirkung von aussen!

... Nach meiner Meinung arbeitet da was im Lack. ...

Ich glaube Dir, dass Du da nichts bewusst gemacht hast, aber irgendeiner oder -etwas von aussen ist dafür verantwortlich. Einfach noch mal alle Möglichkeiten durchspielen - ob Druck oder Schlag, die Ursache muss sich doch finden lassen!
 
Ich habe sowas schon einmal gesehen, auch exakt an dieser Stelle (ich habe mich ja einige Zeit mit Reklamationen herumgeschlagen).

Und zwar wurde die Gitarre samt angehängtem Gurt in den Koffer gelegt, der Gurt lag dabei auf dem Korpus auf. Da zwischen Kofferdeckel und Gitarre eigentlich zu wenig Platz für den Gurt war, musste man Druck auf den Deckel ausüben um den Koffer überhaupt schließen zu können. Der Gurt (der am Rand etwas dicker war, als in der Mitte) drückte dabei auf den Korpus und hinterließ solche Stellen.

Das aber nur als Idee - ohne die Gitarre und den Gurt, den Du verwendest, tatsächlich mal in den Fingern gehabt zu haben, ist das reine Spekulation
 
Ich habe sowas schon einmal gesehen, auch exakt an dieser Stelle (ich habe mich ja einige Zeit mit Reklamationen herumgeschlagen).

Und zwar wurde die Gitarre samt angehängtem Gurt in den Koffer gelegt, der Gurt lag dabei auf dem Korpus auf. Da zwischen Kofferdeckel und Gitarre eigentlich zu wenig Platz für den Gurt war, musste man Druck auf den Deckel ausüben um den Koffer überhaupt schließen zu können. Der Gurt (der am Rand etwas dicker war, als in der Mitte) drückte dabei auf den Korpus und hinterließ solche Stellen.

Das aber nur als Idee - ohne die Gitarre und den Gurt, den Du verwendest, tatsächlich mal in den Fingern gehabt zu haben, ist das reine Spekulation

Die Gitarre passt mit angelegtem Gurt nicht in den Koffer. Der Gurt liegt IMMER zusammengerollt unter dem Halsende in einem kleinen Fach.
 
Die Gitarre passt mit angelegtem Gurt nicht in den Koffer.

Das war bei meinem Fall genau so. Deswegen gab es ja solche Spuren... so nach dem Motto: Was nicht passt wird passend gemacht.
Aber wenn Du Deinen Gurt immer abnimmst, dann kann es so nicht gewesen sein. War nur eine Idee.

Aber vielleicht drückt doch irgendetwas auf den Korpus, wenn die Gitarre im Koffer liegt? Du könntest mal ein Stück Pappe (z.B. von einem Pappkarton) auf diese Stelle legen und dann den Koffer schließen. Nach einer Weile wieder öffnen und schauen, ob sich vergleichbare Abdrücke auf der Pappe befinden. Das sind doch eindeutig Druckstellen. Die Frage ist nur: Woher?
 
Ich kenne solche Schäden...

Ich nenne sie liebevoll "Rolllackschäden" :D (3 x"L"!!!)

Es gibt 3 mögliche Ursachen dafür...

1: einmalige "rollende" Belastung auf den Lack mit hohem Druck, der die Lackoberfläche anbrechen ließ und das Holz darunter verformte. Was anfangs als Minidelle unscheinbar wirkt, fällt auf Dauer ein wie ein Heroin-Junky. Das Holz ist verform, der Lack balanciert die Delle aus, fällt aber nach und nach in die Delle hinein und kann seine ausgleichende Spannung nicht mehr halten. Man kann dann fast täglich den Verfall der Oberfläche sowie zunehmende Risse beobachten und innerhalb weniger Tage ist dann eine klare Delle mit Rissbildung zu erkenen.

2: wiederkehrende, leichte Belastung auf den Korpus.... irgendwas rollt oder drückt mit brutaler Konsistenz immer auf die gleiche Stelle und macht die Delle immer heftiger.
Als klassisches Beispiel dafür kenne ich Gitarrenkoffer, in denen Kabel ungeordnet aufbewahrt werden (Klinkenstecker drückt in ungünstiger Position immerwieder auf den Kopus beim Verschließen des Koffers). Charakteristisch dafür sind aber ähnliche Schäden in geringerem Ausmaß an verschiedenen Stellen der Gitarre.

3: Jemand hat einmalig eine Art Schlag- oder Pressdruck auf den Lack ausgeübt... bsp: Klinkenstecker lag im Koffer auf der Gitarre und jemand hat sich auf den Koffer gesetzt. Anderes Beispiel: Gitarre steht in nem Mehrfachständer und der unaufmerksame Kollege ballert seine Les Paul mit Kunststoffbinding dagegen... Sein Binding bleibt verschont, Dein Lack ist dahin... bei fabrikfrischen Instrumenten KANN es dann zu Punkt 1 kommen.


Fakt ist, dass solche Schäden durch stumpfe, meist runde Gegenstände in einmalig kräftig abrollender, mehrfach geringer oder einmalig schlagartiger Belastung auftraten.



Ich erstelle ja auch Versicherungsgutachten und würde hier leider auch ein klares (wenn auch unbewusstes) Selbstverschulden bescheinigen. Du schreibst ja, dass der Schaden heftiger wurde.... das ist ein Beweis für Theorie 1 und 2. Theorie 1 könnt unter Umständen noch auf die Zeit VOR Deinem Besitz zurückzuführen sein, wäre aber in Form von leichten Lackrissen mit feiner Delle bereits auffällig gewesen. Theorie 2 würde bedeuten, dass Du diese Stelle nachhaltig einer Belastung ausgesetzt hast.

