Bis 2000 wußte ich nicht, daß G&L überhaupt existiert. Durch ein US-Forum stieß ich auf die Marke, und nach einiger Zeit verkaufte jemand einen SB2 der neueren Bauart. Was neuere Bauart bedeutet, sieht man sehr gut, wenn man sich die alten Modelle bei
http://www.ggjaguar.com/gnl.htm ansieht. SB soll wohl für Student Bass stehen, die Zahl ist die Anzahl der Pickups.
Ich muß zugeben, ich war schon lange nicht mehr in den örtlichen Musikgeschäften, daher bezieht sich alles, was ich über G&L weiß, auf die Baureihen von Mitte der Neunziger bis etwa 2005.
Die Bässe aus dieser Zeit haben hinten an der Kopfplatte und an der Korpusrückseite noch kleine Holzdübel eingesetzt, wo vorher die Schablonen befestigt waren. Die Hälse wurden von Hand bearbeitet, mit Maschinen, die teilweise Leo noch selbst gebaut hatte., und es gab ein Standard-Halsmaß für jeden Typ, aber man konnte auch einen anderen Halstyp ordern. Wäre mal interessant, ob die Dübel heute im CNC-Zeitalter noch da sind...
Auf der G&L-HP gab es damals noch ein Video oder eine Fotostrecke, wo man die Produktion und die Maschinen sehen konnte, das finde ich aber nicht mehr.
Ein anderes Gimmick waren die Wickelachsen der Mechaniken, die aus Alu hergestellt wurden. Während mich die Amis mit günstigen Bässen versorgten, mußte ich ihnen diese Achsen von Schaller besorgen, nachdem sie dahinter gekommen waren, daß die auch in ihre Stingrays paßten und deutlich leichter waren. Auch hier wäre mal interessant, ob heute noch Alu-Achsen drin sind.
Der SB2 ist Clear Orange, original mit schwarzem Pickguard, #6 Hals. Der Vorbesitzer hatte im schon ein White Moto Schlagbrett verpaßt, ich habe dann die Vol/Vol Regler durch Stacked Knobs ersetzt, so daß nun jeder PU auch einen Tonregler hat.
Später gesellte sich ein Climax dazu, #6 Hals, Red Metallic Burst. Der PU ist ursprünglich Ser/SC geschaltet, erzeugte im SC aber ziemliche Brummgeräusche. Nach Umlöten auf Ser/Par, einem Ersatzchip und einer neuen Eingangsbuchse wurde es deutlich besser.
Climax wie L-1500 haben leider nur einen Passiv/Active + Boost Schalter, die reine Active-Stellung fehlt also. Auch das könnte man ändern, aber dafür spiele ich die zu wenig.
Der Climax hat eine eigene Korpusform, auf der Rückseite ist er am Halsansatz dünner. Der L-1500 ist dagegen identisch mit dem L-2000.
SB2 und Climax haben einen Tilt-Neck, und er funktioniert hervorragend. Allerdings paßt im Gegensatz zu den 70er Fendern auch der Hals perfekt in die Halstasche.
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Den ersten L-2000 (L2K) habe ich in einem lokalen Musikgeschäft gefunden. Es war (
) ein #6, Maple-Top mit Rosewood Griffbrett. Liebe auf den ersten Blick, auch wenn ich ob der hiesigen Preise erst mal nach Luft schnappen mußte. Leider hatte ich nach 3 Jahren das Problem, daß der Halsstab festsaß. Das scheint nicht typisch zu sein, kam aber immer mal wieder vor, wie ich nach einigem rumfragen erfuhr. Ich vermute, der neue Spannstab wird wohl auch mit diesem Problem zu tun haben. Jedenfalls versuchte ich trotzdem, ihn mit Gewalt einzustellen, und der Stab brach (was immer auch da drin passiert sein mag). Nun ja, ich war aus der Gewährleistung, einen Vertrieb in Deutschland gabs wohl gerade nicht, G&L USA reagierte auf meine Anfragen nicht. Letztlich bekam ich einen anderen Hals #8 von einem Kollegen aus den USA. Den #6 hab ich hier immer noch liegen, aber es dürfte verdammt teuer werden, in reparieren zu lassen. Aber irgendwann werde ich es angehen, selbst die Polepieces sind noch auf den stärkeren Radius des #6 eingestellt.
