Ich habe nun also meine fertige Schablone mit einem scharfen Cutter ausgeschnitten und klebe diese mit einem Klebestift auf dem Body fest. Normalerweise mache ich meine Schablonen aus Pappe, da der Body aber schon schräge Flächen hat geht das in diesem Falle besser. Der Kleber des Klebestiftes läßt sich leicht wieder lösen. Anschließend fahre ich die Schablon mit einem Edding ab und kann später genau an der Innenkante des Strichs entlangschneiden.
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Die Mitte der Schablone habe ich exakt auf die mittlere Leimfuge ausgerichtet
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Nun richte ich den Hals genau mittig zum Body aus, dazu lege ich ihn auf den Korpus, lege voren, wo die Rundung beginnt ein paar Holzstreifen unter und zwinge ihn leicht mit zwei Zwingen fest. Da ich an die Mitte des Halses herankommen muss, geht das nur so.
Anschließend kan ich mit einem 1-Meter Lineal, welches ich auch immer zum Anzeichnen bei Bundierarbeiten nehme, grob die Passigkeit der Mensur überprüfen... Das passt schonmal. Nun markiere ich den Hals mit einem Bleistift mittig am Sattel und auf dem letzten Dot und kann so durch leichte Korrekturen der Halsposition die Mitte des Halses exakt zur Mitte des Bodys ausrichten.
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Dieser Schritt muss ganz genau passieren, nichts ist schlimmer als ein schräg sitzender Hals, 1mm Verzug und Ruck Zuck sitzt die Brücke 5mm daneben.
So, Kinners... nun wird es ernst, die Fräsung der Halstasche wird angezeichnet, bzw., angeritzt. Ich nehme heirzu ein kleines scharfes Messer, lege es an den Halsfuß an und ritze ganz genau die Konturen nach. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, kein Stift ist so spitz und kann das leisten. Mit der richtigen Beleuchtung siht man den Ritz nachher beim fräsen sehr gut, zumal Bleistift auf dem dunklen Holz nicht gut zu erkennen ist. ein weiterer Vorteil ist des Anritzens ist, das das Holz an der Oberfläche beim Fräsen nicht ausreißt.
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Den so ausgeschnittenen Teil der Schablone hebe ich auf, den baruche ich später noch.
TIPP: Wie schon vorher erwähnt sollte vor dem Bau einer Gitarre sämtliche Hardware vorhanden sein, so auch die Bridge die ich nun benötige um die Tiefe für die Fräsung der Halstasche zu ermitteln.
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Den mittleren Reiter der Bridge stelle ich etwa auf die Mitte seiner maximalen Höhe ein, den Hals zwinge ich nun wieder am Body fest und peile mit einem
langen, geraden Alulineal über den Reiter.
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Ich kann jetzt die Höhe vom Reiter zum Lineal mit einem Schieber ermitteln.
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Zu den ermittelten 17mm rechne ich 3mm Saitenabsatnd zu den Bünden hinzu und komme so auf eine Frästiefe für die Halstasche von 20mm
Ich stehe nicht auf Fräs-Schablonen, weil die meistens, wenn man sie sich selbst baut auch nicht ultragenau sind und gekaufte sind teuer und man kann sie nur einmal verwenden, weil man wahrscheinlich auch nicht immer dei gleichen Hälse nimmt. Daher bin ich ein leidenschaftlicher Freihandfräser. Fräsen mit einer Oberfräse ist kein Hexenwerk und ich habe auch keine ultrateure, superklasse Oberfräse, eben eine aus dem Baumarkt und eine Kassette mit passenden Fräsern, fertig ist der Lack. Eine 20 mm tiefe Fräasung führe ich in drei Schritten á ca. 6-7 mm aus, wobei ich den äußeren Rand mit ungefähr 2 mm stehenlasse. Dieser wird am Ende mit einem Mal weggefräst, da man hier ohne Anlaufring sonst keine durchgängig exakte Kante bekommt.
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Vor dem letzen Fräsgang steche ich die Konturen nach
UFFGEPASST: Vor der spanenden Bearbeitung von Tropenhölzern: Maske uff ! Die meisten Tropenhölzer wirken reizend auf
Augen und Schleimhäute - Ist wirklich so...
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Fertig ist die Laube.
WICHTIGER HINWEIS: Ganz wichtig! Erst die erforderlichen Fräsungen machen - dann den Korpus ausschneiden! Wenn man es andersherum machen würde, bleibt nicht mehr genug "Fleisch" als Auflage für die Fräse und diese würde, gerade bei der Halstasche, irgenwann keine Auflage mehr haben und ins Leere fallen.
Für das Elektronikfach bohre ich mehrere Löcher mit einem passenden Forstener-Bohrer und nehme den Rest anschließend auch mit der Oberfräse weg. die Position des Elektronikfaches verrät mir die ausgedruckte Schablone.
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Die wichtigen Maßgaben wie die Lage der Pu´s und das Mensurende übertrage ich nun von der Schablone auf den Korpus. Da ich die Schablone ja bald abnheme, habe ich dann wieder die Orientierung.
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TIPP: Der Korpus hat schon eine gewisse OberflächenKontur, ein gerades, starres Lineal würde sich heirfür nicht eignen. Ich habe mir eins selbstgebaut, aus Acrylglas aus dem Baumarkt, da Ganze gleich als Geodreieck mit einer Kantenlänge von 30 cm und eingeritzten 1cm-Abständen - günstig und für viele Dinge gut zu gebrauchen.
So, der Laden hier hat mir gerade erzählt das ich nur 30 Dateien anghängen darf
, eine paffen, dann geht es weiter.
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Wo war ich doch gleich? Achso, genau jetzt wird gesägt. Ich schneide den Body mit einer stinknormalen Stichsäge aus, wichtig ist bei 52mm Zebrano nicht das die Säge 500 Euro gekostet hat, sondern die Qualität der Sägeblatter, hier sollte schon etwas mehr investiert werden.
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Nun weiß ich auch endlich was eine Luftgitarre ist... muahah
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tja, teurer Abfall
So hier ist das Ergebnis. Nun wird es auch wirklich spannend: Passt der Hals exakt in die Tasche...
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Sieht doch schon klasse aus, oder? Die Fräsungen für die Pu´s kann ich auch getrost später machen, da ich in diesem Falle noch genug Auflage für die Fräse habe. Allerdings: Erst die Fräsungen bevor ich dem Korpus seine endgültige, runde Kontur gebe.
Anschließend noch ein paar Bilder bei denen ich schonmal einen Teil der Hardware aufgelegt habe, eine erste Rundung an den Korpus gefräst habe und ein wenig mit der Gestaltung des Pickguards experimentiere. In diesem Fall mit schlichtem Ahorn bzw., Vogelaugenahorn als Gegepart zu der Kopfplatte aus Ahorn. Ich weiß auch noch nicht genau welche PU Kombination ich nehmen soll... So wie zu sehen, mit zwei Humbuckern auf keinen Fall, das diente nur zur Veranschaulichung. Also, entweder stinknormal oder Hals - Jazz PU und Bridge Humbucker? Mal schauen was ihr so meint...
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Ich hoffe ihr hattet ein wenig Spaß bis jetzt, ich finde das Ergebnis bis dato schon ganz gut.
Bis bald
Mike