Ich würde in einem Gutachten also leider auch Eigenverschulden bescheinigen...



Wir können jetzt natürlich nochmal erörtern, wo das herkommen kann. Reparabel ist es aber problemlos mit der klassischen Lackretusche sichtbar oder moderner Airbushretusche sogar ziemlich unauffällig. Preis für beide Schäden je nach Werkstatt ab 80 bis 200 Euro.

Hier greifen übrigens die meisten Haftpflichtversicherungen.

Grüße,
Martin

- - - Aktualisiert - - -

PS:

Hab mir gerademal im Schnellverfahren den Spaß gegönnt ne Analyse durchzuführen, wie ich ihn ohne schlechtes Gewissen jeder Versicherung übergeben würde...

Hier das Resultat ohne jegliche Größenanpassung der Einzelgrafiken...passt verdächtig gut aufeinander:

Klinke.jpg

Die Roten Striche markieren die charakteristischen Grenzbereiche der Formgebung des Klinkensteckers... die Blauen Striche markieren die unterschiedliche Eindrücktiefe durch Höhenunterschiede, der grüne Pfeil zeigt die Abnahme der Eindrücktiefe durch den Auflagewinkel des Klinkensteckers auf der Oberfläche.

Passt meiner Meinung nach ziemlich perfekt zur Form des Steckers und der abnehmenden Tiefe, sowie Formgebung des Lackschadens - ich würde auch eine leichte Verformung des Klinkensteckers vermuten bzw. einen leichten Knick des Steckers zum Gehäuse vermuten... vielleicht checkst Du mal Deine Kabel, ob so ein leichter Knick zu sehen ist.

alles was linksseitig des Schades ist passt jetzt nicht zum Bild... kann aber nen Abknickschutz aus hartkunststoff oder nen Kabelbinder gewesen sein ODER aber durch Bewegung des Steckers auf der Lackoberfläche zustandegekomen sein.


Das wäre im Allgemeinen allerdings nur ne spontane Vermutung bzw. erster Verdacht, aber es wirkt absolut schlüssig in meinen Augen... zumindest, was ich aus der Ferne jetzt anhand von Bildern dazu sagen kann.


Leg doch mal nen Klingenstecker neben den Schaden und mach nochmal nen Foto... dann passt der Größenverlgeich einfach etwas besser.






Unter der Vorgabe von einem ganzen Jahr Abstand tippe ich auf meinen Punkt Nr. 1... ausversehen nen Stecker in den Lack gedrückt, der Lack konnte das etwas ausgleichen (frischer Lack ist noch viele Monate lang sehr flexibel), aber mit nachwirkender Aushärtung packt er es nicht mehr und gibt sich der Druckstelle im Holz hin.
Doof wäre natürlich, wenn das schon vor Dir passiert ist - aber das kannst Du niemals beweisen. Man könnte jetzt in einem aufwändigen Streitverfahren auch analysieren, ob die beiden Fotos wirklich vom gleichen Schaden stammen und unterm Mikroskop auch evtl. ermitteln, ob der Schaden wirklich ohne folgeeinwirkung von Kraft weiterwuchs... geht alles... aber kostet richtig Geld und lohnt sich nur in einem Versicherungs- oder Garantiestreitverfahren - man kann nämlich nicht feststellen, WANN der Schaden entstand.

Die Sache kostet mit vollständig schlüssiger Analyse der Schadensherkunft locker 200-300 Euro. Versicherungen zahlen sowas, in nem Garantiestreitverfahren kann man im ungünstigsten Fall auf den Kosten sitzen bleiben, selbst wenn das Instrument daraufhin getauscht wird.
 
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Schade um die vielen, lieben, "spaßigen" Antworten...Wie soll ene Gürtelschnalle Dellen AUF der Decke verursachen :confused:
Ich würde die Aussage von Martin stützen, denn auch für mich sieht es auf den Bildern aus wie ein immer wieder auf der gleichen Stelle auftretender Druck. Bist Du absolut sicher, das am Kofferdeckel nicht unter dem Plüsch doch ein Teil hervorsteht? Anders kann ich mir das nicht erklären. Alles Weitere wäre ohne persönliche Begutachtung reine Spekulation.
 
nur gespiegelt auf der anderen Deckenhälfte......

dachte er meint hinten. daher die gürtelschnalle !
 
Nur gespiegelt auf der anderen Deckenhälfte

spricht übrigens wieder für das Lose Klinkenkabel, das mal hier, mal da auf den korpus drückt.
 
Hallo Martin,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich bin richtig gerührt. Ich meine, in der Zeit, die du dir genommen hast, könnte man auch seine Klampfe greifen und "Little Wing" üben :)

Deine Variante 1 scheint mir schlüssig. Mir war unbekannt, dass die Dellen im Nachhinein größer werden können. Das würde natürlich die Möglichkeit bieten, dass es tatsächlich im Laden passiert ist. Im Koffer habe ich noch nie Kabel o.ä. transportiert. Gut, das ist nun Pech.

Nicht, dass ich als ertes zum Lackierer rennen möchte. Nur aus Neugier, weil du's erwähnt hast: Eine sichtbare Lackretusche ist ja Quatsch. Dann hab ich keine Dellen mehr, dafür einen Fleck auf der Decke. Aber was meinst du mit "ziemlich unauffällig" bei Airbrush-Retusche? Ist es sichtbar oder nicht?!
 

Kann es sein, das Du die Gitarre, wenn Du sie aus dem Ständer nimmst, leicht nach vorn neigst, so das das linke "Horn" des Ständers an die Decke kommt? Bei meinem Ständer sitzt dort eine Plastikkappe die recht scharfkanntig ist und meiner Meinung für so eine "Verletztung" ausreicht.
 

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