Zwischenzeitlich hatte ich einen L2K in Clear Orange mit Tinted Neck, #6, extrem leicht, aber irgendwie langweilig vom Sound. Verkauft. Und ja, das Foto täuscht nicht, der war wirklich Knallorange.
Mein letzter L2K (und überhaupt mein letzter G&L) ist ein #8 LPB. Ein Ami hatte ihn für $500 aus ebay gefischt. Wie sich herausstellte, war es eine Wunschanfertigung, der an den Erstkäufer ausgeliefert wurde. Der Bass hatte zwischen den Reglern aber einen Lacksprung, ging zurück an den Händler, der ihn dann auf eBay verkaufte. So landete er schließlich bei mir. Der kleine Lackplatzer hat sich nie verändert.
Für ein paar Wochen hatte ich dann mal das Original, einen L-2000 Series E. Ursprünglich war der L-2000 passiv, dann gab es eine 2. Variante mit dem allseits bekannten Preamp (Series E). Schließlich gab es nur noch die aktive Variante, Series E verschwand von der Kopfplatte. Der Bass war ursprünglich als Fretless auf die Welt gekommen, wurde nachträglich bundiert und mit weißen Rosetten als Facedots versehen. Die Sidedots waren aber immer noch in der Fretless Version, also genau auf den Bundstäben.
Der Bass kann nicht eines der ganz ersten Modelle gewesen sein, denn er hatte bereits Inbusschrauben in den Polepieces, während die ersten noch Schlitzschraben hatten. Allerdings hatte er einen Skunkstripe, die alte Kopfplatte ohne Zipfel und schwarze Reglerplatte und Brücke.
Die SC Position war deutlich lauter als Seriell, ich konnte das erst gar nicht glauben und habe mehrmals die Polepieces mit einem Schraubenzieher abgeklopft. Nun gut, einige Seiten vorher hat ja jemand schon erklärt, woher das kommt. Der Besitzer wollte den Bass verkaufen, ich habe ihn erst mal eingestellt und gereinigt. Ich wollte ihn, wirklich, aber der Output war so extrem hoch, daß ich ihn mit keinem meiner Bässe hätte kombinieren können, ohne die gesamte Verstärkereinstellung zu verändern. Er war schwer wie ein Stein. Und ich spiele keinen Reggae, für den er sich vom Ton gut geeignet hätte. Letztlich siegte die Vernunft, der Besitzer bekam ihn strahlend geputzt und frisch besaitet zurück und hat ihn dann über ebay verkauft.
Es ist schon immer wieder interessant, wie bei G&L produziert wurde. Während auch bei 90er Bässen immer mal wieder schwarze Brücken statt Chrom auftauchten, hat der Hals meines (6-Bolt) L2K eine Metallplatte für den Tilt adjust, obwohl der für den L2K gar nicht mehr nötig ist.
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Letztlich noch ein Bild meiner Lake Placid Blue Flotte. Das kleine Ding in der Mitte ist eine Legacy Special mit Klingen Humbuckern. Nicht, daß ich Gitarre spielen könnte, aber $500 für eine wie neu G&L USA waren einfach zu verlockend. Im Ü-Raum machte sich unser Gitarrist erst mal über das Bonbon-farbene Ding mit dem Zipfelchen lustig, ließ sich dann aber doch mal zu einem kleinen Versuch herab und spielte sie schließlich für den Rest des Abends. Ein paar Tage später bekam ich dann diverse eBay Links zugeschickt, ob das so eine sei wie meine. Mittlerweile hat er eine Legacy Special und eine Tribute Legacy.
Übrigens ist LPB bei G&L eher eisblau, und auch nicht unbedingt konsistent ... naja, nennen wir es Custom-made